Stationen

Montag, 31. Mai 2010

Pseudodoxia Epidemica

http://en.wikipedia.org/wiki/Pseudodoxia_Epidemica

(Arrivederci)

Leset eure Feinde!

Das rechte Maß

"Ich bin lieber selbstverliebt als selbstverleugnet", sagt Michel Friedman. Da hat er nicht ganz unrecht. Ernst Bloch erzählt eine ähnliche Geschichte von Moishe, der dem Rabbi Löw nacheiferte, aber irgendwann sieht er ein, dass Gott nicht von ihm erwartet, wie der Rabbi Löw zu leben, sondern nach der Torah zu leben, und zwar nach Art des Moishe! Aber es gibt immer eine Grenze für die Selbstverwirklichung, und die Torah ist eben dazu da, sie zu begrenzen und den jüdischen deutschen Michel anzuleiten bei der Suche nach dem Punkt, den man nur dann überschreiten darf, wenn man lieber selbstverleugnet als selbstverliebt sein kann.

CONTRARIA SVNT COMPLEMENTA - Kants Freund Hamann

http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_Hamann

"All dies gibt es."

ὁ Σκοτεινός

http://de.wikipedia.org/wiki/Heraklit

Er wirft die Wörter aus, wie ein Netz für Unaussprechliches


James Randi

http://www.randi.org/site/

http://de.wikipedia.org/wiki/James_Randi



http://de.wikipedia.org/wiki/Uri_Geller

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Popoff

Morihei Ueshiba

Sonntag, 30. Mai 2010

Mozart

Freitag, 28. Mai 2010

Ende der Vorstellung

Berlusconis Ende hat begonnen. Wer wird ihn ersetzen? Hoffentlich Montezemolo. Vielleicht zusammen mit Männern wie Mario Monti, Gianfranco Fini, Giuseppe Pisanu, Leoluca Orlando, Mario Segni, Mario Draghi, Rocco Buttiglione, Franco Frattini...
Berlusconis eigentliche Leistung ist die Entideologisierung der politischen Debatte und die Beseitigung des Parteichinesisch. Beides erfolgte aber - mit glänzender, überwältigender Bravur - während des ersten Wahlkampfes, also noch bevor er regierte. Danach hat er nicht viel in die Tat umgesetzt von dem, was er vorhatte. Keine Steuerreform (er wollte die etwa 180 Steuergesetze auf 20 zusammenstreichen, weil 80% des Steuereinkommens ohnehin auf diese 20 Gesetze zurückzuführen sind), keine Ordnung kam in den Staatshaushalt (schon 1994 waren die Staatsschulden so groß wie das Bruttoinlandsprodukt). Es ist immer noch zu riskant für Unternehmer aus dem Norden Italiens in Süditalien zu investieren (die Versicherungen sind nicht bereit, das Risiko einzugehen, ihre Policen an Unternehmer zu verkaufen, die dort ansässig werden wollen), und ausländische Investoren scheuen nur ausnahmsweise nicht davor zurück, ihr Glück in Italien zu versuchen (Lidl und OBI sind zwei der Ausnahmen), weil Italien keine Plattform für Wettbewerbsfähigkeit ist (Bürokratie, Gewerkschaften, wilde Streiks und Zivilprozesse, die 20 Jahre dauern) und vielleicht auch aus anderen Gründen (Wettbewerbsvorteile der Ureinwohner: Verfilzung von Cooperativen, Versicherungsgesellschaften und Lokalpolitikern aus der Umgebung der ehemaligen KPI). Auch die beabsichtigte Steuersenkung gelang Berlusconi nicht. Als er es versuchte, war einer seiner Gegner ausgerechnet Montezemolo, der bemängelte, eine generelle Steuersenkung sei - gegenüber der Keynseschen Investitionslenkung - eine vergebliche Alternative.

Mussolini hat einmal gesagt, es sei nicht schwer, die Italiener zu regieren, aber es sei völlig nutzlos. Berlusconi wird vermutlich als Despot in Erinnerung bleiben. Aber wenn etwas ausblieb, dann war es gerade die viel heraufbeschworene Despotie und Mediendiktatur. Berlusconis eigentlicher Ehrgeiz war es schließlich, von allen geliebt zu werden. Enzo Biagi verlor seine Position als Oberkommentator, und Santoro verschwand für ein paar Jahre. Aber insgesamt war die Meinungsvielfalt in jedem Augenblick größer als in Deutschland. Klüger war sie nie. Und ideologisches Geschwafel gab es jahrzehntelang sehr viel mehr, bevor Berlusconi auftauchte. Dem ein Ende gemacht zu haben, indem er 5 Monate lang schlicht und einfach die Wahrheit sagte, ist, wie bereits gesagt, seine große Leistung. Schade, dass er damit aufhörte, je mehr seine persönlichen Probleme mit der Justiz sein Handeln bestimmten. Am ehrlichsten war er während der ersten Wahlkampagne, als er Italiens Gesetze als Gestrüpp bezeichnete, das einen Unternehmer vor die unlösbare Aufgabe stellte, legal hindurchzudringen. Vielleicht wird er - wie kürzlich Bettino Craxi - in 20 Jahren rehabilitiert, als derjenige der den Stein einer Modernisierung Italiens ins Rollen brachte.

Glocke

Fest gemauert in der Erden
Steht die Form, aus Lehm gebrannt.
Heute muß die Glocke werden.
Frisch Gesellen, seid zur Hand.
    Von der Stirne heiß
    Rinnen muß der Schweiß,
Soll das Werk den Meister loben,
Doch der Segen kommt von oben.



Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt,
Den schlechten Mann muß man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist's ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,
Was er erschafft mit seiner Hand.
Nehmet Holz vom Fichtenstamme,
Doch recht trocken laßt es sein,
Daß die eingepreßte Flamme
Schlage zu dem Schwalch hinein.
     Kocht des Kupfers Brei,
     Schnell das Zinn herbei,
Daß die zähe Glockenspeise
Fließe nach der rechten Weise.

Was in des Dammes tiefer Grube
Die Hand mit Feuers Hülfe baut,
Hoch auf des Turmes Glockenstube
Da wird es von uns zeugen laut.
Noch dauern wird's in späten Tagen
Und rühren vieler Menschen Ohr
Und wird mit dem Betrübten klagen
Und stimmen zu der Andacht Chor.
Was unten tief dem Erdensohne
Das wechselnde Verhängnis bringt,
Das schlägt an die metallne Krone,
Die es erbaulich weiterklingt.
Weiße Blasen seh ich springen,
Wohl! Die Massen sind im Fluß.
Laßt's mit Aschensalz durchdringen,
Das befördert schnell den Guß.
    Auch von Schaume rein
    Muß die Mischung sein,
Daß vom reinlichen Metalle
Rein und voll die Stimme schalle.

Denn mit der Freude Feierklange
Begrüßt sie das geliebte Kind
Auf seines Lebens erstem Gange,
Den es in Schlafes Arm beginnt;
Ihm ruhen noch im Zeitenschoße
Die schwarzen und die heitern Lose,
Der Mutterliebe zarte Sorgen
Bewachen seinen goldnen Morgen.-
Die Jahre fliehen pfeilgeschwind.
Vom Mädchen reißt sich stolz der Knabe,
Er stürmt ins Leben wild hinaus,
Durchmißt die Welt am Wanderstabe.
Fremd kehrt er heim ins Vaterhaus,
Und herrlich, in der Jugend Prangen,
Wie ein Gebild aus Himmelshöhn,
Mit züchtigen, verschämten Wangen
Sieht er die Jungfrau vor sich stehn.
Da faßt ein namenloses Sehnen
Des Jünglings Herz, er irrt allein,
Aus seinen Augen brechen Tränen,
Er flieht der Brüder wilder Reihn.
Errötend folgt er ihren Spuren
Und ist von ihrem Gruß beglückt,
Das Schönste sucht er auf den Fluren,
Womit er seine Liebe schmückt.
O! zarte Sehnsucht, süßes Hoffen,
Der ersten Liebe goldne Zeit,
Das Auge sieht den Himmel offen,
Es schwelgt das Herz in Seligkeit.
O! daß sie ewig grünen bliebe,
Die schöne Zeit der jungen Liebe!
Wie sich schon die Pfeifen bräunen!
Dieses Stäbchen tauch ich ein,
Sehn wir's überglast erscheinen,
Wird's zum Gusse zeitig sein.
    Jetzt, Gesellen, frisch!
    Prüft mir das Gemisch,
Ob das Spröde mit dem Weichen
Sich vereint zum guten Zeichen.

Denn wo das Strenge mit dem Zarten,
Wo Starkes sich und Mildes paarten,
Da gibt es einen guten Klang.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet!
Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.
Lieblich in der Bräute Locken
Spielt der jungfräuliche Kranz,
Wenn die hellen Kirchenglocken
Laden zu des Festes Glanz.
Ach! des Lebens schönste Feier
Endigt auch den Lebensmai,
Mit dem Gürtel, mit dem Schleier
Reißt der schöne Wahn entzwei.
Die Leidenschaft flieht!
Die Liebe muß bleiben,
Die Blume verblüht,
Die Frucht muß treiben.
Der Mann muß hinaus
Ins feindliche Leben,
Muß wirken und streben
Und pflanzen und schaffen,
Erlisten, erraffen,
Muß wetten und wagen,
Das Glück zu erjagen.
Da strömet herbei die unendliche Gabe,
Es füllt sich der Speicher mit köstlicher Habe,
Die Räume wachsen, es dehnt sich das Haus.
Und drinnen waltet
Die züchtige Hausfrau,
Die Mutter der Kinder,
Und herrschet weise
Im häuslichen Kreise,
Und lehret die Mädchen
Und wehret den Knaben,
Und reget ohn Ende
Die fleißigen Hände,
Und mehrt den Gewinn
Mit ordnendem Sinn.
Und füllet mit Schätzen die duftenden Laden,
Und dreht um die schnurrende Spindel den Faden,
Und sammelt im reinlich geglätteten Schrein
Die schimmernde Wolle, den schneeigten Lein,
Und füget zum Guten den Glanz und den Schimmer,
Und ruhet nimmer.Und der Vater mit frohem Blick
Von des Hauses weitschauendem Giebel
Überzählet sein blühendes Glück,
Siehet der Pfosten ragende Bäume
Und der Scheunen gefüllte Räume
Und die Speicher, vom Segen gebogen,
Und des Kornes bewegte Wogen,
Rühmt sich mit stolzem Mund:
Fest, wie der Erde Grund,
Gegen des Unglücks Macht
Steht mit des Hauses Pracht!
Doch mit des Geschickes Mächten
Ist kein ewger Bund zu flechten,
Und das Unglück schreitet schnell.
Wohl! nun kann der Guß beginnen,
Schön gezacket ist der Bruch.
Doch bevor wir's lassen rinnen,
Betet einen frommen Spruch!
    Stoßt den Zapfen aus!
    Gott bewahr das Haus!
Rauchend in des Henkels Bogen
Schießt's mit feuerbraunen Wogen.

Wohtätig ist des Feuers Macht,
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht,
Und was er bildet, was er schafft,
Das dankt er dieser Himmelskraft,
Doch furchtbar wird die Himmelskraft,
Wenn sie der Fessel sich entrafft,
Einhertritt auf der eignen Spur
Die freie Tochter der Natur.
Wehe, wenn sie losgelassen
Wachsend ohne Widerstand
Durch die volkbelebten Gassen
Wälzt den ungeheuren Brand!
Denn die Elemente hassen
Das Gebild der Menschenhand.
Aus der Wolke
Quillt der Segen,
Strömt der Regen,
Aus der Wolke, ohne Wahl,
Zuckt der Strahl!
Hört ihr's wimmern hoch vom Turm?
Das ist Sturm!
Rot wie Blut
Ist der Himmel,
Das ist nicht des Tages Glut!
Welch Getümmel
Straßen auf!
Dampf wallt auf!
Flackernd steigt die Feuersäule,
Durch der Straße lange Zeile
Wächst es fort mit Windeseile,
Kochend wie aus Ofens Rachen
Glühn die Lüfte, Balken krachen,
Pfosten stürzen, Fenster klirren,
Kinder jammern, Mütter irren,
Tiere wimmern
Unter Trümmern,
Alles rennet, rettet, flüchtet,
Taghell ist die Nacht gelichtet;
Durch der Hände lange Kette
Um die Wette
Fliegt der Eimer, hoch im Bogen
Spritzen Quellen, Wasserwogen.
Heulend kommt der Sturm geflogen,
Der die Flamme brausend sucht.
Prasselnd in die dürre Frucht
Fällt sie in des Speichers Räume,
In der Sparren dürre Bäume,
Und als wollte sie im Wehen
Mit sich fort der Erde Wucht
Reißen, in gewaltger Flucht,
Wächst sie in des Himmels Höhen
Riesengroß!
               Hoffnungslos
Weicht der Mensch der Götterstärke,
Müßig sieht er seine Werke
Und bewundernd untergehn.Leergebrannt
Ist die Stätte,
Wilder Stürme rauhes Bette,
In den öden Fensterhöhlen
Wohnt das Grauen,
Und des Himmels Wolken schauen
Hoch hinein.

Einen Blick
Nach den Grabe
Seiner Habe
Sendet noch der Mensch zurück -
Greift fröhlich dann zum Wanderstabe.
Was Feuers Wut ihm auch geraubt,
Ein süßer Trost ist ihm geblieben,
Er zählt die Haupter seiner Lieben,
Und sieh! ihm fehlt kein teures Haupt.
In die Erd ist's aufgenommen,
Glücklich ist die Form gefüllt,
Wird's auch schön zutage kommen,
Daß es Fleiß und Kunst vergilt?
    Wenn der Guß mißlang?
    Wenn die Form zersprang?
Ach! vielleicht indem wir hoffen,
Hat uns Unheil schon getroffen.

Dem dunkeln Schoß der heilgen Erde
Vertrauen wir der Hände Tat,
Vertraut der Sämann seine Saat
Und hofft, daß sie entkeimen werde
Zum Segen, nach des Himmels Rat.
Noch köstlicheren Samen bergen
Wir trauernd in der Erde Schoß
Und hoffen, daß er aus den Särgen
Erblühen soll zu schönerm Los.Von dem Dome,
Schwer und bang,
Tönt die Glocke
Grabgesang.
Ernst begleiten ihre Trauerschläge
Einen Wandrer auf dem letzten Wege.

Ach! die Gattin ist's, die teure,
Ach! es ist die treue Mutter,
Die der schwarze Fürst der Schatten
Wegführt aus dem Arm des Gatten,
Aus der zarten Kinder Schar,
Die sie blühend ihm gebar,
Die sie an der treuen Brust
Wachsen sah mit Mutterlust -
Ach! des Hauses zarte Bande
Sind gelöst auf immerdar,
Denn sie wohnt im Schattenlande,
Die des Hauses Mutter war,
Denn es fehlt ihr treues Walten,
Ihre Sorge wacht nicht mehr,
An verwaister Stätte schalten
Wird die Fremde, liebeleer.
Bis die Glocke sich verkühlet,
Laßt die strenge Arbeit ruhn,
Wie im Laub der Vogel spielet,
Mag sich jeder gütlich tun.
    Winkt der Sterne Licht,
    Ledig aller Pflicht
Hört der Bursch die Vesper schlagen,
Meister muß sich immer plagen.

Munter fördert seine Schritte
Fern im wilden Forst der Wandrer
Nach der lieben Heimathütte.
Blökend ziehen
Heim die Schafe,
Und der Rinder
Breitgestirnte, glatte Scharen
Kommen brüllend,
Die gewohnten Ställe füllend.
Schwer herein
Schwankt der Wagen,
Kornbeladen,
Bunt von Farben
Auf den Garben
Liegt der Kranz,
Und das junge Volk der Schnitter
Fliegt zum Tanz.
Markt und Straße werden stiller,
Um des Lichts gesellge Flamme
Sammeln sich die Hausbewohner,
Und das Stadttor schließt sich knarrend.
Schwarz bedecket
Sich die Erde,
Doch den sichern Bürger schrecket
Nicht die Nacht,
Die den Bösen gräßlich wecket,
Denn das Auge des Gesetzes wacht.Heilge Ordnung, segenreiche
Himmelstochter, die das Gleiche
Frei und leicht und freudig bindet,
Die der Städte Bau begründet,
Die herein von den Gefilden
Rief den ungesellgen Wilden,
Eintrat in der Menschen Hütten,
Sie gewöhnt zu sanften Sitten
Und das teuerste der Bande
Wob, den Trieb zum Vaterlande!

Tausend fleißge Hände regen,
helfen sich in munterm Bund,
Und in feurigem Bewegen
Werden alle Kräfte kund.
Meister rührt sich und Geselle
In der Freiheit heilgem Schutz.
Jeder freut sich seiner Stelle,
Bietet dem Verächter Trutz.
Arbeit ist des Bürgers Zierde,
Segen ist der Mühe Preis,
Ehrt den König seine Würde,
Ehret uns der Hände Fleiß.

Holder Friede,
Süße Eintracht,
Weilet, weilet
Freundlich über dieser Stadt!
Möge nie der Tag erscheinen,
Wo des rauhen Krieges Horden
Dieses stille Tal durchtoben,
Wo der Himmel,
Den des Abends sanfte Röte
Lieblich malt,
Von der Dörfer, von der Städte
Wildem Brande schrecklich strahlt!
Nun zerbrecht mir das Gebäude,
Seine Absicht hat's erfüllt,
Daß sich Herz und Auge weide
An dem wohlgelungnen Bild.
    Schwingt den Hammer, schwingt,
    Bis der Mantel springt,
Wenn die Glock soll auferstehen,
Muß die Form in Stücke gehen.

Der Meister kann die Form zerbrechen
Mit weiser Hand, zur rechten Zeit,
Doch wehe, wenn in Flammenbächen
Das glühnde Erz sich selbst befreit!
Blindwütend mit des Donners Krachen
Zersprengt es das geborstne Haus,
Und wie aus offnem Höllenrachen
Speit es Verderben zündend aus;
Wo rohe Kräfte sinnlos walten,
Da kann sich kein Gebild gestalten,
Wenn sich die Völker selbst befrein,
Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn.Weh, wenn sich in dem Schoß der Städte
Der Feuerzunder still gehäuft,
Das Volk, zerreißend seine Kette,
Zur Eigenhilfe schrecklich greift!
Da zerret an der Glocken Strängen
Der Aufruhr, daß sie heulend schallt
Und, nur geweiht zu Friedensklängen,
Die Losung anstimmt zur Gewalt.

Freiheit und Gleichheit! hört man schallen,
Der ruhge Bürger greift zur Wehr,
Die Straßen füllen sich, die Hallen,
Und Würgerbanden ziehn umher,

Da werden Weiber zu Hyänen
Und treiben mit Entsetzen Scherz,
Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,
Zerreißen sie des Feindes Herz.
Nichts Heiliges ist mehr, es lösen
Sich alle Bande frommer Scheu,
Der Gute räumt den Platz dem Bösen,
Und alle Laster walten frei.

Gefährlich ist's, den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn,
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.
Weh denen, die dem Ewigblinden
Des Lichtes Himmelsfackel leihn!
Sie strahlt ihm nicht, sie kann nur zünden
Und äschert Städt und Länder ein.
Freude hat mir Gott gegeben!
Sehet! Wie ein goldner Stern
Aus der Hülse, blank und eben,
Schält sich der metallne Kern.
    Von dem Helm zum Kranz
    Spielt's wie Sonnenglanz,
Auch des Wappens nette Schilder
Loben den erfahrnen Bilder.

Herein! herein!
Gesellen alle, schließt den Reihen,
Daß wir die Glocke taufend weihen,
Concordia soll ihr Name sein,
Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine
Versammle sich die liebende Gemeine.Und dies sei fortan ihr Beruf,
Wozu der Meister sie erschuf!
Hoch überm niedern Erdenleben
Soll sie im blauen Himmelszelt
Die Nachbarin des Donners schweben
Und grenzen an die Sternenwelt,
Soll eine Stimme sein von oben,
Wie der Gestirne helle Schar,
Die ihren Schöpfer wandelnd loben
Und führen das bekränzte Jahr.
Nur ewigen und ernsten Dingen
Sei ihr metallner Mund geweiht,
Und stündlich mit den schnellen Schwingen
Berühr im Fluge sie die Zeit,
Dem Schicksal leihe sie die Zunge,
Selbst herzlos, ohne Mitgefühl,
Begleite sie mit ihrem Schwunge
Des Lebens wechselvolles Spiel.
Und wie der Klang im Ohr vergehet,
Der mächtig tönend ihr erschallt,
So lehre sie, daß nichts bestehet,
Daß alles Irdische verhallt.
Jetzo mit der Kraft des Stranges
Wiegt die Glock mir aus der Gruft,
Daß sie in das Reich des Klanges
Steige, in die Himmelsluft.
    Ziehet, ziehet, hebt!
    Sie bewegt sich, schwebt,
Freude dieser Stadt bedeute,
Friede sei ihr erst Geläute.



Schillers Gedicht ist ein Zeitbild. Zeitlose Wahrheit erscheint, aber in zeitgemäßer Gestalt.


http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Lied_von_der_Glocke

http://de.wikipedia.org/wiki/Familie

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7853040.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Sichtermann

http://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Herman

http://www.faz.net/s/Rub268AB64801534CF288DF93BB89F2D797/Doc~E3FF129A8A956427093EDAF0DD8E6A6F5~ATpl~Ecommon~Scontent.html



http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_offene_Gesellschaft_und_ihre_Feinde

http://de.wikipedia.org/wiki/Hobbes

http://de.wikipedia.org/wiki/Irenäus_Eibl-Eibesfeldt

http://de.wikipedia.org/wiki/Ivan_Illich

http://de.wikipedia.org/wiki/Claude_Lévi-Strauss

http://de.wikipedia.org/wiki/Juliet_Mitchell

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Glasglocke

Donnerstag, 27. Mai 2010

Die zynische Vernunft Nietzsches




"Gegen den großen Irrthum, als ob unsere Zeit (Europa) den höchsten Typus M(ensch) darstelle. Vielmehr: die Renaissance-M(enschen) waren höher, u(nd) die Griechen ebenfalls; ja vielleicht stehen wir ziemlich tief; das "Verstehen" ist kein Zeichen höchster Kraft, sondern einer tüchtigen Ermüdung; die Moralisierung selbst ist eine Decadence".
Friedrich Nietzsche (Notizbucheintrag 1888)

Auf den ersten Blick eine kluge Beobachtung. Aber wie so oft bei Nietzsche ist auch diese Bemerkung ambivalent, und er fixiert seine Aufmerksamkeit nur auf die Hälfte Wahrheit, die wir die Schattenseite nennen (klüger ist seine Bemerkung über sich selbst: er sei dekadent, aber auch das Gegenteil davon). Gerade das Verstehen ist wichtig, und der Gestus, mit der Nietzsche es für sich beansprucht nur eine egozentrische Manier die eigene Unzulänglichkeit zu zelebrieren, und Andere davor abzuschrecken seinem Erkennen bessere Einsichten entgegenzuhalten.

Blinde Vitalität ohne Verstehen kann durch Aktionismus beeindrucken. Gerade die Griechen und die Renaissancemenschen waren aber Herr ihrer Sinne und sprengten sich nicht in die Luft. Es wird sich zeigen, ob wir inzwischen zu müde sind.

Europa muss zur Kunst des Denkens zurückfinden, sagte Ernst Nolte vor zehn Jahren im italienischen Fernsehen.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Dienstag, 25. Mai 2010

Sonntag, 23. Mai 2010

Tavitjan Brother's

Samstag, 22. Mai 2010

Freitag, 21. Mai 2010

Timur

Donnerstag, 20. Mai 2010

Ansichten eines Seiltänzers

Religionen und Sprachen sind Behälter von Mentalitäten. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass diese Behälter sehr viel neutraler sind, als meist vermutet wird. Mit „neutral“ meine ich, dass der Zusammenhang zwischen Doktrin (bezüglich der Religion) und Mentalität, der natürlich ebenfalls vorhanden ist, in vielen Fällen nicht zur Wirkung kommt, nicht einmal direkt besteht oder schlicht irrelevant ist. Trotzdem ist gerade der Behälter Religion sehr undurchlässig und sein Inhalt (die Mentalität) sehr stabil. Obwohl die ursächliche Verkettung mürbe geworden ist, ja manchmal sogar weil kein eigentlicher Zusammenhang mit der Doktrin besteht, daher auch nie ein entsprechender Diskurs entsteht, oder entstehende Diskurse am Wesentlichen vorbeireden und somit der Behälter Religion schlicht als vertraute Umgebung stabilisierend wirkt und denjenigen, der in ihrer Tradition heranwuchs als Kosmos von Gedankenassoziationen umhüllt.

Dasselbe gilt für die Sprache. Es gibt einerseits - im Humboldtschen Sinne - Elemente der Mentalität, die in Eigenschaften der Sprache wurzeln, aber es gibt andererseits auch welche, die im Netz linguistischer Gewohnheiten, Assoziationen und Erfahrungsartikulationen willkürlich ranken und mit den Eigenschaften der Sprache ebenso wenig zu tun haben, wie mit einer vermeintlichen rassisch-biologischen Vorbestimmung, und die dennoch an der Sprache als Behälter, Umgebung und Gerüst haften wie die Krachlederne am Arsch des Bayern und, obwohl einzig und allein kulturell – mit familiärem Milieu, Schule und Medien als Vermittlern - vorherbestimmt, ebenso - oder fast ebenso - konstant bleiben wie biologisch genetische Faktoren. Besonders deutlich ist dies zu beobachten z.B. an Menschen, deren Eltern aus dem Mittelmeergebiet kommen und die fern von der Heimat der Eltern z.B in Australien, aufgewachsen sind. Wenn man ihnen unbemerkt zuhört, kann man beim Sprachwechsel einen Mentalitätswechsel feststellen, der an Schizofrenie grenzt. Bei großer Vertrautheit ist dies sogar dann zu sehen, wenn der Betreffende weiß, dass man beide Sprachen versteht und aufmerksam zuhört. 

(A propos Einblicke auf Grund von Vertrautheit! Siehe auch die Schlussfolgerung dieses Posts: Buildingpeace )

Shakespear sagte von Deutschland, es sei kein Land des entweder oder, sondern des sowohl als auch. Ein seltenes Beispiel treffender Charakterisierung Deutschlands. Seine Bemerkung entspricht Deutschlands geografischer Lage im Herzen Europas mit vielen angrenzenden Ländern. Monokultur ist genauso schädlich wie Multikulturalismus. Unter anderm haben wir das Glück, sowohl katholisch wie evangelisch zu sein. In Deutschland ähneln Katholiken und Lutheraner mittlerweile einander ziemlich. Um sich zu vergegenwärtigen, wie groß der Unterschied zwischen den beiden Gruppen eigentlich ist, ist es hilfreich an Italien und Schweden zu denken. Es handelt sich um Unterschiede im Alltag, die mehrheitlich zu beobachten sind, Bei herausragenden Würdenträgern eher nicht, da sie unter anderm gerade deshalb zu Amt und Würden gelangten, weil sie das allzu Anthropologische abstreiften.

Nichts an der katholischen Doktrin fordert Scheinheiligkeit oder laxe Elastizität. Dennoch stößt man selbst bei Atheisten mit katholischem Background bemerkenswert oft auf Bigotterie einerseits oder andererseits auf umstandslose Nonchalance beim Umgang mit menschlichen Lastern oder auch nur der eigenen Widersprüchlichkeit. Noch ausgeprägter ist bei Menschen mit katholischer Herkunft die Neigung, bei jedem Vorkommnis, sofort einen Schuldigen zu ermitteln, statt sich erst einmal zu fragen, ob nicht Zuständigkeitskonflikte und entsprechend allgemeine Teilnahmslosigeit das eigentliche Problem darstellen, und wie es kommen konnte, dass sich niemand verantwortlich fühlte.

Nichts an der lutherischen Doktrin fordert herzlose, grimmige Engstirnigkeit, pietistisch fromme Nüchternheit, oder gar die fortschreitende, dynamische Stringenz geistlicher Begrifflichkeit mancher Theologen oder die raunenden Appelle an die Verantwortlichkeit, die wie ein Echo des Gewissens aus metaphysischen Urgründen heraufzuhallen scheinen. Dennoch sind es Merkmale, die man an Lutheranern oder Menschen mit ehemals protestantischem Background beobachten kann. Lutheraner können ihren Gott nicht in der Kirche lassen, und schon gar nicht den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, und Widersprüchlichkeit wird wie andere menschliche Schwächen nicht so sehr als Grundbedingung der Existenz vorausgesetzt, sondern viel mehr als Zumutung angesehen. Andererseits entledigen sich dieselben Lutheraner, wenns drauf ankommt, ihrer Verantwortung mit einer Unbefangenheit, die nur das entspannende "sola fide" möglich macht. Man kann nur bewundernd oder entgeistert staunen vor d i e s e r Spielart der Nonchalance.

Katholiken klagen gern und klagen gern an, andererseits sind sie humorvoller und mehr geneigt, mal fünfe gerade sein zu lassen. Protestanten haben nicht so sehr die Unart, einen Sündenbock zu suchen, verstehen aber in moralischer Hinsicht dafür erst recht keinen Spaß. Und da sie für Wörter wie Sünde und Schuld viel zu fortschrittlich und aufgeklärt sind und immer nur in Kategorien von Verantwortlichkeit und Gewissenhaftigkeit denken, und nur vorsätzliche Missetaten als Versündigung ansehen wollen, haben sie meistens auch völlig aus den Augen verloren, dass man sich als Mensch eigentlich tagtäglich mehr nolens als wirklich volens mehr oder weniger schuldig macht. Katholiken und Juden sind sich dessen in sehr viel höherem Maße gewahr.


Egal wie und wer den Koran auslegt, die Unbefangenheit, mit der Mohammedaner im Falle eines Falles für die eigenen Überzeugungen wen auch immer über die Klinge springen lassen, werden – außer ein paar Mafiabossen und Lefevbrianern, wie Mel Gibson – Christen mit oder ohne ausdrücklich christlichem Selbstverständnis so schnell nicht besitzen. Nicht so sehr, weil es „satanische Suren“ gibt (auch Jesus hat sich an ein paar Stellen äußerst krass ausgedrückt), sondern weil es im Islam keine so ausgeprägte Tradition der Tötungshemmung gibt wie im Christentum. Wir haben ja jetzt noch Gewissensbisse wegen der Kreuzzüge! Man könnte meinen, wir hätten damals von Marrakesch bis Teheran die gesamte islamische Welt dazu gezwungen, sich von Sauerkraut und Schweinemilch zu ernähren und die Sahara durch Ora sed Labora in eine Sarottimohr-Rübenfarm zu verwandeln, während wir im Schatten von sich sanft wiegenden Palmen und Huris aufs Meer blickend an Datteln knabberten. Um es weniger burschikos auszudrücken: das Jahrhundertealte Schlechte Gewissen ist eine kulturelle Leistung des Christentums, das man andernorts - wo der Leitsatz "Liebet eure Feinde" keine identitätsbildende Bedeutung hat - nicht kennt, und es ergänzt als Tradition die von Thales ins Leben gerufene und von Galilei wiederentdeckte Selbstkritik durch ständiges Feedback, die ebenfalls traditionell kennzeichnend für den Westen ist. Der Einwand, dass KZ-Leiter in der Umgebung von Gulag und Shoah einen christlichen Background hatten, führt allerdings auf eine andere Ebene der Bereitwilligkeit und erfordert eine gesonderte Betrachtung. Aber an anderer Stelle.

Die unterschiedliche Unbefangenheit gegenüber dem Gegner und Feind ist nicht der einzige Unterschied. Ich hatte christliche und mohammedanische Afrikaner als Untermieter, Mitarbeiter und auch als Freunde. Der Unterschied ist auch bei geringem religiösem Selbstverständnis so groß, wie sonst nur die Charakterunterschiede, die wir zwischen Familien beobachten können und die wir geneigt sind, auf eine biologisch-genetische Ursache zurückzuführen.


(Nochmal Buildingpeace )

In den letzten 50 Jahren hat sich weniger in Kalabrien und vor allem Apulien geändert, als es den Anschein hat. Andererseits hat sich mehr geändert, als man in Nordeuropa auch nur ahnen kann. 1965 war Vergewaltigung, ebenso wie Mord an der Gattin, in Italien noch ein Kavaliersdelikt, genauer gesagt, nach damals in Italien gültigem Strafrecht, ein Delikt gegen die Sitte, aber nicht gegen das Individuum. Der Gattenmord hat seit damals meines Wissens abgenommen (zumindest, wenn er nicht mit Selbstmord einhergeht), die Vergewaltigungen haben, so weit ich weiß, zugenommen. Aber für beides lege ich meine Hand nicht ins Feuer; es wird viel so gesagt. Wann, bzw. bis wann, waren in Deutschland diese beiden Verbrechen Kavaliersdelikte?

Dienstag, 18. Mai 2010

Marcus Fabius Quintilianus


"Accidit etiam ingeniosis adulescentibus frequenter, ut labore consumantur et in silentium descendant nimia bene dicendi cupiditate." Marcus Fabius Quintilianus

In english

Internet

Die Geschwister Pikoul


http://www.pikoulsisters.com/songs



Arie aus der Operette "The Master and Margarita" von Natascha und Marina Pikoul

Samstag, 15. Mai 2010

Salomon Maimon





Salomon Maimon wurde von Goethe und Schiller nach Weimar eingeladen. Es kam aber nie zu dieser Begegnung.

http://plato.stanford.edu/entries/maimon/

http://de.wikipedia.org/wiki/Salomon_Maimon

Seine Autobiografie "Salomon Maimons Lebensgeschichte" gilt als sehr geschätzte Quelle, die das Leben im damaligen Polen anschaulich macht. Sein skeptischer Rationalismus stellte für Kant die scharfsinnigste zeitgenössische Herausforderung seiner Philosophie dar.

Freitag, 14. Mai 2010

Na endlich! Zwei wirklich hervorragende Artikel

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/33679

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/33685


http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Seibt

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Seewald

Peinlich aber keck

Auf Karl den Großen.

Mit tiefem Dunkel war umwunden
Von des Barbaren Händen keck entweiht,
was einst ein edler Geist empfunden,
jede schöne Seele hoch erfreut.

Was in Begeisterung versunken
Des hohen Grajas hehrer Dichter sang,
Was er einst selig, wonnetrunken,
Dem Raub der Zeiten kühn entrang.

Was einst in feurigen Gebilden
Der edle Demosthen herabgetönt,
Als tausende das Forum füllten,
Von dem er keck den stolzen Philipp höhnt.

Und alles Große, alles Schöne,
Was einst der Musen Zauberkreis umhüllt,
Was einst begeistert ihre Söhne,
War von Vandalenhänden roh verwühlt.

Da rief mit hehrem Zauberstabe,
Der große Karl die Musen neu empor,
Entriß das Schöne seinem Grabe,
Und lockte alle Künste hold hervor.

Er milderte die rohen Sitten
Und herrschte durch der Bildung Wundermacht;
Sie lebten still in ihren Hütten,
Von sicheren Gesetzen stark bewacht.

Und mehr als alle seine Kriege
Von bluthgefärbten Leichen hochgethürmt,
Als alle unheilsschwangre Siege,
Mit muthig hoher Heldenkraft erstürmt,

Umkränzet ihn die schöne Krone,
Die für die holde Menschheit er errang,
Ihm winket mit erhabnem Lohne,
Daß er die Rohheit seiner Zeit bezwang.

Und unvergeßlich wird er leben
In der Geschichte ewig großer Welt,
Sie wird ihm einen Lorbeer weben,
Der nie im Sturm der raschen Zeit entfällt.

Karl Marx             

Exxon Valdez

Galileo Galilei - Sidereus Nuncius

Donnerstag, 13. Mai 2010

Prinzessin

Mittwoch, 12. Mai 2010

Glaubwürdigkeit





Die Glaubwürdigkeit hat einen ganz neuen Stellenwert in einer Situation des Pluralismus, in der in einem Ausmaß alles und das Gegenteil von allem behauptet wird, wie es in der Geschichte bisher vielleicht niemals zuvor vorgekommen war. Der Eindruck, dass nicht nur Ansichten über die Wahrheit, sondern sogar die Wahrheit selbst relativ und subjektiv ist, hat noch nie - oder schon sehr lange nicht - so viele Menschen durcheinander gebracht wie heute und schafft ständig mehr Begriffsverwirrung. Es handelt sich hier nicht nur um eine Folge des angeschwollenen Informationsflusses, der mehr Unwahrheiten als Wahrheit befördert, sondern auch um eine Folge der hohen Spezialisierung, die uns alle unausweichlich in hohem Maße dazu zwingt, uns auf das Urteil spezialisierter Dritter und Vierter und X-ter zu verlassen, die sich aber sehr oft untereinander nicht einig sind, obwohl sie derselben Disziplin angehören. Wo man auf Spezialisten angewiesen ist, nutzen viele die Chance, sich als Spezialisten zu profilieren, obwohl sie es nur zur Hälfte sind und sich die Lügen, die sie verkaufen aus den Fingern gesogen haben. Hinzu kommt, dass gerade die Besten eines Faches eher vorsichtig mit ihren Urteilen sind und skrupelhaft unterstreichen, dass die Wissenschaft streng genommen gar nichts weiß und nur Vermutungen und Arbeitshypothesen kennt, weshalb - obwohl jede Expertengruppe eine kompetente Minderheit darstellt - die Mehrheit der Experten, die ihre Überzeugungen kaltschnäuziger vorträgt, leichter Gehör bei der anderen Mehrheit, der des souveränen Volkes, findet als die Minderheit der qualifiziertesten Experten. Ich würde diese Situation als etwas "Neues unter der Sonne" bezeichnen. Ich glaube nicht, dass es seit der Existenz des Menschen häufig vorgekommen ist, dass eine wirklich neue Seite aufgeschlagen wurde, durch die die bis zum jeweiligen Zeitpunkt gültigen "zeitlosen" Wahrheiten ihre Zeitlosigkeit verloren. Wir könnten aber  bei einer solchen Zäsur angekommen sein, vielleicht sogar zum ersten Mal seit Kohelets skeptischem Urteil über das "Neue unter der Sonne", das etwa so alt ist wie das Wissen um die Kugelgestalt der Erde.

Es gibt eine Reihe von ehemals allgemeingültigen, unabhängig von jeder Ideologie immer anwendbaren Regeln, die im Laufe des 20. Jahrhunderts ihre universelle Gültigkeit verloren und nur noch eine bedingte beanspruchen können. Schade, dass die Diskussion über diese Neuheit bisher praktisch überall auf der Welt von erbärmlicher Niveaulosigkeit ist und sich fast immer in Geschwafel über Postmodernität und New Age erschöpft. Sinnbild dieser Zäsur könnte die Chimäre sein.

Kary Mullis
Jean-Baptiste Botul
James Randi

Montag, 10. Mai 2010

Ein großer Dichter

Sonntag, 9. Mai 2010

Whistler

Veluti si Deus daretur

„Wir sind so erzogen worden, dass man für das, was man für richtig hält, zur Not auch sterben können muss. Das schafft fast einen Zwang zur Unabhängigkeit.“


„Ich weiß nicht, ob ich persönlich in extremen Situationen, etwa unter der Folter, immer die Kraft hätte zur Selbstbeharrung und zum Widerstand, wie das meine Verwandten hatten; aber dies zumindest anzustreben bleibt das Ziel.“ Enoch zu Guttenberg

http://www.enochzuguttenberg.de/

Heritage

Samstag, 8. Mai 2010

Almodòvar

"La mala educaciòn" wurde als Kritik an der katholischen Kirche bezeichnet, aber wenn man sich diesen wundervollen Film ansieht, stellt man erstaunt fest, dass außer dem Titel nichts zu sehen ist, was man als Kritik bezeichnen kann. Almodòvar erzählt lediglich eine Geschichte aus dem Leben der Menschen unserer Zeit.

Wem nützt es? Niemand!

Die Attacke gegen die katholische Kirche und speziell gegen Benedikt hat von einem der GIPS-Länder - Griechenland, Italien, Portugal, Spanien - aus gesehen noch einen wichtigen zusätzlichen Aspekt. Dass uns niemals jemand für den Verzicht auf die Deutsche Mark dankbar sein würde, war von vorherein klar. So hart wie die DM wird in diesen Ländern aber auch oft die markige Unerschütterlichkeit und empathische Strenge empfunden, mit der Benedikt die Wahrheit auszusprechen pflegt. "Pastore tedesco" ist nicht nur die italienische Übersetzung von "deutscher Pastor", sondern auch von "deutscher Schäferhund".

Kurz nach der Papstwahl wurde mir ein Witz erzählt. Um ihn richtig zu verstehen, muss man wissen, dass in Italien Papst Johannes XXIII dafür berühmt ist, dass er einmal in einer warmherzigen Rede sagte "Wenn ihr nach Hause kommt, gebt eurem Kind ein Küsschen und sagt ihm, es komme vom Papst!"
Als nun Ratzinger Papst wurde, erzählte man sich wenige Tage später einen Witz (mir wurde er in der jüdischen Gemeinde erzählt, wo man grundsätzlich sehr hellhörig über Äußerungen von Repräsentanten aller Religionen wacht und besonders dann, wenn es deutsche Repräsentanten sind). Der Witz bestand in einem einzigen Satz: "Wenn ihr heim kommt, gebt eurem Kind eine Ohrfeige, und sagt ihm, die käme vom Papst." 

Die Attacke gegen die katholische Kirche erscheint in diesem Licht nicht nur als Attacke gegen die katholische Kirche. Bei inhaltlich identischer Sachlage wäre diese Attacke - davon bin ich überzeugt - bei keinem Papst so heftig, wie sie es bei einem deutschen Papst jetzt ist, der schon als Kardinal mit der Bezeichnung "Rottweiler Gottes" verspottet wurde. Und diese Heftigkeit hat leider andere Gründe als Benedikts eklatanten Mangel an diplomatischem Savoir faire. Jeder Mensch mit internationaler Erfahrung, egal zu welcher Nation er gehört, weiß, dass Deutschland gerade bei besonders seriösen Menschen überall in der Welt immer noch den Ruf der Verlässlichkeit genießt. Trotz Auschwitz, und obwohl auch in Deutschland einige peinliche Fälle von Korruption ans Licht gekommen sind, wird von Deutschen im Prinzip mehr als von andern Einhaltung von Regeln erwartet, und sie wird oft sogar von denen belächelt, die sie begrüßen.

Gerade bei Menschen, die zählen, hat Deutschland immer noch den Ruf von rigider Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Gewissenhaftigkeit. Die Gefühle gegenüber diesem Bild sind oft eine ambivalente Mischung aus Anerkennung und Unbehagen, wie jeder Mensch mit großer internationaler Erfahrung bestätigen kann. Und wer diese Erfahrung hat, weiß auch, dass diejenigen, die uns nicht mögen, uns kaum je Unzuverlässigkeit ankreiden, sondern gegebenenfalls ein Zuviel an Zuverlässigkeit beanstanden.

Entsprechend schlimm ist daher der Gesichtsverlust, wenn Deutschland sich auf Grund widriger Umstände im Eigeninteresse auf einmal nonchalant gibt, egal, ob es sich um die Aufweichung der Maastrichtkriterien handelt und Hans Eichel plötzlich so redet wie vorher nur Berlusconi, oder ob der Papst auf einmal kleinlaut wird.

Im Schatten der Offensive, die gegen die katholische Kirche gerichtet ist, wird hier auch eine Offensive gegen Benedikt als Besipiel für rigorose, rigide, unbeirrbare intellektuelle Redlichkeit geführt. Die Tatsache, dass man sich dieser Tage gerade in Deutschland besonders heftig von Benedikt distanziert und sich im Wir-sind-nicht.mehr-Papst-Effekt treiben lässt, zeigt, dass die Attacke ihren Zweck erfüllt hat.


Karl Popper hat ebenfalls - mit laizistischen, besseren, logisch überzeugenderen Argumenten - die Diktatur des Relativismus bekämpft. Ratzinger bekämpft diese Diktatur - zum Teil auf Poppers Argumenten aufbauend - seiner Rolle entsprechend mit ganz anderen Mitteln, die nur ihm zur Verfügung stehen, und die er so klug nutzt, wie es möglich ist. In dieser Hinsicht leistet er wirklich gute Arbeit, Hut ab. Und seine Diagnose ist völlig richtig, genauso wie Poppers Diagnose es war, mit dem Unterschied, dass sich die Lage gegenüber Poppers Zeit noch verschlimmert hat. Natürlich wird Benedikt sofort spöttisch vorgeworfen, er sei ein Diktator der Wahrheit oder - für feinere Ohren - er sei kein Vertreter des platonischen Dialogs, sondern ein Beispiel für platonischen Monolog.

Es ist nicht zu fassen. Dabei ist Deutschland noch eins der Länder, in denen man es mit der Wahrheit genauer nimmt als anderswo, insofern man immerhin in den meisten Fällen wenigstens noch einigermaßen selbstverständlich davon ausgeht, dass es so etwas wie Wahrheit überhaupt gibt. In Italien hört man - vor allem seitens der Linken - schon seit langem jeden Tag von der Wahrheit in der Mehrzahl reden: "deine Wahrheit", "seine Wahrheit", "meine Wahrheit", und dieses Gerede beansprucht auch noch ein demokratisches Selbstverständnis für sich. Im besten Fall sollen diese "Wahrheiten" alle gleichzeitig gültig sein, solange man nicht mit dem Ellenbogen oder Schlimmerem auf die eigene pocht. Wenn man wagt zu sagen, dass es nur eine Wahrheit gibt, und man nur versuchen kann, die eigenen subjektiven Ansichten - die sind es schließlich, die tatsächlich Anspruch auf Plural haben - durch aufmerksame Argumentation dieser einen, immer flüchtigen Wahrheit zu nähern, muss man in vielen Situationen allen Ernstes damit rechnen, als Faschist abgestempelt zu werden. Ratzinger hat völlig recht, wenn er auf die "Diktatur des Relativismus" hinweist. Aber die Menschen geben gerne dem Wetterfrosch die Schuld, wenn das Wetter schlecht ist. Botschafter der Wahrheit sind meistens unbeliebt.


Dass Ratzinger nicht gerne dialogiert, ist ein besonders ungerechter Vorwurf, denn es mangelt vor allem an Dialogpartnern, die dieselbe intellektuelle Redlichkeit und denselben gelassenen Stolz der Wahrhaftigkeit wie Benedikt besitzen und in ihrem eigenen Wirkungsbereich so kompetent sind wie Benedikt in seinem. Schön wärs, Zwiegespräche zwischen herausragenden Vertretern anderer Weltanschauungen und Benedikt nachlesen zu können. Zwei solcher Zwiegespräche gibt es immerhin: als Ratzinger noch Kardinal war, hat er mal eine Podiumsdiskussion mit dem Atheisten und Sozialisten Flores d´Arcais geführt, die man nachlesen kann. Schade, dass es keine solche Dialogschrift von Ratzinger und Popper gibt! Aber ein persönlicher Freund Poppers, der Philosoph Marcello Pera, hat ein dialoghisierendes Buch mit Ratzinger geschrieben. Jeder schrieb unabhänig einen Teil, und beide antworteten dann noch, nachdem sie den Teil des anderen gelesen hatten. Auch wenn man mit beiden nicht völlig übereinstimmt, muss man die Lauterkeit dieser Auseinandersetzungen beachten und zur Kenntnis nehmen, wie selten so ein Gedankenaustausch ist. Und gerade das gute gründliche Denken ist es, zu dem Europa zurückfinden müsste.

Es gibt nicht viele Menschen, die geeignete Diskussionspartner für Ratzinger sein könnten, diese Feststellung muss ich leider, leider treffen, und ich bin mir dabei natürlich bewusst, dass ich damit sozusagen selber als "Diktator der Wahrheit" auftrete, weil ich "im Vorhinein" eine Auswahl treffe. Paul Schulz, Piergiorgio Odifreddi und vor allem Massimo Cacciari währen einen Dialog wert! Aber es sind alle drei Atheisten. Wichtiger wäre es, einen herausragenden Imam oder Ayatollah an die Strippe zu bekommen.

Jedenfalls hat Ratzinger sowohl mit D´Arcais als mit Pera ein Dialogbuch veröffentlicht. Wer macht so etwas sonst noch außer Ratzinger? Weshalb attackiert man gerade ihn, der immer zum Dialog bereit ist und vorbildlich argumentiert, mit dem Vorwurf, er sei ein "Diktator der Wahrheit"? Weshalb will man gerade ihn für Pädophilie verantwortlich machen, wo gerade er das Thema Pädophilie als ältester Kardinal anlässlich der Papstwahl vor dem Kardinalskollegium in einer aufsehen erregenden Rede angesprochen hatte und dadurch zu einem zentralen Kriterium machte? Michael Wolffsohns Kritik ist leider berechtigt. Im kleinen Kreis und vertrauter Umgebung gilt Ratzinger als umgänglich und liebenswert, aber für Komunikation im Großraum und Diplomatie fehlt ihm das Talent.

Es ist nicht zu fassen. Gerade eben hat man noch Lobeshymnen auf eine Kirche angestimmt, der es gelungen war, eine Figur wie Woytila hervorzubringen und in seinen Händen ein Apparat zu sein, der in der Lage war, das Sowjetreich in einer Zermürbungsstrategie entscheidend zu schwächen, und jetzt, wo dieselbe Kirche im hedonistischen Gegenreich des Sowjetreichs genauso konsequent den Finger in die Wunden legt, bricht man eine beispiellose Hetzkampagne vom Zaun, und alles, was Woytila und Ratzinger zusammen geleistet haben - es ist unglaublich viel - ist auf einmal vergessen und weicht einem ungezügelten Wunsch nach globaler Verurteilung.

Ich habe große Achtung vor Moralaposteln, die sich bemühen, ihrem eigenen Anspruch zu genügen. Aus diesem Grund hege ich Sympatien für sehr unterschiedliche Leute, die sich untereinander leider manchmal nicht ausstehen können, und obgleich ich deren Ansichten oft sogar selber bekämpfe. Unter anderm gehört meine Sympatie sogar jemandem wieWojziech Jaruzelski. Zumindest machte er auf mich, als Enzo Biagi ihn interviewte, den Eindruck einer tragischen Figur, die innerhalb der historischen Lage Respekt verdiente (was in Wikipedia mittlerweile zu lesen ist, passt allerdings nicht alles dazu; ich muss mein Urteil eventuell noch revidieren).
Aber vor allem Peter Ustinov, Ephraim Kishon und Henryk Broder gilt meine Sympatie. Aber eben auch der unsäglichen (Broder hat recht, aber was soll der Grimm) Felicia Langer, die mit einer ebenfalls alten Dame, deren unvergleichliche Sachertorten ich einst kennenlernte, durch deutsche Gymnasien getingelt ist, um den jungen Menschen an Hand eigener Erfahrungen zu erzählen, wie Menschen grausam zu andern Menschen sein können. Meine befreundete Sachertortenbäckerin erzählte von Nazideutschland, Felicia Langer von Israel.

Es ist schwer zu sein a Jid.

Freitag, 7. Mai 2010

Ermanno Olmi



Dienstag, 4. Mai 2010

Geschichtliche Identität Italiens

http://de.wikipedia.org/wiki/Carroccio

http://de.wikipedia.org/wiki/Lombardenbund

http://de.wikipedia.org/wiki/Lega_Nord

http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Legnano

http://de.wikipedia.org/wiki/Giovan_Battista_Perasso

http://de.wikipedia.org/wiki/Francesco_Ferrucci

http://de.wikipedia.org/wiki/Sizilianische_Vesper

http://de.wikipedia.org/wiki/Scipio_Africanus

Es sind alles Themen die in der italienischen Nationalhymne genannt werden

http://de.wikipedia.org/wiki/La_battaglia_di_Legnano

Fortuna Imperatrix Mundi



O Fortuna velut luna statu variabilis,
semper crescis aut decrescis. Vita detestabilis
nunc obdurat et tunc curat ludo mentis aciem,
egestatem, potestatem dissolvit ut glaciem.

Sors immanis et inanis, rota tu volubilis,
status malus, vana salus semper dissolubilis,
obumbrata et velata mihi quoque niteris;
nunc per ludum dorsum nudum fero tui sceleris.

Sors salutis et virtutis mihi nunc contraria,
est affectus et defectus semper in angaria.
Hac in hora sine mora corde pulsum tangite;
quod per sortem sternit fortem, mecum omnes plangite!


Fortunae plango vulnera stillantibus ocellis
quod sua mihi munera subtrahit rebellis.
Verum est, quod legitur, fronte capillata,
sed plerumque sequitur Occasio calvata.

In Fortunae solio sederam elatus,
prosperitatis vario flore cornotatus;
quicquid enim florui felix et beatus,
nunc a summo corrui gloria privatus.

Fortunae rota volvitur descendo minoratus;
alter in altum tollitur; nimis exaltatus
rex sedet in vertice - caveat ruinam
nam sub axe legimus Hecubam reginam.






Luboš Sluka

Jan Hanuš


Jan Hanuš und Luboš Sluka aus Prag waren die Komponisten des Seeräuberlieds, das man als Intro bei der Verfilmung des Deutschen Fernsehens von "Die Schatzinsel" hörte. Es wurde auch in Prag aufgenommen, daher "fienfzehn Mann", was sich anhört, wie "siebzehn Mann". Das war 2 Jahre vor dem Prager Frühling, wo Hanuš dem Festivalkomitee angehörte. Wie war es ihnen damals wohl möglich, fürs Deutsche Fernsehen zu arbeiten?


Wolfgang Liebeneiner



Fifteen men on a dead man’s chest
Yo ho ho and a bottle of rum
Drink and the devil had done for the rest
Yo ho ho and a bottle of rum.
The mate was fixed by the bosun’s pike
The bosun brained with a marlinspike
And cookey’s throat was marked belike
It had been gripped by fingers ten;
And there they lay, all good dead men
Like break o’day in a boozing ken
Yo ho ho and a bottle of rum.

Fifteen men of a whole ship’s list
Yo ho ho and a bottle of rum!
Dead and be damned and the rest gone whist!
Yo ho ho and a bottle of rum!
The skipper lay with his nob in gore
Where the scullion’s axe his cheek had shore
And the scullion he was stabbed times four
And there they lay, and the soggy skies
Dripped all day long in up-staring eyes
And murk sunset and at foul sunrise
Yo ho ho and a bottle of rum.

Fifteen men of ‘em stiff and stark
Yo ho ho and a bottle of rum!
Ten of the crew had the murder mark!
Yo ho ho and a bottle of rum!
Twas a cutlass swipe or an ounce of lead
Or a yawing hole in a battered head
And the scuppers’ glut with a rotting red
And there they lay, aye, damn my eyes
All lookouts clapped on paradise
All souls bound just contrariwise
Yo ho ho and a bottle of rum.

Fifteen men of ‘em good and true
Yo ho ho and a bottle of rum!
Ev’ry man jack could ha’ sailed with Old Pew,
Yo ho ho and a bottle of rum!
There was chest on chest full of Spanish gold
With a ton of plate in the middle hold
And the cabins riot of loot untold,
And they lay there that had took the plum
With sightless glare and their lips struck dumb
While we shared all by the rule of thumb,
Yo ho ho and a bottle of rum!

More was seen through a sternlight screen…
Yo ho ho and a bottle of rum
Chartings no doubt where a woman had been
Yo ho ho and a bottle of rum.
A flimsy shift on a bunker cot
With a thin dirk slot through the bosom spot
And the lace stiff dry in a purplish blot
Oh was she wench or some shudderin’ maid
That dared the knife and took the blade
By God! she was stuff for a plucky jade
Yo ho ho and a bottle of rum.

Fifteen men on a dead man’s chest
Yo ho ho and a bottle of rum
Drink and the devil had done for the rest
Yo ho ho and a bottle of rum.
We wrapped ‘em all in a mains’l tight
With twice ten turns of a hawser’s bight
And we heaved ‘em over and out of sight,
With a Yo-Heave-Ho! and a fare-you-well
And a sudden plunge in the sullen swell
Ten fathoms deep on the road to hell,
Yo ho ho and a bottle of rum!