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Freitag, 3. September 2010

Quod non fecerunt barbari, fecerunt Barberini



„Was die Barbaren nicht getan haben, haben die Barberini getan.“ - Spottvers des Apostolischen Protonotars Carlo Castelli auf Papst Urban VIII. aus der Familie der Barberini, der aus der Bronzeverkleidung des Pantheons den Tabernakel der Peterskirche und achtzig Kanonen zur Aufstellung auf der Engelsburg gießen ließ. Angespielt wird dabei auf die Verwüstung Roms durch die barbarischen Vandalen im Jahr 455, die zwar die Stadt plünderten, die Kunstwerke jedoch an ihrem Platz gelassen hatten. In einer Inschrift in der Vorhalle des Pantheon aus dem Jahre 1632 erklärt Papst Urban VIII.: Er habe die bronzene Kassettendecke des alten Göttertempel einschmelzen lassen,
ut decora inutilia / et ipsi prope famae ignota / fierent / in Vaticano templo / Apostolici sepulchri ornamenta / in Hadriana arce / instrumenta publicae securitatis
(„damit der unnütze und nahezu der Fama selbst unbekannte Zierat im Vatikanischen Tempel zu Schmuckstücken des Apostolischen Grabes, in der Hadrianischen Burg zu Werkzeugen der öffentlichen Sicherheit werde“)




Die Barberini hießen ursprünglich Tafani. Kein schöner Name, denn "tafani" sind ja die Pferdebremsen. Irgendwann benannten sie sich nach ihrem Herkunftsort Barberino Val d'Elsa. Und als Wappentier wählten sie natürlich nicht die Bremsen, sondern die fleißigen Bienen.



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