Stationen

Freitag, 17. Dezember 2010

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben


Wegen seiner nationalen und liberalen Haltung, die sich in seinen "Unpolitischen Liedern" äußerte, wurde Hoffmann 1842 von der preußischen Regierung pensionslos seiner Professur enthoben. Ein Jahr später entzog man ihm die preußische Staatsbürgerschaft und verwies ihn des Landes. 

Dies war der Wendepunkt in seinem Leben; Hoffmann ging ins Exil. Er irrte quer durch Deutschland, wurde aber von politischen Freunden aufgenommen. Zu seinem Freundeskreis im Exil gehörte der Vormärzpolitiker Georg Fein. Ständig von der Polizei bespitzelt, wurde er 39 Mal ausgewiesen, darunter dreimal aus seiner Heimatstadt Fallersleben. An etlichen Stationen seines Wanderlebens wurden im 20. Jahrhundert Schrifttafeln an den Gebäuden angebracht, zum Beispiel in Vorsfelde oder in Alt-Wolfsburg mit der Aufschrift:
„Hoffmann von Fallersleben fand in diesem Pfarrhause vor dem Revolutionsjahr 1848 und danach Schutz auf der Flucht vor den staatlichen Verfolgern bei seinem Freund und politischen Weggefährten David Lochte, Pastor von St. Marien 1826–1862“

Für längere Zeit Unterschlupf erhielt er auf einem mecklenburgischen Rittergut, dessen Besitzer ihn gegenüber den Behörden als Kuhhirten deklarierte. In der Abgeschiedenheit des Landlebens entstanden seine schönsten Kinderlieder. Im Revolutionsjahr 1848 bekam er dank eines Amnestiegesetzes ein Wartegeld auf preußischem Boden ausgezahlt, aber nicht seine Professur zurück.





An meine Heimat dacht’ ich eben
Da schrieb ich mich von Fallersleben
Ich schrieb’s und dachte nie dabei
An Staatscensur und Polizei.
So schrieben sich viel Biederleute
Nach ihrem Ort und tun’s noch heute,
Und keiner dachte je daran,
Durch von würd’ er ein Edelmann.

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