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Freitag, 13. April 2012

Taxus baccata

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τόξον, -ου, τὸ [toxon] ist griechisch für Bogen, auch Eibe/Iwe/Ywe/Yew bedeutet Bogen.
"toxisch" von lateinisch toxicum "Gift," entstand aus griechisch "toxikon pharmakon" = Pfeilgift. Toxikos heißt dabei soviel wie "zum Bogen gehörig" (oder auch zur Eibe gehörig! denn die Eibe selbst ist giftig und wurde zum Töten verwendet).
"Toxon" = "Bogen" stammt wahrscheinlich von einem skythischen Wort, das auch als Taxus ins Lateinische entlehnt wurde.

Kein Baum wird in Europa älter als die Eibe. Im 16. Jahrhundert wurden die richtig alten Eiben in ganz Deutschland ausgerottet, weil die Engländer Jahrhunderte lang das Holz für ihre Langbögen kauften.

Bis auf den roten Arillus ist die ganze Pflanze giftig. Die Eibe ist ein altes europäisches Symbol der Ewigkeit. In doppelter Hinsicht: sei es weil diese Bäume mindestens 2000 Jahre alt werden können, sei es weil sie den Tod bringen können.


Est via declivis funesta nubila taxo:
ducit ad infernas per muta silentia sedes.

Ovid



Caesar erzählt in seinem De bello gallico (liber VI, 31), ein Eburonenkönig (Eburo = keltisch für Eibe!) habe es vorgezogen, Selbstmord zu begehen, statt in römische Gefangenschaft zu gehen. Er benutzte für den Selbstmord Eibennadelsud.

Eburonen


In Frankreich, England, Irland, Schottland gibt es noch sehr alte Exemplare der Eibe. In den keltischen Ländern scheint der Baum eine wichtigere Rolle gespielt zu haben als bei den Germanen. Aber auch in Deutschland ist die Eibe auch heute noch relativ oft auf Friedhöfen anzutreffen. Die ältesten Bäume bei uns sind "nur" 700 Jahre alt. Paterzeller Eibenwald

1 Kommentar:

  1. Die Altersbestimmung dieses Baumes ist sehr kontrovers, da sich der Stamm bei älteren Exemplaren aushöhlt, wodurch der größte Teil der Jahresringe verschwindet. Aber es gibt statistische Vergleichsdaten mit anderen Bäumen unter Berücksichtigung bekannter Klimaänderungen in der Vergangenheit. Rückschlüsse auf das Verhältnis von Umfang und Alter wurden hierdurch möglich. Als Faustregel hat sich bei den Dendrochronologen die Formel Alter = Umfang im Quadrat plus minus 300 cm durchgesetzt. (Internationale Gesellschaft für Dendrologie, Jahrbuch 2005)

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