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Freitag, 18. Oktober 2013

Unzulänglichkeit und Eurose

Die freiwillige Gleichschaltung reicht ihnen noch nicht. Man will sie jetzt tatsächlich europaweit gesetzlich garantieren. Selbst wenn man sich über diejenigen lustig macht, deren Ansichten und Handeln man nicht billigen möchte, kann man dann der Verleumdung bezichtigt werden. Werden für Satiriker Lizenzen gewährt, wenn sie eine Gesinnungsprüfung mit DNS-Test überstanden haben?

Wir Menschen waren schon immer geistig Behinderte (selbst dieses Wort darf man schon lange nicht mehr sagen, obwohl es semantisch nie eine herabsetzende Bedeutung hatte und auch kaum mal von jemand so gemeint war). Gerade das Bewusstsein der Unzulänglichkeit machte die Menschen demütig und den Spott verwerflich. Und der Gedanke, dass nur Götter vollkommen sein können, stimmte uns milde. "Heil den unbekannten höheren Wesen, die wir ahnen! Ihnen gleiche der Mensch, sein Beispiel lehr uns jene Glauben."

Aber jetzt gibt es eine ganz neue Variante der geistigen Behinderung. Bei Juden und Deutschen ist sie am stärksten ausgeprägt. Der alte Wladimir Bukowski befürchtet sogar, Europa entwickle sich zu einem neuen Sowjetstaat hin. Jemand wie Piergiorgio Odifreddi würde ihm in der Tat antworten, dass er sich genau dies wünsche, weil die technische Machbarkeit einer Sowjetdemokratie jetzt seines Erachtens gewährleistet sei.



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