Stationen

Freitag, 29. November 2013

Joachim Fernau




Irgendwo in Russland, mitten im Krieg: Hundert deutsche Kriegsgefangene brechen aus, um sich zur Truppe durchzuschlagen. Nur eine Handvoll Männer übersteht den Marsch über tausend Kilometer, sie ertragen, „was kein Tier ertragen könnte": Hunger, Durst, Verwundung, Hoffnungslosigkeit, völlige Auszehrung. Was tun mit dem alten russischen Bauern, der die im Gebüsch lagernden Soldaten entdeckt? Wie entscheiden, wenn im Moor der Boden unter den Füßen nachgibt, der Rückweg ausgeschlossen und kein festes Land in Sicht ist? Und in welchen Graben springt man zuletzt, wenn man zwischen den Fronten die Orientierung verloren hat?

Joachim Fernau schrieb diese Erzählung 1954 nieder, nachdem er den wirklichen Hauptmann Pax aufgesucht und dessen Tatsachenbericht protokolliert hatte. Die Erzählung gelang Fernau so genau und suggestiv, daß der Hauptmann später berichtete, ihm hätten sich Erlebnis und Lektüre-Erlebnis zu einer untrennbaren, vollständigen Erinnerung ineinander verwoben.

 

Es gibt mehr Dinge zwischen Frontispiz und Rückdeckel, als sich unsere Schulbildung träumen lässt

Zum Beispiel Ascoli 






Ken de Souza




In Italien gibt es mehrere Geschichten wie diese. Hier die Geschichte eines Engländers, der aus einem Gefangenenlager ausbrach und von einer italienischen Familie aufgenommen und versteckt wurde, die erschossen worden wäre, wenn ihre großzügige Fürsorge ans Licht gekommen wäre. Es gab auch diesen Fall. Nur ein paar Kilometer entfernt von dem Ort, wo Ken de Souza aufgenommen worden war, wurde eine ganze Familie hingerichtet, die einen Kameraden de Souzas aufgenommen hatte.

Kens Sohn Ian

Wer erzählt mir eine Geschichte wie diese, die in Deutschland geschah? Eine einzige. Ein Bruder meiner Schwiegermutter war als Kriegsgefangener in einem deutschen Lager. Tausende Italiener wurden nach dem 8. September 1943 in deutschen Lagern interniert. Wurde einer von ihnen von einer deutschen Familie aufgenommen? Wurde ein russischer Deserteur von einer deutschen Familie aufgenommen? Konnte sich je ein Ausländer retten, jemand, der nicht, wie Marga Spiegel, perfekt deutsch sprach? In Deutschland werden Geschichten wie diese, die sich in anderen Ländern ereignet haben, nicht einmal erzählt. Mein Vorgänger im Palazzo Ginori (geboren 1915) erzählte mir, wie er bei Kriegsende in Russland bei seiner abenteuerlichen Rückreise nach Italien (zu Fuß, per Anhalter, in Güterwagons) immer wieder von russischen Familien aufgenommen wurde. In der Zuversicht, wie sie sagten, eine Familie in Deutschland oder Italien kümmere sich genauso um einen russischen Soldaten in Not.


Es ist das Fehlen solcher Geschichten, die Joschka Fischer zu der Bemerkung veranlassten, Deutschland müsse ausgedünnt werden.




Timotheus oder die Gewalt der Musik



Harnoncourt feiert gerade das 200-jährige Bestehen des Wiener Musikvereins mit dieser Komposition. Aber Harnoncourt hört sich bei Barockmusik immer rachitisch an. Lebendiger ist diese Aufnahme.

Greiffenclau


Auf dem Bergfried des Auber Schlosses sieht man eine Wetterfahne, halb Löwe, halb Greif. Sie hält ein Wappen, dass dem fürstbischöflichen des Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths sehr ähnlich ist. In der Tat las ich, als ich noch zur Volksschule ging, auf einem alten Prospekt, dass es sich um ein Greiffenclau-Wappen handele.

Die Greiffenclaus sind eine sehr alte Familie aus dem Rheingau. Ihr Weingut ist das älteste in Deutschland. Sie besitzen auch das älteste Haus Deutschlands.

Donnerstag, 28. November 2013

Ludicrum






Quadratum Satoris

Zen





Sehr schön, der Freejazz, besonders 1970, als er noch voller Frische war. Mittlerweile sind mehr als 30 Jahre vergangen, und es ist bestürzend, wie dumm die Mehrheit der Freejazzfans ist. Mit dem Begriff "brötzen" wird die Tatsache beschönigt, dass diese Sparte des Jazz nie über die perkussive Ausrichtung hinausgekommen ist und die Perkussivität auch die nicht perkussiven Instrumente erfasste und dass sich ein Phrasenreservoir ergab, dessen peinlichstes Element der amorphe Tusch ist, der jedesmal dann auftaucht, wenn noch nicht klar ist, wie es weitergehen soll. Ich höre die alten Aufnahmen immer noch gerne, aber dass das Selbstverständnis der Freejazzer (nirgendwo auf der Welt hielt sich der Freejazz so hartnäckig wie in Deutschland) mittlerweile peinlich ist, weil der Freejazz sich hielt, ohne sich weiterzuentwickeln, das muss deutlich gesagt werden. Es ist dieselbe Sektiererei wie in der "Neuen Musik". Beide zehren vom Ruf der deutschen Musik. Und da wir in der Musik immer noch tonangebend sind, reichen die katastrophalen Folgen dieser Angeberei tatsächlich bis nach Indonesien.


Hervorragend






Glückwunsch!

Mittwoch, 27. November 2013

Sancta Patientia

 

Nach einer aktuellen Studie sind deutsche Paare viel konservativer, als die ständigen politischen Bestrebungen nach "Frauenquote" und "Gleichmacherei" vermuten lassen. Viele träumen von der alten Rollenverteilung, mit dem Mann als "Ernährer" und der Frau als Hausfrau und Mutter.

Doch dafür müsste es z. B. erst einmal wieder möglich sein, mit nur einem Einkommen eine Familie zu ernähren...

Spiegel

Eine Kelle voll gesunder Menschenverstand 

und noch eine 

Die Rettung aus Bamberg 

Bereicherung





Als "Erneuerer der deutschen Sprache" wurden Luther, Herder und Nietzsche bezeichnet. Der "Spiegel" ehrt mit diesem Titel den "Babo von Frankfurt", Aykut Anhan, genannt "Haftbefehl", etwa für die Worte: "Hafti Abi ist der der im Lambo und Ferrari sitzt / Saudi Arabi money rich / Wissen wer der Babo ist / Attention mach bloß keine Harakets / Bevor ich komm und dir deine Nase brech'."

Spiegel 

Locker und entspannt

Welt 


"Je tiefer sich das Leid in euer Sein gräbt, desto mehr Freude könnt ihr fassen."

Khalil Gibran

Wer hätte das gedacht

Agnoli war in der SS. Freiwillig. Begeistert. Und dann noch als Italiener. 90% der italienischen SS waren Akademiker und Freiwillige.





 Selbst wenn man an die italienische Unbefangenheit gewöhnt ist - und im Wissen, dass der Kommunist Dario Fo zuvor in der RSI militierte - dass Johannes Agnoli in der SS war, ist eine Überraschung.

Ich fand ein Buch interessant, das er mit Peter Brückner über die amerikanische Counter Insurgency Strategies geschrieben hatte (darin wurde das beschrieben, was jetzt durch Snowden einem breiten Publikum näher gebracht wird) und habe ihn mal erlebt, als er 1981 an einem Vortragsabend des ARCI (der Freizeitorganisation der KPI, aus der auch Slow Food hervorgegangen ist) im Kongresszentrum von Florenz teilnahm.

Das Thema damals war "Das heutige Italien und die Weimarer Republik - ein Vergleich". Es ging um die zahlreichen Splitterparteien und die Unregierbarkeit Italiens. Außer Agnoli waren Krippendorff und ein Soziologe aus Mailand zugegen, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe, weil mir seine Ausführungen zu abstrakt waren. Der Mailänder trug als einziger einen gut sitzenden, grauen Anzug. Nicht weil Mailand die Stadt von Armani ist, sondern weil Italiener sich nun mal elegant kleiden. Selbst wenn sie Jeans tragen. Mit "Schickeria" hat es nichts zu tun. Es ist die italienische Variante biederer Bürgerlichkeit. Agnoli und Krippendorf trugen Jeans und Pullover, aber ohne das geringste Anzeichen von Eleganz. Krippendorff trug rundspitzige, etwas plumpe Stiefel unter den Jeans, die sich von den schicken Stiefeln abhoben, die damals in Italien modern waren. Elegance is Arrogance ist das germanische Credo. Rustikale Biedermänner aus Deutschland, auch der italienische Agnoli. Ich dachte immer, er sei, ähnlich wie Mario Adorf, Deutschitaliener. Eigentlich heißt er Giovanni Agnoli.

Er begann seinen Vortrag mit den Worten "Man kann das heutige Italien nicht mit der Weimarer Republik vergleichen, weil die Weimarer Republik eine parlamentarische Demokratie war und das heutige Italien ein Klientelarsystem ist."

Der Mailänder Professor lächelte ironisch dazu. Von Krippendorff kannte ich die Reisebücher über Italien, die er zusammen mit Kammerer geschrieben hatte. Darin befindet sich eine völlig unrealistische, weltfremde Beschreibung der Zeitungsfeste der Unità, die damals noch das Sprachrohr der KPI war; aber ansonsten interessante Bücher! Unter anderem mit Tagebuchaufzeichnungen Ernst Jüngers über Sardinien.



Montag, 25. November 2013

Iulia Agrippina






Urenkelin von Augustus, Enkelin von Tiberius, Gattin von Claudius, Mutter von Nero

Dieses Weib kam in einer Siedlung der Ubier zur Welt und gründete Köln.

Franz Busch und Frank Bethmann

Das Vernünftigste wäre, man zieht sich einen Ring durch die Nase. Wisst ihr noch, als Mario Draghi der "Preuße Italiens" genannt wurde?

Frank Bethmann

Wach auf, meins Herzens Schöne



Wach auf, meins Herzens Schöne,
Herzallerliebste mein,
Ich hör ein süß Getöne
Von kleinen Waldvöglein,
Die hör ich so lieblich singen,
Ich mein, es woll des Tages Schein
Vom Orient her dringen.

Ich hör die Hahnen krähen,
Und spür den Tag herbei,
Die kühlen Winde wehen,
Die Sternlein leuchten frei.
Singt uns Frau Nachtigalle,
Singt uns ein süße Melodei,
Sie meld't den Tag mit Schalle.

Der Himmel tut sich färben
Aus weißer Farb in Blau,
Die Wolken tun sich färben
Aus schwarzer Farb in Grau.
Die Morgenröt her schleichet:
Wach auf, mein Lieb, und mach dich frei!
Die Nacht will mir entweichen.

Du hast mein Herz umfangen
In treu inbrünstger Lieb,
Ich bin so oft gegangen
Feinslieb nach deiner Zier,
Ob ich dich möcht ersehen,
So würd erfreut das Herz in mir,
Die Wahrheit muß ich g'stehen.

Selig ist Tag und Stunde,
Darin du bist gebor'n,
Gott grüßt mir dein rot Munde,
Den ich mir hab erkor'n;
Kann mir kein Liebre werden,
Schau daß mein Lieb nicht sei verlor'n,
Du bist mein Trost auf Erden.

Oh, ich armer Lothringer Bur



Oh, ich armer Lothringer Bur,
wie isch mir das Läwe sur.
Ich wäss net een und wäss ne uss.
am Sammefälle isch min Hus.

Ich han drey Pferd, ´s kaans nix wert.
Das än das hängt so hin un her.
Das zwätt hat nur drey Zän im Mull.
Das dritt isch blind un isch so fuul.

Ich han ä Kuh, die han ich zum halb.
Dem Metzger gehert ja schon ´s Kalb.
Ich han ken Stroh un a ken Hau.
Das Lab im Wald is mini Strau.

Ich han e Waan, wu äni Läter hat.
Ich han e Pluck, do fählt e Rad.
Ich han e Eig mit nur drey Zän.
Un a ken Geld für zum Waaner gehn.

Ich armer Lethringer Bur,
wie isch mir das Läwe sur.
O Gott, o Gott, ach nimmermehr,
ach, wenn ich nur ämmol im Himmel wär.

Treibriemen






Stufe drei

Stufe zwei

Sonntag, 24. November 2013

Sterben und Saufen

Äääächz. Die identitäre Geschmackslosigkeit ist auch schon "in der Mitte der Gesellschaft angekommen". Wotan ist endgültig zum Rockerkönig heruntergekommen. Selbst der alte Holzmichel hatte mehr mit Wotan gemein als diese Huldingungscantilene.


Tönt das Horn aus weiter Ferne
Tönt der Ruf von Asgards Thron
Folgen wir ihm gern, dort liegt unser Lohn
Keine Angst vor unserm Abschied
Tod und Teufel könn'n uns nichts
Wo der Helden letztes Grab liegt
Gehn wir wenn das Horn zu uns spricht

Wir sehn uns wieder in Walhalla
Lasst uns feiern seid bereit
Mit den Göttern in Walhalla
Bis in alle Ewigkeit

Hebt die Krüge, stimmt ein Lied an
Zieht hinaus zu Odins Ruhm
Seine ganze Schar holt er Mann für Mann
Tausend Fässer, reiche Tafeln
Unser Festmahl steht bereit
Dort am Ende aller Fahrten
Folgt uns, wenn ihr durstig seid

Wir sehn uns wieder in Walhalla
Lasst uns feiern seid bereit
Mit den Göttern in Walhalla
Bis in alle Ewigkeit








Unbehagen breitet sich aus





Dunkelhäutige in Kitas

Was soll man davon halten? Sind es wirklich die rechtsextremen Eltern? Oder sind die deutschen Kinder verunsichert, weil in den betreffenden Kitas die Dunkelhäutigen mittlerweile in der Mehrheit sind? In vielen Grundschulen ist es ja inzwischen so, dass deutsche Kinder in der Minderheit sind. Bei diesen Themen, weiß ich manchmal nicht, wem ich glauben kann und wem nicht. Tatsache ist, dass die Grenze des Möglichen erreicht ist und diejenigen, die ihre Karriere darauf aufgebaut haben, den Kopf in den Sand zu stecken, diese Tatsache um so hartnäckiger leugnen, je offensichtlicher sie wird.

Unabhängig davon, wie es sich nun verhält, ist der Satz "Studie warnt vor rechtsextremen Kleinkindern" grotesk. Er kann ja nur bedeuten, dass in den Kitas jetzt nicht nur die Genderbeauftragten über die hilflosen Kinder herfallen, nachdem die Welle grüner Pädophiler angeblich vorbei ist, sondern bald auch Politkommissare in die Kitas geschickt werden sollen. Gleichzeitig wird die CSU wegen des Betreuungsgeldes diffamiert. Dem Himmel sei Dank, dass es die unbeirrbare Dorothee Bär gibt, die durch anmaßende Anfeindungen inkompetenter Kritiker erst richtig in Fahrt kommt!

 Mir wäre es allerdings lieber, die Kitas würden kurzerhand als kriminelle Vereinigung abgestempelt (ich bitte um Entschuldigung für diese maßlose Übertreibung; es ist nur der sentimentale Groll eines historischen Verlierers) und geschlossen und künstliche Besamung mit Fremdsperma würde erst recht grundsätzlich verboten und das Kindergeld im Gegenzug verzehnfacht (natürlich nur für heterosexuelle Paare mit "Ernährer" und "Herdheimchen", also in scharfem Gegensatz zum Gleichheitsprinzip; wie man die Fürsorge und Treue eines Hetero-Today-Paares ohne Elektrokonvulsionstherapie oder standesrechtliche Erziehungen garantieren soll, weiß ich allerdings auch nicht). Von mir aus sollen sie auch das Mutterkreuz ruhig wieder einführen. Hauptsache, die legale Organisierung des Verbrechens (ich weiß schon, nullum crimen sine lege; deswegen will ich ja, dass die Praktiken, die immer mehr zur Gepflogenheit werden, k r i m i n a l i s i e r t werden) hat ein Ende. Und in Gesellschaft des Mutterkreuzes wäre das viel gescholtene Kruzifix nicht so einsam.

Wir sind völlig aus dem Lot. Dass auch Männer einen sehr intensiven Kinderwunsch - möglichst nach Kindern vom eigenen Sperma - haben könnten, fällt in der öffentlichen Wahrnehmung sowieso völlig unter den Tisch,  da bislang ja nicht die Kitas kriminalisiert werden, sondern der Pater familias. Wie es ja überhaupt, besonders im Fernsehen, in so ziemlich jeder Sparte von Sendung zur Selbstverständlichkeit geworden ist, Frauen generell wie sublime, weltferne Wesen zu behandeln (und zwar umso mehr, je weniger Kinder sie haben) und andererseits gleichzeitig in ihnen die eigentlichen Menschen und Übermenschen zu sehen, die fest wie Pfähle mit den Beinen auf sicherem Grunde stehen, während es sich bei den letzten Kavalieren um eine Art besseren Hund handelt, der diese Pfähle dauernd nur umpisst.




"Wo werden denn Frauen wirklich öffentlich ermutigt, (...) drei, vier Kinder auf die Welt zu bringen? Hier müsste man ansetzen und nicht - wie es jetzt Frau Merkel tut - nur die Zuwanderung als Lösung unserer Demographieprobleme präsentieren. Wir können doch den Portugiesen und Spaniern nicht die Jugend und damit die Zukunft ihres Landes wegnehmen, nur aus Egoismus."

Kardinal Meisner, Stuttgarter Zeitung, 20. 5. 2013




Gianfranco Fini und Berlusconi warnten vor 10 Jahren, die Einwandererströme müssten gedrosselt werden, weil in Italien, einem Land, das nie rassistisch war, sonst ein Rassismus Gestalt annehmen würde, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat.

In Deutschland wird es Jahre vor Italien so weit damit sein und außerdem schlimmer kommen, weil wir schon 1992 100000 Albaner zusätzlich aufnahmen, als Andreotti ein Schiff mit 40000 Albanern, das in Brindisi angekommen war, kurzerhand zurückschickte.
Weil wir jetzt schon mehr Leute als USA und Kanada zusammen aufnehmen.
Weil wir - anders als die, im Gegensatz zu uns, wirklich gastfreundlichen Italiener - nicht unbefangen genug sind, um die natürlichen Gefühle der Abneigung, die jeder Mensch gegenüber allem Fremden hat, zu zeigen, und sie deshalb umso unheilvoller hervorbrechen werden, wenn sie sich nicht mehr unterdrücken lassen und der Deckel vom Topf fliegt.
Weil Burkard Dregger viel zu vage und unentschlossen argumentiert und es nicht schafft, die Materie anschaulich zu machen, obwohl er sie gut kennt.
Weil Deutschland das einzige Land ist, das Flüchtlingen aus aller Welt das Recht einräumt, Asyl zu beantragen, und weil sich mittlerweile eine Art Bürokratenlobby gebildet hat, die seit der Syrienkrise Wachstumschancen sieht.

Denn die Migrationsproblematik ist seit langem zu einem Bereich geworden, an dem eine Menge Arbeitsplätze hängen. So mancher Universitätsprofessor profiliert sich inzwischen fast unverhohlen mit pseudowissenschaftlichen Argumenten unter dem Vorwand humanitärer Beweggründe als indirekte Interessenvertretung derer, die in diesem Sektor aktiv sind und die ihn gerne noch mehr aufblähen würden. Zu allem Übel handelt es sich dabei auch noch um spezialisierte Arbeitsplätze. Mit anderen Worten, wenn man dem Spuk ein Ende machte, müssten viele Leute umschulen.

Wenn, wie geplant, der Zufluss von Ausländern verdreifacht wird, wird aus der Lobby ein echter Machtfaktor, ähnlich dem, der bereits im Handel der modernen Kunst zu beobachten ist, und in den Gremien, die darüber befinden, ob etwas Kunst ist und welcher der Auserwählten welchen Rang innehaben soll.
Haargenau dieselben sektiererischen Praktiken, mit denen dort operiert wird, sollen auch bei der Migrationslobby zur Anwendung kommen. Es sind völlig neuartige Kasten im entstehen, an denen nur die Vermengung von Mystik und Macht alt ist. Übrigens ist Gurlitts Bubenstück eine gute Gelegenheit, den jüdischen Parsifal einmal von seiner besten Seite zu erleben. Hier sind seine Informationen wirklich kostbar, und es ist bedauerlich, dass man ihm so unaufmerksam zuhört.


Apropos legale Kriminalität. Bin mal gespannt, was wir in den Kitas erleben, wenn dort die ersten Kinder schwuler Ehepaare spielen. Dieser Menschenschlag ist nicht nur egoistisch, er nimmt auch seelische Grausamkeit in Kauf, so als sei sie das Salz des Lebens. Es kommt alles, wie es kommen muss.

Andre, die das Land so sehr nicht liebten



Andre, die das Land so sehr nicht liebten,
warn von Anfang an gewillt zu gehn;
ihnen - manche sind schon fort - ist besser,
ich doch müßte mit dem eignen Messer
meine Wurzeln aus der Erde drehn.

Keine Nacht hab ich seither geschlafen,
und es ist mir mehr als weh zumut;
viele Wochen sind seither verstrichen,
alle Kraft ist längst aus mir gewichen,
und ich fühl, daß ich daran verblut.

Und doch müßt ich mich von hinnen heben,
sei's auch nur zu bleiben, was ich war.
Nimmer kann ich, wo ich bin, gedeihen;
draußen braucht ich wahrlich nicht zu schreien,
denn mein leises Wort war immer wahr.

Seiner wär ich wie in alten Tagen
sicher; schluchzend wider mich gewandt,
hätt ich Tag und Nacht mich nur zu heißen,
mich samt meinen Wurzeln auszureißen
und zu setzen in ein andres Land.

Dat du min Leevsten büst




Dat du min Leevsten büst, dat du woll weeßt.
Kumm bi de Nacht, kumm bi de Nacht, segg mi wat Leevs,
kumm bi de Nacht, kumm bi de Nacht, segg mi wat Leevs.

Kumm du üm Middernacht, kumm du Klock een!
Vader slöpt, Moder slöpt, ick slap aleen.
Vader slöpt, Moder slöpt, ick slap aleen.

Klopp an de Kammerdör, fat an de Klink!
Vader meent, Moder meent, dat deit de Wind.
Vader meent, Moder meent, dat deit de Wind.

Kummt denn de Morgenstund, kreiht de ol Hahn.
Leevster min Leevster min, denn mößt du gahn!
Leevster min Leevster min, denn mößt du gahn!

Sachen den Gang henlank, lies mit de Klink!
Vader meent, Moder meent, dat deit de Wind.
Vader meent, Moder meent, dat deit de Wind.

Ännchen von Tharau




Ännchen von Tharau ist’s die mir gefällt,
Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld.
Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz
Auf mich gerichtet, in Lieb und in Schmerz
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut.

Käm’ alles Wetter gleich auf uns zu schlah’n
Wir sind gesinnt, beieinander zu stah’n.
Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
Soll unsrer Liebe Verknotigung sein.
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut.

Recht als ein Palmbaum über sich steigt,
Je mehr ihn Hagel und Regen angreift:
So werd’ die Lieb in uns mächtig und groß,
Durch Kreuz, durch Leiden, durch allerlei Not.
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut.

Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
Lebtest da, wo man die Sonne kaum kennt:
Ich will dir folgen, durch Wälder, durch Meer,
Durch Eis, durch Eisen, durch feindliches Heer.
Ännchen von Tharau, mein’ Sonne, mein Schein,
Mein Leben schließ’ ich in deines hinein.

Imre Toth






Imre Toth I

Imre Toth II



Dass diese intelligente Analyse nicht in Deutschland veröffentlicht wurde, ist eine Schande. Überhaupt ist es eine Schande, dass er in Deutschland so unbekannt und unbeachtet ist.

(Siehe auch "Mysterium Mathematik" im FAZ-Archiv)







Tutti gli argomenti razzisti diretti contro « la fisica e la matematica ebraiche" da parte di una certa letteratura scientifica del Terzo Reich, li si trova nel 1916 nella penna del celebre fisico ed epistemologo Pierre Duhem. Ma questa volta l'argomento è applicato alla Science allemande, titolo del suo libro tanto malvagio quanto stupido. La fisica tedesca si caratterizza nel suo insieme, secondo Duhem, per una fiducia eccessiva nel ragionamento deduttivo, il sospetto e il disprezzo verso le intuizioni che fornisce il senso comune - tratti distintivi della teoria della relatività, prodotto tipico del pensiero tedesco secondo Duhem. Il principio di relatività è un’impossibilità logica. Ma i suoi autori sembravano trarne un piacere tanto più vivo quanto più inconcepibili ne erano le conclusioni, più strambe al giudizio del buon vecchio senso comune. Tuttavia, una tale devastazione non ha nulla che possa dispiacere al pensiero germanico. Il Tedesco è sprovvisto del buon senso che fornisce la conoscenza intuitiva della verità. Il Tedesco stravolge le condizioni normali del sapere umano perché è un pazzo. La sua ragione è un mostro, incapace di giudicare se un principio è vero o falso. Una volta che il Signor Prof. ha ammesso questa teoria, essa è vera. Il procedimento del loro spirito geometrico evoca l’idea di un'armata che sfila in rivista. Ognuno vi si sente tenuto da una disciplina di ferro. Nessuna traccia dello spirito tedesco nell'opera di Gauss, di Helmholtz, di Felix Klein, spirito di cui sono prototipi Heinrich Hertz, Einstein, Minkowski. È ugualmente tipica dei Tedeschi, secondo Duhem, la tentazione di porre a se stessi i problemi che risolveranno senza la minima intenzione di applicarli a checchessia, e ciò ha trovato espressione nell'esortazione del grande matematico tedesco, Jacobi, a fare matematica soltanto "per l'onore dello spirito umano". E Duhem a commentare: niente di più pericoloso di un simile modo di agire.
(…)
Lenard
Philipp Lenard
Sostituite, nel libro di Duhem alla parola «tedesco» la parola
«ebreo» ed otterrete i testi firmati da Premi Nobel come Philipp Lenard e
Johannes Stark, da grandi professori come Ludwig Bieberbach, Bruno
Thiiring e Hugo Dingler e tanti altri, dove Einstein , Minkowski ed il
grande matematico che fu Carl Gustav Jakob Jacobi sono ritualmente
citati come i prototipi della fisica e della matematica ebraiche ..
«microbi virulenti d'un processo di decomposizione della scienza
tedesca». Rileggendo questi testi - una montagna di lordure così oscene,
che non oso riprodurre - mi sento invaso da un sentimento in cui alla
repulsione si mescola la pietà: come sono potuti cadere così in basso,
quei grandi uomini di scienza e di lettere?
In ogni caso, la priorità di un'interpretazione razzista della
matematica e della fisica risale senza alcun dubbio all'epistemologo
Pierre Duhem.
Sei decenni prima che in Francia e in Inghilterra, fin dall'inizio del diciannovesimo secolo, in Germania, e in Germania soltanto, gli Ebrei poterono occupare cattedre nelle università del paese. Ciò a dispetto della permanente opposizione di un forte antisemitismo sociale. Mi sembra insufficiente spiegare il gran numero di Ebrei nella vita spirituale tedesca con il solo obbligo religioso d'insegnare ai figli a leggere e scrivere in età precoce. E l'apertura agli Ebrei delle università non spiega, in sé, il livello del contributo ebraico alla scienza tedesca. Bisogna considerare in compenso che la resistenza dell'antisemitismo tradizionale all'emancipazione e all’integrazione degli Ebrei costituiva per essi una sfida permanente, un ostacolo da superare, ostacolo artificiale e forte , ma anche stimolo permanente nella produzione intellettuale e spirituale: per imporsi ad un certo livello, un professore ebreo doveva offrire prestazioni il cui valore doveva essere manifesto e superare di molto l'offerta degli altri.
Gli antisemiti hanno sempre contestato ogni valore al contributo spirituale degli Ebrei, hanno sostenuto con accanimento che gli Ebrei sono privi di ogni capacità di creazione originale, ma sono in compenso furbi e superiori per intelligenza ed astuzia agli «ariani, più lenti ma onesti», dotati quanto a loro « del genio creativo e della profondità di pensiero». Perfino dopo la seconda guerra mondiale, nel 1946 Ludwig Wittgenstein accettava senza riserve questo stereotipo antisemita: gli Ebrei non dispongono di alcun genio creativo, un Ebreo non può mai essere veramente “grande”, tutt'al più disporre d 'un talento imitativo. Esempi citati: Felix Mendelssohn-Bartholdi, Einstein, Freud e «me stesso».
Gli Ebrei non sono né più né meno intelligenti degli altri. Nel corso del processo d'integrazione dovettero tuttavia superare e vincere gli ostacoli che l'antisemitismo tenace ergeva sul loro cammino. La sovrapproduzione intellettuale ne è una delle conseguenze - conseguenza dunque d'una anti-selezione imposta dall'antisemitismo.
In nessun luogo gli Ebrei hanno contribuito maggiormente – tranne forse un tempo in Spagna – all'accrescimento del retaggio spirituale di un paese che in Germania.
Nelle sue celebri Lezioni sull'evoluzione della matematica nel diciannovesimo secolo, tenute, un secolo fa, all'Università di Gottinga, il grande matematico Felix Klein parlava di «questa nuova e grande riserva di talenti» dei primi grandi matematici che, grazie all'emancipazione degli Ebrei, nel 1812, «si sono posti al culmine d' una evoluzione di grande importanza per la nostra scienza. Mi sembra che grazie a questo apporto di sangue nuovo la nostra scienza ha acquisito una vitalità immensa e mi piacerebbe designare l'origine di questo fenomeno come l'effetto di un' infiltrazione nazionale». E nel secolo che segui la loro emancipazione, il contributo degli Ebrei allo sviluppo della matematica tedesca conobbe un accrescimento esponenziale. Dopo la presa del potere da parte del Partito nazional-socialista, Hugo Dingler, delatore zelante e frenetico sostenitore della Deutsche Mathematik, professore all'Università di Monaco, denunciò Felix Klein come" agente degli ebrei, sospetto d'essere egli stesso di origine ebraica" e responsabile principale della trasformazione dell'Istituto matematico di Gottinga in «un covo di Ebrei, ostile a tutto ciò che è tedesco». Centro d'irraggiamento delle matematiche planetarie durante un secolo, come fu in altri tempi Atene, l'Istituto di Gottinga fu annientato e cadde nello stesso tempo nelle tenebre.
Nello spazio tedesco d'oggi, l'assenza degli Ebrei è una presenza materiale. La Germania ha voluto sbarazzarsi - e sbarazzare l'intero continente europeo - degli Ebrei: essa si è legata a loro irreversibilmente per l'eternità. Oggi è dovunque impossibile pronunciare la parola « tedesco» senza che l'eco risponda «Ebreo»; e non è più possibile dire «Ebreo» senza percepire distintamente il suo contrappunto: «tedesco». «Tedesco» e «Ebreo» , due parole inseparabilmente legate l'una all'altra fino alla fine dei tempi. L'una segue l'altra come la sua ombra , come una maledizione.
klein
Felix Klein
La presenza in altri tempi degli Ebrei in Germania. come la loro
assenza oggi, non è una questione di numero, ma di sostanza. «Che beneficio, un Ebreo fra i Tedeschi» esclamò al suo tempo Nietzsche. Neppure gli spiriti migliori condividevano tutti il sentimento di Nietzsche. Numerosi erano quelli che sentivano la presenza ebraica come intollerabile. Gl'insegnanti universitari, negli anni venti e trenta, erano per il trenta per cento ebrei; in rapporto ad una frazione di meno dell'un per cento della popolazione totale, ciò appariva intollerabile.
Il prodotto del loro pensiero non fu percepito come un'aggiunta di valore, ma nel migliore dei casi come una sterilizzante mediocrità e soprattutto come un fattore di disgregazione e di corruzione dello spirito tedesco.

L'Ebreo è assolutamente incapace di essere creativo, in bene o in
male. Per poter sviluppare tutta la sua forza distruttiva ha avuto bisogno di uno stato che gli offrisse questa possibilità sotto la maschera dello Zivilisationsjude. Questo stato fu creato dal liberalismo, di cui l'Ebreo non è il padre, ma il figlio; esso avrà fine soltanto con il fallimento d'ogni liberalismo. Queste parole rappresentano solo un pallido frammento di un testo che rigurgita un antisemitismo zoologico. L'autore fu tuttavia considerato come uno degli spiriti più fini della Germania: Ernst-Jünger. Durante la sua vita, lunga più d'un secolo, non ha mai mostrato il minimo rammarico per i
suoi discorsi tanto indegni quanto disonesti. Una dozzina d'anni fa, in un'intervista televisiva, è stato interrogato in modo vago su questo argomento. Egli ha risposto con un elegante sorriso, aristocratico e altezzoso: «Che volete? Abbiamo avuto la sfortuna di perdere la
guerra!».
Gottlob Frege, contemporaneo di Ernst-Jünger, un po' più anziano, non era uno scrittore, né un artista, né un philosophus teutonicus mistico e irrazionale, come Jakob Böhme o Martin Heidegger, ma un logico severo, dalla mente fredda. Dopo Aristotele(1), il più grande, secondo gli adepti della filosofia analitica. A differenza di Aristotele, Frege disprezzava l'arte a motivo del suo carattere soggettivo, della sua incapacità di dire la verità.(2)
Frege era un fanatico della più esigente razionalità scientifica “in tutti gli ambiti della vita”. Nel suo Testamento politico di 29 pagine, redatto nel 1924, un anno prima della sua scomparsa, si trovano tre tentativi di formulare un manifesto rivolto alla Gioventù Tedesca, in cui le chiede di non celebrare feste fino al giorno in cui la Francia non sarà schiacciata: dopo la vittoria sulla Francia avrete il diritto di celebrare le vostre feste! E Frege esprime il suo augurio che venga un uomo, colmo del fresco vigore della giovinezza, capace di proporre un piano che ci libererà della supremazia francese! Perché è la Francia la principale responsabile dell'emancipazione degli Ebrei: Emancipazione degli Ebrei! Eguaglianza dei diritti! Gleichberechtigung! Ancora un bel regalo della Francia! Oggi mi rendo perfettamente conto di quanto gli Ebrei hanno contribuito a rovinare la Germania, Il Partito social-democratico, questo cancro di cui, per stupidità e cupidigia, i lavoratori tedeschi sono diventati vittime, è diretto da una maggioranza ebrea. Via! Continuate a disprezzare Scienza e Ragione!
Quanto a Frege, la sua ragione l'ha condotto ad una conclusione, senza dubbio condivisa da molti suoi colleghi: La decomposizione spirituale, che ha condotto alla disfatta, è per la maggior parte opera degli Ebrei. Tuttavia, Frege prende coscienza del fatto che la loro presenza pone un problema serio. In effetti, essi, gli Ebrei, si sono talmente assimilati che è diventato difficile riconoscerli. C'è una soluzione: Bisognerà reintrodurre le buone leggi del Medio Evo, isolarli, segnarli d 'un segno distintiva; debbono sparire dal corpo della nazione! Ed egli conclude il suo Testamento con l'esergo: Perché io desidero la verità, nient'altro che la verità! Senza alcun dubbio, un discorso chiaro. «Chiarezza! Chiarezza! Chiarezza!»Tale era il motto che ripeteva continuamente nella sua polemica abbondante e molto aggressiva contro il «morbus mathematicorum recens», questa moda passeggera, secondo lui delle matematiche moderne create dai suoi contemporanei, i più grandi matematici del secolo: Georg Cantar, Karl Weierstrass, Richard Dedekind e David Hilbert. Invece di realizzare il suo scopo, l'emancipazione degli Ebrei non ha piuttosto contribuito al balzo parossistico dell'antisemitismo? Non sarebbe stato il loro successo a contribuire alla loro propria distruzione? Lo scopo supremo dell'illuminismo ebraico, la grande speranza degli Ebrei tedeschi ed europei: l'integrazione attraverso la cultura, è fallito. La grande maggioranza li ha rifiutati, come un corpo estraneo. La storia ebraica è considerata come una sorta di malattia della storia europea, ora un tumore non può essere considerato come un organo del corpo. E’ cosa saggia prenderne coscienza, ma ancor più onesta ammetterlo - osservava, a proposito dell'antisemitismo, Ludwig Wittgenstein nel 1948, quattro anni dopo la seconda guerra mondiale. Questo fallimento evidente non costituisce una ragione maggiore ed evidente per mettere in dubbio la legittimità morale e politica della volontà e del movimento storico dell’integrazione degli Ebrei? Non è forse una ragione per vedere nel progetto di emancipazione un errore storico fatale e per dichiarare la sua totale caduta?
In effetti, un argomento ben noto ci ricorda che nel breve intervallo seguito all'emancipazione, è stato ucciso un numero di Ebrei incomparabilmente più elevato che durante i pogrom millenari.
Argomento pesante, grave, persino gravissimo, nessuno potrebbe sfuggire all'implacabile crudezza della sua verità di fatto.
Vi è tuttavia un altro fatto, la cui verità mi sembra altrettanto incontestabile e inaggirabile. Mai una collettività sociale così esigua ha arricchito il dominio dello spirito - nelle scienze e nelle arti - di un numero così imponente di opere di qualità eccezionale quale quello offerto dagli Ebrei d'Occidente, durante il breve periodo della loro emancipazione. Senza l'emancipazione e l'integrazione un tale contributo sarebbe stato inconcepibile. Il prezzo fu troppo alto? Certo , insopportabilmente alto. Mai due fatti sono incommensurabili. Si oppongono ad ogni paragone, non appartengono alla stessa categoria evenemenziale. La Storia non dà nulla gratuitamente. Gli atti, le res gestae ci appartengono. Il prezzo ch’essa richiede in cambio è fissato dalla Storia , unicamente da essa. Essa non ci chiede se siamo pronti a pagare o no. La Storia è spietata: tutto dev 'essere pagato. La Storia non mercanteggia. Soprattutto, non si lascia influenzare dalla nostra decisione morale di scegliere la via ordinaria e banale e rifiutare in cambio i risultati brillanti che arrecano sventura. Questi due poli evenemenziali dell'emancipazione ebraica non rappresentano l'unico fenomeno in cui la crudeltà della Storia rivela il carattere inesorabile e spietato delle sue opere. Benché risulti dai nostri propri atti, la Storia resta tuttavia insensibile agl'intenti del popolo minuto quanto a quelli dei grandi uomini, la Storia li trascina tutti a fini diversi da quelli proposti dall'intenzione dei suoi attori.

Nota 1
Nel De interpretatione, Aristotele illustra la relazione fra classe e sottoclasse con esempi come Ogni uomo è bianco - Qualche uomo non è bianco etc. L'esempio dell'opposizione uomo bianco e uomo non-bianco non si presenterà mai più nella sua opera. Probabilmente per giustificare questa assenza egli riprende l'idea e la commenta esplicitamente nella Metafisica: «Né la bianchezza dell'uomo né la sua nerezza costituiscono differenze specifiche, e non c'è differenza specifica tra l'uomo bianco e l’uomo nero», San Tommaso cita lo stesso esempio nello stesso spirito. Nel celebre Dialogo con Pünjer, sull’esistenza, Frege introduce la melanodermia allo stesso scopo d'illustrare la maniera corretta di trarre le conclusioni di un giudizio particolare: se «alcuni uomini sono Negri, allora ne segue che alcuni Negri sono uomini». Ma c’è qualcosa che si oppone a questa asserzione, commenta Frege, poiché involontariamente sorge il pensiero: «Ma tutti i Negri non sono uomini!». In effetti, questa asserzione, sebbene non sia una conseguenza necessaria, è altrettanto logicamente del tutto compatibile con la premessa Entrambe sono giudizi particolari e tra essi non sussiste alcuna contraddizione logica. Per restar fedele alle regole rigorose dell’inferenza logica, Frege propone la formula seguente: «Alcuni Negri sono uomini. Forse tutti». L’esempio parallelo concerne il giudizio particolare: «Alcuni uomini sono tedeschi». Donde la conclusione del tutto corretta: «Vi sono uomini che sono tedeschi». A questo ragionamento, Frege non aggiunge «forse tutti».

Nota 2
In un lavoro del 1897 che reca il titolo Logica, Frege illustra la sua tesi con l'esempio: come si potrebbe condurre un Negro delle profondità dell'Africa a maturare la sua opinione secondo cui il naso sottile dell’Europeo è brutto ed al contrario i nasi larghi dei Negri sono belli? All'epoca in cui Frege redigeva il manoscritto della sua Logica, e d'ora innanzi per molto tempo la rinologia comparata gode di rispettabilità scientifica ed ha esercitato la sua fascinazione propria nei dibattiti politici della Germania.




Samstag, 23. November 2013

Hans-Werner Sinn







Die Artikel sind auch alle auf deutsch vorhanden!

Teufelskreis

Damit für Griechenland Fortschritte deklariert werden können, lässt man bei der Berechnung die Schuldzinszahlungen einfach weg und schon hat man eine positive Bilanz!

Diese wiederum führt dazu, dass man Griechenland nun "belohnen" muss. Obwohl die Troika unverrichteter Dinge wieder abreisen musste, weil die Zahlen eben NICHT stimmen, kündigt Merkel weitere Hilfen an. Diesmal wieder aus Mitteln der KfW, also erneut mit Steuergeldern.


Merkel kündigt weitere Unterstützung für Griechenland an 

Vorstufe

Kat-holos


SZ Führungstreffen Wirtschaft

Bei diesem Führungstreffen teilte Hans-Werner Sinn der Welt mit, Berlusconi hätte im Herbst 2011 die ersten Schritte unternommen, um Italiens Austritt aus dem Euro in die Wege zu leiten. Lorenzo Bini Smaghi fügt hinzu, erst daraufhin schnellte der Spread in die Höhe, was Berlusconi in die Knie zwang und ihn zurücktreten ließ, weil er nicht bereit war, den Italienern die von Deutschland geforderten Opfer aufzuerlegen. Als Berlusconi drohte, aus dem Euro auszutreten, sei er kaltgestellt worden, weil Deutschland Italiens Austritt zu kostspielig war. Stichwörter: "Point of No Return", "Alternativlos", "Exportabhängigkeit".



Ambrose Evans-Pritchard

huffingtonpost

il Giornale

Barbara Berlusconi

Machiavelli

Allerlei Einerlei

Einwanderung nimmt weiterhin zu


"Deutschland muss von außen eingehegt, und von innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi verdünnt werden." Joschka Fischer


Deutschenfeindlichkeit auch


Andreas Unterberger



O Thäler weit, o Höhen


O Thäler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächt’ger Aufenthalt!
Da draußen, stets betrogen,
Saust die geschäft’ge Welt,
Schlag’ noch einmal die Bogen
Um mich, du grünes Zelt!

Wenn es beginnt zu tagen,
Die Erde dampft und blinkt,
Die Vögel lustig schlagen,
Daß dir dein Herz erklingt:
Da mag vergehn, verwehen
Das trübe Erdenleid,
Da sollst du auferstehen,
In junger Herrlichkeit!

Da steht im Wald geschrieben,
Ein stilles, ernstes Wort
Von rechtem Thun und Lieben,
Und was des Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
Die Worte, schlicht und wahr,
Und durch mein ganzes Wesen
Ward’s unaussprechlich klar.


Bald werd’ ich dich verlassen
Fremd in der Fremde geh’n,
Auf buntbewegten Gassen
Des Lebens Schauspiel seh’n;
Und mitten in dem Leben
Wird deines Ernst’s Gewalt
Mich Einsamen erheben,
So wird mein Herz nicht alt.


Bunt sind schon die Wälder




1.

Bunt sind schon die Wälder,

gelb die Stoppelfelder,

und der Herbst beginnt.

Rote Blätter fallen,

graue Nebel wallen,

kühler weht der Wind.

2.

Wie die volle Traube

aus dem Rebenlaube

purpurfarbig strahlt!

Am Geländer reifen

Pfirsiche, mit Streifen

rot und weiß bemalt.

3.

Flinke Träger springen,

und die Mädchen singen,

alles jubelt froh!

Bunte Bänder schweben

zwischen hohen Reben

auf dem Hut von Stroh.

4.

Geige tönt und Flöte

bei der Abendröte

und im Mondesglanz;

junge Winzerinnen

winken und beginnen

frohen Erntetanz.




Bunt sind schon die Wälder

Mein Vater war ein Wandersmann


Mein Vater war ein Wandersmann,
Und mir steckt's auch im Blut;
Drum wandr' ich flott, so lang ich kann,
Und schwenke meinen Hut.

Refrain 1:
Faleri, falera, faleri,
Falera ha ha ha ha ha ha
Faleri, falera,
Und schwenke meinen Hut.



Das Wandern schaffet frische Lust,
Erhält das Herz gesund;
Frei atmet draußen meine Brust,
Froh singet stets mein Mund:
Refrain:

Warum singt Dir das Vögelein
So freudevoll sein Lied?
Weil's nimmer hockt, landaus, landein
Durch and're Fluren zieht.
Refrain:

Was murmelt's Bächlein dort und rauscht,
So lustig hin durch's Rohr,
Weil's frei sich regt, mit Wonne lauscht
Ihm dein empfänglich Ohr.
Refrain:

D'rum trag ich Ränzlein und den Stab
Weit in die Welt hinein,
Und werde bis an's kühle Grab
Ein Wanderbursche sein!
Refrain:

Einer, dem dieses schöne Lied besonders gut gefiel, war Dylan Thomas

Was ist denn das???



Der Anstecker der italienischen Panzerbrigade Ariete

Freitag, 22. November 2013

Spannend

Ich habe mir das Gesamtwerk von Beethoven, Mozart und Bach gekauft. Es wird eine Weile dauern, bis ich alle CDs gehört habe, auch wenn ich jeden Tag eine neue auflege. Es ist interessant festzustellen, wie viele langweilige Stücke die großen Genies auch geschrieben haben. Aber ich bin auch schon auf ein Meisterwerk gestoßen, das ich noch nicht kannte. Mozarts Klavierkonzert in Es-Dur KV 449. Kaum zu glauben, dass ich es noch nie gehört hatte, obwohl ich seit 40 Jahren in jeder freien Minute Radio höre und mittlerweile auch noch das schier grenzenlose Internetangebot hinzukommt. Es ist spannend. Zumal ich nichts über die drei weiß und immer nur blind gehört habe, mich nie mit Werk, Schaffensperioden und Biografie der drei befasst habe. Auch das werde ich irgendwann nachholen, indem ich die Bücher des grimmigen, unbestechlichen Piero Buscaroli lese. Da der gute Mann von seinem Cousin, dem durchaus klugen Massimo Cacciari als Nazi bezeichnet wird, wird es wohl noch eine Weile dauern, bis seine Bücher auf deutsch erscheinen. Buscaroli hat sich gerichtlich dagegen gewehrt, als Nazi diffamiert zu werden, und hat Recht bekommen.

Erstaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit sich die Aporien fortschreiben und -schrauben. Auch spannend. Aber das hätte man vielleicht gerne lieber langweiliger. Erasmus hat recht: so richtig zuhause kann man sich am Ende nur im Himmel fühlen.

Nachrichten am Rande

Hart geprüftes Oslo - deutsch

Hart geprüftes Oslo - englisch

Hart geprüftes Oslo - norwegisch



Siv Kristin Saellmann bei den Schweizern

bei den Dänen

und bei den Italienern

Zwischen den Stühlen







Kindermund tut Wahrheit kund

Man kann bereits als Kind instinktiv alles richtig verstehen. Durch Dazulernen kann man eigentlich gar nichts dazulernen. Man kann sich nur die kindliche Unvoreingenommenheit erhalten. Indem man die richtigen Informationen aufspürt und, wo diese nicht zu finden sind, die eigene Witterung schärft: man bekommt ein Gespür dafür, ob einem systematisch Informationen vorenthalten werden, oder ob man sich nur geirrt hatte. So sehr man auch ein Gefangener der Subjektivität bleibt, Empathie und Aufmerksamkeit können ausreichen für eine Reise um die Welt und sind ein leichtes Gepäck, sie sind auch ein gern gesehener Pass, selbst bei den Wilden; vor allem wenn die Spiegelneuronen nicht nur umständehalber geschult wurden, sondern zu den Talenten gehören.

Ich weiß noch welches Grauen ich empfand, wenn ich Jacky Kennedy sah. Sei es im Fernsehen, noch schwarzweiß, als sie nach Berlin kam - damals war ich 6, und im Herbst darauf kam ich in die Grundschule - sei es auf Bildern später im "Stern", als ich schon lesen konnte. Ich versuchte, mir eine Liebesgeschichte einzureden, als sie sich über den erschossenen Kennedy beugte. Aber es wollte nicht recht gelingen. Sie war mir unheimlich, sie wirkte immer finster auf mich. Fräulein Krug dagegen, meine erste Lehrerin in der Grundschule, war wunderschön, ich liebte sie sehr. Zwei Frauen, die äußerlich zum selben eleganten Typ gehörten. Aber eine war eine Hexe und die andere eine Fee.


Und vier Jahre danach, als ich aufs Gymnasium kam, am ersten Schultag, nachdem wir schon eine Reihe von Lehrern kennengelernt hatten, sollten wir uns in einem kleinen Aufenthaltsraum einfinden. Dorthin kam eine hochgewachsene, schlanke Frau im weißen Kittel mit eckigen Bewegungen, kurzen, etwas gewellten Haaren, fettglänzender Haut und kehliger Stimme, die völlig an uns vorbeiredete, uns "das Programm" erklärte, das offensichtlich auf uns hereinbrechen sollte und uns - ganz antiautoritärer, herrischer Gestus - unbeirrbar und gnadenlos demokratisch wie mündige Bürger behandelte. Das also sollte unsere Kunstlehrerin sein. Auf sie hatte ich mich besonders gefreut, weil ich gerne malte. Ich kannte das Wort Emanze noch nicht, aber ich hasste sie auf den ersten Blick aus vollem Kinderherzen. Das war eine 68-erin ante litteram im September 1967. Eine von den Frauen, die ständig die Kinder anderer Leute erziehen wollen, weil sie selber nie welche haben möchten.


Wenige Monate zuvor muss ich bereits zum ersten Mal Rudi Dutschke im Fernsehen gesehen haben. Aber erst jetzt nahm ich ihn wahr. Denn erst jetzt hatte ich einmal pro Woche mit einem Menschenschlag zu tun, den ich instinktiv mit diesem Dutschke in Zusammenhang brachte. Ich war von seinen stechenden Augen entsetzt. Es war das erste Mal, dass ich einen Fanatiker sah. Ich kannte das Wort noch nicht. Als ich es Jahre später lernte, musste ich immer an Dutschke denken, gerade weil es nie im Zusammenhang mit Dutschke fiel und ich instinktiv spürte, dass ich angeeckt hätte, wenn ich ihn als Beispiel für Fanatismus genannt hätte. Dass Dutschke auch gute Seiten hatte, erfuhr ich erst Jahrzehnte später, und es fiel mir schwer, mich davon zu überzeugen, dass es sich dabei auch wirklich um Tatsachen handelt. Aber er scheint tatsächlich den Wehrdienst in der DDR verweigert zu haben, und er scheint dies tatsächlich mit der patriotischen Überzeugung begründet zu haben, er sei nicht bereit, auf andere Deutsche zu schießen. Habe ich also doch etwas dazugelernt? Ich bin immer noch skeptisch. Wichtiger war sein besser verbürgter Satz, der nicht Teil der Hagiographie ist, "Wer von Allende spricht und von Prag schweigt, ist kein Sozialist.", und den ich bereits 1977 las, als ich mich über Solschenizyn dokumentierte. Immerhin, Dutschke war also gerecht. Und gerade nicht der bösartige, engstirnige Vogel, als der er von den Geh-doch-rüber-Konservativen damals bezeichnet wurde. Außerdem war er ja rübergegangen! Rüber zu uns nämlich. Auch das erfuhr ich sehr spät. 


Aber weltfremd war er dennoch. 1977 stand in "Konkret" ein Artikel von ihm, in dem er die freimütigen Debatten in Italien lobte. Nach dem Attentat, das auf ihn verübt worden war, hatte ihm Hans Werner Henze nämlich in seinem Haus in den Albaner Bergen Gastfreundschaft angeboten, damit er sich erholen konnte. Aber da Dutschke in seinem Artikel kein einziges Beispiel für diese vermeintlich ach so fruchtbaren Debatten nannte, war ich skeptisch. Ich las Dutschke auch nur, um mir aus erster Hand ein Bild von ihm zu machen, nicht um mich über Italien oder was auch immer zu informieren. 


Nie sich auf Informationen aus zweiter Hand verlassen war mein Vorsatz, seit die Behauptungen, die ich in meiner Familie hörte, erheblich mit denen kontrastierten, die ich auf dem Gymnasium von den Gescheiteren unter den Lehrern hörte und auch zunehmend deutlich wurde, dass aufrichtige, faire Gegenüberstellungen dieser beiden Welten nie zustande kommen würden. 1977 wusste ich noch nicht, dass ich irgendwann in Italien leben würde.


Nun, freimütig waren die italienischen Debatten damals allerdings. Aber das lag nur daran, dass sie so unverbindlich waren, nie jemand auf den Busch klopfte und die Debatten ausschließlich aus Geschwätz bestanden. Erst als 1994 Berlusconi an den Debatten teilnahm, wurden daraus seriöse Diskussionen, weil er sie mit vernünftigen Thesen und Fakten, die niemand leugnen konnte, dazu zwang, endlich einmal logisch zu argumentieren. Und siehe da, das Parteichinesisch war auf einmal nicht mehr zu hören. Es dauerte aber nur ganze zwei Jahre. Dann fing Berlusconi das, was seine schärfste Waffe gewesen war, beiseite zu legen: die Wahrheit. Auch er begann mit seinen Gegnern um die Wette zu lügen. Inzwischen haben wir wieder die freimütigen, leeren Debatten, die Dutschke so gefielen.



Auch Fritz Teufel fand ich vom ersten Augenblick an grauenhaft. Aber ich bewunderte ihn! Er war witzig und konnte zweifellos genial formulieren, und sogar aus dem Stand. Genau wie Berlusconi.

John F. Kennedy dagegen war mir sofort sympathisch. Davon werden mich auch seine erotomanischen Gewohnheiten nicht abbringen. Mir leuchtet auch ein, dass es sich bei diesen Gewohnheiten um ein Antidot gegen seine schmerzhaften Gebrechen handelte. Jedenfalls hat er mein Mitgefühl. Jacky nicht. Und selbst wenn ich Zweifel an meinen Sympathien für Kennedy hätte, ich brauche nur seine Rede in Berlin anzuhören, um wieder genau das zu empfinden, was ich im Sommer 1963 als kleiner Junge empfand.



Und jetzt?


So sehr ich auch gewisse Aspekte der Identitären Bewegung begrüße, die meines Erachtens längst überfällig waren, also wirklich seit Jahrzehnten. Ich argwöhne aber gerade deshalb, weil diese Besinnung längst überfällig ist, dass sie daneben gehen wird und die Identitären über ihr Ziel hinausschießen werden. Die alt68er Soziologen haben bereits angefangen, diese jungen Patrioten den Kryptonazis in die Arme zu treiben, und die Saat, die von deutschen Heavy Metal und Neofolk Gruppen ausgestreut wurde, wird irgendwann auch aufgehen. Gut ist andererseits, dass es sich - wie 1968 - um eine gesamteuropäische Bewegung zu handeln scheint. Genau das, was der Bewegung Schwung gibt, bremst sie daher vielleicht, wo sie aus dem Ruder laufen könnte.

Die Konservativen sind im Moment genau das, was Fritz Teufel und Rainer Langhans 1968 waren: intelligent, geistreich, witzig, phantasievoll und verführerisch. Aber auch die Kryptonazis sind geistreich, witzig, phantasievoll und verführerisch geworden. Die Konservativen haben in den letzten 45 Jahren wie Scipio Africanus den Gegner studiert und von ihm gelernt, und sie haben sich die ästhetischen Techniken angeeignet, mit denen man in den 70ern Erfolg hatte und heutzutage, wo es das Internet und die Sozialen Netzwerke gibt, erst recht Erfolg haben wird. 



Sie haben erstaunlich lange dafür gebraucht. 45 Jahre sind eine viel zu lange Zeit. Und wenn die Mauer, über die Kennedy sprach, nicht gefallen wäre, wenn Deutschland nicht wiedervereinigt wäre und Europa im Moment nicht von einer schweren Krise belastet würde, wäre diese längst überfällige Besinnung immer noch in weiter Ferne. Und je länger man etwas Notwendiges hinausschiebt, desto unheilvoller wird es auf die Menschen hereinbrechen.




Hans Magnus Enzensbergers "Kursbuch" haben diejenigen, die das Lambda der Identitären gerne mit einem Hakenkreuz ersetzen würden, jedenfalls aufmerksam gelesen. Dass ich das noch erlebe? Ich hätte gerne vor 40 Jahren eine gesunde Besinnung erlebt und mehr Dialog zwischen denen, die die Kursbücher nicht lasen und denen, die sie lasen. Jetzt könnte es zu spät sein, jedenfalls möchte ich nicht erleben, dass aus Besinnung Unsinn wird und die so oft gescholtene Spaßgesellschaft am Ende den Bach runter geht, statt zur Vernunft zu kommen. Es werden wahrscheinlich große Unruhen auf uns zu kommen, in denen sich viel angestauter Unmut entladen wird. Andrei Volkonsky sagte einmal zu mir, niemand sei den Deutschen dankbar dafür, dass sie verhindert hätten, dass der Kommunismus sich bis Sizilien, Gibraltar und die Biskaya ausgedehnt habe. Diese Dankbarkeit wird womöglich noch eingefordert irgendwann.

Generationskonflikte sind diesmal nicht zu erwarten, im Gegenteil. Diese Jugendbewegung, die bei Bismarck Trost sucht, wird es der Generation ihrer Eltern erleichtern, Schuldgefühle und Ausländerfreundlichkeit in dem Maße abzuschütteln, wie beide nie aufrichtig, weil verordnet waren und somit immer als Last empfunden wurden. Im Gegensatz zur 68er Bewegung wird die Bewegung der Identitären daher auch einen gewissen Rückhalt in der Bevölkerung haben, besonders wenn es zu Straßenkämpfen mit Muslimen kommen sollte und nicht nur Antifa-Militante angepöbelt werden. Und wenn in aller Bewusstsein als Gewissheit angekommen sein wird, was bisher nur verschwommen geahnt wird: dass nicht wenige der muslimischen jungen Männer eine Karriere als Extremtäter absolviert haben, bzw. dass sehr viele der jugendlichen, ständig rückfälligen Extremtäter keine Buddhisten oder Christen, sondern eben Muslime sind. Gegen das, was sich hier wahrscheinlich anbahnt, sind die Revolten in den Banlieus ein Spaziergang. Es kommt alles, wie es kommen muss. Das könnte so aus dem Ruder laufen und eskalieren, dass die Polizei der Lage nicht mehr Herr wird und zum ersten Mal die Notstandsgesetzgebung zur Anwendung kommt.


Kurzsichtige Menschen unterschätzen die Zeitlosigkeit des taedium vitae und die Biederkeit jeden authentischen Glücks. Sie richten Unheil an, sobald sie unumstößlich daran glauben, dass ihr Unbehagen eine ganz bestimmte, zeittypische Ursache haben muss, der man Abhilfe schaffen kann, indem man an den kennzeichnenden Umständen der Epoche etwas Entscheidendes ändert.