Stationen

Montag, 30. Dezember 2013

Bernardo Caprotti und Alexander Gauland

Caprotti schreibt an den Corriere della sera

Caro direttore,

ho letto il bell’articolo del professor Ricardo Franco Levi sul Suo giornale dell’8 settembre. Non posso che ringraziarvi per le lusinghiere espressioni usate nei riguardi di Esselunga e del sottoscritto. Tuttavia vorrei permettermi un’osservazione.

Le tre aziende scelte dall’autore non costituiscono un campione appropriato. Mettere Esselunga—e dunque me— accanto ad Armani e Luxottica è azzardato. Meglio sarebbe stato scegliere Ferrero.
Esselunga è una piccola azienda, piccolissima nel suo settore, è solo una multiprovinciale, non ha un centesimo di attività fuori dai confini nazionali. Ove Luxottica, coi suoi centri di produzione in Cina, i suoi 6.000 negozi sparsi nel mondo è un gigante vicino al quale noi non possiamo stare. Del pari Armani, che è un genio a livello mondiale, con investimenti grandiosi anche fuori dal suo campo d’origine. Noi dunque siamo un’azienda di qui, una multiprovinciale che neppure riesce ad insediarsi a Genova o a Modena, per non dire di Roma ove io poco, ma i nostri urbanisti si sono recati forse 2.000 volte in dodici anni nel tentativo di superare ostacoli di ogni genere, per incontrare adesso il niet del nuovo sindaco del quale si può dire soltanto che è un po’ «opinionated».

Noi, diversamente da Luxottica, Ferrero, Pirelli, Squinzi, Bombassei, Calzedonia, siamo un’impresa al 100% italiana (Pirelli, credo, italiana al 17%). E come tale un’impresa che deve difendersi dalla Pa (pubblica amministrazione) in tutte le sue forme e a tutti i suoi fantasiosi livelli ogni giorno che Dio comanda. Tassata al 60%, non più minimamente libera di scegliersi i collaboratori (la signora Fornero ha «garantito» anche i soggetti assunti in prova), Esselunga si trascina. Porta ancora avanti vecchi progetti, cose nelle quali, incredibile dictu, si era impegnata ancora al tempo delle lire. Per realizzare un punto vendita occorrono mediamente da otto a quattordici anni. Ma per Legnano ventiquattro; mentre a Firenze forse apriremo l’anno prossimo un Esselunga di là d’Arno, una iniziativa partita nel 1970! Così, ultimamente, abbiamo cancellato ogni nuovo progetto.

Ecco, caro direttore, la pallida risposta di un’azienda che di problemi ne ha troppi, che si avventura ogni giorno in una giungla di norme, regole, controlli, ingiunzioni, termini, divieti che cambiano continuamente col cambiare delle leggi, dei funzionari, dei potenti.

Uno slalom gigante con le porte che vengono spostate mentre scendi. Un’azienda affondata nelle sabbie mobili italiane. Oberata da un esiziale carico fiscale atto solo a sostenere tutto ciò che nel paese è sovvenzionato. Cioè quasi tutto. Diversamente da Armani e Luxottica che hanno «creato», noi abbiamo soltanto cercato di dare un po’ di eleganza, di efficienza, di carattere ad un mestiere assai umile. A livello internazionale ciò ci è riconosciuto. Ma nel paese non siamo ben accolti. E per soprammercato facciamo un mestiere che nel nostro stranissimo paese è politico.

Perché? Perché sono «politici» i due più grandi operatori nazionali. Fuori non riescono neppure a capirlo. Ma sono tante le cose che gli stranieri non possono capire di noi, di un paese che se fosse rimasto libero e normale avrebbe potuto andare chissà dove. Imprenditori straordinari fecero nel dopoguerra aziende straordinarie. Ma gli imprenditori sarebbero poi diventati tutti incapaci, a meno che non se ne fossero andati ad operare altrove. Ma noi non possiamo. Peccato non si possa dire: «hic manebimus optime».

Bernardo Caprotti




Liebe konservative Parteifreunde,

das alte Jahr endet für die AfD nicht ohne Probleme. Das hat nicht nur mit persönlichen Unverträglichkeiten zu tun wie sie besonders im hessischen Landesverband zum Ausdruck kommen. Es ist auch der Tatsache geschuldet, dass Meinungsunterschiede, die im Aufgalopp zur Bundestagswahl kaum eine Rolle spielten, jetzt - in der Folge von Programmdiskussion und Europawahlvorbereitung - verstärkt Ausdruck finden. 
Ja, wir sind eine Graswurzelbewegung, aber wir sind eben auch frühere Christdemokraten, Sozialdemokraten, nationale Linke, Wertkonservative oder Liberale, und wir hatten und haben Erwartungen an die AfD, Erwartungen die zum Teil unterschiedlichen gesellschaftlichen Wahrnehmungen entspringen.

Christdemokraten haben ihre alte Heimat verlassen, weil sie keine Heimat mehr ist, beliebig wurde und von Frau Merkel dauernd neu dekoriert wird. 
Alte Sozialdemokraten und neue Linke möchten trotz des traditionellen Internationalismus der Arbeiterbewegung nicht, dass diese gelebte Solidarität den Banken und ihren windigen Geschäften zugute kommt. 
Und viele Liberale fürchten Inflation und Staatseingriffe zu Gunsten der Schimäre einer gemeinsamen Währung, die wohl eine politische aber keine wirtschaftlich notwendige ist. 

Noch versucht die Regierung, Bevölkerung und die Eliten durch Phrasen zusammen zu schweißen: Scheitert der Euro, scheitert Europa. Und noch törichter: Der Euro ist eine Frage von Krieg und Frieden. In der Abwehr dieser Angstmacherei sind wir uns alle einig, nicht aber immer in der Beurteilung gesellschaftlicher Entwicklungen. 
Es ist wahr, dass sich in der AfD auch Menschen zusammengefunden haben, deren Vorstellungen von gut und richtig, von einer intakten Gesellschaft kaum noch einen Widerhall in der veröffentlichten Meinung finden. 
Menschen, für die eine Familie aus Vater Mutter und Kind besteht, und die noch immer selbst erziehen und die Verantwortung dafür nicht an den Kindergarten delegieren wollen. 
Menschen, die Zuwanderung besonders in unsere Sozialsysteme nicht automatisch als einen Gewinn ansehen und denen die Buntheit mancher Lebensformen für ein Land, in dem die Kinder fehlen, zu bunt erscheint. 
Und wir haben Menschen, die den Frauen auch ohne Quote jede Spitzenposition zutrauen und denen deshalb Zwangsmaßnahmen ein Gräuel sind. 
Schließlich gibt es gerade unter den Älteren viele, die das Ganze Gender Mainstreaming (Was ist das überhaupt?) für eine große Narretei halten und korrekte Märchen, eine feministische Bibel oder die weiblichen Schriftformen für die Ausgeburt von Menschen, die sonst keine Sorgen haben und folglich gern aufs Eis tanzen gehen. 
Die Älteren unter unseren Mitgliedern sind es meist auch, die erleichtert und erlöst von einem australischen Professor hören, dass Deutschland am Ersten Weltkrieg nicht mehr und nicht weniger schuldig war als die anderen. 
Man könnte diese Aufzählung getrost mit einem Außenminister fortsetzen, der statt mit der Regierung zu verhandeln, was seines Amtes ist, an regierungsfeindlichen Demonstrationen teilnimmt. 
Es ist das gute Recht der meist als Konservative bezeichneten Menschen dies zu bekämpfen und innerhalb wie außerhalb der AfD für ihre Überzeugungen zu streiten. 
Nur, liebe Parteifreunde: Diese Auseinandersetzung muss klug, sprachgewandt und in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Partei erfolgen; umso mehr, als wir unter strenger medialer Beobachtung stehen, übrigens nicht nur durch unsere Gegner, sondern auch durch unsere Freunde. 
Es ist aber weder klug noch überzeugend, wenn ein AfD-Mitglied kundtut: „Der heutige Sozialismus, der sich Demokratie schimpft, muss das gleiche Schicksal wie der Ostblock vor mehr als 20 Jahren erleiden. Nur so können wir die satanistischen Elemente der Finanzoligopole von den westlichen Völkern wieder abschütteln, die wie Zecken das Blut der Völker aussaugen und die Körper mit tödlichen Bakterien verseuchen. Deshalb muss zuerst die Demokratie beseitigt werden, bevor die Finanzoligopole untergehen können. Denn mit einem Demokratie-weiter-so wird sich die Schlinge um jeden Bürger immer weiter zusammenziehen, denn der Schädling lässt erst dann von seinem Wirt ab, wenn dieser völlig ausgesaugt wurde.“
Das ist und bleibt die Sprache des „Stürmers“ oder jener Antifa-Kohorten, die von Zeit zu Zeit durch deutsche Großstädte toben.

Die AfD, liebe Parteifreunde, ist eine bürgerliche Partei und damit - auch wenn es die Feinde des Bürgerlichen nicht hören wollen - eine Partei des bürgerlichen Anstands und des altmodischen: Das tut man nicht. 
Wenn die AfD sich also gegen Mitglieder wehrt, die diese Regeln nicht einhalten können oder wollen, dann wehrt sie sich nicht gegen den Versuch Alternativen auch jenseits des Euro sichtbar zu machen, sondern gegen eine Sprache und ein Denken, die weder mit Demokratie noch mit Anstand zu tun haben. Wer andere - und hätten sie noch so Unrecht - mit Bakterien und Zecken vergleicht, hat in unserer AfD nichts zu suchen. Denn er zerstört das, was er gewinnen möchte - die Chance, diese Gesellschaft zusammen mit anderen wieder zu Maß und Mitte zurückzuführen. Er schadet der Partei, weil er die Wirksamkeit unserer Argumente durch Maßlosigkeit zerstört. Das ist keine Zuspitzung das ist die Sprache des Unmenschen. 

Konservative aber sollen bewahren, Kultur, Gesellschaft, Staat und Sprache schützen und vor allem niemals im Zorn die Methoden ihrer Gegner übernehmen. 
Die AfD ist nach wie vor auch eine Partei für Wertkonservative wie sie eine Partei für Liberale, Christsoziale und unorthodoxe Linke ist. Eine Partei der Wüteriche, zu kurz Gekommenen und Denkfaulen darf sie nicht werden.

Potsdam, den 29.Dezember 2013

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