Stationen

Dienstag, 10. Dezember 2013

Ich könnte kotzen



Das wahre Erbe des Nelson Mandela

Franz Joseph Strauss sagte über die südafrikanischen Politiker, sie seien mehr von einem Sendungsbewusstsein als von Rassismus motiviert. Dass man seine Ansicht damals nicht teilen wollte, kann ich nachvollziehen. Aber heute???

Ganz zu schweigen davon, dass damals kein Mensch auch nur ein einziges Wort über den Sudan verlor, wo man - im Gegensatz zu Südafrika, wo dies eben nicht geschah - ohne mit der Wimper zu zucken Zehntausende von Menschen liquidierte. Aber es waren ja nur Neger, die andere Neger auslöschten. Wir sind völlig verblödet. Außer der Tatsache, dass einst in Auschwitz die Juden von den Nazis vergast wurden und nicht umgekehrt, scheint es überhaupt keine halbwegs vernünftigen Überzeugungen mehr zum Weltschicksalsgeschehen zu geben. Der schizophrenen Haltung gegenüber Sudan und Südafrika von damals entspricht unsere heutige Überzeugung, nicht der Islam, sondern die Islamfeindlichkeit sei unser größtes Problem. Damals wie heute misstrauen wir mehr uns selbst, als den Anderen, insofern die Apartheidsregierung in der christlich-abendländischen Tradition stand und auf Grund dessen zwar bereit war, Aufstände gewaltsam niederzuschlagen, nicht aber Massaker zu begehen oder gar systematisch Bevölkerungen zu liquidieren. Mit einem Wort: in Südafrika konnte gewaltloser Widerstand erfolgreich sein, im Sudan nicht.

 Symbol einer Besiegelung

Manchmal frage ich mich, woran es liegt, dass wir immer noch existieren und sogar Wohlstand genießen, bei soviel hartnäckiger Verblödung. Unser Wohlstand und die Jahrzehnte andauernde Zeit des Friedens kann eigentlich nur ein glücklicher Zufall sein. Fleiß, guter Wille und Disziplin tragen nur deshalb Früchte, weil wir immer noch im Windschatten der modernen Konflikte liegen.Aber irgendwann wird auf den Straßen unserer Städte begonnen, alles kurz und klein zu schlagen, und wir müssen jetzt endlich beginnen, das Eigene zu verteidigen.


Abgesehen davon ist es nur eine Frage der Zeit, bis die entkolonialisierten Völker Afrikas uns Europäer von sich aus darum bitten werden, von uns verwaltet zu werden. Falls es Europa dann noch geben wird, bzw. endlich so etwas wie ein Europa geben wird.

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