Stationen

Dienstag, 25. Februar 2014

Ukraine

"Die Ukrainer bauten uns Triumpfbögen aus Ästen und Zweigen, als wir kamen", erzählte Vati vom Zweiten Weltkrieg. Das war eins der wenigen Kriegserlebnisse, das er uns nicht verschwieg. Er war Veterinäroffizier hinter der Linie. Er war nie an der Front. Er wäre später in Italien eigentlich gerne an die Front gekommen und bewarb sich dafür, weil damit bessere Karrieremöglichkeiten verbunden waren. Aber er kam nie an die Front.

Hinter der Linie wurden in der Ukraine eineinhalb Millionen Juden erschossen. Die Triumphbögen, die sie uns gebaut hatten, hatten sie nicht nur aus Hass auf die Bolschewiken gebaut, sondern aus Rassensympathie für uns Deutsche. Infolgedessen halfen sie uns auch sehr gerne, die Juden zu beseitigen. Wo die Einsatzgruppen noch nicht hingekommen waren, fing man schon mal an, die Juden mit dem Beil zu erschlagen. Dagegen ist, was im März 33 in Creglingen begann, richtig kalter Kaffee.

Mutti hatte in Berlin eine Ukrainerin als Dienstmagd, die von Vati am Bahnhof abgeholt wurde. "Wenn sie mich nicht versteht, binde ich ihr 'nen Strick um den Hals."

Ein ukrainischer Rabbiner hat die Juden kürzlich aufgefordert, Kiew und möglichst auch die Ukraine  zu verlassen. Andererseits erinnert Wolffsohn daran, dass man andernorts sehr wohl zu schätzen weiß, was man in der UE zu vergessen scheint. So liegt auch heutzutage die Sympathie für den Westen in der Ukraine dicht neben der Abneigung gegenüber den Juden.

Übrigens, die paar Juden, die das Wüten der Ukrainer und der Deutschen überlebt hatten, bekamen es danach mit Stalin zu tun. Was die Juden nicht umbringt, macht sie stark. Und was sie umbringt, macht sie ungeheuer stark.

Schlechte Erfahrungen mit Russland und Polen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.