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Montag, 12. Januar 2015

Kontinuität des Rufmordes

Dass die Frankfurter Rundschau ausgerechnet von der FAZ gerettet wurde... Obwohl die FR eigentlich vielmehr im Trend des Zeitkonformen liegt... Aber das ist wohl eine Geschichte für sich und sei nur am Rande vermerkt.

Tatsache ist, dass in der FR nun ein Artikel veröffentlicht wurde, der von der Art her eines Julius Streicher würdig wäre: diffamieren und hetzen, statt informieren.

Vor 40 Jahren behandelte die bundesdeutsche Meinungsmacherelite auf diese Weise Heinrich Böll, Erich Fried und Klaus Wagenbach. Wagenbach wurde sogar verurteilt, weil er die Ermordung mehrerer Personen seitens der bundesdeutschen Polizei unbeirrbar als Mord bezeichnete. Für diese unbeirrbare Standhaftigkeit sei ihm noch einmal ausdrücklich gedankt.

Dass es so schlimm nicht mehr kommt, verdanken wir vermutlich einem Pluralismus, der so vor 40 Jahren nicht existierte, als es nur ARD und ZDF und kein Internet gab.

Das politische Vorzeichen ändert sich und man fällt von einem Extrem ins andere. Aber die Entfesselung blinder Gehässigkeit und bornierten Übereifers ist - wenn auch durch die oben angesprochene Pluralität der beobachtenden Stimmen gezügelt - immer wieder dieselbe.


P.S.: Wenn ich nicht genau wüsste, dass der Regen immer noch besser ist als die Traufe und meine Liebe zum Westen nicht trotz allem immer noch ungebrochen wäre, wäre ich längst zum Feind übergelaufen, denn was man mittlerweile in ganz Europa und besonders Deutschland (ganz zu schweigen von den Angelsachsen) an Eseleien über sich ergehen lassen muss, wird von Tag zu Tag unerträglicher.


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