Stationen

Samstag, 14. März 2015

Zwei unantastbare Kühe

Ich bin der Ansicht, dass das Grundgesetz unserer europäischen Tradition angepasst werden sollte. Religonsfreiheit ja, aber wie in Preußen: mit Respekt für unsere Gepflogenheiten und dem Willen, die Minderheiten davon abzuhalten, Sonderrechte einzufordern oder gar Gleichbehandlung in Dingen wie Kult, Riten und Teilhabe am Jahreskalender zu beanspruchen. 

Die Juden, als ältester europäischer Minderheit, sind aufgefordert mit gutem Beispiel voranzugehen, indem sie keine Sonderbehandlung fordern und nicht - wie zum Beispiel in Italien geschehen - einen zusätzlichen "Werktag" fordern, wenn einmal eine gesellschaftliche Verpflichtung auf einen Samstag fallen sollte. Entsprechende "Ausnahme-Lizenzen" wären in diesem Falle also an das zuständige Rabbinat zu wenden und nicht an die Bundesregierung.

Ich bin genauso wenig religiös wie der alte Fritz, aber der baute den Katholiken nach dem gewonnenen Schlesien eine Kirche auf sein Forum, und ich befürworte Kruzifixe als Symbole kulturhistorischer Kontinuität und Identität. Der Koran fordert, körperliche Reize zu verhüllen. Wenn das Grundgesetz nun fordert, diese Forderung zu respektieren, müssen wir irgendwann unbedingt entweder auch den Burqa hinnehmen oder das Grundgesetz ändern. 

Also entweder hat unser höchstes Gericht gepfuscht, oder das GG muss so früh wie möglich geändert werden. Fatalistisch die Entwicklung einfach hinzunehmen wäre auf jeden Fall der größte Fehler.

Es kann nicht sein, dass die Entscheidungen von Nobel Preis Komitee und Verfassungsgericht vor lauter Ehrfurcht nie hinterfragt werden. Dass zumindest in den Komitees für den Friedensnobelpreis und den Literaturnobelpreis ganz unsägliche Pappnasen sitzen, müsste mittlerweile deutlich geworden sein. Und die weltanschauliche forma mentis der Verfassungsrichter scheint mir mehr mit Katrin Göring-Eckardt und mit dem Zustand der Evangelischen Kirche gemeinsam zu haben, als wünschenswert sein kann.

Übrigens, der Papst der Protestanten ist auch heute noch Karl Barth. Dass dieser Schweizer als Beispiel für Vielweiberei gelten kann, können wir getrost als Punkt für den Islam verbuchen, der den europäischen Neuankömmlingen in kulturanthropologischer Hinsicht einen ironischen Vorsprung einräumt.

Stellt Karlsruhe das Kopftuch besser als das Kreuz? 



Armer Bosbach, armes Deutschland


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