Stationen

Dienstag, 14. Juli 2015

Grenze

Es gibt wirklich für alles eine Grenze. Es gebe keine Verbrechen, dessen er nicht fähig sei, hat Goethe nie behauptet. Aber Thomas Mann war anmaßend genug, um ihm diese Worte - im Doktor Faustus - in den Mund zu legen (und Egon Friedell zitierte sie leider so, als habe Goethe sie tatsächlich ausgesprochen).

Ich persönlich habe immer gedacht, dass ich wirklich zu allem fähig wäre, egal ob es als verwerflich gilt oder nicht ("Homo sum, humani nihil a me alienum puto"). Aber ich habe mich geirrt: alles Schwule ist mir - obwohl es mittlerweile nicht mehr als verwerflich gilt - so sehr fremd, dass ich nicht einmal zu Empathie gegenüber Homosexuellen fähig bin.

Ganz zu schweigen von der Forderung der Homosexuellen, das Recht für sich in Anspruch nehmen zu können, Kinder zu adoptieren. Ich bin völlig unfähig, darin eine normale, berechtigte Forderung nach Gleichberechtigung zu sehen. In meinen Augen ist es eine verbrecherische Forderung nach einem Sonderrecht, mit dem die kostbaren, leider unbegründbaren (weil irrational-biologischen Gesetzen entsprechenden) Gründe unserer Gemeinschaft zerrüttet werden sollen. Was nicht ungestraft geschehen kann, genauso wie man nicht ungestraft Atome spaltet oder Zellkerne manipuliert oder klassenlose Gesellschaften erzwingt.

Alles beginnt mit Lügen wie denen Thomas Manns!! Und damit, dass man ihre Folgen unterschätzt. Dass mir Thomas Mann instinktiv stets zuwider war, spricht für meinen guten Instinkt, der mich in der Tat kaum je im Stich gelassen hat.

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