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Dienstag, 22. Dezember 2015

Biopolitik


Menschen

Wie sehr der Westen - und speziell Deutschland - durch den Wind ist, kann man dieser Tage beobachten. Höcke hat sich in keiner Weise über biologische (i.e. angeborene) Besonderheiten der Afrikaner oder Europäer geäußert.

Er sprach das Thema Fortpflanzungsmodelle an. Ob die zweifellos unterschiedlichen Fortpflanzungsmodelle Europas und Afrikas eine biologische Basis haben oder erlernt - also Ausruck kultureller Evolution - sind, ist eine ganz andere Frage. Festgestellt hat Höcke nur einen - horribile dictu - Unterschied.

Dass auf die Thematisierung so heftig reagiert wird, und reflexhaft Zusammenhänge zu Rassendifferenzierung und völkischer Hierarchierung hergestellt werden, kann nur bedeuten, dass er dadurch einen offen liegenden Nerv berührte.

Die Debatte wird durch diese hysterische Überreaktion auf ein Terrain gezerrt, das ideologisch besonders befrachtet ist.

"Die Reduktion aller Probleme auf sozio-ökonomische Ursachen hat den außerordentlichen Vorteil, alle moralischen Urteile, die nicht ins Schema passen, beiseite zu schieben, beziehungsweise sie gemäß der Diktatur des dogmatischen Antirassismus nur dann gelten zu lassen, wenn sie mit dem Vorwurf des Rassismus verknüpfbar sind. Der Antirassismus ist heute im Grunde die einzige unhinterfragbare, ultimativ unantastbare Staatsdoktrin unserer Republik sowie der westlichen Nationen überhaupt. An ihr muß um jeden Preis festgehalten werden, wie man noch nie zuvor an einer Doktrin festgehalten hat." Renaud Camus

Das eigentlich Ärgerliche an diesem Wechsel des Debattenschauplatzes ist meines Erachtens nicht, dass der Antirassismus sich als unhinterfragbar aufführt, sondern dass dadurch übersehen wird, wie fruchtlos die Unterscheidung zwischen biologisch und kulturell in Wahrheit ist: auch wenn wir tatsächlich biologisch alle gleich sind, sind die kulturellen Prägungen so stark und die kulturanthropologischen Konstanten so stabil, dass ihr Aufeinandertreffen - im Sinne Huntingtons - zu blutigen Kontrasten führen wird. Und Hocke geht es darum, eben diese zu vermeiden; egal ob ihre Quelle biologisch ist oder "nur kulturell".

Zusammenfassend: was in den USA Staatsdoktrin ist, ist in Europa beinharte Dogmatik und in Deutschland Obsession.

Davon einmal abgesehen sind Höckes Auftritte peinlich. Gauland tut jedoch gut daran, ihn gegen unfaire Verleumdungen zu verteidigen.

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