Stationen

Montag, 18. Januar 2016

Vor 8 Jahren


Der »Fall« Herman, oder: Die politisch-korrekte Fratze der Linken:

In den letzten Wochen war der „Fall Herman” wohl schwer zu übersehen. Zu offensichtlich war der Versuch, durch ein konzertiertes Medien-Trommelfeuer Einschüchterung zu betreiben und den Menschen klarzumachen: Meinungsfreiheit ja, aber nur zu unseren Bedingungen. Will heißen: zu denen der Alt-Achtundsechziger, die mittlerweile in Staat und Medien allgegenwärtig sind. Woraus wohl ein gewisses Allmachtsgefühl erwachsen ist. Wer konkurrenzlos seit vielen Jahren dominieren kann, der läßt sich nicht auf Diskussionen ein. Wenigstens auf keine, in denen er auch verlieren könnte — denn verlieren, nein, das konnte die Linke noch nie ...

Dabei ist das Anliegen von Frau Herman ebenso einfach verständlich wie legitim: der Hinweis, daß es so wie zuletzt mit ideologisch-künstlich verkorksten Geschlechterbeziehungen und einer ständigen Untergrabung des Familienzusammenhalts nicht weitergehen kann, weil sonst der Zusammenbruch unserer Gesellschaft demnächst vor der Tür steht, trifft zu. Wer seine Augen nicht fest geschlossen hält, um die Probleme mit Scheidungsraten und -kindern, „Patchwork-Familien”, Jugendkriminalität, Drogenkonsum etc. nur ja nicht zu sehen, der wird Herman zustimmen: da läuft etwas, nein: viel falsch! Hier hat man seit 1968 im hybriden Überschwang, eine „neue Gesellschaft” bauen zu wollen viel zerstört, ohne daß jedoch nennenswert dafür neu aufgebaut worden wäre.

Wenn einer Gesellschaft mit demagogischem social engineering jahrzehntelang eingeredet wird, daß die „Nur-Hausfrau” ein sozial und intellektuell minderwertiges Relikt der patriarchalischen Vergangenheit ist, dann kann diese Rolle reputationsmäßig natürlich keinen Blumentopf gewinnen! Und wenn ebenso die Berufstätigkeit als Allheilmittel zur „Selbstverwirklichung” gepriesen wird, dann werden Mehrkinder-Mütter natürlich sozial isoliert und unattraktiv.

All das ist Teil jener gesellschaftsverändernden Agenda der Alt-68er-Bewegung, die über die Zerstörung der Familien (von antiautoritärer Erziehung über Propagierung der Abtreibung bis zu gezielter, faktisch zwangsweiser Verstaatlichung des Kleinkindalters durch Kindergärten etc.) und der natürlichen Zuneigung zwischen Mann und Frau („Wer zweimal mit derselben pennt gehört schon zum Establishment”) und mit ihrem gezielten „Marsch durch die Institutionen” jetzt vom Ziel, der von diesen Typen gehaßten bürgerlich-liberalen Kultur und den ebenso verabscheuten Werthaltungen und -traditionen den Todesstoß zu geben, nicht mehr weit entfernt ist.

Manche werden das als bloße Verschwörungstheorie bezeichnen — sei’s drum! Wer die Augen aufmacht, sollte eigentlich erkennen, was da seit einigen Jahrzehnten schief läuft. Zu übersehen ist es ja nur mehr mit viel Anstrengung …

Um das zu ändern, würde die Entlarvung des ganzen „Gender-Mainstreaming”-Unsinns (und dergleichen) und die Aufdeckung seines links-totalitären Hintergrundes reichen. Keine Herstellung einer künstlichen 50er-Jahre-Idylle (die ja so idyllisch auch nicht war), sondern klares Aussprechen, daß, wenn wir weitermachen, die Familien durch gezielte Schürung der Geschlechtermißgunst, durch Förderung der Ehescheidung, durch Abschiebung der Kinder in staatliche Aufbewahrung und durch ökonomischen Zwang zu Doppelverdienerehen zu ruinieren, wir uns nicht zu wundern brauchen, daß die Geburtenrate im Keller, die Jugendkriminalität im Steigen, die Selbstmordrate hoch und die Euthanasiedebatte am laufen ist — und daß das unsere Gesellschaft in absehbarer Zeit nicht mehr schönlügen wird können!

Und daß, wenn das Schönlügen dann in Panik umschlägt, wir allerspätestens dann mit der Nase draufgestoßen werden, daß das abschätzige Niedermachen von Eva Herman (und anderen Warnern) offenbar doch nicht das Gelbe vom Ei war. Nur wird es dann leider zu spät sein, und unsere Kultur wird durch eine lebensfähigere ersetzt werden. Was ich — da ich mir ja denken kann, welche das sein wird — mir zu meinen Lebzeiten nicht wirklich wünsche (obwohl ich eigentlich den Löffel wiederum nicht so bald abgeben möchte, daß ich die Ersetzung der christlich-aufklärerisch-liberalen durch eine islamische Gesellschaft nicht mehr miterlebe).

Doch zurück zum „Fall Herman”: es bleibt zu bedauern, wenn angeblich „Liberale” und „Libertäre” nicht die Tatsache, daß seitens der Alt-Achtundsechziger eiskalt und berechnend Macht ausgespielt wurde, um eine Person mit mißliebigen Ansichten kaltzustellen, anprangern, sondern (weil ihnen Frau Hermans Ansichten nicht „anti-etatistisch” genug vorkommen) kühl wie eine Hundeschnauze befinden: „Was kümmert uns ein Gefecht zwischen Etatisten?!”

Den Vogel schoß freilich jemand ab, der in schwer zu überbietendem Zynismus — oder war sein Statement nur nicht durchdacht? — die Sache in einem Post folgendermaßen auf den Punkt brachte:
"Auch Frau Herman hat kein Recht auf einen Arbeitsplatz, sie hat kein Recht auf Medienpräsenz. Ihre tatsächlichen Rechte, einschliesslich der Meinungsfreiheit, sind und bleiben durch diese „Affäre” völlig unangetastet."

Ganz hervorragend erkannt! Auch Max Liebermann zum Beispiel hatte kein „Recht auf einen Arbeitsplatz” — damals, 1933. Und das war ja dann anscheinend gut so, nicht wahr? Und „kein Recht auf Medienpräsenz” hatte auch der Komponist Franz Schreker, der - aufgrund der Unlust der Nazis, weiterhin über seine Opern zu diskutieren - 1933 als Direktor der Berliner Musikhochschule zurückgetreten wurde. Schreker hätte auch nicht gleich hysterisch an einem Herzinfarkt zu sterben brauchen, bloß weil er 1934 zwangsweise in den Ruhestand versetzt wurde — dergleichen kindische Trotzreaktionen sind doch einfach nur peinlich …

Bevor mir jetzt „Verharmlosung des Nationalsozialismus” vorgeworfen wird, schicke ich gleich nach: natürlich war das, was die Nazis 1933/34 mit Liebermann und Schreker aufführten, ungleich schäbiger als das, was Kerner & Co (und die restliche Gutmenschenfraktion) jetzt mit Herman aufführen. Aber es geht in dieselbe Richtung, nur graduell, nicht aber prinzipiell verschieden.

Ich finde es sehr bedenklich, wenn man einer Frau Herman wegen einer Meinungsäußerung, die sich ja keineswegs gegen ihren Arbeitgeber richtete, den Job kündigt. Und ich finde es noch bedenklicher, wenn angebliche Libertäre das mit dem Hinweis, sie habe weder ein Recht auf den Arbeitsplatz, noch ein Recht auf Medienpräsenz, ganz okay finden.

Und jener nette Zeitungskollege, der die Schlagzeile „Ist Eva Herman braun oder nur doof?“ textete, sollte eigentlich die Gegenfrage gestellt bekommen: „Wurden Sie gekauft oder sind Sie einfach so ein Arschloch?“


P.S.: Es war Max Liebermann, der 1933 aus Anlaß einer Nazi-Siegesfeier den mittlerweile wohlbekannten Satz sagte: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte”. Le Penseur Oktober 2007


Wer den Zustand Deutschlands ungetrübten Auges am Inhalt seiner Journale und Fernsehsendungen ablesen wollte, könnte nur zu einem Urteil gelangen: Voll das Tollhaus.

Es sind drei Gruppen, die seit Jahren zum Objekt bizarrer ritueller Feiern gemacht werden: Frauen (50 Prozent der Bevölkerung), Homosexuelle (ein bis zwei Prozent) und Zuwanderer (19 Prozent). Das Frausein, das Homosexuellsein und das Zugewandertsein scheinen zu mystischen Qualitäten in der Morgenröte einer  besseren Welt geworden zu sein.

Am Beispiel des verehrungswürdigsten Kultobjektes:  Trotz einer seit vier Jahrzehnten forcierten Förderung, Ermutigung, Ermunterung, Bevorzugung,  gibt  es im wirklichen Leben – außerhalb der medialen Spiegelkabinette und ihrer Inseln der Redseligkeit – keinerlei weiblichen Landgewinn: Frauen sind weder „erfinderischer“ noch „unternehmerischer“ geworden: An der kommunikationstechnischen Umwälzung der letzten drei Jahrzehnte hatten sie keinen Anteil, sie melden keine Patente an und gründen keine Firmen; im Gegenteil: je wahlberechtigter sie hinsichtlich ihrer Selbstverwirklichung werden, desto zielstrebiger ziehen sie sich in die Schonräume ihrer Orchideenfächer und des Öffentlichen Dienstes zurück und desto konsequenter meiden sie das Dickicht männlicher Weltbewältigung, es sei denn, sie würden in der Quotensänfte hindurchgetragen. Mittlerweile ist jeder Kriminalfilm, jedes Frauensportereignis für unsere Fernseherziehungsanstalten und ihr gedrucktes Gefolge Anlass zu einer weiteren Schrittfolge in ihrem rituellen „Tanz um das goldige Weib“, den sie seit 40 Jahren in tranceähnlicher Verzückung stampfen, mit dem Ergebnis einer nicht mehr milden Form des Irreseins (von Tänzern und Umtanzter). Unzählig die Schlagzeilen, die mit „Frauen sind die besseren …“ beginnen und mit „Geldanleger, Firmenchefs, Fußballspieler, Mathematiker, Autofahrer und so weiter“ enden, was aber natürlich alles nur Kürzel sind für die eigentliche, nach Empirie und Logik wahnwitzige Conclusio: Frauen sind die besseren Männer.

Aber der Kanon medialer Frauenanbetung klingt immer schräg und dissonant, denn Triumph- wechselt mit Wehgeschrei, die Sieger- mit der Opferpose, das schluchzt und klagt und jammert, und der eben noch in Gewinnermanier gereckte Arm wird alsbald wieder einberufen zum ewigen Händeringen und Haareraufen über die unüberwindliche Schlechtigkeit des Mannes.

Und das Ende vom Lied? Seit 1972 (!) zeigen die großen amerikanischen und europäischen Panels eine ständige Minderung der subjektiven Lebensqualität der Frauen. Sie werden von Jahr zu Jahr unglücklicher und therapiebedürftiger. Das ist der von Feministen gellend beschwiegene „paradox female happiness decline“. Zwar kann man Köpfe eine Zeitlang irremachen, aber dann werden Kräfte wirksam, die sich vom medialen Tumult genauso wenig irritieren lassen wie die Schwerkraft.

Homosexuelle, um deren „Orientierung“ sich nun wirklich niemand mehr kümmert, fühlen sich gerade deswegen ungeliebt. Und dieses Mangelempfinden hat vermutlich nicht einmal dann ein Ende, wenn sie amtlich als die besseren Menschen anerkannt und diplomiert sind. Die schmale Schar der „Schwulen und Lesben“ wird derzeit aufgestockt um herbeihalluzinierte Heerscharen von Quer-, Transgender- und Pansexuellen, und damit ist der eigentliche „Zukunftsmensch“ skizziert: durch nichts bestimmt, keine Herkunft, keinen Ort, kein Geschlecht, nur ein kosmopolitisch-hermaphroditisches Potential, das jede Sekunde seines Lebens sinnt, in welche Richtung es als nächstes zucken könnte. Das alles drängt und treibt in eine wuchernde, aber ziellose Erotomanie, aus der keine Wege ins geschlechterversöhnte Arkadien, dafür viele in die Wartezimmer therapeutischer Gemeinschaftspraxen führen werden.

Und von 16 Millionen Zuwanderern – begrüßt als Rettung vor drohendem Fachkräftemangel – haben  ein Drittel keine Berufsausbildung.

Der Nachwuchs der Gruppe ist auch wenig erpicht darauf, eine zu kriegen, wie die nicht zu-, sondern abnehmende Ausbildungsquote zeigt. Sie bereichert uns aber trotzdem, und zwar mit der Illustration des infamsten aller linken Multi-Kulti-Sprüche, der da lautet: „Jeder ist Ausländer – fast überall.“ Das ist ja sogar richtig, und zwar dann, wenn die beiläufige Einschränkung ins Zentrum rückt: Allerorten ist man Fremdling oder Gast, nur in einem kleinen Weltwinkel eben nicht: zuhause nämlich. Das aber soll in der Einen-Welt-Phantasie überall und demnach nirgends sein.

Was die Lobbys dieser Gruppen mit politischem Rückenwind und über die mit ihnen verschwippten Medien Tag für Tag, Stunde für Stunde ausrollen, ist ein ideologischer Krieg. Ihr Bild von der starken, aber unterdrückten Frau, den immer noch diskriminierten Homosexuellen, den durch die Straßen gejagten Migranten ist eine kontrafaktische Fiktion der Gegenwart. Journalisten sind damit – und zwar bis in die ehemals bürgerlichen Blätter hinein –  zu  Maulhelden in einem „war on sanity“ geworden, einem Feldzug gegen die Un-Verrücktheit, gegen jeden vernünftigen Gedanken und jedes geerdete Gefühl für Richtigkeit. In dieses Betschwesterngemurmel, diese Dauernötigung zu antiintuitivem Empfinden, diese Lamento-Litanei, dieses unentwegt-aggressive Anpöbeln einer schweigenden, achselzuckenden Mehrheit, die solange als homo-, gyno- und xenophop gebrandmarkt wird, bis sie auf ihre Homophilie, Gynophilie und Xenophilie endlich heilige Eide schwört, in dieses ganze Umerziehungsdelirium schlägt jetzt Akif Pirinçci mit dem Hammer – und zwar mit dem „Mottek“ und nicht mit dem „Fäustel“ – in einem Ton der Wut und des Zorns, ohne Sondierungen, einschränkende Rückversicherungen und ironische Bemäntelung.

Das ist Bukowski-Sound, Çeline-Gepöbel und Kurt-Hiller-Fluchen, ein Wutanfall im Straßenjargon – und es ist zu erwarten, dass die Betschwestern, nachdem sie sich aus den ersten Ohnmachtsschauern mit Mühe hochgerappelt haben, in ein steinerweichendes Gezeter ausbrechen werden. Es wird von „Verachtung“ die Rede sein und von „fehlendem Respekt“, was ja die neueste Nullität im Werkzeugkoffer der politisch-korrekten Nothelfer ist.

Doch  Respekt, liebe Schwestern, wird nur „gezollt“, und wer ihn einklagt, hat ihn schon verloren. Und Verachtung? Da sollte man sich an Nietzsche halten, von dem zu lernen ist, dass die groß Verachtenden immer auch die groß Verehrenden sind. Und das spürt man, mit nur ein wenig Eurer „Achtsamkeit“, gerade auch bei Akif Pirinçci. Thomas Hoof 2014

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