Stationen

Dienstag, 5. Januar 2016

War da doch was?


Unbewiesen

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Die Frage ist unerheblich. Jeder mogelt sich durch, wie er kann, wirklich stichhaltige Indizien gibt es bisher keine. Wie geschickt sie versteht, sich abzupuffern, wissen wir alle, und selbst wenn in Zukunft doch noch durch die Sichtung rekonstruierter Schredderschnipsel Sünden ans Licht kommen sollten, ist Merkel zumindest heute nicht boshaft, wie auch der diffuse Selbsthass unserer Zeit in Europa und besonders in Deutschland tatsächlich im guten Willen derer wurzelt, die daran glauben, dass Greuel wie die des 20. Jahrhunderts durch radikale Selbstkritik der Folgegeneration gebannt werden können. Unheilvoll ist dabei aber die atemberaubend weltfremde Inbrunst der Fehleinschätzung, mit der auch Merkel mittlerweile in Claudia Roths Fußstapfen auftritt.

Auch in Italien ist man katho-kommunistisch wohlmeinend und weltfremd. Aber vor einem anderen, stabileren Hintergrund: die (Selbst-)Liebe zu italienischer Kultur und Eigenheit wurde von Faschismus und Vergangenheitsbewältung nicht einmal angekratzt! Nicht einmal der Amerikanisierung gelang es, Italien einzuebnen und schon gar nicht in dem Maße wie dies in Deutschland geschehen ist.

Infolge dessen gibt es weder die deutschen Komplexe, noch die deutsche Hybris, noch die abscheuliche, "hippe" linguistic submissivness deutscher Nachwuchstalente. Und das System Familie ist immer noch ein gesundes Gewebe, das in einem Umfang ausgeklügelt ist, wie dies in Deutschland vielleicht nie der Fall war und gewiss heute für deutschstämmige Deutsche nicht einmal vorstellbar ist, weil ihnen dafür die soziale Kompetenz und ein Organ für den entsprechenden Wahrnehmungsbereich fehlt. Familie und Verbundenheit mit dem Eigenen sind aber unerlässlich, um als Kultur zu überdauern.



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