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Freitag, 24. Juni 2016

Deutsche Sprache

ERLANGEN. Nach der Entscheidung der Briten, aus der EU auszutreten, hat die Zeitschrift Deutsche Sprachwelt gefordert, den Status der deutschen Sprache in der EU zu stärken. Mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU gebe es erst recht keinen Grund mehr für die EU-Kommission, die englische Sprache einseitig zu bevorzugen und die deutsche Sprache zu benachteiligen, hieß es in einer Mitteilung.
Deutsch ist in Deutschland, Österreich, Belgien und Luxemburg sowie in Südtirol Amtssprache. Englisch dagegen nur noch in Irland und Malta. Deutsch werde von rund 90 Millionen EU-Bürgern als Muttersprache gesprochen, Englisch – nach dem Brexit – nur noch von rund fünf Millionen.

Die Deutsche Sprachwelt forderte, „daß sämtliche Veröffentlichungen der EU vollständig auf deutsch vorliegen müssen“. Unterlagen zur Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU seien meist ausschließlich in englischer Sprache verfaßt. „Bundestagsabgeordnete müssen außerdem häufig über schwierige EU-Vorlagen abstimmen, die zu weiten Teilen nicht in deutscher Sprache, sondern auf englisch abgefaßt sind“, kritisierte die Zeitschrift.
Der Deutsche Bundestag habe die Bundesregierung mehrmals dazu angehalten, die EU-Kommission auf ihre Übersetzungspflicht hinzuweisen. „Die Bundesregierung ist nun dazu aufgefordert, eine stärkere Rolle für die deutsche Sprache in der EU durchzusetzen.“
Die Deutsche Sprachwelt ist nach eigenen Angaben mit rund 80.000 Lesern die größte deutsche Zeitschrift für Sprachpflege und Sprachpolitik. Sie bezeichnet sich als Sprachrohr und Plattform für eine „ständig wachsenden Bürgerbewegung, die sich um die deutsche Sprache sorgt“.  JF


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