Stationen

Mittwoch, 13. Juli 2016

Menetekel

Die Gesinnungsdikatur naht nicht mehr nur auf Taubenfüßen, sondern trampelt längst auf Harpyenkrallen durchs Land. Die Einschränkung der Meinungsfreiheit über das juristisch Fassbare hinaus (Beleidigung, Verleumdung etc.), natürlich im Namen von Menschlichkeit, Menschenrechten, Menschenwürde und Menschenkette, ist das erste Mentekel, die Ungleichbehandlung der politischen Extreme ein weiteres, dass der Staat Gesinnungsdelikte der einen Seite härter verfolgt als politisch motivierte Gewalt der anderen, bildet die Synthese aus beidem.

Wie verschiedene Zeitungen melden, hat das BKA zur Bekämpfung des "stark zunehmenden 'Verbalradikalismus' und den damit verbundenen Straftaten im Netz" bundesweit Razzien in 60 Wohnungen durchgeführt. "Hauptgegenstand der dort stattgefundenen Kommunikation war die Verherrlichung des Nationalsozialismus sowie der Austausch von fremdenfeindlichen, antisemitischen oder sonstigen als rechtsextremistisch zu beurteilenden Inhalten und Kommentierungen", gab die Behörde bekannt. "In Zukunft sollte sich jeder überlegen – bevor er sich an die Tastatur setzt – was er da im Internet absondert", sonderte stracks unser Justizminister Heiko Maas ab. Das heißt, sofern er ein Rechter ist (also nicht der Maas, sondern der andere Absonderer); Antisemitismus bei Linken und Muslimen resultiert aus Emanzipationsbedürfnissen und Benachteiligungserfahrungen und ist okay.
Schnitt
Der Hauseigentümer-Anwalt im Streit um das sogenannte Wohnprojekt in der Berliner Rigaer Straße ist dem Prozess vor dem Berliner Landgericht am Mittwoch wegen eines Autobrandes ferngeblieben. „Gebrannt hat das vor meinem Haus geparkte Auto eines Nachbarn, aber ich gehe davon aus, dass das mir galt“, sagte Rechtsanwalt André Tessmer heute einer Nachrichtenagentur. Er fühle sich persönlich bedroht. Der Anwalt vertritt im Streit mit den Hausbesetzern im Stadtteil Friedrichshain die Hauseigentümergesellschaft. Weil Tessmer nicht erschien, fällte Richterin Nicola Herbst ein Versäumnisurteil zugunsten des klagenden Vereins "Freunde der Kadterschmiede" (mehr hier).
Schnitt
Die juvenilen Brandsatz-Fatzkes, die sich selbst Antifaschisten nennen, haben bei der Gewaltorgie um das besetzte Haus in der Rigaer Straße, in welches der Eigentümer Flüchtlinge einquartieren will, über 100 Polizeibeamte zum Teil schwer verletzt. Justizminister Maas postete bei Twitter, das sei "inakzeptabel" und ein "Missbrauch des Demonstrationsrechts". (Es heißt, er habe seiner schauspielenden Geliebten angekündigt, er werde wohl dem einen oder anderen "Chaoten" gelegentlich am Ohr ziehen müssen, wenn er so hoch reiche; sie soll kehlig und ein bisschen verrucht gelacht haben.) Gab es harsche Empörungsbekundungen, Drohungen mit unnachgiebiger Strafverfolgung, Razzien bei Betreibern linker Hetzseiten? Ach was. Unter Halunken wird doch deeskaliert. Ende Juni hatte Maasens Parteifreundin, Familienministerin Manuela Schwesig, ihr Programm gegen Rechtsextremismus vorgestellt und bei dieser Gelegenheit kund und zu wissen getan: "Linksextremismus ist ein aufgebauschtes Problem". Üppig und ausschließlich stattet sie deshalb Initiativen gegen "rechts" mit jenen Steuermitteln aus, welche unter anderem denjenigen abgenommen werden, die sich in Zukunft überlegen sollen, was sie so im Internet absondern ("Freunde der Kadterschmiede" zahlen gemeinhin eher keine Steuern).

Weder Maas noch Schwesig haben je gefordert, den Linksextremismus auszutrocknen. "Rechte Hetze" im Netz halten sie für weitaus schlimmer als von Linksfaschisten gebrochene Beamtenknochen oder von Linksextremisten eingeschlagene Rechtenschädel. Bis der Erste stirbt? Keiner der beiden ministerialen Rotstrolche hat jemals Anstalten gemacht, der linksextremen Propaganda im Netz entgegenzutreten. Warum auch? Die Antifa ist Fleisch vom Fleische der Schwesig-Maas'schen Sozialdemokratie (und der Linken, und der Grünen), sie ist zu sehr Bestandteil des derzeitigen politischen Systems geworden, unentbehrlich als Drohkulisse und Bodentruppe im Kampf gegen "rechts", es wäre geradezu ein Schnitt ins eigene Fleisch, diese jungen Enthusiasten daran zu hindern, den Düsterdeutschen nachzustellen. Es muss nur noch an einem Plan gearbeitet werden, wie man künftig verhindert, dass sich Polizeibeamte der Antifa in den Weg stellen, wenn sie fortschrittliche Politik exekutiert; es muss doch möglich sein, dass die Prügelkomsomolzen den Rechten ganz ungestört heimleuchten. Die Medien melden ja jetzt schon verlässlich, dass sowieso die Dunkeldeutschen angefangen haben.  MK am 13. 7. 2016

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