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Mittwoch, 28. September 2016

Ein krankes Land

Ausländische Beobachter machen sich Sorgen um Deutschland.
Heerscharen von Beobachtern im Ausland und vor allem in Europa können nicht aufhören, den Kopf zu schütteln über die uferlose deutsche Asyl- und Einwanderungspolitik. Manche nennen es einen neuen deutschen Größenwahn. Andere, eher wohlmeinende Stimmen gehen tiefer, wie der niederländische Schriftsteller Leon de Winter.

Der Sohn eines orthodoxen Juden meint, in der „Willkommenskultur“ ein „endgültiges Zeichen deutscher Scham und Reue“, ein „übertrieben empfundenes Verantwortungsgefühl gegenüber der Geschichte“ erkennen zu können. Gewissermaßen den historischen Höhe- und Schlusspunkt einer Vergangenheitsbewältigung, die in einen Schuld- und Schamkult bis zur Selbstverleugnung abgedriftet ist.

Kluge Deutschlandkenner wie de Winter wissen, dass der Prozess  bei vielen längst in Selbsthass umgeschlagen ist, in „Deutschland nie wieder“ und „Mach's noch einmal, Bomber-Harris“. Solchen Kreisen ist es ganz gleich, ob das finstere Mittelalter samt Freiheits-, Demokratie-, Frauen- oder Homosexuellen-Verachtung bei uns wieder Einzug hält mit einer radikal-islamischen Massenzuwanderung. Ihnen geht es nur um eines: Deutschland soll weg, egal, wodurch es ersetzt wird.

Die verordnete Schutz- und Grenzenlosigkeit, mit der Deutschland der orientalisch-afrikanischen Massenzuwanderung ausgesetzt wird, öffnet vielen anderen Deutschen jedoch die Augen. Sie begreifen endlich, dass der Streit um „Leitkultur und Selbstbehauptung“ gegen „Multikulti und Selbstauflösung“ kein akademisches Geschwafel von Politikern und Intellektuellen war. Sie erkennen angesichts des sich rapide verändernden Straßenbildes, dass es hier um die Zukunft ihres Landes geht, um nicht zu sagen darum, ob „Deutschland“ überhaupt fortexistierten soll.
Wenn die Selbstaufgabe zugunsten eines vermeintlich höheren, sittlichen Ziels der Höhepunkt der deutschen Art der „Vergangenheitsbewältigung“ darstellt, dann muss auch genau hier angesetzt werden.

Denn dann ist erwiesen, welch (selbst-) zerstörerische Früchte der übertriebene Schuld- und Schamkult trägt. Er hat uns nicht „sensibler“ gemacht für die Gefahren, denen Menschenrechte, Freiheit und all die anderen Errungenschaften der abendländischen Kultur ständig ausgeliefert sind, auf deren Vernichtung es schon Nationalsozialisten und Kommunisten abgesehen hatten. Der Schuld- und Schamkult hat uns am Ende blind und wehrlos gemacht.
Wenn CSU oder AfD den Begriff der deutschen Leitkultur nun wieder aufgreifen, befinden sie sich auf der richtigen Fährte. Unser Weg in eine gute Zukunft führt unweigerlich über unser Verhältnis zu Deutschland – und damit auch über ein faires Verhältnis zu seiner Vergangenheit.     Hans Heckel

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