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Sonntag, 18. Dezember 2016

Sondereffekte

Die Propagandamaschinerie schläft nicht. Eine Welle an Desinformation, Augenwischerei und Verharmlosung ging nach der Verhaftung eines illegal eingereisten afghanischen „Flüchtlings“ als mutmaßlichem Mörder der Freiburger Medizinstudentin Maria L. auf die deutsche Öffentlichkeit nieder.

Der Tenor der in schneller Folge abgefeuerten Meldungen: Es handele sich um einen – bisweilen herablassend als „tragisch“ etikettierten – „Einzelfall“; solche Verbrechen habe es auch vor dem Asyl-Ansturm gegeben, die meisten Sexualdelikte würden sowieso von Deutschen begangen; es spiele andererseits aber auch überhaupt keine Rolle, wer ein Verbrechen begehe; Einwandererkriminalität habe im übrigen keine ethnisch-kulturellen, sondern ausschließlich „soziale“ Ursachen; Ausländer, und „Flüchtlinge“ insonderheit, seien nicht krimineller oder sogar weniger kriminell als Deutsche*.
Besonders dreist tut sich der ausgemusterte SPD-Politiker und ehemalige Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen Christian Pfeiffer als Hof-Kriminologe der in Erklärungsnot geratenen Herrschenden hervor.
Die Sicherheit in Deutschland steige, „auch für Frauen“, verkündet Pfeiffer, wohl um im Blick auf die bevorstehende Silvesternacht schon mal gut Wetter zu machen. Um zu solchen Schlüssen zu kommen, muß man schon gezielt verschweigen, daß die verzeichneten Rückgänge der absoluten Fallzahlen vor allem auf den Rückgang des Anteils deutscher Tatverdächtiger zurückgehen, während der Anteil der Zuwanderer stetig steigt.
Auch das Bundeskriminalamt beteiligt sich an diesem Spiel, indem es in regelmäßigen Abständen „Lagebilder“ zur Kriminalität von Zuwanderern zeichnet, die mit unklaren Bezugszahlen Kriminalitätsrückgänge vermelden, während der Vergleich der Kriminalitätsbelastung Deutscher – in denen eingebürgerte Einwanderer stets mit enthalten sind – und Nichtdeutscher unterbleibt: Bei letzteren sind die Belastungszahlen im Schnitt fünf- bis sechsmal höher.
Bei allen Unzulänglichkeiten geben die nüchternen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2015 ein alarmierendes Bild: Ein Drittel der Vergewaltigungen wurde von Zuwanderern verübt, bei Gruppenvergewaltigungen liegen Deutsche und Nichtdeutsche fast gleichauf. Und die in den letzten zwölf Monaten ins Land geströmten Asyl-Immigranten sind darin nur in Ansätzen enthalten.

Bei Raub-, Mord- und Totschlagsdelikten beträgt das Verhältnis deutscher zu nichtdeutschen Tatverdächtigen grob überschlagen 1,5 zu 1. Die Asyl-Hauptherkunftsländer Syrien und Afghanistan sind schon in der Statistik für 2015 überproportional vertreten. Das wird mit dem Verweis auf die hohe Zahl der Zuwanderer aus diesen Ländern verwischt. Aber die entscheidende Frage bleibt aus: Muß man denn gerade aus diesen Herkunftsländern so viele Einwanderer ins Land lassen?
Um die Statistik schönzurechnen, lassen Pfeiffer und sein Tübinger Kollege Jörg Kinzig keinen Trick aus:

Bei den Zuwanderern dominierten junge Männer, und diese seien nun mal häufiger kriminell als Rentner. Zudem sei bei ausländischen Tätern die Anzeigebereitschaft höher. Eine nachgerade absurde Behauptung, stellt man in Rechnung, daß die sexuellen Übergriffe der Neujahrsnacht beispielsweise erst nach Einsetzen der Medienberichterstattung überhaupt angezeigt wurden; viele Opfer zögerten offensichtlich, um sich nicht dem Verdacht der „Ausländerfeindlichkeit“ auszusetzen. Keine Rede auch von den statistischen Verzerrungen, die eintreten, wenn Opfern von der Anzeige abgeraten wird oder Polizeibehörden angewiesen werden, Delikte gewisser Einwanderergruppen besser gar nicht erst zu erfassen.

Kunstfertig rechnen die Kriminologen so lange „Sondereffekte“ heraus, bis Jörg Kinzig zu der Behauptung kommt, „junge geflüchtete Männer“ verhielten sich auch nicht anders als deutsche junge Männer. Pfeiffer wiederum meint, wären deutsche junge Männer in derselben sozialen Situation wie junge Asylbewerber, stiege auch bei ihnen das Kriminalitätsrisiko. Und wenn das Pferd ein Geweih hätte, wäre es ein Hirsch. Wenn selbst die UN-Beauftragte in ihrem Bericht feststellt, in Afghanistan sei Gewalt gegen Frauen und Mädchen „pandemieartig“, fast 90 Prozent seien in irgendeiner Form davon betroffen, widerspricht die Pfeiffer-These, Einwanderer-Gewalt gegen Frauen habe ausschließlich „soziale“ Gründe, schon deshalb offensichtlich jeder Logik.

Man kann die verzweifelten Bemühungen einiger Kolumnistinnen, die im öffentlichen Raum begangenen Sexual- und Gewaltdelikte, die Angst und Unsicherheit unter der Bevölkerung verbreiten, so lange mit häuslicher Gewalt und allen möglichen anderen Delikten zu verwässern, bis ein beruhigend hoher Anteil deutscher Tatverdächtiger herauskommt, getrost beiseite lassen: Es ist Pfeifen im Walde, verbunden mit der klammheimlichen, egoistischen und reichlich unsolidarischen Hoffnung, nur selbst ja nicht betroffen zu sein. Wenn man jungen Männern in prekären sozialen Verhältnissen im allgemeinen so sehr mißtraut, warum holt man sie dann in so großer Zahl ins Land, noch dazu aus bekannt gewaltaffinen Herkunftsländern?
Kein Statistik-Trick ändert etwas an der simplen Tatsache, daß jede Gewalttat eines importierten Gewalttäters eine zusätzliche, unnötige Gewalttat ist, die nicht hätte geschehen müssen, würde der Zuzug nach Deutschland gesteuert und Recht und Gesetz schon an der Grenze konsequent angewandt. Daß die politisch Verantwortlichen dem herbeibeschworenen Frieden selbst nicht trauen, zeigen schon die massiven Polizeiaufgebote, die bereits jetzt für die Silvesternacht in zahlreichen Großstädten mobilisiert werden. Die „Einzelfälle“ werden sich dennoch weiter häufen. Ohne einen grundsätzlichen Politikwechsel werden Angst und Unsicherheit ihnen so schnell nicht von der Seite weichen.   Michael Paulwitz

*Genau das würde aber bedeuten, dass die Gründe ethnisch-kulturell sind.

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