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Mittwoch, 31. Januar 2018

Ethikkommission hatte die Menschenversuche genehmigt

Die Universität Aachen stellt nun klar, worum es bei den Studien wirklich ging. In einem Interview auf dem Youtube-Kanal der Uniklinik berichtet Thomas Kraus, Direktor des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, daß bei diesen Versuchen lediglich die Wirkung von veränderten gesetzlichen Stickoxid-Grenzwerten untersucht wurde. Vertreter der Autoindustrie seien dabei in keiner Phase beteiligt gewesen.




Der Ablauf der Versuche gestaltete sich demnach folgendermaßen:
Die Probanden wurden in vier Kontrollgruppen eingeteilt. Eine Gruppe atmete ganz saubere Luft, eine andere die Luft an einem normalen Arbeitsplatz, eine weitere die Luft an einem Arbeitsplatz gemäß dem neuen Grenzwert. Die vierte Gruppe atmete die Luft an einem Arbeitsplatz mit einem Drittel des alten Grenzwertes.
„Die Studie wurde im Jahr 2012 konzipiert – mit der Fragestellung, ob es gesundheitliche Wirkung von Stickoxiden am Arbeitsplatz für den Menschen gibt. Hintergrund war, dass der arbeitsmedizinsche Grenzwert gesenkt wurde“, sagte Kraus in dem Gespräch. „Wir versuchen immer, optimale Arbeitsplatz-Grenzwerte für die Arbeitsplätze zu finden, damit die Menschen auch nach 40jähriger Belastung gesund bleiben.“
Ziel der Studie sei es gewesen, „zu prüfen, ob eventuell auch unterhalb früherer oder existierender Grenzwerte – zum Beispiel ob auch bei Stickoxid-Belastungen aus dem Umweltbereich – schon Effekte nachweisbar sind, die früher mit gröberen Methoden vielleicht nicht verstehbar waren.“

Und vor allem habe die Autoindustrie in keiner Weise Einfluß auf die Tests genommen. Sie war nie involviert. „Mit dem Dieselskandal hat das überhaupt nichts zu tun. Der Dieselskandal wurde erst viel später offenkundig. Wir haben ja auch keine Belastung mit Motoremissionen gemacht, sondern nur mit Stickoxid, das heißt unsere Ergebnisse sind auch überhaupt nicht übertragbar auf Dieselbelastungen. Und sie beantworten auch überhaupt nicht die Frage, ob Dieselemissionen gefährlich oder ungefährlich sind.“
Ganz anders natürlich die Ethikkommission, die – wie immer bei solchen Versuchen mit Menschen üblich – von Anfang eingebunden worden sei. Kraus: Sie gab vor dem Versuchsbeginn grünes Licht.

Quelle: Uniklinikum Aachen


Ethikkommission genehmigte die Studie, die zur Optimierung der Arbeitsplatzsicherheit diente.


Das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Uniklinik RWTH Aachen hat in den Jahren 2013 und 2014 eine Studie zum Thema NO2 (Stickstoffdioxid) durchgeführt (Titel: Biological effects of inhaled nitrogen dioxide in healthy human subjects), die von der Europäischen Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT e .V.) gefördert und nach Auswertung der umfangreichen Daten 2016 unter Hinweis auf den Förderer publiziert wurde. Der Studie liegt ein Forschungsantrag aus dem Jahr 2012 zugrunde, der von der Ethikkommission der Uniklinik RWTH Aachen geprüft und genehmigt worden war. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass sich die Studie inhaltlich nicht mit der Dieselbelastung von Menschen befasst und in keinem Zusammenhang mit dem in der New York Times zitierten „Affenversuch“ steht. Die Studie ist zudem lange vor Bekanntwerden des Dieselskandals initiiert und durchgeführt worden. Uniklinikum Aachen

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