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Samstag, 17. Februar 2018

Patriarchator wurde ausgelöscht

Es ist nur ein einzelner Account und doch fällt sein Fehlen auf. Seit Mittwoch ist „Patriarchator“ (der Inhaber des Accounts ist dem Autor bekannt) auf dem Kurzmitteilungsdienst verschwunden. Doch der für seine sarkastischen Tweets geschätzte Kaltländer hat seinen Account nicht etwa gelöscht oder sich freiwillig von Twitter verabschiedet. Er ist auch nicht auf der Maus ausgerutscht oder hat sein Paßwort vergessen. Twitter hat ihn gesperrt. Wegen „gehässiger Inhalte“, so die Begründung.
Patriarchator bezeichnete sich selbst augenzwinkernd als „Reaktionär“, bei dem das „Fräulein noch Fräulein“ sein dürfe. Einer, vor dem der Blogwart stets warne. Das reichte Twitter offenbar aus, ihn nach knapp zweieinhalb Jahren und rund 64.000 Tweets dauerhaft zu sperren. Man werde den Account nicht wieder herstellen, antwortete Twitter Patriarchator, als dieser sich erkundigte, warum er gelöscht worden sei.
Er verstoße „gegen unsere Regeln, Gewalt gegen andere aufgrund von deren Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, nationaler Zukunft, sexueller Orientierung, Geschlecht, geschlechtlichen Identität, religiösen Zugehörigkeit, Alter, wegen Behinderungen oder Krankheiten zu fördern oder Personen aus diesen Gründen direkt anzugreifen oder zu bedrohen“.
„Feminismus ist …“
Nun hatte Patriarchator sich weder jemals über Behinderte lustig gemacht, noch irgendwen irgendwann bedroht. Auch hatte er weder zu Gewalt aufgerufen oder diese gar gefördert. Dennoch war Patriarchator vielen linksliberalen Twitter-Nutzern ein Dorn im Auge. Denn er machte aus seiner Ablehnung gegenüber Feministinnen und LGBT-Aktivist*_Innen sowie #Aufschreiern, Postkommunisten, Weltverbesserern, Asyllobbyisten, Rassismusriechern, Namenstänzern und Islamapologeten kein Geheiminis.
Die Liste seiner Feinde war lang und seine Tweets oft mit scharfer Spitze formuliert. In Orthographie nicht so ganz trittsichere Twitterer mußten stets auf der Hut sein, in sein Mahlwerk aus Zeichensetzungs- und Rechtschreibregeln zu geraten. Feminismus sei „nicht Kampf des Weibes gegen den Mann, sondern Kampf des mißratenen Weibes gegen das wohlgeratene“, ließ er seine Follower (und alle übrigen Twitter-Nutzer) in Anlehnung an Nietzsche wissen.
Und eben diese Meinung frei äußern zu dürfen, sah Patriarchator durch das Netz-DG von Heiko Maas und eine wachsende Denunziantenschar auf Twitter zunehmend gefährdet. „Man könne einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf“, schrieb er bereits im Februar 2016 auf Twitter. „Oder man hat Meinungsfreiheit.“
Wie viele weitere Accounts dem Maasschen Löschgesetz sowie der PC-„Policies“ von Twitter noch zum Opfer fallen, ist ungewiß. Fest steht seit Mittwoch allerdings, was man auf Twitter nicht darf: Feministischen, #meetoo-jauchzenden, „refugee welcome“-Jublern mit Gender-Stern die Meinung sagen.   Felix Krautkrämer

In diesem Sinne:










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