Stationen

Montag, 30. April 2018

Vermurkst

Letzten Donnerstag hat sich der Bundestag zum Existenzrecht Israels bekannt. Das war bestimmt gut gemeint, aber für den Ernstfall so relevant wie das Versprechen von Norbert Blüm, die Renten seien sicher. In diesem Zusammenhang muss daran erinnert werden, wie opportunistisch sich die deutsche Regierung im Jahre 1973 unter Willy Brandt zur Zeit des Jom-Kippur-Krieges verhalten hat, als Israels Existenz tatsächlich an einem dünnen Faden hing. Wobei Brandt eine mögliche Vernichtung Israels in Kauf nahm und die Israelis vorab mit dem Satz zu trösten versuchte: „Für uns Deutsche gibt es gegenüber Israel keine Neutralität des Herzens.
Zu den Rednern bei der Israel-Stunde des Bundestages gehörte auch der Fraktions-chef der AfD, Alexander Gauland. Seine kurze Rede war klug, sachlich und dem Anlass angemessen. Die Existenenzsicherung Israels, sagte Gauland, beginne „am Brandenburger Tor“, wer den Davidstern verbrenne, habe „das Gastrecht missbraucht und verwirkt“.
Fünf Mal bekam Gauland während seiner kurzen Rede Beifall, immer nur von seiner Fraktion, der AfD. Bei den anderen Fraktionen rührte sich keine Hand. Hätte irgendein anderes MdB dieselbe Rede gehalten, wäre sich das ganze Hohe Haus einig gewesen: Gut gemacht!
Es kommt aber in diesem vermurksten Land, in dem die Political Correctness längst über die Vernunft gesiegt hat, nicht darauf an, was gesagt wird, sondern wer es sagt. Man will „der falschen Seite“ keinen Beifall spenden, auch dann nicht, wenn sie etwas Richtiges sagt. Schäbiger und erbärmlicher geht es nimmer.
Dafür war der Beifall, den die grüne Fraktionschefin KGE bekam, fraktionsübergreifend. Hier ab 1:55. Wobei sie einen vollkommen absurden Zusammenhang zwischen den „unfassbaren Äußerungen des Herrn Höcke aus Thüringen“ und dem Existenzrecht Israels herstellte.
Nur zur Erinnerung: Für die unfassbaren Äußerungen des Herrn Ströbele, der bis vor kurzen noch dem Bundestag angehörte und sich eben der Berliner Zeitung offenbarte, hat sich niemand aus der Führung der Grünen entschuldigt. Auch nicht für die unfassbar sturzdummen Äußerungen der Fraktionschefin, die über Flüchtlinge redet, als wären sie Trostpreise bei einer Tombola der Heilsarmee.   HMB

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