Stationen

Montag, 28. Mai 2018

NDR

...sie haben also tatsächlich im großen heuhaufen meiner werke fünf stecknadeln gefunden, die sie gegen mich ins feld führen. sie beziehungsweise ihr kollege jürgen deppe, der das int mit stefan aust geführt hat. wer immer es war, er hat quasi die pointe geliefert und den dazugehörigen witz unterschlagen. das ist die hohe schule der manipulation. günter grass, um nur ein beispiel zu nennen, hat sich die attribute „Antisemit“, „blöder Schwätzer“ und „autistischer Schmierant“ ehrlich erarbeitet, mit seinem vergessenen waffen-SS-gastspiel wie mit seinen „israelkritischen“ statements. sie bzw. herr deppe mögen da anderer meinung sein, es sei ihnen beiden gegönnt.
eine der fünf stecknadeln hat herr deppe selbst platziert, um später „heureka!" zu schreien. wie auch sie, herr kühn, inzwischen herausgefunden haben, ist ihm „dabei eine unzutreffende Kontextualisierung unterlaufen“, was eine wirklich kreative umschreibung für „Fälschung“ ist, für die sie, herr kühn, nun „um Entschuldigung“ bitten. die bekommen sie erst, wenn sie sich nicht bei mir, sondern bei den hörerinnen und hörern des NDR entschuldigen und ausdrücklich darauf hinweisen, dass mit „Parasiten“ bzw. „parasitärem Pack“ die NGOs gemeint waren, die das „Elend ihrer Fürsorgeobjekte ausnutzen“. ist doch nicht zu viel verlangt, oder?

aber das sind nur petitessen. was mich tatsächlich beleidigt, kränkt, schmerzt und verletzt, ist der umstand, dass herr deppe oder die/derjenige, den/die er ins archiv geschickt hat, nicht mal eine meiner vielen sottisen gefunden hat, die mir für claudia roth eingefallen sind, z.b.: „Ein Doppelzentner fleischgewordene Dummheit, nah am Wasser gebaut und voller Mitgefühl mit sich selbst.“ sie müssen doch zugeben, das ist noch besser als „eine intellektuell befreite Zone“ (Wiglaf Droste) und „Eichhörnchen auf Ecstasy“ (Harald Schmidt). auch frau roth soll darüber sehr, sehr ungehalten gewesen sein.    Auszug aus einer Korrespondenz mit dem Leiter der Kulturmagazine


Werden wir diese widerwärtige Denuntiantenmentalitä, die wieder mal in den Etagen unserer Gesinnungsauslieferungsanstalten herumgeistert, nie wieder los?

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