Stationen

Freitag, 22. Juni 2018

Im Lügenäther


Mit hauchdünnem Vorsprung vor ihrer Parteifreundin Claudia Roth zog Katrin Göring-Eckardt ins Guiness-Buch der Rekorde ein: für die niedrigste je in einem Parlament gemessene Intelligenz.


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Wer in den sogenannten sozialen Medien Diskussionen über die Folgen der Migration liest, stellt immer wieder erstaunt fest, dass diejenigen, die meinen, es seien ja nicht so viele, die da hereinschneien, und ein Bevölkerungsaustausch finde nicht statt, zum einen außerstande sind, sich Bevölkerungsdynamiken anders denn als lineare Prozesse vorzustellen, und zum anderen Zeiträume, die ihr eigenes Leben übersteigen, für völlig irrelevant halten. Dieser asozialen "Aprés nous le déluge"-Mentalität steht das stille und beharrliche Wachsen der Muslime gegenüber, die dem Denken als solchem zwar oft nicht zugetan sind, jenem in großen Zeiträumen aber doch. Es wird mit der Bevölkerungsumschichtung viel schneller gehen, als unsere phantasielosen und nachkommensschwachen Toleranten glauben.


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Ein Leser weist mich auf die Webseite mit dem vielversprechenden Namen "Inselaffenartigkeiten" hin, auf welcher eine Reihe exzellenter Aphorismen in Frakturschrift geschrieben stehen, was insofern erstaunlich ist, als es sich bei dem Autor offenbar um einen Engländer handelt, der in, wenn das Paradox gestattet ist, introvertierter Exzentrizität Blogs in mehreren Sprachen betreibt, seit einigen Jahren freilich verstummt ist. Ich gestatte mir, einige der Sentenzen zu zitieren:
"Die Aristokratie bringt Aphorismen hervor, die Demokratie Parolen."
"Ohne Rücksicht auf den Selbstwert predigt das Böse das Selbstwertgefühl."
"Wäre die rassisch-biologische Ungleichheit der Menschen nicht eine offenkundige Tatsache, hätte sie wenig Beleidigungskraft."
"Könnten die Tatsachen ein Pferd kränken, so hätte der Zeitgeist schon entschieden, daß es weder Vollblütler noch Schindmähren gibt, sondern nur Ebenbürtige, und die Hippologie hätte sich mit der Anthropologie zusammengetan, um zu verkünden, der Glaube an Unterschiede sei eine böse und unwissenschaftliche Einbildung."
"Es bleibt abzuwarten, ob sich eine Zivilisation gegen eine Horde mit politikwissenschaftlichen Diplomen bewaffnete Vollhorste erfolgreich verteidigen kann."
"Der Trieb, die europäischen Völker zu zerstören, wird von der Forderung begleitet, jeder Mensch davon müsse die Zerstörung feiern, andernfalls werde er als böse verunglimpft. So eine schön gemachte und verfeinerte Grausamkeit ist fast bewundernswert."
"Die Demokratie ist die beste Gewähr, die wir dafür haben, daß die Macht nicht in anständige und ehrenhafte Hände fallen wird."
"Innerhalb der Grenzen von den quantitativen Eigenschaften der beobachtbaren Erscheinungen ist die naturwissenschaftliche Denkweise ein Denkwunder. Außerhalb davon wird sie eine vertraute und vielgefeierte Art der Dummheit."
"Verliehe der Gleichheitsglaube kein Überlegenheitsgefühl, verlöre er viel von seinem Reiz."


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Ist es nicht erstaunlich, Merkeldeutschland hat inzwischen nahezu dieselben Feinde wie Hitlerdeutschland: Russland, die USA, England, Polen. Nur der Kollaborateur Macron hält noch halbwegs zur deutschen Fremdenführerin.
Dazu passt dieser Kommentar auf Spiegel online, dessen Ton dem kleinen Doktor ein zufriedenes Lächeln ins Antlitz zaubern würde. Unter der Überschrift "Feind im Weißen Haus" schreibt der Leiter des Hauptstadtbüros: "Trumps jüngste Lügen sind ein offener Angriff auf die Bundesregierung. Dieser Präsident war nie ein Partner, er ist ein aggressiver Gegner. Man sollte ihn endlich entsprechend behandeln."

Mit den "jüngsten Lügen" meint dieser Lügenäther-Mitproduzent Trumps völlig korrekte Bemerkung, in Deutschland werde die Kriminalstatistik frisiert, gerade im Wahljahr 2017, um die Explosion der Gewaltkriminalität durch Merkels Gäste zu vertuschen (mehr dazu hier und hier und hier und hier und hier).
Ohne diesen übermütigen journalistischen Kretin, der sofort zu heulen anfinge, wenn er sich an einer tatsächlichen feindlichen Auseinandersetzung beteiligen sollte, jetzt besonders hoch zu hängen, will ich auf eine Bemerkung Bismarcks überleiten, der in seiner Reichstagsrede vom 6. Februar 1888 sagte: "Jedes Land ist auf die Dauer doch für die Fenster, die seine Presse einschlägt, irgend einmal verantwortlich; die Rechnung wird an irgend einem Tage präsentiert in der Verstimmung des anderen Landes." Wenn Trump aus einer Laune heraus seine Dienste anweist, den mit jeder Art Unflat nach ihm werfenden Deutschen keine Hinweise mehr auf dschihadistische Anschlagspläne zu geben, bekommen wir ein erhebliches Problem.
Der Spiegel-Bub hat sein Hetzhandwerk übrigens beim Kinder-Stürmer aus Kreuzberg gelernt, wo man heute die Fremdenführerin feiert, was ja im Grunde alles Nötige über deren Politik sagt.


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Die Neue Zürcher bringt einen erstaunlich uninspirierten Artikel über Kaliningrad. Der Anlass, der Stadt am Pregel publizistische Beachtung zu schenken, ist simpel: Dort werden ein paar Spiele der Fußball-WM ausgetragen. Im Wesentlichen besteht der Text aus Negativeindrücken. "Unvermittelt taucht in Gesprächen immer wieder das Jahr 2014 auf, das alles verändert habe.
In der Schweiz wird damit die völkerrechtswidrige Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch den Kreml verbunden", heißt es da, obwohl es auch gute Gründe gibt, die Angelegenheit als eine Sezession der Krim von der Ukraine via Volksentscheid zu betrachten, aber das schenken wir uns. Die wenigen Worte zur Stadtgeschichte sind von beinahe bundesdeutscher Tendenziösität:

"1946 wurde das einstige Königsberg nach dem sowjetischen Politiker Michail Kalinin umbenannt. Erstaunlich hoch im Kurs ist nun wieder Ostpreussen. Seit gut zehn Jahren bemühen sich die Stadt von der Grösse Zürichs sowie das umliegende Gebiet mit 15 000 Quadratkilometern Fläche um das deutsche Erbe."
Das stimmt. Die preußischen Reste werden gepflegt, die deutsche Vergangenheit der Stadt ist trotz der enormen Zerstörungen durch Krieg und Wiederaufbau allpräsent. Zu dem "Politiker" Kalinin kommen wir gleich. Zuerst müssen wir die Frage stellen, warum es erstaunlich sein soll, dass Ostpreußen wieder "hoch im Kurs" steht.
"Der Rückhalt, den Hitler in Ostpreussen von Anfang an hatte, scheint heute vergessen – trotz dem hohen Blutzoll der Roten Armee bei der Eroberung der Festung Königsberg im April 1945. Im gut erhaltenen Friedländer Tor ist das Stadtmuseum untergebracht, das frei von Ideologie in Erinnerungen an den ostpreussischen Zwischenkriegsalltag im damals noch deutschen Königsberg schwelgt. In diesem erzielten jedoch die Nationalsozialisten bei den letzten freien Wahlen von 1933 mit über 56 Prozent das Spitzenresultat."
Ein zeitgeschichtliches Museum, das frei von Ideologie an die jüngere Vergangenheit erinnert, ja in ihr "schwelgt", obwohl sie deutsch war, ist im deutschen Sprachraum natürlich eine blasphemische Sensation. Und das nun ausgerechnet bei den Russen, die unter dem deutschen Einmarsch mehr gelitten haben als alle anderen Kriegsteilnehmer, die Polen ausgenommen. Und diese Ostpreußen haben besonders zahlreich Hitler gewählt, waren also besonders schlimme Nazis, oder? Oder war da etwas? Ein polnischer Korridor vielleicht? Das Inseldasein einer Enklave, der von den Polen nach Kräften blockierte Kontakt ins Mutterland? Und auf der anderen Seite der Bolschewismus vor den Toren? Die Ostpreußen der Zwischenkriegszeit hatten noch gewisse Erinnerungen an den russischen Einmarsch 1914. In den wirren Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg stellten sie das Ostpreußische Freiwilligenkorps auf, das die Landesgrenzen gegen russische Truppen sichern und ein Gegengewicht zu den deutschen Anhängern der Oktoberrevolution bilden sollte. Dort wählte man Hitler in der Hoffnung, aus der russisch-polnischen Zange wieder ins Reich geholt und vor den Roten geschützt zu werden.
"Immerhin hat jemand am Dom einen weissen Nelkenstrauss ins Grabgitter von Immanuel Kant gesteckt", fährt unser kritischer Korrespondent fort. Für dieses "Immerhin" ist beinahe ein Journalistenpreis fällig. Das Kant-Grab gehört zu den populären Orten der Stadt, es ist selten unbesucht, viele Menschen fotografieren sich dort, Hochzeitspaare legen dort ihren Brautstrauß nieder. "Bis an die Sterne reichte einst ein Zwerg./Sein irdisch Reich war nur ein Königsberg" (Karl Kraus), und es gibt wahrscheinlich mehr Russen als Deutsche, die das noch wissen.
"Etwas besser zum Zuge" als z.B. Ästheten "kommen in Kaliningrad Sowjetnostalgiker. Am Prospekt Mira gibt es ein Kosmonautendenkmal sowie das Stadion des Zweitligaklubs Baltika. Aber die Wohnverhältnisse in den Plattenbauten der 1970er Jahre wollen sich wohl auch die Nostalgiker nicht zu Gemüte führen. Einen gut verschleierten Höhepunkt bietet das 'Haus der Sowjets' im neuen Stadtzentrum."
Na und wenn dort erst mal eine Verschleierte einen Höhepunkt hat! In der Tat kommen Sowjetnostalgiker in Kaliningrad etwas auf ihre Kosten, aber nicht wegen der Kosmonauten und des „Dom Sovjetsk“. Womit wir beim Namensgeber der Stadt wären, einem Stalin-Getreuen, der den Holodomor – die Aushungerung der Ukraine – verteidigt hat und den Massenmord von Katyn befürwortete, ein Politiker eben. Es gibt in Kaliningrad ein Denkmal für den U-Boot-Kommandanten Alexander Marinesko – den Mann, der die "Gustloff" versenkte –, einen Leninprospekt und eine Dscherschinskistraße, aber solche Straßennamen sind in Russland normal, denn die Sowjets haben den Krieg ja nicht verloren.
Es gibt über diese weltweit einzige Stadt, in der kein Einwohner lebt, der von sich sagen kann, dass seine Großeltern hier zur Welt kamen, instruktivere Texte. Wer sich dafür interessiert, findet einen sehr speziellen hier.




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Am Rande einer Lesung Gespräch mit einem Berliner Geburtsmediziner. Die Zahl der Geburten habe sich in seiner Klinik in den letzten Jahren vervierfacht, erzählt er, die weit übergroße Mehrheit der Eltern seien Muslime, er habe Fälle, wo Frauen zehn und mehr Kinder zur Welt brachten. "Die überrennen uns einfach mit den Geburten." Diese Klientel habe zwar im Schnitt wenig Ahnung von Medizin, aber eine hohe Anspruchshaltung, alles müsse sofort geschehen, und bei Komplikationen "ziehen sie sofort die Diskriminierungskarte". Außerdem gebe es mit muslimischen Vätern regelmäßig Probleme, wenn er allein Dienst habe, denn ein ungläubiger Mann dürfe nicht den Geburtskanal einer Dienerin Allahs sehen. Meistens beugten sich die Frömmler aber der Normativität des biologisch Faktischen. Dennoch sei ihm bei all dem nicht ganz wohl; in England habe ein Moslem den Arzt eingeladen, der sein Kind zur Welt brachte, angeblich um sich zu bedanken, und ihm ohne Zögern in den Kopf geschossen.


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Netzfund (Originalschreibweise):
"'Buhuhu die Sicherheitslage für Frauen hat sich verschlechtert'
'Buhuhu die Fremden kommen aus einem patriarchischen System'
'Buhuhu ich kann nicht mehr zu meinem Bullshit Job weil ich unterwegs belästigt werde'
'Buhuhu ich will nicht die Konsequenzen meiner eigenen Entscheidungen tragen obwohl ich immer für genau diesen Scheiss gewählt habe'
Fickt euch und fickt euer Leben.
Als ob ihr irgendwas anderes verdient hättet.
Ich will überhaupt nicht das Merkel irgendwie weg kommt denn die alte Catlady ist eine absolut faire Repräsentation des deutschen Restvolks. Die Union führt immer noch die Umfragewerte. Für diese Leute ist sowieso jede Hoffnung zu spät dran und die Rettung würde sich nicht nur nicht lohnen, sie wäre ein Verbrechen gegen die Natur. Ich will nicht dass dieses verkümmerte Scheisspack gerettet wird, ich will einen dystopischen Funpark für die ganzen verrohten Kids. Hisst die schwarze Flagge und lasst die natürliche Selektion beginnen."
So könnte man beinahe denken, wenn einem die Kinder nicht leid täten.
Das meint auch Leserin ***. "Wer wissen will, was für Menschen zu uns kommen und wie unser Zusammenleben mit ihnen in zehn, zwanzig Jahren aussehen wird, braucht sich doch nur anzusehen, wie ihre Kinder mit unseren Kindern bereits heute in den Schulen umgehen. Warum sollten diese Kinder, wenn sie erwachsen sind, sich anders verhalten? Geschlagen, gedemütigt, ausgeraubt, vergewaltigt, auch ermordet zu werden – einfach aus Spaß, weil man es kann und die Einheimischen als minderwertige Ungläubige und feige Schwächlinge sowieso für verächtliches Pack hält – würde auch für die erwachsenen Deutschen dann überall zum Alltag gehören.
Das kann keiner, der sich und sein Land nicht abgrundtief haßt, ernsthaft wollen. Ich bin mir sicher, dass die Deutschen – mugged by reality – sich bald in immer größerer Zahl zur Wehr setzen werden."

Und von der eigenen Justiz dafür besonders hart bestraft werden?


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Im Fall der vermissten Sophia Lösche haben Freunde der jungen Frau eine verzweifelte Rundmail mit der Bitte um Hinweise verschickt, in der sie, zwischen Sorgen und politischer Korrektheit schwankend, "es fast nicht über das Herz bringen, den LKW näher zu beschreiben – die Farbe, den Namen der Spedition, und dass er ein marokkanisches Kennzeichen hatte", wie Hadmut Danisch auf seinem Blog festhält. "Den weit größten Teil des Aufrufes nimmt die in Fettschrift dargestellte Mitteilung ein, sich von rassistischen Spekulationen zu distanzieren, sich 'gegen rechte Hetze und Rassismus zu stellen' wie es auch die vermisste Frau ihr Leben lang getan habe." Die Vermisste ist/war Mitglied der SPD Bamberg und schreibt auf ihrem Listenplatz-Profil: "Die Stadt gehört allen. Mein Ziel ist es, jeder und jedem zu ermöglichen, sie gemeinsam bunter zu gestalten und Freiräume für junge Ideen und Alternativen zu schaffen." Die Darwin-Awards sind zwar eröffnet, aber keine Häme bitte! Das ist eine traurige und ernste Sache.

"Für mich heißt das, dass die Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs steht, zwischen zwei hysterischen Fronten zerrieben wird (ob man sie jetzt rechts-links oder wie auch immer nennt, ist mir egal, soll sich der Leser selbst überlegen), die so sehr aufeinander zugerückt sind, dass dazwischen so gut wie kein nicht-hysterischer Freiraum mehr bleibt", schreibt Danisch. "Wer schon selbst solche Rundschreiben oder Aushangtexte herausgibt, sich allergrößte Sorgen um seine Freundin macht, und dann die Sachbeschreibung klein, das political correctness-Bekenntnis aber groß und fett und viel wichtiger, als die tragende Botschaft darstellen, und die vermisste Freundin zur Nebensache verkommen lässt, der sollte sich mal überlegen, was er da tut.
Der muss sich die Fragen gefallen lassen, ob man nicht mit seinem Eintritt für Migration (den ich aus der harschen antirassistischen Formulierung mal schlussfolgere) nicht letztlich selbst den Tod von Frauen – vielleicht auch von dieser – irgendwo zwischen grob fahrlässig und billigend in Kauf genommen hat. Ob das nicht zumindest moralisch mal irgendwann in die Nähe oder den Bereich einer Mitschuld kommt."
Er habe manchmal den Eindruck, schließt Danisch, "dass die Leute mehr Angst davor haben, dass der Täter ein Migrant sein könnte, als dass die Freundin tot ist. Diese Gesellschaft hat sich inzwischen sehr, sehr weit von einem gesunden Zustand entfernt."  MK am 21. Juni 2018

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