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Montag, 2. Juli 2018

In Schöna ist es schön

Dass das Wort „Heimat“ in Schöna nicht nur eine Parole ist, erkennt der Gast zudem an diversen Details, wie dem liebevoll gestalteten und von jeglichen Randalespuren verschonten Grillplatz mit seinem Unterstand am Dorfrand, von dem sich ein atemberaubender Blick auf die markanten Felsen der Schrammsteinkette auf der anderen Elbseite bietet.
Völlig selbstverständlich trägt er das Schild „Heimat“ – welches in manchen Stadtteilen Dresdens, in denen die „Antifa“ permanent ihre Duftmarken hinterlässt, keinen einzigen Tag hängen bliebe. 
Ein besonderes Wahrzeichen von Reinhardtsdorf ist die spektakuläre Dorfkirche. Dieses Kleinod des sogenannten Bauernbarock wurde zwischen 1680 und 1711 komplett ausgemalt und zeigt 50 biblische Szenen, wobei die Landschaft des Elbsandsteingebirges als Hintergrund für die Darstellungen diente. Finanziert haben das Vorhaben großzügige private Spender.
Diese christliche Prägung zugunsten von mehr „Buntheit“ zur Disposition stellen will offenbar niemand im Ort. Deshalb können die Menschen hier auch sehr gut ohne fanatisierte „Flüchtlinge“ leben. Ganz genau wie viele Touristen. Zwar führten die Wahlergebnisse seit 2004 dazu, dass linksorientierte Jugendgruppen aus Berlin und westdeutschen Großstädten Einrichtungen wie den „Waldhof“ und das Naturfreundehaus am Zirkelstein boykottieren. Dafür kommen aber andere, weniger vorurteilsbeladene Gäste, welche sich weder von der schlechten Presse des Ortes noch durch die zu ihm hinaufführende Buckelpiste von Straße abschrecken lassen.
Was sie in Reinhardtsdorf-Schöna vorfinden, ist freilich kein Nazi-Disneyland für Ewiggestrige, sondern ein völlig normales, höchst entspanntes Dorfleben. Hier wandert man geruhsam auf den Spuren bekannter Maler wie Caspar David Friedrich, nutzt die Zapfstelle für frische Rohmilch der Agrargenossenschaft Oberes Elbtal und freut sich über ebenso günstige wie bequeme Unterkünfte. So kosten manche Ferienhäuschen gerade einmal 30 Euro pro Nacht, und selbst im noblen „Wolfsberghotel“, welches den besten Panoramablick über das Land bietet, sind Zimmer schon ab 45 Euro zu haben. Ganz ähnlich sieht es in den benachbarten Ortschaften der „verrufenen“ Sächsischen Schweiz aus.   PAZ

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