Stationen

Freitag, 7. Dezember 2018

Merkels Rippe gewann Deutschlands und Europas Schicksalswahl



Dann war's dann für die CDU. Und für Deutschland wird der Niedergang sehr bald so irreversibel sein wie für Italien und Schweden.


Der CDU-Wirtschaftsrat ist besorgt über die Konjunkturentwicklung. Er verlangt angesichts der Zeichen einer wirtschaftlichen Abschwächung einen „Paradigmenwechsel“ der Politik. „Nach einem Jahrzehnt im Zeichen der Sozialpolitik müssen nun endlich wieder Strukturreformen für Wachstum und Wohlstand im Fokus der Bundesregierung stehen“, heißt es in einem Sieben-Punkte-Plan, der der F.A.Z. vorliegt. Er erinnert die Koalition an ihre Ziele von „Aufbruch und Dynamik“. Sie seien mit den skizzierten Vorschlägen zu erreichen.
Der Rat wird die Ideen kaum zufällig vor dem CDU-Parteitag erarbeitet haben, der am Freitag beginnt. Im Rennen um die Nachfolge der Parteivorsitzenden Angela Merkel unterstützen Wirtschaftspolitiker offen den früheren Fraktionschef Friedrich Merz. Wolfgang Steiger, Generalsekretär des CDU-nahen Rates, warnte, der Konjunktureinbruch komme schneller als erwartet. Aber die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands rangiere in der großen Koalition unter ferner liefen. „Völlig ins Hintertreffen gerät, dass der wirtschaftliche Erfolg Voraussetzung für unsere soziale Sicherheit ist.“

Sehr schlecht, dass Merz verloren hat. Merz ist der einzige Kopf Deutschlands, der in Europa ein Bismarck-artiges Gleichgewicht hätte schaffen können.

Jetzt ist die neue Polarisierung - dort Grüne, hier AfD - endgültig. Ironie meines persönlichen Schicksals: 1977 hatte ich pour la melleure comprension eine Zeitschrift abboniert, die nur 150 Abbonenten hatte, und einer, der für diese Zeitschrift damals manchmal Artikel schrieb, war Joschka Fischer (ein anderer war der immer noch sehr intelligente und immer noch wesentliche Informationen verschweigende Thomas Schmid). Kein Mensch hätte damals (ein Jahr vor Gründung der Grünen durch Gruhl) geahnt, dass Fischer einmal Außenminister werden könnte, nicht einmal er selbst und nicht einmal ich. Und heute ist meine Lieblingspartei die AfD, aber diesmal ahne ich, welches Potential im Gegenstand meiner Aufmerksamkeit steckt. Fazit: mehr Avantgarde als mich kann es gar nicht geben. Auf meinem Grabstein wird einst stehen: "Is semper habebat nasum a fronte!".
Gruhl und Lucke - zwei CDU-Außenseiter haben die Antipoden der Zukunft hervorgerufen. Das ist bzw. war die Größe der CDU.

Jetzt hat Merkel doch noch ne Tochter. Vielleicht legt Macron ja jetzt ein Ei oder zwei (er hat ja nur zwei). Ne Tochter, die ihr aus der Rippe gewachsen ist. Merkels Gerippe mit Brille.

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