Stationen

Dienstag, 8. Januar 2019

Einschläferung

Waren es vor 100 Jahren die Schlafwandler, die in den 1. WK wandelten, sind es heute die Einschläferungsinjektionen einer übergeschnappten Schlafmütze, die Deutschland in die Katastrophe treiben. Wie das ansteckende Gähnen eines hemmungslos gähnenden Übermüdeten alle anderen zum Gähnen verleiten kann, steckt Angela Merkel mit ihrem holprigen, sich nach des Schlafes großem Bruder sehnenden Gestammel halb Deutschland an.

Ein zeitliches Zusammentreffen mehrerer Antriebskräfte mit der selben Stoßrichtung macht Merkels Position unangreifbar: die japanische Kernkraftkatastrophe ereignete sich fatalerweise ausgerechnet zu einer Zeit, als die letzten in den deutschen Leitmedien aktiven konservativen Journalisten kurz vor der Pensionierung standen.
Nun begann für die, die 1968 noch zu klein waren, um mitmachen zu können, mittlerweile aber in den Chefsesseln der Redaktionen kleberten, endlich ihre große Stunde.
Denen braucht Merkel nicht vorzuschreiben, was sie berichten sollen. Im Gegenteil, es ist Merkel, die b(e)reitwillig kalkulierend haargenau das tut, was diese Generation seit 40 Jahren predigt und jetzt endlich als eigenen Triumph der ganzen Welt mit Fanfarenklang verkünden will.

Merkel macht haargenau das, was Relotius tat: sie erfüllt die Wünsche einer Generation erbärmlicher linksintellektueller Schwätzer, die sich seit Jahrzehnten durch Moralscheißerei (i.e. Provokation plus Anklage plus mitleidheischende Appelle plus Schulmeisterei) hervortun und sich selbst widersprechen müssten, wenn sie Merkel widersprechen wollten.

Zu den Weltverbesserungsträumen dieser westdeutschen Hippyjournalistenkaste kommen die von Horst Kasner artikulierten Hirngespinste, die durch späten Gehorsam seiner aufsässigen Tochter revitalisiert werden. Wobei der DDR-nostalgische, zentralistische Dirigismus "hilfreich" ist, wie Merkel zu sagen pflegt, denn dadurch werden teilweise auch die mit eingebunden, die der SED nachtrauern.

Merkels Einschläferungstalent schafft ein Kontinuum nahtloser Übergänge zwischen den an den Endsieg des Sozialismus glaubenden SED-Nostalgikern und den Hippyträumereien von Merkels westlichen Altersgenossen und deren grünen Nacheiferern.

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