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Sonntag, 10. Februar 2019

Die wilden Edlen

Irgendwann wird es wohl einen Blackout geben. Das wäre schlimm für die Tausenden von Toten, die in steckengebliebenen Liften erfrieren oder verdursten, auf Intensivstationen sterben, weil die Notstromaggregate nicht ausreichen, bei Unruhen getötet werden oder was auch immer, aber am schlimmsten wäre es für die Grünen, denn die würden ihn politisch nicht überleben; der so unendlich brave, duldsame und wohlmeinende deutsche Michel würde dann doch schnallen, welcher Gaunerbrigade er (oder meistens wohl sie, die Micheline) sein Vertrauen geschenkt hat und wohin die Mentalitätsherrschaft dieser Spitzbuben das Land gebracht hat. Aber unterhalb einer echten Katastrophe wollen Deutschmichel und Deutschmichelinchen ja seit ca. hundert Jahren keine Lektion lernen.   


PS: Leser *** weist auf diese Mitteilung des Fraunhofer-Instituts hin, welcher zufolge deutsche Kraftwerke im Januar mehr Energie als je zuvor produziert haben, und meint, dass ja alles in Ordnung sei. Man muss freilich aus dem Energiemix die Kohle und die AKW herausrechnen, beim Gas weiß man's nicht so ganz genau. Wir stehen dann noch immer bolzenstramm vor dem Problem, dass die Erneuerbaren (die, wenn man auf die Landschaften schaut, die sie hinterlassen, gar nicht so erneuerbar sind) ein unzuverlässiger Lieferant sind, der teils Überschüsse produziert, teils überhaupt nix. (Es sitzen doch bestimmt Kenner in der Runde: Haben wir für unsere Stromexporte im Januar wieder bezahlt?)

Es gibt, sofern Homo sapiens keine Energiespeichermöglichkeiten großen Stils entdeckt (und es sieht derzeit nicht danach aus), keine Zukunft ohne Atomernergie, so wie es keine Zukunft ohne Schusswaffen und Heteronormativität gibt, zumindest mittelfristig, und mit Ausnahme der wilden Edlen aus dem Herzen Europas besteht darüber auch kein Dissens, zumal in der Atommüllaufbereitung technologisch noch nicht alle Messen gesungen sind. Aber wie gesagt, der Deutsche ist harthirnig, wenn er erst mal mit all seiner Gründlichkeit auf den Pfaden der Tugend und Weltveredelung wandelt, er braucht tüchtig was auf die Nuss, um zur Vernunft zu kommen.  MK

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