Stationen

Sonntag, 31. März 2019

Bestandsaufnahme



Kurz glaubt, einen Bauern opfern zu müssen




Thorsten Hinz schrieb bereits am 7. Juli 2018: "Bei Lichte besehen, haben die Identitären mit ihrer spektakulären „Defend Europe“-Aktion auf dem Mittelmeer den Kurswechsel der schwarz-blauen Regierung Österreichs in der Migrationsfrage – samt der kürzlich stattgefundenen Grenzschutzübung – symbolisch vorweggenommen. Gerade das könnte ihnen zum Verhängnis geworden sein. Sie sind das Bauernopfer, an dem die Regierung exekutiert, daß ihre Politik rein pragmatisch und nicht etwa rechtsideologisch motiviert ist."

Ich heiße Michael und habe ein Messer

Die FAZ ist endgültig zum Publikationsorgan der professionellen Lügner verkommen. Spätestens in 70 Jahren wird man anfangen, Doktorarbeiten darüber zu schreiben, dass die Autoren der FAZ zu Wegbereitern der deutschen Tyrranei des 21. Jahrhunderts wurden. Und man wird sich wundern, mit welcher Geschwindigkeit und welchem Eifer damals das ganze Land Haltungsschäden annahm und sich in die Richtung bückte, die die Leidmedien vorgaben, obwohl der Kaiser 100 Jahre zuvor abgedankt hatte und es keine Untertanen mehr gab, sondern nur mündige Bürger.




Israel ist böse

Herr Fleischhauer, Klappe halten und U‐Boote liefern: Auf diese Formel haben Sie einmal die von Ihnen favorisierte Israelpolitik der Bundesregierung gebracht. Wie sehen Sie das heute?
Noch ganz genauso. Es gibt in Deutschland die seltsame Obsession, unbedingt Frieden in Israel stiften zu wollen. Bei keinem Konflikt um uns herum fühlen wir uns so berufen, Ratschläge, Belehrungen und Ermahnungen zu erteilen wie bei dem im Nahen Osten. Auch wenn wir Deutsche uns gerne als moralische Führungsmacht sehen, sollten wir uns mit der Erziehung Israels ein bisschen zurückhalten.

Viele Politiker sehen das anders und sagen: Gerade wir als Deutsche haben die Verpflichtung, Israel zu kritisieren.

Ja, das ist Mainstream in der Politik. Aber wenn man es ernst nimmt mit der deutschen Geschichte, dann sind alle anderen Nationen um uns herum besser geeignet, sich einzumischen, als wir. Zumal wir ja selten den Palästinensern sagen: »Freunde, lasst das mal mit den Terroranschlägen!« Ich persönlich habe das noch nicht gehört. Die Rolle des Aggressors ist in der deutschen Öffentlichkeit fast immer mit dem Staat Israel besetzt. Manchmal haben die oberlehrerhaften Belehrungen aber auch etwas unfreiwillig Komisches.

Wie meinen Sie das?

Na ja, viele Deutsche drehen schon durch, wenn der Nachbar versehentlich den Rasen betritt. Aber die Israelis sollen »verhältnismäßig« reagieren und »deeskalieren«, wenn 30.000 Palästinenser aus dem Gazastreifen in Richtung israelischer Grenze marschieren und sie niederreißen wollen.
In Israel ist folgender Ausspruch ein geflügeltes Wort: »Wenn man wissen will, was im Nahen Osten zu tun ist, muss man nur die Europäer um Rat fragen – und dann das genaue Gegenteil ihrer Antwort tun« …
… würden die Israelis auf die Europäer und die Deutschen hören, gäbe es das Land bald nicht mehr. Seit 1945 versuchen wir in Deutschland, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen. Das ist zunächst einmal nachvollziehbar und ja auch nicht unsympathisch. Aber aus dem Satz »Nie wieder!« folgt meiner Meinung nach ein militärisch starkes Israel, nicht eines, das bei der ersten Attacke der Nachbarn in die Knie geht. Waffen‐ und U‐Boot‐Lieferungen sind so gesehen existenziell wichtig. Israel ist umgeben von arabischen Staaten, die den Tag herbeisehnen, an denen sie alle Juden ins Meer treiben. Das blendet man bei uns gerne aus. Stattdessen heißt es, die Israelis würden die Palästinenser unterdrücken.

Wie erklären Sie sich diese Einseitigkeit?

Es ist eine Art Umschuldungsmechanismus. Deutschland versucht, aus dem Schatten der Geschichte herauszutreten, indem man die Opfer von damals zu Tätern erklärt. Davon abgesehen, gibt es das Mitleid mit dem schwächeren Volk, den Palästinensern. Das ist ja zunächst durchaus löblich. Was dabei allerdings übersehen wird, ist, dass es kein anderes Volk weltweit gibt, das über die vergangenen Jahrzehnte so viel Fördergelder erhalten hat wie die Palästinenser. Leider sind diese Gelder nicht in Bildung oder den Bau einer vernünftigen Infrastruktur gegangen, sondern in den Bau der Villen der Fatah‐Funktionäre.
In den deutschen Medien wird das nur ganz selten thematisiert. Wie bewerten Sie die Israel‐Berichterstattung?
Die meisten Journalisten sind links eingestellt, das heißt, ihr Herz schlägt für Rot oder Grün. Je weiter sie nach links tendieren, desto mehr gehört Israelbashing zum guten Ton.
Gibt es ein konkretes Beispiel, an dem Sie das festmachen können?
Der neue Außenminister Heiko Maas hat vor ein paar Wochen bei seinem Besuch in Israel erkennbar andere Akzente als sein Vorgänger Sigmar Gabriel gesetzt. Das kam nicht so gut an. Der überwiegende Tenor in den Kommentarspalten war: Maas biedere sich an und geriere sich als Israelfreund. Gabriel hingegen hatte auf seiner Israelreise im vergangenen Jahr demonstrativ den Streit mit Israel gesucht – wofür er viel Lob einfuhr. Ich fand Gabriels Auftritt bizarr, gerade auch, wenn man seine Familiengeschichte in Rechnung stellt.

Sein Vater war Nazi und Schoa‐Leugner.

Es ist eine sehr deutsche Biografie. Sigmar Gabriel hat stark unter seinem gewalttätigen Vater gelitten, der zeitlebens Nazi blieb, auch noch lange nach Kriegsende. Warum ausgerechnet Gabriel den Eindruck hatte, er müsse der israelischen Regierung mal so richtig die Meinung geigen, kann man vermutlich nur individualpsychologisch erklären.
Nun ist der »Spiegel« auch nicht gerade für seinen fairen Umgang mit Israel bekannt. Wenn über Israel berichtet wird, dann mit großer Wahrscheinlichkeit einseitig und nicht selten auch feindselig.
Ich weiß nicht, ob wir uns beim Thema Israel so sehr von anderen Redaktionen unterscheiden. Es gibt Leute wie mich, die zum Beispiel finden, dass es ein Problem ist, wenn man über eine Million Menschen nach Deutschland holt, die von klein auf gelernt haben, dass der Jude die Wurzel allen Übels sei. Und dann gibt es Kollegen, die das sehr viel weniger problematisch sehen. Beides wird gedruckt.
Bei Spiegel Online aber gibt es regelmäßig Überschriften mit Täter‐Opfer‐Umkehr und Terror‐Verharmlosungen wie: »Zwei Palästinenser im Westjordanland getötet.« Dabei handelte es sich um einen terroristischen Angriff auf israelische Soldaten, bei dem sie selbst getötet wurden.
Wir können uns sofort darauf einigen, dass eine andere Headline besser gewesen wäre. Aber nicht in jeder misslungenen Überschrift drückt sich gleich unterschwelliger Antisemitismus aus. Manchmal wird die Headline von der dpa übernommen, manchmal ist die Ungenauigkeit der Eile des Geschäfts geschuldet.
Womöglich drückt sich hier auch die Fixierung auf das Leid der Palästinenser aus?
Die Lesart, dass der arme Palästinenser von der Gesellschaft quasi zu Attentaten getrieben wird, finden Sie in der gesamten westlichen Welt. Für Menschen, die sich politisch eher links der Mitte verorten, ist jeder Täter irgendwie ein Opfer der Verhältnisse. Das Böse ist stets ein Produkt der Gesellschaft. Deshalb braucht es ja auch nur eine Änderung der gesellschaftlichen Umstände, damit alle in Frieden leben können.

Welche Reaktionen erhalten Sie von Lesern, wenn Sie über Israel schreiben?

Die typische Reaktion ist der beleidigte Oberstudienrat, der sagt, es sei unsere moralische Pflicht, sich beim Thema Israel einzumischen. Besonders die Zeile mit den U‐Booten und der Aufrüstung Israels hat für Kritik gesorgt. Aber wenn Solidaritätsbekundungen mit Israel nicht nur Sonntagsreden sein sollen, muss man eben auch U‐Boote liefern, das ist nun einmal meine feste Auffassung.
Wenn man in die Archive des »Spiegel« blickt und sich die Israel‐Berichterstattung der vergangenen Jahrzehnte anschaut, stellt man überrascht fest, dass die Artikel bis 1968 ausgesprochen pro‐israelisch waren. Dann kippte die Stimmung.
Das Epochenjahr 1968 ist in vielerlei Hinsicht ein Wendepunkt, auch, was das Verhältnis zu Israel angeht.
Was genau kam da ins Rutschen?
Das erste Attentat, das sich nach 1945 in Deutschland wieder gegen Juden richtete, ist nicht von Ex‐Nazis oder der NPD ausgeführt worden, sondern von Dieter Kunzelmann, dem Kopf der Berliner Tupamaros, einer linksradikalen Splittergruppe. Sein Anschlag auf das Jüdische Gemeindehaus in Berlin war der Versuch, erstmals nach dem Krieg Juden umzubringen, weil sie Juden sind. Die Erklärung von Kunzelmann war: »Wir müssen den Judenknax überwinden!« Zum Glück scheiterte der Anschlag, weil der Zünder nicht funktionierte. Nun war Kunzelmann ein linker Spinner. Aber dass er in besonders radikaler Form etwas artikulierte, was so oder so ähnlich auch andere dachten, die aus der Studentenbewegung hervorgegangen waren, ist evident.

Woran machen Sie das fest?

Der Antikapitalismus, den sich die 68er auf die Fahne geschrieben hatten, bediente sich einer Reihe antisemitischer Stereotype. Da ist die übersteigerte Kritik an der Wall Street, die dem ehrlichen Arbeiter angeblich keine Luft mehr zum Atmen lässt, die Unterscheidung zwischen dem »schaffenden« und dem »raffenden« Kapital, wie man sie aus NS‐Propagandafilmen kennt, die Figur des hässlichen Bankers mit Glubschauge und Hakennase. Das zieht sich bis heute durch. Wenn auf dem israelfeindlichen Al‐Quds‐Tag in Berlin auch Linken‐Politiker teilnehmen, obwohl dort »Tod Israel!« gerufen wird, schließt sich der Kreis.
Dabei waren die 68er angetreten, die Taten der Eltern aufzuarbeiten und ein demokratisches Deutschland zu schaffen.
Es ist angeblich das große Verdienst der 68er, dass sie mit dem Dritten Reich aufgeräumt hätten. Ich halte das für einen riesigen Mythos. Wenn man in die Archive steigt und schaut, was der Beitrag der 68er zur wissenschaftlichen Beschäftigung mit der NS‐Zeit und dem Holocaust ist, kommt man mit leeren Händen zurück. Ich habe mir mal den Spaß gemacht und die Ausgaben des »Kursbuches« durchforstet, des Ideengebers der Studentenbewegung. Zum Dritten Reich finden Sie in den ersten zehn Jahresbänden einen einzigen Artikel, anlässlich des Auschwitz‐Prozesses in Frankfurt. Die Nazis kamen bei den 68ern ständig vor, aber nur als Symbol für alles, was man ablehnte. Was genau den Nationalsozialismus ausmachte, konnte kaum einer der Bewegungsteilnehmer sagen. Das zu erkunden, blieb den Nachfolgern vorbehalten.
Setzt sich dieser Geist bis heute fort?
Die Gleichung ist ganz einfach: Israel ist böse. Und die arabischen Staaten sind erstens Opfer des Westens und zweitens Leidtragende des jüdischen Stellvertreterstaates im Nahen Osten. Also doppelt unschuldig. Nein, Israel genießt nicht wahnsinnig viele Sympathien in deutschen Medien. Ein bisschen was trägt Benjamin Netanjahu mit seiner »In your Face!«-Politik dazu bei. Der Rest sind Ressentiments, eine Unkenntnis der Lage vor Ort sowie falsche Schlussfolgerungen aus der Geschichte.
Das Gespräch mit Jan Fleischhauer, dem »Spiegel«-Redakteur und Autor des Buches »Unter Linken. Von einem, der aus Versehen konservativ wurde« führte Philipp Peyman Engel.

Andrea Kiewel ärgert sich.

Einer von Merkels moralimperialistischen Knechten pöbelt unterdessen...

Es gibt auch kluge Jugend

Air Tuerkis resümmiert

Apollo News

Samstag, 30. März 2019

Das Revival des Rechtstaats



Mittwoch, 27. März 2019

Mein Volk und die Unwirtschaftlichkeit des rein Ökonomischen

"Manchmal habe ich das Gefühl, nur bei den Ahnen noch unter Deutschen zu sein. Ja, es ist mir, als wäre ich der letzte Deutsche. Einer, der wie der entrückte Mönch von Heisterbach oder wie ein Deserteur sechzig Jahre nach Kriegsende sein Versteck verlässt und in ein Land zurückkehrt, das immer noch Deutschland heißt – zu seinem bitteren Erstaunen.
Ich glaube, ich bin der letzte Deutsche. Ein Strolch, ein in heiligen Resten wühlender Stadt-, Land- und Geiststreicher. Ein Obdachloser."
Das Selbstzitat aus dem Buch "Die Unbeholfenen" verhehlt nicht, dass sich der Autor als dieser Letzte sah. Man soll's darin nicht übertreiben, immer von irgendwas ein Letzter sein zu wollen – doch der Posten schien mir unbesetzt, und die Fiktion ließ mich nicht los, ein Fortsetzer von Empfindungs- und Sinnierweisen zu sein, die seit der Romantik eine spezifisch deutsche Literatur hervorbrachten. Etwas davon wieder aufleben zu lassen war mein Leben. Bei zahllosen schöpferischen Geistern war ich zu Gast, ich konspirierte. Zum Dank hinterließ ich ein paar Aufmerksamkeiten, geringe Gegengeschenke, die aber nicht weiter beachtet wurden, wie immer auf großen Festen.
Was ist mir nicht alles zum Roman geworden! Nicht aus Lebensgeschichten gemischt, sondern aus Geist-Stimmen komponiert. Oft aus Stimmen von Autoren, die gar nicht als Romanciers hervortraten, Franz Blei, Hugo Ball, Leopold Ziegler, Rudolf Kassner, Konrad Weiss, um unter meinen Favoriten nur die weniger bekannten, zu Unrecht vernachlässigten zu nennen.
Ich meine Roman in dem alt-amourösen Sinn: Er hatte nämlich einen Roman mit ihr ... Denn ich hatte mit der einen oder anderen Stimme wohl einen Roman ... Man bedenke die tiefen Lieben und Anhänglichkeiten, die unter diesen Geistern wirksam sind ...
Ich möchte lieber in einem aussterbenden Volk leben als in einem, das aus vorwiegend ökonomisch-demografischen Spekulationen mit fremden Völkern aufgemischt, verjüngt wird, einem vitalen.
Noch vor nicht allzu langer Zeit fand sich eine linkskritische Intellektualität, die sich gegen die Hegemonie des Ökonomischen über unsere Lebenswelt auflehnte. Mittlerweile sind deren Geistesverwandte selbst die führenden Ökonomen der Gegenwart – Piketty, Stiglitz, Krugman – und betreiben unter linkem Vorzeichen eine nächste Hegemonie der Ökonomie, nun der angeblich sozialverträglichen, aber auch sie bieten keinen Geistesfunken außerhalb von Wirtschafts- oder Geldpolitik.
Der letzte Deutsche, dessen Empfinden und Gedenken verwurzelt ist in der geistigen Heroengeschichte von Hamann bis Jünger, von Jakob Böhme bis Nietzsche, von Klopstock bis Celan. Wer davon frei ist, wie die meisten ansässigen Deutschen, die Sozial-Deutschen, die nicht weniger entwurzelt sind als die Millionen Entwurzelten, die sich nun zu ihnen gesellen, der weiß nicht, was kultureller Schmerz sein kann. Ich bin ein Subjekt der Überlieferung, und außerhalb ihrer kann ich nicht existieren. Sie besteht im Übrigen jenseits von Fürstenstaat, Nation, Reichsgründung, Weltkrieg und Vernichtungslager, nichts davon ist in ihr ein- oder vorgegeben, weder Heil noch Unheil trägt sie in sich, um es auszutragen. Zum Missbrauch kann so gut wie alles dienen.

Der letzte Deutsche liest vielleicht Conrad Ferdinand Meyer oder den "Zauberberg" zum dritten Mal in seinem Leben. Er ist süchtig nach deutscher Dichtersprache. "Die Dichtung hat die Aufgabe, die Sprache einer Nation in einigen vollendeten Anwendungen zu zeigen." (Paul Valéry)
Uns wird geraubt die Souveränität, dagegen zu sein. Gegen die immer herrschsüchtiger werdenden politisch-moralischen Konformitäten. Ihre Farbe scheinen parlamentarische Parteien heute ausschließlich in der Causa Schwulenehe zu bekennen.
Es ist, als gäbe man mit jeder libertären Bekundung, jeder Weisung politischer Korrektheit Verhaltensbefehle aus, denen die meisten Einwanderer nur nachkommen können, wenn sie sich von ihrem Glauben und Sittengesetz verabschieden und also eine weitere Entwurzelung hinnehmen müssen. Die Überprofilierung von Freiheit, von Zulassen und Gewähren enthält unausgesprochen die Drohung, der Willkommene habe sich säkularisiert zu verhalten oder wenig Chancen, ein integrierter Bürger dieses Landes zu werden.
Umgekehrt bereiten aus der Sicht nicht nur von Heiligen Kriegern die Ungläubigen immerzu alles zu ihrer Verurteilung vor. Sie verzichten auf jede Verteidigung. Als ob ein geheimes Verlangen sie antriebe, das gesamte Ancien Régime der Nüchternheit, der Aufklärung und Emanzipation bald stürzen zu sehen.
Das Gutheißen und Willkommen geschieht derart forciert, dass selbst dem Einfältigsten darin eine Umbenennung, Euphemisierung von Furcht, etwas magisch Unheilabwendendes auffallen muss.
Nun, was kann den Deutschen Besseres passieren, als in ihrem Land eine kräftige Minderheit zu werden?
Oft bringt erst eine intolerante Fremdherrschaft ein Volk zur Selbstbesinnung. Dann erst wird Identität wirklich gebraucht.
Der Irrtum der Rechten: als gäbe es noch Deutsche und Deutsches außerhalb der oberflächlichsten sozialen Bestimmungen. Jenen Raum der Überlieferung von Herder bis Musil wollte noch niemand retten.
Dass Reiche untergehen, zerbrechen, ist unwahrscheinlich geworden; eine Art Fließgleichgewicht der Erde im Sinne kultureller Globalität verhindert es weitgehend; daher verstetigt sich die Doppelansicht von Zerfall und seiner Umdeutung in Vielfalt, von Verlust als Bereicherung. Auf und Nieder sind zu beweglichem Ausgleich, einem geringen Schwanken abgeflacht.
Man hält sich, klammert sich an das Wichtigste, das man hat, hier eine Erzählung von Henry James, dort ein Film von Kubrick, schließlich ein Text vom alten Heidegger.
"Nie wieder werde ich solche Freunde haben!"
Man wird verdrängt nicht mehr von avantgardistischen Nachfolgern, sondern von grundsätzlich amusischen Andersgearteten, Islamisten, Mediasten, Netzwerkern, Begeisterten des Selbst.
Was aber Überlieferung ist, wird eine Lektion, vielleicht die wichtigste, die uns die Gehorsamen des Islam erteilen.
So bleibt dem deutschen Schriftsteller, sofern er ein Schriftsteller des Deutschen ist, nichts anderes, als sich neu zu beheimaten: Zuflucht in die ästhetische Überlieferung zum einen, zum anderen Erdulden ihrer Auslöschung. Palmyra, auch hier. Lange Zeit wird er gezwungen sein, unschlüssig zu sprechen, heteroglott, das eine wie das andere zu sagen und zu meinen. Das Unvereinbare auszuhalten, bis es der Vernunft wehtut.
Hüter und Pfleger der Nation in ihrer ideellen Gestalt zu sein: Glaube fest daran – und du wirst zur komischen Figur!
Religion ist die Furcht des Starken. Doch wer erträgt Furcht als geistige Disziplin und moralische Kraft?
Das Kopftuch sei Zeichen von religiöser Selbstverwirklichung einer Frau, so eine gütige Angehörige der Grünen. Trefflicher kann man sein verständnisvolles Unverständnis nicht in Worte fassen. Man muss eben auch den rituellen Gehorsam in die Sprache der Emanzipation übersetzen.

In islamisch theokratischen Ländern wie Iran sind es wenige (Gelehrte), die den meisten, den Massen, Weisung geben. Bei uns bestimmen Massen und Medien das Niveau der politischen Repräsentanten, die allesamt Ungelehrte in jeder Richtung sind, nicht zuletzt weil Parteizugehörigkeit zwangsläufig Wissen reguliert und im Wesentlichen kein außerdemokratisches aus der Tiefe der Zeit zulässt.

Offenbar frisst sich jede Revolution durch bis zu ihrer Entartung. Der Islamismus könnte den Islam verschlingen.
Beslan – nur eine Erinnerung, Nordossetien, 2004 Geiselnahme von Kindern, Ort der Verstümmelung von allem, was einmal Kampf, Krieg, Eroberung bedeutete. Daher muss man Begriffe schmieden für das Neue wie etwa asymmetrischer Krieg, failed state, jemanden neutralisieren etc. – die morgen schon in neuem Feuer dahinschmelzen.
Was in der Zeitung steht, macht den Anteilnehmenden immer konfuser. Ich lese vom Lynchmord an einer tief religiösen afghanischen Frau. Sie hatte den Handel mit Devotionalien als muslimischen Aberglauben geschmäht und wurde zu Unrecht der Koranverbrennung beschuldigt. Von jungen Männern angefallen, wird sie auf offener Straße geschlagen und zu Tode getreten. Die Menge steht ringsum und filmt mit dem Smartphone die Gräueltat. Hin und wieder unterbricht einer die Videoaufnahme, geht zum Opfer und tritt ihm ins Gesicht.

Wie soll ich das verkraften?

Auf der nächsten Seite wird die Verfolgung einer Bande Rechtsradikaler geschildert, die Brandanschläge gegen Flüchtlingsunterkünfte bundesweit vorbereiten.
Dies alles lesen, dem nackten Entsetzen ausgeliefert, außerstande, es mit kühlen Erwägungen bewältigen zu können. So jedenfalls ergeht es einem noch nicht durch und durch medialisierten Menschen.
Die Mörderkommandos der Assassinen, jener ismailitischen Sekte im Syrien des 12. Jahrhunderts, haben die Seite gewechselt; jetzt sind's die anderen, die radikalen Sunniten und ihr "Islamischer Staat". Ihr Kampf jedenfalls eint ihre Feinde nicht. Und mit der Vertreibung des Schreckens durch Eroberung, gleich dem Einfall der Mongolen einst, ist in unseren Tagen nicht zu rechnen.
Man muss untersuchen, was macht der Druck der Gefahr aus uns – wie verändert er langsam aber unaufhaltsam unsere Prägungen, Vorlieben und Gewohnheiten.
Bekanntlich gibt oder gab es auch in der Schia eine quietistische, mystische Richtung und dagegen eine machtergreifende, äußere. Der Innen/Außen-Streit macht universell vor keiner Lebensform halt.
Die Sorge ist, dass die Flutung des Landes mit Fremden eine Mehrzahl solcher bringt, die ihr Fremdsein auf Dauer bewahren und beschützen. Dem entgegen: Eher wird ein Syrer sich im Deutschen so gut bilden, um eines Tages Achim von Arnims "Die Kronenwächter" für sich zu entdecken, als dass ein gebildeter Deutscher noch wüsste, wer Ephraim der Syrer war. Zuletzt ist es eine Frage der persönlichen Wissbegierde, denn die üblichen Ausbildungsprogramme reichen nicht bis dorthin. Man darf annehmen, dass in puncto Wissbegierde der Syrer sich im Vorteil befindet.

Aber wie will man dem Krieg, falls er uns angetragen wird, ausweichen? Schließlich gehört nicht nur Freiheit, sondern auch Freiheitskampf zu unseren viel beschworenen Werten. Doch zuvörderst melden sich wie immer die Pazifisten zu Wort und erklären: "Deutschland wird jeden Tag weniger. Das finde ich großartig."
Das Niedrigste an diesem Schurken-Wort ist die politisierte Schmerzlosigkeit, mit der man die Selbstaufgabe befürwortet, zum Programm erhebt. Dank der Einwanderung der Entwurzelten wird endlich Schluss sein mit der Nation, einschließlich einer Nationalliteratur. Der sie liebt und ohne sie nicht leben kann, wird folglich seine Hoffnung allein auf ein wiedererstarktes, neu entstehendes "Geheimes Deutschland" richten.
Der Hass Radikaler richtet sich wohl vordergründig gegen die Flüchtlinge – er ist vor allem eine unkontrollierte Reaktion auf das Vakuumempfinden, das "die Politik", wie man heute sagt, der Bevölkerung zumutet. Verantwortliche, die das Ende nicht absehen. Die in täuschende Beschwichtigungen ausweichen. Die Schwäche zeigen.    Botho Strauß

Plump, aber wirksam

So so, nach dem Reichstagsbrand und dem Überfall auf den Sender Gleiwitz haben wir jetzt also die ICE-Anschläge (ganz zu schweigen von all den von der Antifa gemalten Hakenkreuzen und den von Muslimen begangenen antisemitischen Straftaten, die in der Statistik alle als zunehmende "rechtsradikale Gewalt" gezählt werden). Und das in einer Demokratie.

Wenn Ihr schon in einer Demokratie so hündisch seid, all dies willenlos hinzunehmen, was uns seit Jahren zugemutet wird, zu was allem werdet Ihr dann eifrig in vorauseilendem Gehorsam Euren Konsens spenden, wenn Ihr an Leib und Leben bedroht werden könntet?

Es handelt sich nicht nur um irreführende Desinformation. Das ist gezielte Verleumdung. Audacter calumniāre, semper aliquid haeret. Eine entschuldigende Fußnote wird kaum jemand lesen, die beschädigte Reputation bleibt. Und da diese Falschinformationen jeden Tag fabriziert werden, höhlt steter Tropfen den solidesten Stein.

Verlogene Tageschau




Gestern kamen sie wieder zu Hauf, die Liebesgrüße aus Gaza. Ganze 60 Raketen an der Zahl sorgten dafür, dass die Einwohner im Süden von Israel eine weitere Nacht in ihren Bunkern verbringen mussten. Ein Haus in Sderot erlitt einen direkten Treffer. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand. Wären die Bewohner um einige Sekunden langsamer gewesen und nicht rechtzeitig in den Bunker gekommen, hätte man heute im ganzen Land um sie trauern müssen.
Nur einen Tag zuvor traf eine iranische Fajr-Rakete ein Haus bei Tel Aviv. Dabei wurden sieben Menschen verletzt, darunter zwei Kinder.
Dieses Ereignis nimmt Frau Susanne Knaul zum Anlass, in der taz einen Artikel zu veröffentlichen, in welchem sie klar und deutlich darauf hinweist, dass der Raketenbeschuss auf Tel Aviv keine Reaktion auf Israel sei, sondern »ein durchsichtiger Versuch der Hamas, von ihren innenpolitischen Problemen abzulenken«, nämlich den massiven Demonstrationen der Bevölkerung von Gaza gegen die Hamas und den steigenden Unmut, der sich nicht gegen Israel sondern die eigene Regierung richtet. Ein guter Ansatz von Frau Knaur.
Beschämend, man will fast sagen widerlich, ist allerdings folgender Textteil:
Mit den Raketen auf die grenznahen israelischen Ortschaften kann man sich arrangieren. Öffentliche Gebäude sind sicher konstruiert, die Bevölkerung ist geschützt, erhält Steuervergünstigungen und ist die seit Jahren aufheulenden Sirenen gewohnt. Die palästinensischen Attacken auf Tel Aviv treffen dagegen das Nervenzentrum des Landes, und sie treffen ahnungslose schlafende Familien.
Susanne Knaul, taz
Es mag ja sein, dass Frau Knaul sich mit den Raketen auf den Süden Israels arrangieren kann, aber was sagen die Menschen, die es betrifft? Ich habe mit einem davon gesprochen und nachgefragt.
Genauer gesagt, mit Aya, meiner Cousine, gerade im siebten Monat schwanger. Sie ist 38 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern, zehn und sieben Jahre alt, im Kibbuz Nir Yitzhak, einige Kilometer entfernt von der Grenze zum Gazastreifen. Aya stammt aus Rishon LeZion, ihr Mann Erez aus Haifa im Norden. Vor ihrem Umzug in den Kibbuz lebten sie in Rechovot, etwa 30 Kilometer südlich von Tel Aviv, in einer großen und hellen Wohnung, finanziell gut gesichert.
Warum also der Umzug in die Nähe von Gaza?
Aya erzählt, dass sie das Stadtleben für sich und ihre Kinder nicht wollten. Sie wollten ein gutes Umfeld für die Kinder, eine Gemeinschaft, in der man die guten wie auch die schlechten Zeiten zusammen erlebt und durchsteht. Eine Gemeinschaft, die die Kinder in das Leben der Erwachsenen integriert.
Sie berichtet von einem Unfall, den ihr Mann hatte, und noch ehe sie überhaupt davon erfahren hatte, standen die Nachbarn schon vor ihrer Tür, die ihr die Kinder abnahmen, schon mit dem Krankenhaus gesprochen und ihr alles abgenommen hatten, damit sie zu Erez ins Krankenhaus fahren konnte.
Kibbuz Nir Itzhak hat ein ausgezeichnetes Lehr- und Erziehungsprogramm, das über die Stunden in den Unterrichtsräumen hinausgeht. Das Leben dort ist auf die Liebe zu Mensch und Natur ausgerichtet. Kinder werden angehalten, in der Früh aufzustehen um noch vor der Schule bei jedem Wetter zunächst die Tiere im Kibbuz zu versorgen. Dadurch werden den Kindern Werte vermittelt wie Pflichtbewusstsein und Empathie für Mensch und Tier.
Die Kinder lernen auf natürliche Weise über den Kreislauf des Lebens, von Verantwortung für sich und andere, darüber, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und mehr. Sie werden angeregt, Fragen zu stellen und die Antworten, die sie erhalten, sind niemals abschließend, sondern lassen Raum für Interpretation und weitere Fragen.
Während sie erzählt, kann ich am anderen Ende der Leitung beinah das breite Lächeln auf ihrem Gesicht sehen. Und so erklärt sie mir weiter, dass die Kinder im Kibbuz dazu erzogen werden, gute Menschen zu sein, solche, die verstehen, dass es auch auf der anderen Seite des Zauns Kinder gibt, und dass diese sich, wenn es draußen knallt und kracht, ebenso fürchten wie sie selbst. Damit sie das bei all ihrer Angst nicht vergessen.
Die Kinder im Kibbuz werden dazu erzogen, den Frieden zu suchen und so wird es ihnen zu Hause wie auch im gesamten Kibbuz vorgelebt.
»Du beschreibst das Leben fast wie ein Paradies«, sage ich zu ihr. Sie lacht. Aber dann wird sie nachdenklich. Laut Aya sind 90% des Lebens dort tatsächlich paradiesisch. Aber es gibt diese verdammten 10% der Hölle. Diese Hölle bricht innerhalb von Sekunden los und kann dann innerhalb weniger Minuten wieder vergehen.
Oder es dauert Stunden. Oder Tage. Man weiß es vorher nicht.
Trotz dieser immerzu drohenden Hölle lieben die Kinder das Leben im Kibbuz. Bislang hatten sie immer verweigert, in Zeiten von dauerhaftem Beschuss zu den Großeltern zu fahren. Wenn draußen die Sirenen heulen und sie zusammen im Bunker sitzen, erklären die Eltern den Kindern, dass sie wenigstens alle zusammen sind und sie den Kindern immer geben werden, was sie brauchen. Dass sie zusammen auf bessere Zeiten hoffen. Alle Eltern dort sprechen so zu ihren Kindern.
Ayas Kinder wissen, dass die Familie den Kibbuz auch wieder verlassen kann, wenn sie dieses Leben nicht mehr möchten. Aber die Kinder wollen bleiben. Sie wollen bei ihren Freunden bleiben, bei den Tieren, bei ihrem Schwimmbad. Sie wollen den Zusammenhalt der Gemeinschaft, die gemeinsamen Feiertage, die Natur und die gute Luft, die Schule, die sie lieben und ja, auch die Momente der Stille. Dann, wenn die Sirenen nicht mehr heulen. Dann, wenn sie wieder raus dürfen um zu nachzusehen, wie es den Pferden geht.
Der Kibbuz hat einen Stall mit Therapiepferden
Für die Kinder gehören sie einfach nur zum Kibbuz. Aber er ist ein integraler Bestandteil des dortigen Lehrprogramms. Alle Kinder, die dort leben, sind mehrfach in der Woche dort. Jede Jahrgangsstufe übernimmt an einem Tag in der Woche Aufgaben. Je nach Alter werden die Tiere versorgt, die Boxen gemistet, die Pferde gefüttert und getränkt, geduscht und gestriegelt. Die Älteren unter ihnen bekommen Reitunterricht und weisen die Jüngeren in ihre Aufgaben ein. So entsteht ein enger Zusammenhalt.
Ohne dass die Kinder es merken, tragen diese Pferde einen immensen therapeutischen Beitrag zu ihrem Leben bei. Ayas Sohn hat Schlafstörungen. Die kleine Tochter Konzentrationsschwierigkeiten. Viele Kinder im Kibbuz leiden unter diversen Störungen. Bei aller Liebe zum Leben im Kibbuz, die ständige Bedrohung hinterlässt Spuren.
Gerade der Stall macht Aya und dem Kibbuz dieser Tage große Sorgen. Weil die Menschen aus der Umgebung seit der Bedrohung durch Feuer nicht mehr so tief in den Süden fahren, sind etliche der Reitstunden ausgefallen. Die Kosten für Wasser steigen, Heu für die Pferde ist verbrannt und muss neu beschafft und bezahlt werden.
Gestern kamen sie wieder zu Hauf, die Liebesgrüße aus Gaza. Ganze 60 Raketen an der Zahl sorgten dafür, dass die Einwohner im Süden von Israel eine weitere Nacht in ihren Bunkern verbringen mussten. Ein Haus in Sderot erlitt einen direkten Treffer. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand. Wären die Bewohner um einige Sekunden langsamer gewesen und nicht rechtzeitig in den Bunker gekommen, hätte man heute im ganzen Land um sie trauern müssen.
Nur einen Tag zuvor traf eine iranische Fajr-Rakete ein Haus bei Tel Aviv. Dabei wurden sieben Menschen verletzt, darunter zwei Kinder.
Dieses Ereignis nimmt Frau Susanne Knaul zum Anlass, in der taz einen Artikel zu veröffentlichen, in welchem sie klar und deutlich darauf hinweist, dass der Raketenbeschuss auf Tel Aviv keine Reaktion auf Israel sei, sondern »ein durchsichtiger Versuch der Hamas, von ihren innenpolitischen Problemen abzulenken«, nämlich den massiven Demonstrationen der Bevölkerung von Gaza gegen die Hamas und den steigenden Unmut, der sich nicht gegen Israel sondern die eigene Regierung richtet. Ein guter Ansatz von Frau Knaur.
Beschämend, man will fast sagen widerlich, ist allerdings folgender Textteil:
Mit den Raketen auf die grenznahen israelischen Ortschaften kann man sich arrangieren. Öffentliche Gebäude sind sicher konstruiert, die Bevölkerung ist geschützt, erhält Steuervergünstigungen und ist die seit Jahren aufheulenden Sirenen gewohnt. Die palästinensischen Attacken auf Tel Aviv treffen dagegen das Nervenzentrum des Landes, und sie treffen ahnungslose schlafende Familien.
Susanne Knaul, taz
Es mag ja sein, dass Frau Knaul sich mit den Raketen auf den Süden Israels arrangieren kann, aber was sagen die Menschen, die es betrifft? Ich habe mit einem davon gesprochen und nachgefragt.
Genauer gesagt, mit Aya, meiner Cousine, gerade im siebten Monat schwanger. Sie ist 38 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern, zehn und sieben Jahre alt, im Kibbuz Nir Yitzhak, einige Kilometer entfernt von der Grenze zum Gazastreifen. Aya stammt aus Rishon LeZion, ihr Mann Erez aus Haifa im Norden. Vor ihrem Umzug in den Kibbuz lebten sie in Rechovot, etwa 30 Kilometer südlich von Tel Aviv, in einer großen und hellen Wohnung, finanziell gut gesichert.
Warum also der Umzug in die Nähe von Gaza?
Aya erzählt, dass sie das Stadtleben für sich und ihre Kinder nicht wollten. Sie wollten ein gutes Umfeld für die Kinder, eine Gemeinschaft, in der man die guten wie auch die schlechten Zeiten zusammen erlebt und durchsteht. Eine Gemeinschaft, die die Kinder in das Leben der Erwachsenen integriert.
Sie berichtet von einem Unfall, den ihr Mann hatte, und noch ehe sie überhaupt davon erfahren hatte, standen die Nachbarn schon vor ihrer Tür, die ihr die Kinder abnahmen, schon mit dem Krankenhaus gesprochen und ihr alles abgenommen hatten, damit sie zu Erez ins Krankenhaus fahren konnte.
Kibbuz Nir Itzhak hat ein ausgezeichnetes Lehr- und Erziehungsprogramm, das über die Stunden in den Unterrichtsräumen hinausgeht. Das Leben dort ist auf die Liebe zu Mensch und Natur ausgerichtet. Kinder werden angehalten, in der Früh aufzustehen um noch vor der Schule bei jedem Wetter zunächst die Tiere im Kibbuz zu versorgen. Dadurch werden den Kindern Werte vermittelt wie Pflichtbewusstsein und Empathie für Mensch und Tier.
Die Kinder lernen auf natürliche Weise über den Kreislauf des Lebens, von Verantwortung für sich und andere, darüber, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und mehr. Sie werden angeregt, Fragen zu stellen und die Antworten, die sie erhalten, sind niemals abschließend, sondern lassen Raum für Interpretation und weitere Fragen.
Während sie erzählt, kann ich am anderen Ende der Leitung beinah das breite Lächeln auf ihrem Gesicht sehen. Und so erklärt sie mir weiter, dass die Kinder im Kibbuz dazu erzogen werden, gute Menschen zu sein, solche, die verstehen, dass es auch auf der anderen Seite des Zauns Kinder gibt, und dass diese sich, wenn es draußen knallt und kracht, ebenso fürchten wie sie selbst. Damit sie das bei all ihrer Angst nicht vergessen.
Die Kinder im Kibbuz werden dazu erzogen, den Frieden zu suchen und so wird es ihnen zu Hause wie auch im gesamten Kibbuz vorgelebt.
»Du beschreibst das Leben fast wie ein Paradies«, sage ich zu ihr. Sie lacht. Aber dann wird sie nachdenklich. Laut Aya sind 90% des Lebens dort tatsächlich paradiesisch. Aber es gibt diese verdammten 10% der Hölle. Diese Hölle bricht innerhalb von Sekunden los und kann dann innerhalb weniger Minuten wieder vergehen.
Oder es dauert Stunden. Oder Tage. Man weiß es vorher nicht.
Trotz dieser immerzu drohenden Hölle lieben die Kinder das Leben im Kibbuz. Bislang hatten sie immer verweigert, in Zeiten von dauerhaftem Beschuss zu den Großeltern zu fahren. Wenn draußen die Sirenen heulen und sie zusammen im Bunker sitzen, erklären die Eltern den Kindern, dass sie wenigstens alle zusammen sind und sie den Kindern immer geben werden, was sie brauchen. Dass sie zusammen auf bessere Zeiten hoffen. Alle Eltern dort sprechen so zu ihren Kindern.
Ayas Kinder wissen, dass die Familie den Kibbuz auch wieder verlassen kann, wenn sie dieses Leben nicht mehr möchten. Aber die Kinder wollen bleiben. Sie wollen bei ihren Freunden bleiben, bei den Tieren, bei ihrem Schwimmbad. Sie wollen den Zusammenhalt der Gemeinschaft, die gemeinsamen Feiertage, die Natur und die gute Luft, die Schule, die sie lieben und ja, auch die Momente der Stille. Dann, wenn die Sirenen nicht mehr heulen. Dann, wenn sie wieder raus dürfen um zu nachzusehen, wie es den Pferden geht.
Der Kibbuz hat einen Stall mit Therapiepferden
Für die Kinder gehören sie einfach nur zum Kibbuz. Aber er ist ein integraler Bestandteil des dortigen Lehrprogramms. Alle Kinder, die dort leben, sind mehrfach in der Woche dort. Jede Jahrgangsstufe übernimmt an einem Tag in der Woche Aufgaben. Je nach Alter werden die Tiere versorgt, die Boxen gemistet, die Pferde gefüttert und getränkt, geduscht und gestriegelt. Die Älteren unter ihnen bekommen Reitunterricht und weisen die Jüngeren in ihre Aufgaben ein. So entsteht ein enger Zusammenhalt.
Ohne dass die Kinder es merken, tragen diese Pferde einen immensen therapeutischen Beitrag zu ihrem Leben bei. Ayas Sohn hat Schlafstörungen. Die kleine Tochter Konzentrationsschwierigkeiten. Viele Kinder im Kibbuz leiden unter diversen Störungen. Bei aller Liebe zum Leben im Kibbuz, die ständige Bedrohung hinterlässt Spuren.
Gerade der Stall macht Aya und dem Kibbuz dieser Tage große Sorgen. Weil die Menschen aus der Umgebung seit der Bedrohung durch Feuer nicht mehr so tief in den Süden fahren, sind etliche der Reitstunden ausgefallen. Die Kosten für Wasser steigen, Heu für die Pferde ist verbrannt und muss neu beschafft und bezahlt werden.   Alexandra Margalith


Hier eine hervorragende Analyse von Florian Markl.



Der östereichische Staat versucht, die IB zu diskreditieren




Aussichtslose Prozesse werden nur zu einem Zweck begonnen: um zu diskreditieren.

Reiner Kunze

"Die Wunderbaren Jahre" von Reiner Kunze gehörten zu den wenigen Büchern, die mir Trost schenkten, als ich 20 Jahre alt war. Heute seinen Namen unter den Unterzeichnern des Aufrufs „Schluss mit dem Gender-Unfug!“ des Vereins Deutsche Sprache zu finden, ist wiederum ein Trost spendendes Anknüpfen in einer Zeit der Spaltung.

Aelia Capitolina

Mit folgenden Worten beginnt der dem jüdischen Propheten Jeremia zugeschriebene Psalm 137. Er ist Ausdruck für die Unterdrückung und die Not des aus Zion ins babylonische (persische) Exil verschleppten Volkes Israel.
„Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, dann soll mir die rechte Hand verdorren. Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, wenn ich an dich nicht mehr denke, wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe.“
Diese jedem Juden vertraute Passage des uralten Psalms beklagt den Verlust und die Zerstörung der heiligen jüdischen Hauptstadt Jerusalem durch den persischen König Nebukadnezar II im 6. Jahrhundert vor der christlichen Zeitrechnung.
Aus Anlass des in diesem Jahr wegen des jüdischen Schaltmonats Adar Sheni erst in der zweiten März-Hälfte bevorstehenden Purim-Festes möchte ich meine Kolumne dieses Monats mit genau diesen Worten beginnen.
Alle tradierten und neuen Feinde des jüdischen Volkes, die heute mit zunehmender Intensität und immer abstruseren Geschichtsverdrehungen den zwischenzeitlich auch auf Europa und andere Teile der westlichen Welt – und keinesfalls nur auf die Juden – übergeschlagenen Eroberungskurs des seit seiner Entstehung vor ca. 1.400 Jahren gewalttätig expansiven Islam unterstützen und den jüdischen Ursprung sowie die jüdische Identität der ewigen jüdischen Hauptstadt Jerusalem leugnen, werden durch die untrennbar mit Jerusalem verbundenen Worte dieses lange vor der Geburt des Christentums und noch länger vor der Entstehung des Islam niedergeschriebenen Psalms Lügen gestraft.
Das belegt in eindrucksvoller Weise der Entstehungszeitraum der 150 Psalmen, die weitestgehend in nach-exilischer Zeit, jedenfalls nachweislich noch mehrere Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung entstanden sind und bereits damals die jüdische Identität Jerusalems als Hauptstadt des Königreichs der Juden zum Ausdruck bringen.
Purim selbst ist ein fröhliches Fest, das jedes Jahr aufs Neue der Freude über die Rettung der Juden vor ihrer physischen Vernichtung zur Zeit von König Xerxes (Ahashveros) im fernen Persischen Reich des ausklingenden 6. Jahrhunderts B.C. Ausdruck verleiht.
Nach der durch die Purim-Geschichte symbolisierten Befreiung der Juden aus dem etwa 70 Jahre währenden babylonischen Exil folgte schon im Altertum die ersehnte Repatriierung der Juden nach Israel und der Wiederaufbau ihrer alten Hauptstadt Jerusalem.
Jahrhunderte später wurden die Juden Opfer der den gesamten Mittelmeerraum umfassenden Expansion des übermächtigen Imperium Romanum. Nach einem missglückten Aufstand gegen die römische Besatzung und nur 70 Jahre nach der neuen Zeitrechnung sind die Juden wieder – dieses Mal durch die Römer und für die schreckliche Dauer von nahezu zwei Jahrtausenden – ihrer Heimat beraubt worden. Auch sollte diesmal die Vertreibung endgültig sein und die Erinnerung an das jüdische Königreich möglichst vollständig getilgt werden. Das Land der Juden bekam von den Römern die Bezeichnung Palästina. Sogar der Name Jerusalems wurde – wenn auch weniger beständig – von den Römern getilgt und die heilige Hauptstadt der Juden, in Aelia Capitolina umbenannt.
Erst in der Neuzeit konnten die Juden mit der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 ein weiteres Mal ein Wunder erfahren, das den Ereignissen von Purim vor über 2.500 Jahren keinesfalls nachsteht.
Ungeachtet des unendlichen Leids und der grausamen Schicksalsschläge, die das jüdische Volk nach der ethnischen Säuberung und Vertreibung durch die Römer in den zwei Jahrtausenden der Diaspora, besonders in den schrecklichen 12 Jahren des deutschen Nazireichs im letzten Jahrhundert ertragen musste, konnten weder die jüdische Identität noch die Zugehörigkeit der Juden zu dem jüdischen Stammland Judäa, Samaria und Galiläa zerstört werden.
Die Römer benannten Jerusalem in Aelia Capitolina um
Im Gegensatz zu der Bezeichnung Aelia Capitolina, die heute kaum noch jemand kennt oder mit der jüdischen Hauptstadt Jerusalem in Verbindung bringt, blieb der Name Palästina – trotz diversester Fremd-Besatzungen – auch nach arabischer Usance als Synonym für die jüdische Identität erhalten und galt noch bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts als unwidersprochene historische Bezeichnung für das Land der Juden.
Die nur allzu gern besonders seitens der hiesigen und weltweiten linken Israel-Feinde verwendete Zuordnung des Begriffs Palästina zu einer in der Geschichte der Region zu keiner Zeit existierenden arabisch-palästinensischen Nation ist eine freie Geschichts-verfälschende Erfindung des ägyptischen Terroristenführers Jassir Arafat, die den Anspruch Israels auf sein historisches Kernland delegitimieren soll.
Es besteht gerade in diesem Zusammenhang, wenn auch nie eingeräumt – besonders auf Seiten unserer herrschenden Links-Bündnis-Politik – große geistige Analogie zu den ewiggestrigen rechten Antisemiten, die gerade in Deutschland „Juden nach Palästina“ gefordert haben, während jetzt von linker Seite die Forderung lauthals in „Juden raus aus Palästina“ umfirmiert wird.
Juden in diesem Lande und in Westeuropa sind – falls sie nicht auswandern wollen oder können – vor allem als Folge der Politik unseres linken Regierungsbündnisses dazu gezwungen, wieder unter zunehmendem Antisemitismus zu leben.
Folgt man neben vielen anderen auch der Meinung des Juden und prominenten französischen Philosophen Alain Finkielkraut – so hätte trotz der keinesfalls zu leugnenden rechten Unappetitlichkeiten dieser Art der explosive Anstieg des Antisemitismus und der Gewalt gegen Juden in Deutschland und Westeuropa der Nachkriegszeit nicht annähernd diese Größenordnung physischer Bedrohung erreicht, wenn uns die von allem gesunden Menschenverstand verlassene und in höchstem Maße verantwortungslose Open-Border-Politik für den Einlass atavistischer islamischer Rechtsverachtung, Gewaltbereitschaft und aggressiven islamischen Judenhasses durch die deutsche Kanzlerin und ihre links- und grün-ideologisierte Entourage erspart geblieben wäre.
Hinzu kommt, dass trotz aller anderslautenden Beteuerungen und trotz aller inhaltsleer für gute, weil tote Juden veranstalteten Heuchel-Gedenktags-Rituale, die hauptsächlich von der fortschreitenden Verunmöglichung eines offenen jüdischen Lebens in unserem sich auch weiterhin vor allem mit islamischem Judenhass füllenden Lande ablenken sollen, ist eine Besserung der Situation für die jüdische Bevölkerungsgruppe nicht in Sicht.
Ohnehin hat der von jeder staatlichen Raison verlassene, verantwortungslose und für unsere freiheitlich-demokratische Republik fatale vielfältige und vielfach kaum bis gar nicht kontrollierte Einlass islamischer Rechts- und Demokratieverachtung, islamischen Dominanzverhaltens, Islam-immanenter Frauenentrechtung, islamischen Rassismus und bedenkenloser Gewaltbereitschaft das Leben in unserem einstmals sicheren Staat nicht nur für die jüdische Minderheit unsicherer und gefährlicher gemacht. Unser Leben hat sich und hat uns nachteilig verändert. Längst ist unser in den guten, noch nicht von links-grüner Dogmatik beherrschten Vor-Merkel’schen Jahren unserer Republik gepflegter unbeschwerter und freier Lifestyle der täglichen Angst gewichen. Angst vor der ausufernden, vielfach importierten Gewalt in unseren öffentlichen Räumen, Angst vor Terror, Angst vor sexuellen Übergriffen gegen unsere Frauen, Angst um unsere heranwachsenden Kinder bestimmt längst unsere täglichen Verhaltensnormen.
Während der Staat unter der gegenwärtigen Führung nur noch unzulänglich seiner vorrangigsten Verpflichtung nachkommt, für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen, sondert unsere Politik ebenso dümmliche wie wirklichkeitsfremde Slogans von der bunten Gesellschaft ab , die sich trotz des augenfälligen Sicherheits-Desasters ihre Lebensfreude nicht trüben lässt.
Dabei predigen gerade unsere linken und grünen Politiker Wasser während sie selbst Wein trinken. Trotz allen Multi-Kulti-Inklusionsgeschwätzes trifft man ihre Kinder fast ausschließlich auf elitären Privatinstituten als in der prekären Lebenswirklichkeit unserer öffentlichen Schulen mit substantiellem Anteil muslimischer Schüler, während sie selbst mit von unseren Steuern bezahlten 24h-Bodyguards und chauffierten Dienst-Limousinen für ihre eigene Sicherheit zu sorgen wissen.
Politik-abhängig beauftragte und von den nachgeschalteten Gesinnungsmedien unkritisch verbreitete Statistiken suggerieren uns in nahezu täglicher Gehirnwäsche, dass allem voran Klima-Vergehen, Diesel-Abgase und Cyber-Kriminalität die gefährlichsten Feinde unserer staatlichen Ordnung sind, während die nahezu täglichen Gewaltangriffe und Messerattacken gegen alle und jeden, gegen Frauen, gegen Männer, gegen Jugendliche und sogar gegen Kinder auf unseren Straßen, in unseren Fußgängerzonen und in unseren öffentlichen Verkehrsmitteln bagatellisiert und nur noch in den eklatantesten Fällen berichtet werden, wobei die Nicht-Nennung der Identität der Täter fast immer ein sicheres Indiz für deren Islam-bezogene Identität ist.
Dazu kommt die Angst vor islamischem Terror, der unser Land in ein Land der Schutzzonen verwandelt hat.
Der Verzicht auf äußere Grenzen bringt innere Grenzen
Die Open-Border-Politik für vornehmlich islamische Rechtsverachtung und islamischen Judenhass sowie der links-ideologische Verzicht auf Abschiebung vorwiegend islamischer Straftäter führen im Interesse der Sicherheit – solange überhaupt noch möglich – zu einbetonierten Weihnachtsmärkten und zu inneren Grenzen, d.h. zu einer notgedrungenen Verlegung der eigentlich unverzichtbaren Außengrenzen nach Innen. So irrsinnig das ist: Dieses Land benötigt tatsächlich in wachsender Zahl Schutzzonen für uns, d.h. für die Schutzgebenden, die zunehmend vor den Schutzsuchenden Schutz suchen müssen.
Gefördert wird dies alles von einer dem Umfang der Herausforderung nicht annähernd gerecht werdenden Politik und einer selbst von den Tätern wegen ihrer nur allzu regelmäßig laxen Urteile gegenüber Kultur-spezifischer, vornehmlich islamischer Gewalt verachteten und fast nur bei Umwelt- und Wirtschaftsvergehen drakonisch urteilenden 68er-durchseelten Justiz.
Zu der allgemeinen Rechtsverachtung kommt erschwerend für die Juden noch der aggressive und gewalttätige Antisemitismus vieler im Islam von Kindheit an zu tödlichem Judenhass sozialisierter Muslime. Nach Angaben der Bundesregierung steigt die Zahl der antisemitischen Vorfälle ungebremst an. Die Zahl der Gewalttaten hat sich fast verdoppelt. Daran haben weder die sogenannten Antisemitismus-Beauftragten, deren Anliegen eher der Reinwaschung des Islam als dem Schutz der Juden zu gelten scheint, noch die ganz und gar peinliche Fürsprache der offiziellen jüdischen Vertretung für die entseelte Politik des linke Regierungsbündnisses und schon gar nicht das vielfach das überzogene Total-Bashing der neuen Opposition etwas geändert.
Überhaupt ist die neue Opposition trotz aller dortigen rechtslastigen Probleme auch nach Meinung renommierter jüdischer Stimmen nicht die Verursacherin der antisemitischen Angriffe auf jüdische Menschen, die in ganz überwiegender Zahl aus islamischer Richtung kommen. Auch die kürzlich aus allzu durchsichtigem Grunde und unter Verzicht auf die gesetzlich verankerte Unschuldsvermutung gegen die keinerlei antijüdischen Gedankenguts verdächtige Fraktionsvorsitzende, dient eher der Wahlhilfe für die etablierten Parteien als der Sorge um den jüdischen Bevölkerungsteil unseres Landes.
Dabei wäre auch europaweit eine Fortsetzung der in jeder Hinsicht unerträglichen etablierten linken Politik ein weiterer Schritt in die falsche Richtung.
Ersatz-Hysterie Klima
Hierzu gehören nicht nur das innenpolitische Versagen dieser Politik mit allen Auswüchsen ihrer Islam-affinität, ihres hysterischen Klima-religiösen Abrakadabras, ihres immer absurderen, zwischenzeitlich unter Missbrauch unserer Kindergärten schon den Kleinen eingehämmerten wahnwitzigen Genderismus, ihres Krieges gegen unsere an wirtschaftlicher Bedeutung nicht zu überschätzende Autoindustrie. Das Krankheitssyndrom umfasst auch die ganz und gar verfehlte Außenpolitik, in der beispielsweise ein in sein viel zu großes Amt hineinproporzter Bundespräsident unseren wichtigsten Verbündeten, die USA desavouiert und gleichzeitig das Mordsystem der iranischen Judenfeinde, das unverhohlen mit deutscher Unterstützung den atomaren Genozid an dem jüdischen Volk vorbereitet zu dem 40 jährigen Jahrestag seiner Mordaggression und Unterdrückung seiner Menschen, allen voran Frauen, Juden und Schwule, beglückwünscht.
In vielen europäischen Ländern haben die Politiker eine viel realistischere Sicht, ohne sich selbst und das Land in einen schädlichen Rahmen von Multikulturalismus und Open-Border-Wahn zu pressen.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán stellte beim Treffen der Staatschefs der Visegrad-Staaten-Gruppe mit Angela Merkel im Februar fest, dass viele für Europa notwendigen Entscheidungen auf die Zeit nach den Europawahlen verschoben werden sollten, da sich die politische Situation in Brüssel und Straßburg wohl deutlich in Richtung Vernunft ändern wird. Auch der Zusammenbruch der linken Regierung in Spanien und die von Frankreichs Macron verbreitete Panik sprechen dafür.
Hass für Trump und Häme für Netanjahu
Nicht übersehen werden kann auch die kaum noch verdeckte Feindschaft unserer Regierung gegenüber dem amerikanischen Präsidenten Trump und die deutsche Häme bei jedem innenpolitischen Angriff auf den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu.
Dabei sind gerade die USA und ihr Präsident nicht die Feinde Deutschlands und Europas, sondern die traditionellen Garanten ihrer Sicherheit, die nur berechtigterweise verlangen, dass Europa sich mit Taten, und nicht mit Demagogie schützt und sich nicht hinter den Kulissen mit denen verbrüdert, die die Quelle der potenziellen Gefahr darstellen. Wenn Trump überhaupt der Feind ist, dann doch für diejenigen, die Deutschland genauso bedrohen wie Amerika.
Und Israel ist – entgegen der Verunglimpfung durch seine vor allem links angesiedelten Feinde – ein Beispiel einer wirklich gelungenen und menschenfreundlichen Demokratie – der einzigen in dem Meer der islamischen Unrechtssysteme in der gesamten Region.
Zum Glück für alle angefeindeten und unterdrückten Juden gibt es den Staat Israel, der dank seiner Menschen wachsenden Erfolg zeigt und seine Positionen sowohl in der Region als auch auf der Weltbühne zunehmend stärkt.
Bald finden im jüdischen Staat schwierige Parlamentswahlen statt, die die Richtung seiner Entwicklung in den kommenden Jahren maßgeblich bestimmen werden. Es ist symbolisch, dass die Wahlen zwischen Purim und Pessach stattfinden werden, also zwischen zwei Feiertagen, die mit der Befreiung und Erlösung des jüdischen Volkes zusammenhängen. Wir wünschen dem israelischem Volk, dass es wieder eine weise Entscheidung trifft, um auch in der Zukunft in Frieden und Wohlstand zum Wohle aller Juden der Welt zu leben.
Dem Staat Israel, dem ganzen jüdischen Volk, allen Lesern und uns allen wünschen wir auch zum bevorstehenden Purim-Fest weiterhin Gesundheit, Glück und Wohlergehen.
Chag Purim Sameach!
Ihr Dr. Rafael Korenzecher

Webers Webfehler

Der Spitzenkandidat der EVP, der CSU-Politiker Manfred Weber, kam anlässlich der Vorstellung des Wahlprogramms für die Europawahl zu Wort. Abgesehen davon, dass er ankündigte, sein Amt missbrauchen zu wollen, sagte er u.a.: Wer einen Dexit in den Raum stellt, wie es die deutsche AfD macht, der gefährdet Arbeitsplätze, der gefährdet Zukunft, der gefährdet die Idee, dass wir unsere europäischen Werte global durchsetzen können... Hier, ab 2:50
Manfred Weber möchte also europäische Werte durchsetzen, und das global, nicht nur von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt, wie es noch August Heinrich Hoffmann von Fallersleben vorschwebte. Dagegen wäre möglicherweise nichts einzuwenden, wenn um so etwas wie Impfpflicht, Geburtenkontrolle und gleiche Rechte für Frauen gehen würde. Allein mit diesen drei Maßnahmen ließe sich das Elend in Afrika nachhaltig eindämmen. Leider aber sagt uns Manfred Weber nicht, welche europäischen Werte er global durchsetzen möchte. Die deutsche Willkommenskultur, das französische Streikrecht, die griechische Finanzpolitik, den spanischen Föderalismus oder das schwedische Modell der Prostitution. Wir wissen es nicht, und er sagt es uns nicht. Er sagt nur, dass es die deutsche AfD ist, die Arbeitsplätze und Zukunft gefährdet – nicht etwa die Kanzlerin mit ihrer Energiepolitik, Volkswagen oder die Deutsche Bank.

Wer allen Ernstes und vollnüchtern glaubt, dass wir unsere europäischen Werte global durchsetzen können, der hat nicht nur einen an der Klatsche, sondern gleich einen ganzen Katalog an Scherzartikeln. Der hat sich auch für das Amt des Präsidenten der Europäischen Kommission qualifiziert. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg, Manfred, und nimm bitte Jens Riewa und Katarina Barley als Stützpfeiler mit! 

Jenseits allen vernünftig begründbaren Zweifels

Es gibt keinen Zweifel: die Dummheit hat in Deutschland ihr schönstes Zuhause gefunden! Sogar die dumme FAZ hat es inzwischen gemerkt. Wenn diese Dummheit wenigstens auch mit Passivität einherginge...
Aber nein, ein zwanghafter Tatendrang muss den deutschen Dummkopf von den anderen unterscheiden.

Es ist im Grunde die selbe Mentalität, die Kershaw als "dem Führer entgegenarbeiten" beschrieben hat. Nur haben wir nun statt der Person des Führers als Verkörperung des abstrakten Prinzips eine Schar von Weibern mit kruden Ideologemen, denen die "Bündnisse gegen Rechts", und wie solche Outfits sonst heißen mögen, huldigen. Den Weibern entgegenarbeiten! Die Liste von Merkel über Claudia Kipping-Eckart bis Kahane ist longissima.

Heute

Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen.
Mein sind die Jahre nicht, die etwa möchten kommen.
Der Augenblick ist mein, und nehm' ich den in Acht
So ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.


Crustulum veris



Angela & Heiko

Ach, was muß man oft von bösen Menschen hören oder lesen!! Wie zum Beispiel hier von diesen, welche Angela und Heiko hießen. Die, anstatt durch weise Lehren sich zum Guten zu bekehren, oftmals noch darüber lachten und sich heimlich lustig machten. Ja, zur Übeltätigkeit, dazu war'n sie stets bereit! Aber wehe, wehe, wehe! Wenn ich auf das Ende sehe!! Ach, das war ein schlimmes Ding, wie es diesen beiden ging. Drum ist hier, was sie getrieben, abgemalt und aufgeschrieben.

Dienstag, 26. März 2019

Kuban

Das beste an AKK ist, daß sie durch die Kungelberufung von Zimiak den Weg für Tilman Kuban an der Spitze der JU frei gemacht hat.
Nochmal die Aussagen, mit denen Kuban sich nach seiner Wahl vorgestellt hat:
- Die Mehrheit der CDU-Mitglieder wollte und will Merkels Siedlungsprojekt nicht.
- Wir werden über die Kernkraft erneut reden müssen.
- Der Mindestlohn ist falsch, weil den Staat die Lohnfindung generell nichts angeht.
- Das ganze Rentensystem muß auf den Prüfstand.
- Der aktuelle Entwurf für den Bundeshaushalt ist nicht akzeptabel.
- „Wir machen momentan keine Wirtschaftspolitik, die den Wohlstand der nächsten Jahre sichert.
Das ist eigentlich das volle Programm einer bürgerlichen Wende. Aber ich argwöhne, dass es sich nur um die letzten Zuckungen der einstigen konservativen Seele handelt, die einst in der CDU lebendig war.

Uploadfilter gibt es längst!



Liebe Freunde
Auf diesem Bild ist das letzte bekannte Foto von George Gershwin zu sehen, aufgenommen im Jahr 1937. Der grosse Komponist verstarb am 11. Juli 1937.
Wie die meisten es bemerkt haben dürften, bin ich ein Sammler seltener Schallplatten aus den Jahren 1922 bis circa 1932. Diese Schallplatten, die ich meist im Topzustand sammle, nehme ich professionell auf und restauriere die Aufnahme mit modernster Software und Methoden, die mein Geheimnis sind. Es gibt Experten, die der Ansicht sind, dass ich zu den besten Soundrestauratoren für diese Art von Aufnahmen gehöre. Ich würde dies zwar bestreiten, aber gleichzeitig einräumen, dass viele meiner Restaurationen besser sind als das, was man gewöhnlicherweise von der Musikindustrie erhält, etwa in der Form einer gekauften Musik-CD.
Meine Aufnahmen stelle ich meistens auf YouTube und untermale die Musik mit alten Fotos. Mein Channel "Atticus Jazz" hat fast 7000 Abonnenten und mittlerweile über 2,6 Mio. Views...
In urheberrechtlicher Hinsicht ist es so, dass eine Komposition für die Zeit von 70 Jahren nach dem Tod des Komponisten geschützt wird. Bei George Gershwin sind diese 70 Jahren im Jahr 2007 abgelaufen.
Hinzu kommt der Schutz der Aufnahme selbst, die ebenfalls 70 Jahre geschützt wird und zwar ab dem Zeitpunkt der Aufnahme...
Wenn ich ein etwas berühmteres Stück zu einem Video verarbeite, bekomme ich unmittelbar nach dem Upload von YouTube regelmässig (nicht immer aber meistens) einen Hinweis darauf, dass das von mir auf YouTube gestellte Aufnahme (in 99% der Fälle geht es um die Aufnahme und nicht um die Komposition) urheberrechtlich geschützt sei.
YouTube weiss dies, weil YouTube bereits seit einigen Jahren Upload-Filter einsetzt und diese die Musikstücke erkennen. Das Problem ist allerdings, dass diese Aufnahmen - wobei ich nur die historischen Aufnahmen anspreche - urheberrechtlich nicht mehr geschützt sind. Bei Kompositionen sieht das anders aus, aber die sog. Copyright Claim, die ich erhalte, richtet sich - wie erwähnt - nicht gegen die Missachtung der Rechte des Komponisten sondern gegen den angeblich unrechtmässigen Gebrauch der Aufnahme.
In der Regel mache ich gegen diese Rechtsgeltendmachung selbst einen Copyright Claim und in circa 50% der Fälle wird mein Protest vom Unternehmen akzeptiert. Es ist nicht YouTube sondern das Unternehmen, welches den Entscheid fällt...
Nun ist es so, dass ich vor nicht allzu langer Zeit eine George Gershwin Aufnahme auf YouTube gestellt habe. Es handelt sich dabei um ein Piano Solo von George Gershwin, von ihm selbst gespielt und aufgenommen im Jahr 1926.
Grundsätzlich haben Unternehmen der Musikindustrie überhaupt kein Recht auf eine solche Aufnahme. Weder besteht ein Recht für die Komposition noch eines für die Aufnahme, die 93 Jahre alt ist...





Da ein Unternehmen Copyright geltend gemacht hat, ist es nun so, dass meine Aufnahme nur mit Werbung auf YouTube zu sehen ist. Durch diese Werbung verdient das entsprechende Unternehmen der Musikindustrie Geld mit meiner Arbeit, wobei ihre eigenen Produkte im Gegensatz zu meiner Restauration minderwertig sind...
So funktionieren Upload-Filter, die bereits im Einsatz sind...
Dies im Sinne eines Vorgeschmacks, was uns noch bevorsteht, nachdem das regulierungswütige EU-Parlament die Urheberrechtsreform durchgewunken hat...   Emrah Erken


Emrah Erken zum Islam

Emrah Erken zur Zeit vor der Scharia




Erklärung der bekennenden Deppen

Sie soll ein Appell sein, ein veritabler Mahnruf, ein „Ich klage an!“ und ein „Empört Euch!“ in einem, die „Erklärung der Vielen“. Nachempfunden wohl den berühmten Empörungsschriften von Émile Zola oder Stéphan Hessel, verkündet im Internet und später – einem Virus gleich – in jedem Programmheft beteiligter Bühnen. Bejubelt natürlich, da sie sich gegen „rechte Hetze“, den „Rechtsruck in Deutschland“ und die AfD wendet. Daß diese demokratisch gewählt wird, immer mehr und nachhaltiger, wird mit dem Hinweis auf die 1933er Analogie abgetan.
Doch diese „Erklärung“ ist ein aufgeblasenes Nichts. Wohlfeil und voller Diffamierungen. Sie ist Ausdruck gedanklicher Gratis-Mentalität, mit der man nur wie ein Schwamm aufsaugt, was der vermeintliche Mainstream an Impulsen zum Besser-Fühlen zur Verfügung stellt. Ein staatlich geförderter Verein verlegt regierungsamtliche Propaganda und die Kulturszene – vorrangig die mit staatlichen Geldern alimentierte – applaudiert eilfertig. Sie folgt bereitwillig der willkürlichen roten Linie quer durch das gesellschaftliche Spektrum, gemäß der rechts von ihr kein Diskurs mehr stattfinden soll. Was für eine billige Lösung!
Stil gleicht eher einer DDR-Ergebenheitsadresse
Das war noch anders bei Zola im 19. Jahrhundert. Der mußte noch von Paris nach London fliehen, als seine Anklageschrift gegen die infame Intrige um Albert Dreyfuss, ihm Prozeß und Haftstrafe bescherte. „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch“, schreibt Hölderlin.
Bei Zola wuchs dadurch der Stil und „J’accuse“, seine Anklageschrift, rettete sich in die Weltbedeutung. Dieses Schicksal wird der „Erklärung der Vielen“ nicht zuteil werden. Aber es bestand ja auch keine Gefahr für ihre Verfasser. Und es gab dazu keine Debatte. Im Gegenteil: Ihr Stil gleicht eher einer DDR-Ergebenheitsadresse. „Wer ist hier nicht für den Frieden? Na also!“ Belegschaften der Bühnen wurden oft nicht einmal in Kenntnis gesetzt und erfuhren das Votum ihrer Intendanten aus dem Spielplan.
Warum kommt es eigentlich den Orchester- und Theaterleuten nicht in den Sinn, über ihre aktuelle Funktion zu sinnieren, „vorurteilsfrei“, wie es Lessing anmahnte und im „Geist der Aufklärung“, der an „Kritik“ und „Vernunft“ appelliert? Warum fehlt die Kultur der Debatte, die Kontroverse? Jedes Theaterstück, jede Sinfonie findet Normalität in These und Antithese, in Einheit und Kampf der Gegensätze. Nur die Gesellschaft duldet keinen Widerspruch, keine Alternative?
Wohlfeiler Jargon der Weltoffenheit
Man hat vielmehr den Eindruck, daß die Vertreter der Kunst, die sich gern und oft als „Avantgarde“, als Kritiker von Obrigkeiten begreifen, nun zu diesen überlaufen und – sich zum Herold einer alternativlosen Illusionisten-Sicht machen wollen. Ganz freiwillig, und sogar ihren sonst unentbehrlichen Pluralismus selbst zensierend.
Da wird der vermeintliche politische Gegner vom humanistischen Grundkonsens verbannt, vom „Diesseits“, wie es heißt, anstatt dessen Argumente genauso als Ausdruck humanitärer Verantwortung und bürgerlicher Tugenden zu begreifen, vor allem für die eigenen Bürger, aber natürlich auch für die Menschen, die bei uns Hilfe suchen.
Da werden Gerüchte verbreitet, unkritisch und im Konsens mit immer wieder voneinander abgeschriebenen Regierungsparolen.
Die helle Glocke der „Willkommenskultur“ läutet doch auch im Kanzleramt längst nicht mehr, diese Positionen wurden auch von anderen rationalen Entscheidern weitgehend geräumt. Der wohlfeile Jargon der Weltoffenheit ist auf dem Wege in die nüchterne Realität. Die „Politik der offenen Tür“, ein Zustand der Rechtlosigkeit, der Ignoranz und Selbstzerstörung, wird nun sogar als Beginn größerer gesellschaftlicher Neuordnungen, in vielen Ländern Europas übrigens, allgemein diskutiert. Wo war die Avantgarde der Kunst in diesen Fragen?
Prothesen statt Thesen
In der „Erklärung der Vielen“ findet sich auch kein Wort darüber, daß schon jetzt Konzerne viele Irrwege der vergangenen Jahre als Belebung ihres Gewinns sehen, während die gigantischen Kosten die Aussichten für Rente, Bildung, Infrastruktur und den Stand unseres Landes insgesamt weiter eintrüben.
Es scheint, als habe ein Abfluß an Wissen, Einsicht und Empathie, an Fähigkeit zur Differenzierung und zur Bestimmung der eigenen Aufgabe, auch an den deutschen Bühnen und Orchestern eingesetzt. Denn dort lieben sie offenbar nur noch die Wärme der Sonne statt den Wind der Kritik. Gedankenverloren dienen sie sich der Obrigkeit an, haben sich eingerichtet in einer wohlfeilen, kostenlosen, gefahrlosen Gesinnungsethik ohne langfristige Verantwortung.
Prothesen statt Thesen, Propaganda statt Diskurs, Ausrufe und Aussagen hallen schon – obwohl die Frage noch nicht zu Ende gestellt, geschweige denn verstanden wurde. Das ist keine Kunst!
Die Sorgen haben ihre Berechtigung
Deutschland ist mit einer reichen Theaterlandschaft und unter anderem drei der zehn weltbesten Orchester überaus reich an kulturellem Leben. Aber es gibt viel zu tun. Vieles steht unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit, Reihen werden eingestellt, Festivals ohne Budget ausgelobt, der ländliche Raum ist von dieser Lebendigkeit vielerorts ganz abgeschnitten. Die Bürger „verstecken“ sich also nicht hinter der „Maske der Sorge“, sondern sorgen sich mit großer Berechtigung.
Statt sich darüber zu empören, lohnte sich die Auslotung einer künstlerischen Reflexion hierüber. Jede Kunst kann dazu einen wichtigen und geschätzten Beitrag leisten. Propaganda wird keine Antwort sein. „Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt und sie Lüge nennt, ist ein Verbrecher!“ (Bertolt Brecht) Weisheit ist also keine Frage von Rechts oder Links!
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Matthias Moosdorf, geb. 1965 in Leipzig, Musiker unter anderem im Leipziger Streichquartett, Konzerte in über 65 Ländern, mehr als 120 CD-Veröffentlichungen, 5 ECHO-Klassik Preise, 2008-2013 Gastprofessor an der Gedai-University of Arts, Tokyo, Gründung mehrerer Kammermusik-Festivals, arbeitet für den AfD-Abgeordneten Martin Hebner.


Eine Kampagne des Vereins DIE VIELEN e. V. hat bundesweit Kultureinrichtungen dazu gebracht, so genannte „Erklärungen der Vielen“ zu unterzeichnen, worin die Verteidigung der Demokratie und der Freiheit der Kunst gegen den „rechten Populismus“ proklamiert wird. „Rechtspopulistische Gruppierungen“ würden Veranstaltungen stören, an einer „Renationalisierung der Kultur“ arbeiten und einen „verächtlichen Umgang mit Menschen auf der Flucht“ pflegen. Ihnen wird unterstellt, sie würden „engagierte Kulturschaffende“ und Andersdenkende autoritär unterdrücken, „sobald sich die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verändern würden“.
In der Dresdner „Erklärung der Vielen“ wird mit „Pegida, Identitärer Bewegung und AfD“ auch die Alternative für Deutschland explizit als Feindbild der „Vielen“ benannt. Indem sich „die Vielen“ in ihrer Erklärung „auf einem Boden stehend“ begreifen, „von dem aus die größten Staatsverbrechen der Menschheitsgeschichte begangen wurden“, und indem sie betonen, „in diesem Land [sei] schon einmal Kunst als entartet diffamiert und Kultur flächendeckend zu Propagandazwecken missbraucht“ worden, insinuieren sie eine Verbindung zwischen der AfD und den Nationalsozialisten und deren Verbrechen.
Die kulturpolitischen Sprecher der AfD-Landtagsfraktionen und der kulturpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion weisen diese infame Diffamierung auf das Entschiedenste zurück. Sie zeigen sich befremdet darüber, dass zahlreiche Kulturschaffende in Deutschland sich dazu bereitgefunden haben, eine Erklärung von derart simplifizierendem Geschichtsbild und Schwarz-Weiß-Denken zu unterzeichnen. Die darin behauptete Offenheit und Verteidigung der Pluralität wird durch die aggressive Ausgrenzung aller, die etwa mit der Politik der Masseneinwanderung nicht einverstanden sind oder generell ein alternatives Kulturverständnis pflegen, unmittelbar Lügen gestraft.
Das Auftreten der „Vielen“ ist nicht pluralistisch und offen, sondern monolithisch und autoritär. Wenn die Ausgrenzung einer Minderheit, der „Wenigen“, durch die reklamierte Mehrheit, die „Vielen“, betrieben wird, so manifestiert sich darin keine demokratische, sondern eine in Ansätzen bereits totalitäre Gesinnung. Wer die Demokratie wirklich verteidigen will, der sollte auch Minderheitenmeinungen zulassen, in den Diskurs einbeziehen und den Dialog mit deren Vertretern suchen.
Die „Vielen“ wollen nach eigener Auskunft verhindern, dass die „Rechtspopulisten“ kulturelle Veranstaltungen zu propagandistischen Zwecken missbrauchen, bleiben aber jeden Nachweis schuldig, wo dies jemals stattgefunden hätte. Die kulturpolitischen Sprecher der AfD-Fraktionen stellen demgegenüber fest, dass von zahlreichen deutschen Theaterbühnen herab und in diversen „Kunstaktionen“ unter dem Deckmantel der Freiheit der Kunst gegen Funktionäre der AfD und dieser nahestehende Personen gehetzt und agitiert worden ist. Erwähnt seien nur das Stück „Fear“ an der Berliner Schaubühne, der Hakenkreuz-Vergleich mit dem AfD-Logo am Theater Paderborn und Aktionen des „Zentrums für politische Schönheit“. Regelmäßig werden zudem Diskussionsveranstaltungen, an denen als „Rechtspopulisten“ diffamierte Personen teilnehmen sollen, von Aktivisten der Kulturszene gestört und verhindert.
Vor diesem Hintergrund kommen die kulturpolitischen Sprecher der AfD-Fraktionen zu dem Ergebnis, dass die „Vielen“ einer klassischen Projektion aufsitzen: Was sie einer imaginierten Minderheit ankreiden, nämlich totalitär und unterdrückerisch zu agieren, dessen befleißigen sie sich als selbsternannte und selbstgerechte Mehrheit selbst. Die „Freiheit der Kunst“, die sie zu verteidigen vorgeben, untergraben sie durch ihr eigenes Verhalten und vertiefen dadurch die Spaltung der Gesellschaft. Welches Ensemblemitglied, welcher freischaffende Künstler wagt es noch, sich gegen den Konformitätsdruck zu erheben, den die „Vielen“ auf sie ausüben? Allen mutigen Künstlern und Kulturschaffenden, die es trotzdem tun, gilt die Solidarität der Alternative für Deutschland.
Nichtsdestoweniger laden die kulturpolitischen Sprecher der AfD-Fraktionen alle Kulturschaffenden, die die „Erklärung der Vielen“ unterzeichnet haben, ein, mit ihnen in einen zivilisierten und konstruktiven Dialog zu treten. Wir tun dies in der Überzeugung, dass Kunst und Kultur frei bleiben sollen von ideologischer und politischer Einflussnahme. Eine „aktivierende Kulturpolitik“ im Sinne einer ideologischen Gängelung der Bevölkerung lehnen wir ab. Gerade darum hat die „Freiheit der Kunst“ für uns oberste Priorität. Wem diese ein echtes Anliegen ist, kann den Dialog mit uns nicht verweigern.   AfD


Diese bekennenden Deppen sind ein ohne jede Hemmung um sich greifendes Vakuum. Kunst - und was dazu erklärt wurde und nun für Kunst gehalten wird - und die Kunstgeschichte und Kunstkritik und der ganze Markt, der sich in ihrem Umfeld entwickelt hat, sind das geworden, was früher einmal - als die Menschen noch glaubten und eigentlich viel mehr davon gehabt hätten, wenn der Gottesdienst in ihrer Volkssprache abgehalten worden wäre, als heute, wo es viel besser wäre, wenn er nur auf Latein abgehalten würde, weil diejenigen, die Religion in unserer Zeit noch zu begreifen in der Lage sind, ohnehin auch Gefallen am Latein haben, die meisten aber auf diese Weise nicht mit sperrigen Signifikaten belästigt würden und sich gleichzeitig am Klang und der Stimmung des Signifikanten erfreuen könnten - Kunst, Kunstgeschichte, Kunstkritik und Kunstmarkt, sagte ich, sind das geworden, was früher einmal die institutionalisierte Religion auf dem Höhepunkt ihrer weltlichen Macht geworden war: ein mystifizierendes Diskurshoheitsinstrument, das die Menschen verwirrt und ihrer kognitiven Fähigkeiten beraubt.
Halunken posieren heute als die angeblich "letzten Unschuldigen", die vorgeben, uns durch ihre bescheuerten Machwerke "zum Denken anregen" zu wollen und in Wahrheit ständig damit beschäftigt sind, jeden einzulullen, mit leeren Phrasen zu betäuben oder zu ächten, der wagt, einen eigenen Gedanken in ihr Territorium einzuschleusen. Ihre Sektiererei ist so verquast, verdreht, verkorkst und übergeschnappt wie die schlimmsten Manien mittelalterlicher Flagellanten. Und die Impfverweigerer und Bachblütenanbeter sind in dieser Sparte des Menschlich-allzumenschlich-Unmenschlichen entsprechend besonders hoch, vor allem, was die Gebildeteren unter den Verächtern des gesunden Menschenverstandes angeht. Es fehlen nur noch die Gewaltexzesse und die Blutbäder. Aber das kommt noch. Verlasst euch drauf.

Es ist alles eitel



Escher ahnte es


Immer mehr arabische Christen dienen in der IDF

Sie wissen, fällt Israel, werden keine Christen mehr im gelobten Land leben können. Allenfalls als zahlende Touristen wird man sie noch willkommen heißen.

Mit dem Kopf im märkischen Sand

Deutsche Politik ist oft gut gemeint, doch nicht durchdacht und deshalb schlecht gemacht. Das wird sich rächen, und wir alle werden „blechen“. Die Rede ist von selbst geschaffenen Abhängigkeiten und, wohlgemerkt, nicht von Verzahnung beziehungsweise Verflechtung. Im Sinne wechselseitiger Abhängigkeit ist wirtschaftliche Verzahnung ein Gebot der Vernunft. Zwei ineinander greifenden Zahnrädern gleichend, wirkt so eine Verzahnung zudem friedensstiftend.
Das war, vereinfacht, der Grundgedanke der wirtschaftlichen und, daraus abgeleitet, außen- sowie militärpolitischen Integration und dadurch Befriedung Westeuropas, allen voran zwischen den einstigen „Erbfeinden“ Deutschland und Frankreich. Der Schwerpunkt lag dabei zunächst auf Kohle, Eisen und Stahl, also den für Krieg oder Frieden entscheidenden Branchen.
Daraus entstanden 1950 die „Montanunion“ als Gemeinschaft dieser drei Bereiche, 1957 die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), 1993 durch den Maastricht-Vertrag die Europäische Gemeinschaft (EG) und schließlich durch den Lissabon-Vertrag 2009 die Europäische Union (EU).
Mag sein, dass die guten Erfahrungen mit diesem Verzahnungsmodell wechselseitiger Abhängigkeiten das Denken der Bundeskanzlerin, ihres Vorgängers Gerhard Schröder, die Wirtschaftsminister Gabriel und Altmaier oder die Außenminister Steinmeier, Gabriel und Maas beeinflusst haben. Aber dabei haben sie offensichtlich das Adjektiv „wechselseitig“ außer Acht gelassen. Geschaffen und geschafft haben sie nämlich einseitige Abhängigkeiten Deutschlands.

Das sind Deutschlands Irrwege

Irrweg 1: russisches Erdgas. Wie man es dreht und wendet, Deutschland und auch Westeuropa sind überproportional von russischen Erdgaslieferungen abhängig und somit im Fall des Falles von Russland erpressbar. Der Erdgasleitung Nord Stream 1 folgt nun Nord Stream 2.
Für unsere im wahrsten, sprich: geografischen Wortsinne um- und hintergangenen EU- und Nato-Partner Polen sowie die baltischen Staaten ist das eine Provokation und Lebensgefahr ersten Ranges.
Wenn Deutschland und Westeuropa nämlich von Russland abhängen, können sie Polen und das Baltikum nicht wirklich unterstützen, gar verteidigen, sollte Russland beziehungsweise Putin an seiner Westgrenze eines Tages ähnlich expansiv vorgehen wie bezüglich der Krim und der Ost-Ukraine.
Deutschland kritisiert US-Präsident Trump, der die Sorgen seiner (auf dem Papier) Verbündeten in den Wind schlage. Als Schwächere fordern „wir“ Partnerschaft vom großen Bruder USA. Gleichzeitig untergraben „wir“ die Sicherheit der, im Vergleich zu uns, schwächeren Polen und Balten. Das sehen auch andere EU-Staaten so – allen voran Frankreich.
Nicht genug der Abhängigkeit von russischem Erdgas. Statt als Ausgleich über die einst geplante Nabucco-Pipeline Erdgas aus den west- und später ostkaspischen Staaten Aserbaidschan, Kasachstan und Turkmenistan zu importieren, wird nun mit Turkstream durchs Schwarze Meer noch mehr Erdgas aus Russland eingeführt.
Zwischenstation ist (wie, unklug, auch bei Nabucco geplant) die Türkei. Deren Präsident Erdogan sowie die innenpolitische Entwicklung des Landes sind kaum langfristig oder gar zuverlässig berechenbar.
Politisch sehr wohl berechenbar wäre die Israel-Zypern-Griechenland-Pipeline. Sie könnte israelisches Erdgas nach Südeuropa transportieren. Ihre Machbarkeit wird derzeit geprüft. Von deutschen Erkundungen, gar signalisiertem Interesse keine Spur. Die Grundregel „Unabhängigkeit durch Diversifizierung der Lieferanten“ missachtet die deutsche Politik seit Jahren. Sie isoliert uns von zuverlässigen Partnern.
Irrweg 2: Ohne jegliche Wirtschaftsspionage, ganz offen und legal erwarb ein chinesischer Investor durch Kauf den deutschen Roboter-Hersteller Kuka, also ein technologie- und allgemeinstrategisches Unternehmen. In China sind, das weiß jedermann, auch Privatunternehmen alles andere als unabhängig von der dortigen Staatsdiktatur.
Für diesen GAU trägt Sigmar Gabriel als Wirtschaftsminister die Hauptverantwortung. Das Bundeskabinett stimmte aber zu. Hier darf Lenin zitiert werden: Die Kapitalisten seien so dumm, dass sie ihren Feinden die Stricke liefern, an denen sie gehängt würden. Die Ironie dieser Geschichte: ein Sozialdemokrat in der Rolle des klassischen Kapitalisten.
Inzwischen wurden die gesetzlichen Regelungen verschärft, um ähnliche Torheiten zu verhindern. Trotzdem besteht die Gefahr einer Einbindung des chinesischen Telekommunikationsgiganten Huawei ins deutsche 5G-Mobilfunknetz.
Nach industriellem Know-how bekämen dann Chinas Diktatoren Millionen deutscher Daten geliefert. Biedermann lädt Brandstifter ins Haus. Das ist so absurd, dass man an Wilhelm Busch denken muss: „Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber.“
Irrweg 3: Der „humanitäre Imperativ“ der Kanzlerin in der Flüchtlingspolitik verdiente an sich Lobeshymnen. Menschlichkeit ist des Menschen höchstes Gut. Allerdings definieren sogar unsere engen europäischen Partner – nicht nur Orban & Co – Menschlichkeit keineswegs wie Merkel und der deutsche Mainstream nahezu dogmatisch. Die Folge: „Wir“ sehen uns als moralische Großmacht. Tatsächlich haben wir uns von unseren Partnern isoliert.
Irrweg 4: Die Deutschen halten ökologische Ethik und Energiepolitik für das Maß aller Dinge und meinten, die Welt würde ihrem Modell folgen. Doch sie weigert sich, am deutschen Wesen zu genesen. Faktisch sind wir auch auf diesem Gebiet isoliert, haben die selbst gesteckten Ziele klar verfehlt, fahren fröhlich SUV-Umwelt-Killer und wissen nicht einmal, ob unsere Stromversorgung langfristig sicher ist.
Irrweg 5: Unsere von übereifrigen Freundlichkeiten des Bundespräsidenten begleitete Iran-Politik wird hierzulande ebenso wie in Westeuropa und von der Uno-Mehrheit als Friedenspolitik gepriesen und wahrgenommen. Der Wirklichkeitsgehalt dieser Wahrnehmung ist eher fraglich.
Vom Libanon über Syrien, den Irak, den Jemen, Hamas-Gaza, zunehmend auch über Schiiten in Bahrain und im östlichen Saudi-Arabien umzingelt der Iran nicht „nur“ Israel, sondern auch den politischen und energiepolitischen Kern des Nahen Ostens.
Zugleich entwickelt der Iran Interkontinentalraketen. Die Kontrolle seines Atompotenzials steht auf geduldigem Papier. Wir stecken den Kopf in den Sand und buhlen um günstige Iran-Geschäfte.
Irrweg 6: Nicht erst seit Trump und Netanjahu knirscht es im deutsch-amerikanischen und deutsch-israelischen Gebälk. Man kann darüber streiten, ob deutsche Kritik an Amerika und Israel berechtigt ist. Nicht streiten kann man darüber, dass die Deutschen sich damit selbst den Ast absägen, der ihre Sicherheit nach außen und innen (Stichwort: Anti-Terror-Kampf) stützt.
Irrweg 7: Ein zweiter Ast: Stichwort innovative IT- und andere Technologien. Hiervon wäre nicht zuletzt die ohnehin schon kriselnde deutsche Autoindustrie betroffen. Wenn zudem der deutsche Verteidigungshaushalt, wie von Finanzminister Scholz vorgesehen, wieder gekürzt wird, dürften die USA die Einfuhrzölle für deutsche Autos kräftig erhöhen. Ein Doppel-Desaster, made in and by Germany.
Ohne Zorn und Eifer dokumentiert diese mehr strukturelle als personelle, eher wissenschaftliche Irrweg-Analyse die überfällige Notwendigkeit deutscher Kurskorrekturen.   Michael Wolffsohn

Nomen est nonnumquam mirabiliter omen




„der engel von auschwitz“. maria autsch (*26.3.1900 rölleken/sauerland) arbeitet früh als kindermädchen und verkäuferin und lebt ein unauffälliges leben in ihrem dorf, bis ihr verlobter sich erhängt und sie mit 33 jahren dem orden der trinitarierinnen beitritt, deren einzige deutschsprachige niederlassung sich in mötz in tirol befand. sie erhält den namen schwester maria angela vom heiligsten herzen jesu und arbeitet im kloster als erzieherin und erntehelferin. nach dem „anschluss“ soll das kloster beschlagnahmt werden – der damalige gauleiter wollte hitler zu dessen 50. geburtstag ein klosterfreies tirol melden. die ordensschwester rettet ihr kloster vor der enteignung, indem sie in vertretung der erkrankten oberin mit hilfe des spanischen konsuls in wien juristisch erfolgreich argumentiert, das kloster sei spanisches eigentum. durch den schachzug gerät sie ins visier der gestapo.
die frau, die „feindsender“ hört und hitler eine „geißel für ganz europa" nennt, wird denunziert, im august 1940 verhaftet und wegen „wehrkraftversetzung" und "herabwürdigung des führers" ohne gerichtsverfahren nach ravensbrück verschleppt: häftling 4651, roter winkel. sie wird im krankenrevier und später im „musterblock“ eingesetzt. die blockälteste, die österreichische sozialdemokratin rosa jochheim, wird berichten, sie habe keine ahnung gehabt, dass maria nonne war, aber sie hätte immer gelächelt, die schweren essenskübel geschleppt, geschwächten frauen die arbeit abgenommen, ihnen stundenlang zugehört und sie getröstet. noch mit 87 wird jochheim sagen: „es vergehen wenige tage, dass ich nicht an den menschenfreund maria denke. diese maria gekannt zu haben, ist ein geschenk fürs ganze leben.“
und die damals schwangere maria rosenberger, interniert als „zigeunermischling“, wird nach der befreiung schreiben: „sie war dabei, als ich im dezember 1940 mein kind bekam. als ich wieder zu mir kam, teilte sie mir auf einem zettel mit – sie durfte nicht mit mir sprechen – dass mein neugeborenes kind in den gasofen geworfen worden ist… sie hat mir geholfen, wann immer sie konnte. ich war damals zwanzig, sie war doppelt so alt. sie hat mir immer wieder mut gemacht. ‚maria, halt die ohren steif. lass dich nicht unterkriegen! denk an was schönes den tag über, dann hältst du besser durch… wenn ich jammerte: ‚jch habe hunger‘, wie oft hat sie mir ein stück brot zugesteckt. sie legte es an den zaun oder versteckte es auf der toilette… manches mal hat maria (dafür) schläge eingesteckt… einige aufseherinnen haben sie bewusst schikaniert, weil sie eine nonne war. aber das hat ihr nichts ausgemacht… maria war wie ein sonnenstrahl in der hölle… dass ich das überlebt habe, verdanke ich auch maria autsch.“
am 26. märz 1942, ihrem 42. geburtstag, wird autsch nach auschwitz verlegt (einen tag später entstand das foto); häftlingsnummer 512. sie arbeitet zuerst im krankenbau des stammlagers, block 3, kommt dann nach birkenau b Ia, holzbaracke 22 und wird bald nur noch der „engel von auschwitz“ genannt. sie legt sich mit aufseherinnen an, stellt sich vor mitgefangene und versucht ihnen im krankenrevier das leben zu erleichtern mit abgezweigter suppe und kleinen geschenken – zwischen all dem sterben, dem schmutz, wassermangel, hunger, parasiten und epidemien. die ärztin margitá schwalbová erinnert sich: „ich bin… zu der zeit der einzige jüdische häftling, der im revier arbeitet. ich trete ein. auf meiner pritsche leuchtet eine taschenlampe, und neben ihr, auf einem teller, liegen einige stückchen zucker, kekse und eine zitrone… ich verstehe nicht, aber ich bin zu müde, um nachzudenken… im halbschlaf höre ich schritte; jemand beugt sich über mich, streichelt meine wangen, es scheint mir, dass er betet... es war kein traum, es war meine erste begegnung mit angela… inmitten der fürcherlichen elends entstand eine insel der zärtlichkeit und freundschaft. und mir in meinem hohen fieber (sie war an typhus erkrankt) schien es, ich sei ein kleines kind, meine mutter säße bei mir und erzählte mir märchen so schön und silbrig wie die wellen eines baches meiner heimatstadt... tausendmal brachte sie sich selber in gefahr, unzählige male gefährdete sie dadurch ihr eigenes leben, aber sie zögerte nie, keinen augenblick“. nicht mal, als sie in das ss-lazarett versetzt wird, um ihre peiniger zu pflegen, und auch hier medikamente und warmes wasser für ihre freundinnen abzweigt.
maria autsch stirbt am 23. dezember 1944 nach 4 1/2 jahren haft, 35 tage vor der befreiung des lagers, nach einem der ersehnten bombardements der allierten.