Stationen

Sonntag, 8. Dezember 2019

Ab 35:40 singt Marc Marshall im Schwarzwald




Marc Marshall

Dass Ökosysteme aus Netzwerken bestehen, ist eigentlich eine Binsenweisheit. Aber das Wort "Netzwerk" ist zu einem nichtssagenden Modewort geworden und wird schon lange nicht mehr sinnvoll, Sinn gebend oder Sinn erhellend verwendet.

Bei 32:45 kann man einen misslungenen Appell für die Metapher "Netzwerk" zuungunsten der Metapher "Urwerk" hören, insofern das zur Erläuterung des Begriffs "Netzwerk" herangezogene Beispiel viel besser zur Idee eines Urwerks passt.
Im Yellowstone-Park wurde eine fremde Forellenart ausgesetzt => Verdrängung der ursprünglich dort vorhandenen Forellenart (die sich im Flachwasser aufhielt, wo sie von Bären gefangen werden konnte) => Bären stillten ihren Hunger mit Hirschkälbern => Forelleneinführung führte zu Aussterben des Hirsches. Für dieses Geschehen ist es völlig unerheblich, ob man diese Fehlentwicklung als irreparable Panne durch eine falsche Komponente in einem Urwerk oder als zerrissene Verbindung in einem Netzwerk bezeichnet.

Wohlleben, danke für die kenntnisreichen Erläuterungen! Aber bitte lass ideologische Schlagwörter und Slogans beiseite. Bzw. denk genauer darüber nach, wie man die Eigenschaften eines Netzwerkes durch ein Beispiel so veranschaulichen kann, dass das Netzwerk nicht aussieht wie ein Uhrwerk..

Unterstreiche lieber etwas häufiger, was Du bei 33:36 mit gesundem Fatalismus feststellst: nämlich, dass der Mensch nicht dazu in der Lage ist, Ökosysteme zu managen (allenfalls Habitate). Wieviel weniger das Erdklima! Wieviel weniger das Erdklima!!

Der Gipfel ist allerdings Deine Behauptung, Natur könne überhaupt nur durch Nichtstun angemessen geschützt werden. Und das Gipfelkreuz ist Dein saloppes Fazit, das nichsttuende Zuschaun mit den Händen in den Taschen sei eigentlich "total befreiend". Vaffanculo!! Weißt Du was, die Natur hat sowieso immer das letzte Wort und braucht insofern auch nicht geschützt zu werden. Naturschutz ist immer nur Menschenschutz bzw. Nutzschutz, ästhetisches Genussmanagement und Freudenkalkül. Was wir in der Kunst nicht verteidigt haben und der Verwahrlosung üerantwortet haben, versuchen wir wenigstens in der Natur noch durch Berührung zu erhalten: Geschmack und Schönheit, und zwar die natürliche wie die unnatürliche. Vor allem die unnatürliche.

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