Stationen

Freitag, 31. August 2018

Welch ein Löwenmut!


 
Für seinen Einsatz zur Aufdeckung der Wahrheit wird Daniel Zabel seinen Job verlieren und sich vor Gericht verantworten müssen. „Ein Prozent“ hat bereits Kontakt zu dem Helden von Chemnitz aufgenommen und wird ihm selbstverständlich durch die kommenden Wochen und Monate helfen – gerade jetzt müssen wir solidarisch sein. Wie heißt es so schön: Einer für alle und alle für einen! Wir nehmen das Sprichwort Ernst. Und wir hoffen: Sie auch.

Spenden Sie und setzen Sie ein Zeichen dafür, dass jeder, der die Wahrheit ausspricht, Unterstützung erfährt. 

Der festgenommene Iraker hätte bereits im Mai 2016 nach Bulgarien abgeschoben werden können. Dort war er zuerst als Asylbewerber registriert worden. Wie so oft fand diese Maßnahme jedoch nie statt – so blieb der „Flüchtling“ im Land und es war ihm möglich, einem deutschen Staatsbürger gewaltsam das Leben zu nehmen. Unvorstellbare Zustände in Deutschland, die uns alle fassungslos zurück lassen.

Erklärung zur Veröffentlichung des Haftbefehls wegen der Ermordung in Chemnitz.

Der neue Reichstagsbrand

Inzwischen hat sich jeder davon überzeugen können, dass in der vergangenen Woche zu Chemnitz weder ungewöhnlich heftige Ausschreitungen noch irgendwelche "Menschenjagden" stattgefunden haben. (Zum Nachlesen: die Einsatzberichte der lokalen Polizei zu den spontanen Versammlungen in der Mordnacht des 26. August, den Demonstrationen am 27. und den offenbar besonders schlimmen am 28.: "Großeinsatz verlief störungsfrei." Überhaupt verdeutlicht eine genauere Lektüre auch der Chemnitzer Polizeiberichte, wer hier die Probleme macht.) Die Spoekenkieker schreiben von der "FakeNews des Jahres".

"Chemnitz ist das neue Sebnitz", konstatierte Vera Lengsfeld am 29. August und fasst zusammen: "Auch am Tag drei nach den angeblichen Hetzjagden auf alles 'was ausländisch aussieht', die in Chemnitz am Rande des Trauermarsches der 800 Chemnitzer stattgefunden haben sollen, gibt es keinerlei Beweise dafür. Es bleibt bei den zwei Videos, die von verschiedenen Medien als Beleg präsentiert wurden, dafür aber nicht taugen. Es gibt nach wie vor nur einen Toten und zwei schwer verletzte Deutsche, wobei die Verletzten fast gänzlich aus der Berichterstattung verschwunden sind. Es gibt keine Hinweise auf verletzte Asylbewerber. (...)
Aufgetaucht sind dagegen Videos, die zeigen, dass Schutzsuchende am Rande der Demonstration die Teilnehmer mit 'Nazis raus!' provoziert haben. Es sollen Stinkefinger gezeigt und laute Musik gespielt worden sein. Von einem solchen Verhalten der Schutzsuchenden wird in den Qualitätsmedien nichts berichtet. Es wird auch nicht die Frage gestellt, warum die Schutzsuchenden bei uns mit Messern herumlaufen, die immer häufiger zum Einsatz kommen. Nach dem Messermord in Chemnitz hat es bundesweit mehrere Messerattacken gegeben. (...)
Die Politik ist nach wie vor nicht bereit, die von Migranten verübte Gewalt zum Thema zu machen. Selbst Mehrfach- und Serientäter werden kaum abgeschoben. (...) Harte Maßnahmen sind dagegen angekündigt für alle, die Migrantengewalt und ihre Folgen nicht länger hinnehmen wollen" (mehr hier; auch philosophia perennis hat darüber berichtet: hier und hier).

Dennoch ist in allen Wahrheits- und Qualitätsmedien bis heute von "Hetzjagden auf Flüchtlinge" und der "Schande von Chemnitz" (Bild) die Rede. Die – was den vom deutschen Volk abzuwendenden Schaden betrifft – routiniert amtseidbrüchige Bundeskanzlerin, ihre Sprechpuppe und sogar der UNO-Menschenrechtskommissar haben "Menschenjagden" verurteilt, für die es keinen Beleg gibt und die wahrscheinlich nie stattgefunden haben.
Nun ist allgemein bekannt, was für ein zwielichtiger Lobby-Verein die UNO ist (vor allem wenn es gegen Israel geht), doch das Statement des Herrn Said Raad al-Hussein ist schon von spezieller Unverschämtheit. "Zu sehen, was in Sachsen passiert ist, ist wirklich schockierend", erklärte der Jordanier, obwohl er nichts gesehen hat. Es habe "nichts mit Mut zu tun, sich auf ungeschützte Menschen zu stürzen", fügte er hinzu, meinte allerdings nicht seine arabischen Brüder, die eine Blutspur durch Deutschland ziehen, sondern diejenigen Eingeborenen, die dagegen protestieren (vielleicht beschäftigt sich der Herr besser mit Fällen wie diesem). "Es ist unabdingbar, dass Politiker dies alles verurteilten. Wir brauchen eine Konzentration von Stimmen in dieser Sache." In der Tat, wir brauchen Politiker, die eine solche Frechheit eines zur Ausgewogenheit verpflichteten UNO-Funktionärs verurteilen, aber das devotionsgeübte deutsche Politikpersonal hat den Mann keineswegs gerügt, denn die sind ja selber damit beschäftigt, gegen ein halluziniertes Sachsen zu hetzen, statt ihr Land gegen Unterstellungen zu verteidigen.
Die Frage nach den Gründen dieses immer verbisseneren Festhaltens am "Narrativ" des edlen schutzsuchenden, die Rentenkassen füllenden Flüchtlings inmitten von hässlichen, hartherzigen, rassistischen, die Rentenkassen leerenden Deutschen ist leicht zu beantworten: Würde unser politisches und mediales Personal auch nur eine Woche innehalten und eine nüchterne Lagebeurteilung vornehmen, würde diese Leute Zustände eingestehen müssen, die sie über Jahre geleugnet und zugleich forciert haben, würden sie ihre Verantwortung einräumen müssen, würden sie zugeben müssen, dass sie jede Legitimation verloren haben. Und das werden sie naturgemäß nicht tun, denn kaum eine dieser in jahrzehntelanger Negativauslese in ihre Positionen eingerückten Figuren würde danach in irgendeinem ehrbaren Job ihre Bewährungszeit antreten können.

Wenn man jetzt noch die linken Mordaufrufe gegen Sachsen liest oder twitter-Einträge wie jenen des "Theaterautors" Reiner Woop ("
Mauer um Sachsen, AfD rein, Dach drüber, Napalm und Tür zu"; hier) – mit Napalm haben es diese Kretins, ein Linken-Politiker wollte vor kurzem Mainz damit bestreichen (hier) –, dann kommt einem Lengsfelds Sebnitz-Gleichnis zu kleinformatig vor. Wie wäre es mit: Chemnitz ist der neue Reichstagsbrand? Ich liebe diese Nazi-Vergleiche wegen des pawlow'schen Gekläffs, welches sie zur Linken verlässlich hervorrufen. Am liebsten würden diese roten Habitusnazis schließlich die "Verordnung zum Schutz von Volk und Staat" erneuern (wenn auch in abgewandelter Zielgruppenansprache) und die Grundrechte für Rechte außer Kraft setzen.    MK am 31. 8.


 



Häufigkeit des Begriffes "Messerattacke" auf google.de in den vergangenen Jahren.

2012: ungefähr 24.800 Ereignisse (0,16 sec)
2013: ungefähr 33.800 Ereignisse (0,19 sec)
2014: ungefähr 43.800 Ereignisse (0,22 sec)
2015: ungefähr 53.700 Ereignisse (0,24 sec)
2016: ungefähr 76.200 Ereignisse (0,22 sec)
2017: ungefähr 126.000 Ereignisse (0,16 sec)
2018: ungefähr 639.000 Ereignisse (0,14 sec)

2018 scheint auch in diesem Betracht ein überaus heißes Jahr zu werden. Ich habe die Zahlen nicht überprüft, aber sowohl meine Erinnerung – "das einzige Paradies, aus dem man uns nicht vertreiben kann" (Jean Paul) – als auch die Bilanz auf google-Trends stützen sie.

Es kann dafür eigentlich nur einen Grund geben: Seit 2015 haben sich die Gerüchteverbreiter und Rassisten in den Medien durchgesetzt, und was sie vorher dezent verschwiegen hatten, tischen sie seither genüsslich ihren tumben und ängstlichen deutschen Lesern auf.


 Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will: Im Nachwuchswettbewerb hat sich ein Achtjähriger in die Pole Position gestochen, fürs erste nur mit der eigenen Schwester als Versuchsobjekt.


Viganò fordert Franziskus zum Rücktritt auf

Viganò will den Pontifex kurz nach dessen Wahl im Juni 2013 über die Vergehen McCarricks in Kenntnis gesetzt haben. Wie Viganò erst später erfuhr, waren der Erzbischof von Washington und Bergoglio bereits seit Jahren befreundet.
Anstatt daß Franziskus gegen McCarrick einschritt, machte er ihn zu einem der engsten Berater für Amerikafragen und räumte ihm eine wichtige Stimme bei der Besetzung von Bistümern ein. Maßregelungen, die sein Vorgänger Benedikt XVI. McCarrick auferlegt hatte, machte der neue Pontifex rückgängig.

Mehr hier 

Der-Rauch-Satans

Donnerstag, 30. August 2018

Je suis Chemnitzien

"Es ist nun das natürliche Bestreben der Machthaber, den legalen Widerstand und selbst die Nichtannahme ihrer Ansprüche als verbrecherisch darzustellen, und diese Absicht bildet besondere Zweige der Gewaltanwendung und ihrer Propaganda aus. Dazu gehört auch, dass sie in ihrer Rangordnung den gemeinen Verbrecher höher stellen als jenen, der ihren Absichten widerspricht."
Ernst Jünger, "Der Waldgang" (§31)

Dienstag, 28. August 2018

In Chemnitz begann gestern Abend die nächste gewaltlose Revolution



In meine gestern publizierte kleine Etüde ("quasi una fantasia") zur Messerfolklore in Chemnitz hat sich ein falscher Ton eingeschlichen, das Todesopfer war wohl gar kein "echter", sondern sozusagen ein Beutesachse, nämlich ein Halbkubaner, also vermutlich zu einem gewissen Grade das, was in der Sprache der Grünen Jugend people of colour heißt. Bei den beiden Verletzten soll es sich um Russlanddeutsche handeln. Erstaunlich, für wen diese dunkeldeutschen Chemnitzer Nazis auf die Straße gehen. Zum Tathergang selber lag ich wohl ziemlich richtig (ich beziehe mich auf Schilderungen in den sog. sozialen Netzwerken, die oft nicht stimmen, aber immer noch verlässlicher sind als die Darstellungen der Lücken- bzw. bisweilen auch Lumpenpresse).

1992 und heute

Während ich spätabends gemütlich vor dem Computer sitze, war es am vergangenen Wochenende vor exakt 26 Jahren um die gleiche Zeit doch eher ungemütlich für mich. Rostock-Lichtenhagen, Sonnenblumenhaus. Überall Rauch, Feuerschein, der durch die Fenster drang, Gejohle des entfesselten Pöbels vor dem Haus.
 Im obersten Stockwerk war es den Vietnamesen in der Zwischenzeit gelungen, das obere Schloss der Stahlgittertür zu knacken, die auf das Dach führte. Wir hängten uns an die Tür, und es gelang uns, sie aufzubiegen. Durch einen schmalen Schlitz gelangten wir so auf das Dach, Frauen und Kinder zuerst. Wir waren gerettet.

Wir drehten noch etwa eine Stunde weiter, dann fuhren wir in unser Hotel und feierten unseren ersten Geburtstag. Seitdem haben wir uns jedes Jahr getroffen, nicht nur das Team, sondern auch Vietnamesen und der damalige Ausländerbeauftragte von Rostock. Natürlich war die Freude immer groß, sich wiederzusehen. 2017 war der 25. Jahrestag und Rostock feierte den Anlass eine ganze Woche lang. Wir waren alle eingeladen, doch ich konnte und wollte nicht und schrieb den anderen folgenden, wie ich finde, harmlosen, aber offenen Brief.
Liebe Freunde, 
leider ist es mir nicht möglich, nach Rostock zu kommen. Habe nicht nur die Kinder an der Backe, sondern muss auch arbeiten und zu guter letzt bauen wir gerade ein Haus. Es geht wirklich nicht. Muss auch ehrlich gestehen, dass ich der Flüchtlingsproblematik mittlerweile sehr kritisch gegenüberstehe, und um die wird es in Rostock ganz sicher vorwiegend gehen. Ich kann Euch auch in wenigen Zeilen erklären, was mich stört. 
Es wurden hunderttausende Menschen ins Land gelassen, mit genügend Geld, um Schlepper zu bezahlen, von denen nur ein geringer Teil wirklich Anspruch auf Asyl hat. Dies hat mittlerweile in Deutschland zu erheblichen Sicherheitsproblemen geführt. Man klopft sich gegenseitig auf die Schulter, feiert sich selbst und freut sich ob der humanitären Großleistung, während das Land mit Kriminalitätsproblemen und Terrorismus kämpft, die man dafür gerne verdrängt. Das ist verlogen und in meinen Augen falsch. 
Die wirklich bedürftigen Familien oder Frauen mit Kindern hängen mangels Geld für einen Schlepper weiterhin in elenden libanesischen, jordanischen und türkischen Flüchtlingslagern. Um die kümmert sich keiner. Die Gelder wurden sogar noch reduziert, sie sind ja weit weg und die Medien ducken sich weg. 
Die Familienväter dort haben, im Gegensatz zu denen die hier zu uns ohne Familien kamen, Verantwortung gezeigt und haben ihre Angehörigen nicht im Stich gelassen. Man hätte mit den Milliarden, die jetzt für Wirtschaftsflüchtlinge in Deutschland ausgegeben werden, dort problemlos ALLE unterstützen und ihnen dort ein menschenwürdiges Leben ermöglichen können, hätte zusätzlich noch Verfolgte, Waisen, Witwen mit Kindern und Familien einfach einfliegen lassen können. 
Es gibt also keinen Grund, auf die deutsche Vorgehensweise stolz zu sein. Sie ist zutiefst inhuman, denn sie belohnt das Recht des Stärkeren und lässt die Schwachen im Stich. Nur so ist es zu einer Spaltung der Gesellschaft gekommen, die die Rechten stärkt. Und unsere Regierung tut alles, um den Riss noch zu verstärken.
Mittlerweile kann man in Deutschland nicht mal mehr darüber diskutieren, ohne gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden. Auch dazu schweigt die Presse, man hat gar keine Lust mehr zu differenzieren, sondern fällt bei jedem, der auch nur „aber“ sagt, gleich das Naziurteil. 
Liebe Freunde, ihr wisst, dass ich kein Nazi bin und nie einer sein werde, aber dennoch kommt immer wieder der Vorwurf in Diskussionen. Habt viel Spaß in Rostock. Ich freue mich aufs nächste Mal, wenn wir wieder unter uns sind.
Mit ganz lieben Grüßen
Jürgen


Eisiges, mediales Schweigen. Nicht einer hat geantwortet. Nicht einer hat Fragen gestellt. Nicht einer wollte diskutieren. Im 26. Jahr erhielt ich keine Einladung mehr. Keine Mail. Nichts. Totenstille. Ich existiere anscheinend nicht mehr, bin für sie ein Paria, sonst müsste ich jetzt schon wieder auf dem Weg nach Rostock sein. Man wird ausgestoßen, weil man die Wahrheit schreibt. 
Freunde, die man seit mindestens 25 Jahren kennt, hätte ich völlig anders behandelt. Ich wäre auf sie zugegangen. Jeder wahre Freund verdient es, gehört zu werden, bevor man ihn verurteilt. Ich habe auch einen von ihnen nicht verurteilt, als Stasivorwürfe aufkamen. Es war mir egal, es war mein Freund.
Liebe Freunde, damals wurden wir mit Preisen überhäuft und gefeiert, weil wir rein zufällig in diesem Haus mit den Vietnamesen eingesperrt waren. Das war unsere ganze Leistung. Wir waren keine Helden. Aber mit Preisen ist es wie mit Bomben und Granaten: Es trifft meistens die Unschuldigen, in diesem Falle uns. Feiert Euch dafür ruhig weiter. Viel Spaß dabei.  Podzkiewitz

Zum Autor: Jürgen Podzkiewitz, Jahrgang 1954, ist ein deutscher Filmemacher und Regisseur. 1992 war er bei den Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen mit den ZDF-Journalisten Dietmar Schumann und Thomas Euting und über 100 Vietnamesen im dortigen Sonnenblumenhaus eingeschlossen und drehte die dramatischen Bilder ihrer Flucht aus dem brennenden Haus – Bilder, die um die Welt gingen. Das ZDF-Team wurde dafür unter anderem mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte ausgezeichnet.

Jagd auf Patrioten

Gestern Nacht war es wieder einmal soweit. Unbekannte attackierten Wohnhaus und Auto des sächsischen AfD-Fraktions- und Landesvorsitzenden Jörg Urban. Sie besprühten die Fassade des denkmalgeschützten Hauses mit linken Parolen und zerschlugen die Frontscheibe des Autos. Außerdem wurden Aktivisten der Identitären Bewegung (IB) von mutmaßlichen Linksextremen heimgesucht. Hier sprühten die Täter Bauschaum in die Briefkästen und hinterließen gewaltverherrlichende Graffitis. Das Haus der Burschenschaft Salamandria wurde ebenso zum wiederholten Male Zielscheibe des linken Hasses wie die Räumlichkeiten der „Blauen Narzisse“. Am Wochenende zuvor wurde bereits ein Anschlag auf das Freiberger AfD-Bürgerbüro des Landtagsabgeordneten Dr. Rolf Weigand verübt. Auf indymedia bekannten sich Linksextremisten unter der Überschrift „Willkommen im Gefahrengebiet“ außerdem zu weiteren Übergriffen.

Wer steckt dahinter?

In den letzten Monaten gingen Angriffe und Anschläge immer von Gruppen aus, die sogar indirekt durch Steuergelder gefördert werden. So organisiert die vom Verfassungsschutz beobachte „Undogmatische Radikale Antifa Dresden“ (URA) im vom Steuerzahler geförderten Jugendzentrum AZ Conni das „Offene Antifa Plenum“, bei dem - laut Experten und den eigenen Veröffentlichungen der Linksextremen - Aktionen, wie die aus der letzten Nacht, diskutiert werden.   1%

Das deutsche Ungarn

... Eigentlich beginnt alles im Jahr 2000 mit der Horrorgeschichte von den 50 Skinheads, die im sächsischen Sebnitz das Kind des deutsch-irakischen Apotheker-Paars Kantelberg-Abdullah im Freibad ertränkt haben sollten. „Eine ganze Stadt hat es totgeschwiegen“, schlagzeilte die BILD. Die taz: „Badeunfall erweist sich als rassistischer Mord“. Heribert Prantl kommentierte hoch erregt die „braunen Hintergründe der Tat“. Nur hatte es die Tat, wie sich drei Tage nach der BILD-Titelgeschichte herausstellte, nie gegeben – die ganze Geschichte basierte auf einem Lügengespinst der Kantelberg-Abdullas, auf das (fast) alle Medien ohne Prüfung einstiegen. ... Wendt

Strategische Bestandsaufnahme

"Der Außenminister kritisiert, Deutschland habe in der Amtszeit von Frau Merkel außen- und sicherheitspolitische Probleme nicht offen diskutiert", schreibt die Welt. Die Gesellschaft sei auf diesem Politikfeld "in einem diskursiven Wachkoma" gefangen gewesen. Angesichts neuer Herausforderungen müsse die Bundesregierung nun aber "den Menschen verdeutlichen, dass wir für unsere Interessen eintreten müssen". Und das bedeutet für Maas vor allem, "eine deutlichere Distanz" zu Wladimir Putin und zur russischen Politik zu wahren, bis Donald Trump endlich abgelöst ist und irgendein Neocon-gesteuerter kriegslüsterner Demokrat wieder zur Praxis des Demokratieexports zurückkehren kann.

Wie "der Westen" sich auf einen möglichen Krieg mit Russland vorbereiten muss, beschrieb der Generalstabschef der britischen Armee, General Sir Nicholas Carter, in einer Rede am Royal United Services Institute (man hat dort offenbar sehr altmodische Vorstellungen davon, wer der Feind ist).

Dona nobis pacem. Anders gesagt: Gott schütze Donald Trump!






                                                                            ***


Leser *** "fällt immer wieder auf, dass sich im Dunstkreis liberal-konservativer Menschen, bspw. AfD-Wählern oder Lesern von Tichys Einblick, höchst merkwürdige Narrative, um es vorsichtig auszudrücken, in puncto Rußland und Putin verfestigen. Selbst aus dem Bereich der AfD-Bundestagsfraktion erreichen den geneigten Beobachter Botschaften, die ihn zweifeln lassen (z.B. Herr Lucassen über aggressive NATO-Politik). Und nun lese ich bei Ihnen was von 'neocon-gesteuert' und 'Demokratieexport'.
Und ein Link auf die Rede eines britischen Generals. Vermutlich ist es normal, das militärisches Führungspersonal über Pläne berichtet, die in der Schublade liegen und nicht sofort zur Anwendung kommen. Beklagen wir uns nicht alle lauthals über eben jene fehlenden Pläne der Bundesregierung zur Bewältigung von Problemen knapp jenseits des massiven Politbrettes vor ihren Köpfen. Über die bodenlose Richtungslosigkeit, seit Frau Merkel meint, dass Pläne durch Gefühlsausbrüche ersetzt werden können. Ich bin ganz zufrieden mit Plänen, die zumindest ein gewisses Interesse daran erkennen lassen, dass für Putin nach der völkerrechtswidrigen Eroberung der Krim und der mit nicht gekennzeichneten Kombattanten durchgeführten Destabilisierung (ich neige anscheinend zu Euphemismen) der Ostukraine nicht der Rest Europas bis Lissabon zur Verfügungsmasse wird. Gemäß des infamen Theorems 'wo Russen leben, ist Rußland'.
Haben Sie sich die Mühe gemacht, die Kommentare zu dem Pamphlet über die Rede des britischen Generals auf RT zu lesen? Der unfaßbare Unsinn, der dort aus den Leuten quillt, ist mit normalen Begriffen nicht ausreichend zu beschreiben. Nun neigen die Kommentatoren auf RT sicher nicht zu Selbstzweifeln, aber sie suhlen sich hemmungslos im Sich-Benachteiligtfühlen. Ich sehe es schon ganz anderen selbsternannten Minderheiten nicht nach, sich in die Opferrolle zu manipulieren. Bei Russen oder ihren deutschen Apologeten, vor allem aber jenen aus auch meiner neuen politischen Heimat, habe ich absolut kein Verständnis für alternative Wahrheiten (ansonsten bin ich ein großer Anhänger von Alternativen). Der ehemalige KGB-Chef in der DDR regiert einen wirtschaftlich rückständigen, auf Rohstoffverkäufe angewiesenen Staat mit Theaterdemokratie, so eine Art Theresienstadt mit Kollateralschäden bei der Opposition. Wie um Himmels Willen soll das als Argument für den Kampf gegen die Merkelatur nützlich sein? Den Rechtsstaat beschwören und dann den mit allen Wassern gewaschenen Blender und Schänder desselben mehr oder weniger, ich formuliere das Ganze wie eine Frage, als Verbündeten/Unterstützer/Vorbild/Wasauchimmer darzustellen.
Ich bin sehr zufrieden damit, nicht in Lugansk zu wohnen, und eine größere Anzahl amerikanischer Atomwaffen zwischen mir und russischen Interessen zu wissen. Ich habe in der Zeit vor Gorbatschow in einem deutschen Panzer gedient, und ich gedenke nicht, nur weil unsere derzeitige Regierung untragbar ist, die damalige Einstellung zu hinterfragen und mit Antiamerikanismus und Verschwörungstheorien zu beantworten. Nun unterstelle ich Ihnen diese Beweggründe natürlich nicht einfach, aber die Distanz 'ein Klick weit' zu RT und dem abartigen Sumpf dort in der Kommentarsektion ist so gering, dass ich mir erlaube, dazu eine Diskussion anzustoßen.
Ich muß kurz zurück zum 'Demokratieexport'. Natürlich kann Putin mangels Vorhandensein keine Demokratie exportieren, aber wieso darf er Grosny mit Artillerie umgraben und Aleppo in die Steinzeit bombardieren, aber die USA sind der Grund für den Internationalen Terrorismus, den IS und überhaupt...böse? Natürlich braucht der sendungsbewußte Orientale lediglich die Existenz von Kuffar als Entschuldigung für jede unfaßbare Untat. Sollte nicht trotzdem der Nichtorientale, ob Russe, Deutscher oder Amerikaner sich, und wenn nur zur Abgrenzung gegenüber dem Halbmondfanatiker dient, der vollständigen Wahrheit befleißigen???"


Geehrter Herr ***, ich habe in diesem Diarium mehrfach darauf hingewisen, dass ich Russland aus demografischen Gründen für außerstande halte, noch irgendwohin zu expandieren; das größte Land der Erde hat kaum mehr Einwohner als Japan, mit jedem toten Soldaten stirbt praktisch eine Familie aus, und mit den heute muslimischen ehemaligen Sowjetrepubliken am Südbauch haben sie genug Probleme und Reibereien. Auch zur Krim habe ich mich mehrfach geäußert; Sie können nicht von einer Großmacht erwarten, dass sie diese seit zweieinhalb Jahrhunderten russische, überwiegend von Russen bewohnte, mit russischem Blut als Tor und Torwächter zu den auch im Winter eisfreien Weltmeeren erkämpfte Halbinsel, die ein Diktator, der nur deswegen klein wirkt, weil sein Vorgänger eines der größten Monster überhaupt war, in einer Wodkalaune, jedenfalls als Bruch der russischen Verfassung, an die Ukraine verschenkt hat, jetzt gewissermaßen der Nato zur Verfügung stellt. 

Ansonsten ist es mir ziemlich gleichgültig, ob Russland eine Demokratie ist oder nicht, solange offenbar eine große Mehrheit der Russen gut und gerne dort lebt und sie mich in Ruhe lassen. Mit Ihrer Theresienstadt-Metapher übertreiben Sie derart maßlos, wie ich allzu Maßloser es nie tun würde, und maßlos ist auch Ihre Bewertung des russischen Syrieneinsatzes. Mir ist Assad lieber als die muslimischen Radikalen, und wer den Krieg am schnellsten beendet (und unserer Willkommensjunta keine Schäfchen bzw. Wölfe mehr zutreibt), hat Recht. Der "Demokratieexport" der Amis indes hat nur ein einziges Mal funktioniert, beim anerkanntermaßen erstaunlichsten und zugleich närrischsten Volk der Erde, doch wenn man diesem Volk bei der Selbstabschaffung zuschaut, fragt zumindest unsereiner sich, ob das nun wirklich gut war.
Ansonsten dienen die Menschenrechte den USA gemeinhin als Mittel zu umfassender Einmischung in die inneren Angelegenheiten der anderen. Kann man mögen, muss man nicht mögen (es gibt ja auch glückliche Masochisten). Trump hat damit nicht Schluss gemacht, aber er möchte es gern tun. Sehen wir, wie weit er kommt.

Wie sich Deutschland nach meiner Ansicht außenpolitisch verhalten sollte, habe ich mit den Zitaten zu Bismarck zu illustrieren versucht.* Mehr ist meinerseits nicht zu erklären. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.    MK am 27.



*   
"Der Beitrag Bismarcks und des Reiches zur Weltpolitik bestand darin, zu versichern, dass sämtliche Konfliktzonen, in denen unruhige Nationen Kampfsport trieben, für Deutschland uninteressant seien. Bismarck kam nie auf den Gedanken, Deutschland würde am Hindukusch, in Bulgarien, im Vorderen Orient oder im Pazifik verteidigt. (...)
Die beiden Westmächte hofften zwischen 1853 und 1856 – erstmals auch ideologisch als ‚der Westen’ auftretend –, das ‚Reich der Finsternis’, also Rußland, zu ‚balkanisieren’, also in Mittelstaaten aufzulösen. (...)
Wertegemeinschaften sind stets die aggressivsten Vereinigungen, weil sie sich verpflichtet fühlen, gegen Wertlose und deren Unwerte zu kämpfen. ... Zu den großen Verdiensten Bismarcks gehört es, nach den Erfahrungen des Krimkrieges und jener ‚wertvollen’ Politik, die Europa in ziemliche Verwirrungen gestürzt hatte, eine aufgeregte Welt wieder zur Ordnung gerufen und ihr Deutschland als Ordnungsmacht empfohlen zu haben, deren Existenz von der Ruhe in Europa abhing."
Eberhard Straub, Kaiser Wilhelm II. in der Politik seiner Zeit, S. 248 ff.

Zwischenfazit


Ein triftiges Zwischenfazit zu den Vorfällen in Chemnitz (siehe auch meinen ewiggestrigen Eintrag vom 26.) haben die Spoekenkieker gezogen:

"Nach 21 Stunden beginnt dpa plötzlich wieder, Meldungen aus Chemnitz zu tickern. Das Thema wurde ins Politik-Ressort verlegt und dort hat man natürlich sofort die berufene Stimme zur Interpretation des Geschehens zur Hand:
'Nach dem spontanen Aufmarsch von Rechtsextremen in Chemnitz kritisiert die sächsische Linke-Politikerin Kerstin Köditz Versäumnisse bei der Polizei. «Warum hat man so lange gebraucht, um genügend Einsatzkräfte herzubringen. Wenn Informationen durchsickern, dass es am Rande eines Stadtfestes einen Toten gab, dann hätte die Polizei eigentlich Gewehr bei Fuß stehen müssen – bei all dem Alkohol, der bei solchen Gelegenheiten konsumiert wird», sagte Köditz am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Sie könne nur hoffen, dass die Polizei die für Montag angekündigten Demonstrationen «auf dem Schirm hat». Köditz ist Rechtsextremismusexpertin ihrer Partei.'
Damit hat die 'Sprecherin für antifaschistische Politik' der Linken den Rahmen des Denkens und Redens, gesetzt: Chemnitz, Sachsen, Nazis, Polizei. Und nun – endlich – können alle Medien sich auch um Chemnitz kümmern. Natürlich nicht um den Toten und die Schwerverletzten – die spielen nur noch am Rande eine Rolle. Jetzt geht es allein um 'Flaschenwürfe', 'Parolen' und 'Angriffe' von einzelnen 'rechten' Typen, die zur Verunglimpfung hunderter friedlich Trauernder herhalten müssen. Komischerweise gibt es keinerlei Zahlen über Sachbeschädigungen, über Verletzte oder Festgenommene."

In meiner empirisch verlässlichen Phantasie ist die Sache so verlaufen: Zwei rollige Goldstücke graben am Rande des Stadtfestes auf ihre naturhaft charmante Art irgendwelche Sachsenschlampen an; die wollen natürlich nichts anderes, als sich umgehend den Willkommensdank abstatten zu lassen, aber drei sexuell und auch lebensweltlich frustrierte kurzschwänzige Eingeborene, die noch nicht ganz besoffen und auf der Suche nach dem finalen Rettungsschluck vorbeiwanken, missgönnen den virilen attraktiven Fremden den erotischen Erfolg, bedrohen sie in ihrem grässlichen, einem an die Fülle des sprachlichen Wohllauts gewohnten Araber wie Ferkelgrunzen im Ohr klingenden Idiom, wecken in den eben noch beseligt an Sächsinnen naschenden stolzen Morgenländern die Heißsporne, und schon flutschen, heia, Messer in Sachsenwänste! Das spricht sich bei anderen Nazis herum, gemäß ihrer genetischen Disposition bilden sie einen Lynchmob, ziehen durch die Stadt, verletzen zahlreiche Polizisten mit Flaschen- und Steinwürfen, fackeln Autos ab, singen Nazilieder und wollen spontan am Rande der Stadt ein Konzentrationslager für Kanaken, Kommunisten und den Kleberclaus errichten. Aber dpa, Spiegel, FAZ und Regierungssprecher Seibert haben rechtzeitig davon Wind bekommen und verhindern gerade noch das Schlimmste... Der Rest ist bekannt.   MK am 27.

Seehofer als Intellektueller

Der Bundesinnenminister Horst Seehofer hat einen längeren Text über Staat und Religion in der Welt (Ausgabe vom 23. August) veröffentlicht (oder veröffentlichen lassen). Der ist aufschlußreich. Aufschlußreich wegen seiner Belanglosigkeit.
Das heißt, man kann den meisten Feststellungen Seehofers ohne Problem zustimmen: der, daß der Bedeutungsverlust der Kirchen unaufhaltsam ist, aber man sich von der Annahme fortschreitender Säkularisierung verabschieden muß; der, daß der Wiederaufstieg des Islam zu der Einsicht zwingt, welche Potenz dem Religiösen nach wie vor innewohnt; der, daß sich durch diese Wahrnehmung irritiert oder bedroht zu fühlen, legitim ist, aber nicht weiter führt; der, daß es auch nicht reicht, auf die weltanschauliche Neutralität des Staates zu hoffen, man vielmehr die eigene – Seehofer meint die christliche – religiöse Überlieferung anerkennen und pflegen sollte.
Im übrigen bietet Seehofer jedem Geschmack etwas, wenn es um die Referenzen geht, zitiert die Enzyklika Quadragesimo Anno wie Jürgen Habermas und paraphrasiert auch das Böckenförde-Paradoxon: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“
Kontext nicht berücksichtigt
Ohne Zweifel hätten die Ausführungen Seehofers an Klarheit gewonnen, wenn er den Kontext einbezogen hätte, in den Böckenförde seinen Satz gestellt hat: „Das ist das große Wagnis, das er,“ gemeint ist der freiheitliche, säkularisierte Staat, „um der Freiheit willen, eingegangen ist. Als freiheitlicher Staat kann er einerseits nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des einzelnen und der Homogenität der Gesellschaft, reguliert. Anderseits kann er diese inneren Regulierungskräfte nicht von sich aus, das heißt mit den Mitteln des Rechtszwanges und autoritativen Gebots zu garantieren suchen, ohne seine Freiheitlichkeit aufzugeben und – auf säkularisierter Ebene – in jenen Totalitätsanspruch zurückzufallen, aus dem er in den konfessionellen Bürgerkriegen herausgeführt hat.“
Das bedeutet nichts anderes, als daß der freiheitliche Staat auf bewußter, letztlich im christlichen Glauben oder zumindest dem christlichen Ethos gründender, Bürgerschaft und der relativen Geschlossenheit der modernen Nation beruhte, für die der christliche Gedanke der Brüderlichkeit auf das Politische übertragen wurde. Diese beiden Fundamente seiner Existenz hat der freiheitliche Staat aber im Namen von Selbstbestimmung und Rationalität immer weiter abgebaut.
Ein Prozeß, der allmählich in sein letztes Stadium eintritt, was nicht nur den Eindruck zunehmender Desintegration unserer Gesellschaften erklärt, sondern auch die wachsende Zahl der obrigkeitlichen Eingriffe in das Privatleben, mit denen die Einzelnen zur Konformität erzogen oder gezwungen werden sollen. Das alles im Namen einer vom Staat verordneten Zivilreligion, deren Dogmen mit einer Erbitterung verteidigt werden, die jedem Ketzerjäger der Vergangenheit Ehre gemacht hätte.
Der „freiheitliche Staat“
Böckenförde war vorsichtig genug, diese Entwicklungsmöglichkeit nur anzudeuten, nämlich daß der Staat „auf säkularisierter Ebene … in jenen Totalitätsanspruch“ zurückfallen könnte, „aus dem er in den konfessionellen Bürgerkriegen herausgeführt hat“. So wie er auch zu kaschieren wußte, daß von seinem Lehrer Carl Schmitt die Einsicht übernommen war, daß der moderne Staat aus den „konfessionellen Bürgerkriegen“ des 16. und 17. Jahrhunderts hervorging.
Allerdings handelte es sich dabei nicht – wie Böckenförde suggeriert – um den „freiheitlichen“, sondern um den „Polizeistaat“, vulgo: Absolutismus. Also jene radikale Zusammenfassung der Gewalt in einer Hand, veranstaltet zu dem Zweck, den seit der Kirchenspaltung andauernden Konflikt der Religionsparteien zu beenden, indem man einer unter Kontrolle des Königs das Monopol verschaffte oder verschiedene zu einem Nebeneinander zwang. Der „freiheitliche Staat“ war erst möglich, als auf diesem Weg die Konflikte „neutralisiert“ werden konnten und sich die Leidenschaften der Menschen anderem zuwandten.
Liberalismus vs. Islamismus

Das heißt der Liberalismus profitierte von einem ganz illiberalen Erbe, war aber nicht im Stande, ein eigenes Ordnungskonzept zu entwickeln. Ein Sachverhalt, der so lange zu verleugnen war, als die Bestände es hergaben. Aber durch die aktuelle Konfrontation mit dem Islamismus, der letzten gegen die westliche Moderne gerichteten „Widerstandsbewegung“ (Ernst Nolte) wurde der Substanzverlust unübersehbar. Die Versuche, das Problem durch Appeasement oder Korruption des Gegners in den Griff zu bekommen, hatten bisher keinen Erfolg und werden auf Grund von Demographie und Destabilisierung der islamischen Welt auch in Zukunft keinen Erfolg haben.
Vor allem aber zeigt sich, daß der Liberalismus einer starken kulturellen und mithin kultisch begründeten Identität nichts entgegensetzen kann. Es ist deshalb durchaus denkbar, daß die Vagheit und der resignative Ton in Seehofers Argumentation nur ein Hinweis darauf ist, daß der Europäische Sonderweg in die Religionslosigkeit an sein Ziel kommt oder sich Max Webers düstere Erwägung bewahrheitet, daß nicht die Säkularisierung das letzte Wort behalte, sondern „am Ende dieser ungeheuren Entwicklung ganz neue Propheten oder eine mächtige Wiedergeburt alter Gedanken und Ideale stehen werden“.   Weißmann

Von Tag zu Tag schimmer


Nach einer dem üblichen Muster folgenden Auseinandersetzung mit finalem Messereinsatz und einem toten sowie zwei schwerverletzten Einheimischen – der Fall ist noch nicht aufgeklärt, aber ich nehme über die Täter gern Wetten an – spitzt sich die Lage in Chemnitz zu. Zumindest die achtbaren Sachsen scheinen nicht gewillt zu sein, nach den immer neuen Proben der Tranchierkünste unserer Neumitbürger klaglos die Toten zu begraben, die Verletzten zu versorgen und das Blut wegzuwischen. Hunderte zogen mit "Wir sind das Volk!"-Rufen durch die Straßen, nachdem ein Stadtfest wegen der Bluttat abgebrochen werden musste. Die Medienberichte folgen ebenfalls dem üblichen Muster und richten sich wie stets pauschal gegen die eigenen Landsleute – also die Einheimischen, der Genosse Journalist kennt ja keinen Landsmann mehr, und für importierte Kriminelle hat er allzeit Verständnis, sofern sie nicht gerade in seinem Vorgarten Schutz suchen. Spiegel online meldet den "Tod" eines 35jährigen unter der Schlagzeile "Rechte marschieren in Chemnitz auf"; man muss ja Prioritäten setzen. "Antifaschistische Aktivisten berichten in sozialen Medien von Übergriffen auf Migranten", heißt es prioritätseskalierend weiter; anscheinend halten die antifaschistischen Aktivisten in der Spiegel-Redaktion ihre twitternden Milchbrüder für eine seriöse Quelle. Die Stadtverwaltung zeigte sich, wie die Zeit kundtat, "besorgt über die spontanen Demonstrationen" – und nicht etwa über die Messerfolklore, die sie ausgelöst hat.

Merke(l): Die Linken "demonstrieren", die Rechten "marschieren". Linke "rufen" Parolen, Rechte "brüllen" oder "grölen" sie. Rechte werfen Flaschen auf Polizisten, während von links "Steine fliegen". Rechte "machen Jagd", Linke "blockieren" oder "rangeln". Und unsere importierten Messerstecher geraten in einen "Streit", wobei "es" zu Toten, meist indes bloß zu Verletzten "kommt", aber nur Nazis und Dunkeldeutsche bringen solche Einzelfälle mit der grandiosen Willkommenspolitik unserer Fremdenführerin in Verbindung, um die uns die Welt beneidet.

Dem Betrachter bleiben die notorischen Danisch-Fragen: Wer kauft so etwas? Wer wählt so was? Wer glaubt denen noch etwas?

PS: Die Bundesregierung verurteilt die Zustände, die sie selber herbeigeführt hat, hier.

PPS: Als Messertatverdächtige sind inzwischen ein Iraker und ein Syrer aus dem Kreis der Schutzsuchenden in die Vorhölle der deutschen Untersuchungshaft überantwortet worden.

PPPS: Sollte es tatsächlich zutreffen, dass bei den spontanen Demonstrationen "ausländisch aussehende Menschen von Personen aus der Masse heraus attackiert wurden", wie Spiegel online schreibt (ohne auf ein Beispiel zu verlinken), gibt es dafür nur ein Wort: Gesindel. Es ändert aber nichts daran, dass es völlig legitim ist, gegen die Willkommensdiktatur auf die Straße zu gehen. Wer den Wind sät, wird den Sturm ernten; wer inmitten sogenannter Flüchtlinge gewalttätiges Gesindel importiert, darf sich nicht wundern, wenn auch einheimisches Gesindel aufwacht.


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"Das Fehlverhalten der Polizei in Dresden hat den Ruf des braunen Sachsen wieder aufleben lassen", meint wiederum der Süddeutsche Beobachter, täglich neu bestrebt, der schwindsüchtigen taz den Rang als führender "linker Dachschadensanzeiger" (Wolfgang Röhl) abzulaufen, zur Misshandlung eines ZDF-Kamerateams auf einer Pegida-Demonstration in Dresden, indem es durch braune Beamte eine halbe Stunde lang am Drehen gehindert wurde, ein Zwischenfall, zu dem sich sogar Kanzlerin und Justizministerin geäußert haben und der medial ca. zehnmal mehr Resonanz fand als alle Gemesserten der Woche zusammen, weil keineswegs bloß Leib und Leben von Einzelfällen, sondern die Pressefreiheit – also die Freiheit von Millionen nach wahren und qualitativ hochwertig übermittelten Informationen lechzenden Bürgern – bedroht war.
Nahezu unbeachtet ließen die Wahrheitsmedien indes die Hausdurchsuchung, welche die Berliner Polizei bei dem Schriftsteller Hanjo Lehmann veranstaltete. Lehmann war auf zahlreiche Ungereimtheiten und unglaubwürdige Angaben im Lebenslauf der Senatssprecherin und Leiterin des Berliner Informationsamtes Claudia Sünder gestoßen und hatte seine Erkenntnisse öffentlich gemacht. Die SPD-Frau erstattete Anzeige wegen Beleidigung, doch bevor überhaupt ein Zivilgericht über die Zulässigkeit von Lehmanns Aussagen urteilen konnte, stand die Polizei frühmorgens vor der Tür des lästigen Rechercheurs, um seine sämtlichen Computer und sogar sein Händi zu beschlagnahmen (siehe Acta vom 4. August und vor allem hier).
Mit den Worten des Süddeutschen Beobachters: Das Fehlverhalten der Berliner Polizei hat den Ruf der Nazimetropole wieder aufleben lassen.


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Am Rande: Die Berichterstattung um das kurzzeitig propagandaunfähig gemachte ZDF-Team hat ein hierzulande schon länger geltendes Mediengesetz bestätigt, welches da lautet: Straftäter genießen Persönlichkeitsschutz und müssen gepixelt werden, wenn die Polizei Fahndungsfots von linksextremen Gewalttätern veröffentlicht, ist das "bedenklich", aber wer bei Pegida mitläuft, hat jedes Recht am eigenen Bild verwirkt und jede Art Pranger verdient.


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"In Deutschland halten sich derzeit rund 700.000 abgelehnte Asylbewerber auf. Wie aus eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD hervorgeht, lebten ausweislich des Ausländerzentralregisters Ende Juni 689.970 Personen in Deutschland, 'deren Asylantrag rechts- oder bestandskräftig abgelehnt wurde'. Darunter befanden sich 81.450 Türken, 75.643 Afghanen, 70.932 Kosovaren und 51.975 Serben. Aber auch 17.290 Mazedonier, 14.214 Albaner, 12.258 Polen und 7.140 Rumänen.
Ebenfalls geht aus der Antwort hervor, daß monatlich etwa 100 Personen nach Deutschland einreisen, obwohl sie mit einer Wiedereinreisesperre belegt sind. So waren dies laut Bundespolizei im Mai 101 Personen, im April 96, im März 119 und im Februar 126 Personen. Nach Angaben des Ausländerzentralregisters hielten sich Ende Juni 6.723 Personen in Deutschland auf, obwohl eine Wiedereinreisesperre gegen sie bestand. 714 von ihnen waren sogar trotz der Wiedereinreisesperre seit dem 1. Januar 2015 erneut nach Deutschland eingereist.
Zudem lebten hierzulande 34.089 Ausländer, die – nachdem ihr Asylantrag rechtskräftig abgelehnt worden war – die Bundesrepublik verlassen hatten, dann seit dem 1. Januar 2015 aber wieder nach Deutschland eingereist waren."
Das meldet die Junge Freiheit. Die Kollegen von der Lückenpresse haben nahezu lückenlos darauf verzichtet, diese Nachricht zu verbreiten. Stattdessen lesen wir im eben erwähnten Beobachter: "99 Prozent der Migranten genießen zu Recht Schutz in Deutschland." Genossen, das eine Prozent schaffen wir auch noch!
Ich überlasse es Ihnen, geneigter Leser, die beiden Nachrichten gegeneinander abzuwägen.


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"Sehr geehrter Herr Klonovsky,
wie Sie sehen, dringen Ihre Texte dank moderner Informationstechnik bis in den letzten Winkel Afrikas. Wir leben bereits in dritter Generation als Farmer in Namibia. Bezugnehmend auf Ihren Text vom 24.August möchte ich Sie gerne darauf hinweisen, daß bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 2,5 Millionen Menschen der in Namibia ansässige Anteil europäischer Nachkommen immerhin noch bei ca. 80 bis 100.000 Einwohnern liegt. Diese Zahl ist in den letzten zwanzig Jahren mehr oder weniger stabil geblieben. Der deutschsprachige Anteil liegt bei etwa 15 bis 20.000 .

Als Nachbarn machen auch wir uns zunehmend Sorgen. Namibias Wirtschaft im Besonderen, aber auch die aller anderen Nachbarländer sind auf Gedeih und Verderb direkt an das politische Schicksal Südafrikas gekoppelt. Sollte es zum großen Knall kommen,wie immer dieser sich auch äußern mag, gerät das gesamte südliche Afrika gnadenlos in diesen Strudel. Die sogenante Landfrage wird auch in Namibia nach wie vor politisch instrumentalisiert. Politisch motivierte Agressionen gegen Weiße sind hier Gott sei Dank die Ausnahme (noch).
Wir hoffen und beten, dass es in Südafrika doch nicht soweit kommt, wie es an die Wand geschrieben steht.

Wir sind Ihnen und anderen alternativen Medien sehr dankbar, dass wenigstens sie den sich (hoffentlich nicht) anbahnenden Genozid thematisieren.

Ich verbleibe mit freundlichen Grüssen

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Windhoek
Namibia"                             MK am 26. 8. 2018



Montag, 27. August 2018

Der Schutz Italiens ist nicht gestattet

Povera Italia, schiacciata nella morsa tra l’Europa e i migranti. E al suo interno un cavallo di Troia che apre le porte e i porti per consentire l’invasione. Accompagnato da una martellante campagna a senso unico, su tutte le ruote. È scesa in campo pure l’artiglieria pesante dei magistrati e dei loro fiancheggiatori con una campagna intimidatoria in cui minacciano di perseguire chi si oppone agli sbarchi configurando reati come il sequestro di persona e perfino di omicidio volontario nel caso qualcuno perda la vita prima di sbarcare in Italia (come scrive ad esempio il magistrato pd Gianrico Carofiglio). Come se i 150 migranti fermi a Catania siano stati rapiti o portati con l’inganno dal governo italiano e poi privati della loro libertà e costretti a stare sulla nave… L’accusato numero uno, naturalmente, è Matteo Salvini che ha un mezzo sostegno di Di Maio per ragioni di contratto e di opportunità politica ma poi ha tutti gli altri contro. Sono dalla sua parte gli italiani, in maggioranza, ma non contano nulla.
La Costituzione è usata come un’arma, un corpo contundente per colpire l’avversario. Viene agitata come il libretto rosso di Mao. Sarebbe facile obiettare che la Costituzione sancisce la difesa dei confini nazionali e la tutela dei cittadini italiani, e non prevede che si possa entrare nel nostro paese clandestinamente, ovvero senza i requisiti legali per entrarvi. Ma la legalità, per certi giudici come per tanti giustizialisti, va a farsi fottere quando si tratta di migranti e di nemici politici. La Costituzione si occupa dell’Italia, del popolo italiano e dei suoi ordinamenti, e non del mondo intero. Gli altri paesi chiudono le frontiere mentre se lo facciamo noi diventiamo nemici dell’umanità. Ma noi non possiamo caricarci sulle spalle il mondo, se lo facciamo sfasciamo l’Italia, non salviamo l’umanità.
Vedi personaggi come la Bonino, che hanno procurato migliaia di aborti, che chiedono di denunciare Salvini alla corte dei diritti umani. Vedi fior di canaglie, mafiosi, cocainomani inveire insieme a preti, magistrati, sinistresi e sindacalisti, in questa campagna terroristica per far sbarcare i migranti in Italia senza attendere che l’Europa decida di smistarli in più paesi. La tv manda in onda solo la voce di questi ultimi. Dall’altra parte, il popolo italiano vede in tv queste ondate di migranti, li vede pregare compatti sulla nave nel segno dell’Islam, mentre vengono a chiedere salvezza al bastardo, cristiano e cinico Occidente. Sente dai medici e dai magistrati che hanno la scabbia, sono portatori di malattie a rischio di contagio. E sanno che quella promiscuità, quel fetore denunciato dai visitatori, quella miseria, si ripeterà poi nelle baraccopoli che si creeranno nelle nostre periferie.
Perché l’alternativa è: o ce li carichiamo noi, li ospitiamo, li vestiamo e li paghiamo, oppure quello squallore da cui provengono lo importeranno a ridosso delle nostre città. Ma tutto questo non si può dire perché l’angoscia, la paura, l’insicurezza ma anche la rabbia e il senso d’ingiustizia che tutto questo produce, viene passato per le armi, è considerato come razzismo e xenofobia e insultato, martellato, punito. Guai anche solo a porsi la domanda se l’obbligo dei vaccini dipenda anche dall’arrivo di portatori di queste malattie che erano state debellate da tempo in Italia. Cosa ci resta da fare? Il blocco navale sarebbe la soluzione migliore, che va alle radici ed evita gli imbarchi, il traffico di umani e la speculazione di tanti sulla loro pelle; ma non può imporlo il ministro dell’interno. Dovrebbe essere concertato a livello europeo, promosso dal Capo dello Stato, dal Ministero della Difesa, dai vertici delle Forze Armate, magari col via libero della Nato. Dunque è praticamente impossibile.
La sensazione è d’impotenza e di assoluto sconforto. Eppure sappiamo che stanno liquidando la nostra civiltà, il nostro Paese, la nostra vita, in questo delirio di autodistruzione travestito da pulsione umanitaria.
Proviamo a salire più in alto e a dare una spiegazione meno contingente a quel che sta succedendo. Sta avvenendo una rivoluzione dalle implicazioni catastrofiche. Stanno imponendo l’idea che non esistono più confini tra stati, popoli, sessi, civiltà, legalità, diritti, desideri. Chiunque è libero di fare, disfare, andare a vivere dove vuole, nulla può impedirlo. E chiunque invochi il senso del limite, della misura, della frontiera, della responsabilità va considerato un delinquente e se cerca di far valere le leggi e le misure, va processato per crimini contro l’umanità.
Stiamo in un momento in cui o avviene un ravvedimento, un ritorno alla realtà, o quantomeno un confronto civile tra posizioni diverse che non si demonizzano a vicenda ma cercano una soluzione. Oppure si va verso abissi di guerra civile, scontri immani, e la frattura tra potentati e popoli diventerà un baratro. Oggi la difesa dell’Italia e degli italiani è considerata un reato in territorio italiano..   Marcello Veneziani

Sonntag, 26. August 2018

Heiße Heimat



Kurze Durchsage der SPD-Europaabgeordneten: "Die Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der indigenen Völker erkennt die kollektiven und individuellen Rechte der indigenen Völker an: insbesondere ihre Rechte auf ihr Land, ihr Eigentum, ihre natürlichen Ressourcen, ihre Gebiete, ihre Kultur, ihre Identität und ihre Sprache, auf Beschäftigung, Gesundheit und Bildung sowie auf die freie Bestimmung über ihren politischen Status und ihre wirtschaftliche Entwicklung. Leider ist sie nicht rechtsverbindlich. Deshalb haben wir Europaabgeordneten uns dafür ausgesprochen, diese Rechte stärker zu schützen."

CDU


Nach der jüngsten Wahlumfrage von Insa vom 21. August erreicht die Union nur noch 28 Prozent – ein historischer Tiefststand. Damit wäre nicht nur die Unionskoalition mit der SPD (16, 5 Prozent) ohne Mehrheit. Auch Jamaika – Union, SPD und Grüne – käme nur noch auf eine denkbar knappe Mehrheit von 51,5 Prozent. Da im Unionsergebnis noch fünf bis sechs Prozentpunkte CSU stecken, steht Angela Merkels CDU also mittlerweile bei 22 bis 23 Prozent, also ziemlich genau dort, wo die SPD vor ihrem Totalabsturz rangierte. Ein Blick auf die Entwicklung der Unionsergebnisse seit 2002 zeigt den langfristigen Trend: Im Jahr 2002 holte der letzte Unions-Kanzlerkandidat vor Merkel – Edmund Stoiber – bei der Bundestagswahl 38, 5 Prozent. Dann ging es immer weiter abwärts, mit einer einzigen Ausnahme: Bei der Wahl 2013 konnte sich Merkel einen Teil der FDP-Konkursmasse einverleiben. Von dem Kollaps der alten Westerwelle-FDP blieb allerdings auf längere Sicht keine Stabilisierung der Union übrig. Im Gegenteil, die CDU-Vorsitzende modernisierte ihre Partei weiter in sehr gerader Linie nach unten. Die 28 Prozent vom August passen, wenn man einen Blick auf den Gesamtverlauf wirft, perfekt in die langfristige Merkel-Linie.

Das Insa-Ergebnis wurde nach dem Vorschlag des schleswig-holsteinischen  Ministerpräsidenten Daniel Günther erhoben, die CDU könnte doch zumindest erst einmal in Ländern wie Brandenburg eine Koalition mit der Linkspartei eingehen. Das dürfte noch den einen oder anderen CDU-Wähler vertrieben haben, der sich spätestens an diesem Punkt gefragt haben mag, warum ein bürgerlicher Mensch noch die Partei der Kanzlerin wählen sollte.
Aber es gibt auch eine grundsätzliche Erklärung für den von der Parteiführung offensichtlich gedeckten Vorstoß. Dass die CDU und die Union insgesamt auf dem Weg nach unten sind, wissen auch die Strategen in Kanzleramt und Adenauerhaus. Sie wissen auch, dass der Boden noch längst nicht erreicht ist. Also gilt es, die Bündnismöglichkeiten zu erweitern. Inhaltliche Hinderungsgründe auf Seite der Merkel-Kramp-Karrenbauer-Günther-CDU für eine Koalition gibt es ohnehin nur in Richtung AfD. In einem ganz breiten Bündnis könnte selbst eine CDU mit 18 Prozent gestützt von einer 10-Prozent-SPD und Grünen plus Linkspartei noch das Kanzleramt halten. Diese Superkoalition käme sogar ohne CSU und FDP aus.
Die AfD wiederum bliebe auch dann isoliert, wenn sie im Bund auf 25 Prozent käme und in Brandenburg und Sachsen – wonach es zurzeit tatsächlich aussieht – stärkste Partei würde.
Wie dicht die CDU an die Linkspartei gerückt ist, zeigte ein Post des Konrad-Adenauer-Hauses vom 13. August: Zum 47. Jahrestag des Mauerbaus erinnerte die Parteizentrale nicht an die von den DDR-Grenztruppen erschossenen Menschen, sondern zeigte Fotos von „neuen Mauern und Sperranlagen“, unter anderem den US-Zaun zu Mexiko, die spanische Mauer in Ceuta und die israelischen Sperranlagen der West Bank.
Ob ein Land die eigenen Bürger mit Mauern und Minengürtel einsperrt und beim Fluchtversuch niederschießt, ob es illegale Einwanderer draußen halten will oder sich wie Israel vor Selbstmordattentätern schützt: aus Sicht der CDU neuen Typs gibt es da keinen nennenswerten Unterschied. Bei DDR-Geschichtsrevisionismus und Israelhass liegen Merkels Kader also schon einmal auf einer Ebene mit den Erben der SED. Die Partei, die einmal die Heimat Helmut Kohls war, steht Kippings Truppe mittlerweile näher als der CSU. Heute könnten sich die Christdemokraten, die früher die gesamte Mitte zwischen Alfred Dregger und Rita Süssmuth abdeckten, eigentlich in DKP  umbenennen: Die Kanzler Partei.
Ein großer Teil der Medien begleitet diesen neuesten Schwenk mit fast gleichlautenden Unterstützungsbeiträgen:
Berliner Morgenpost: „Wo CDU und Linke an einem Strang ziehen.“
Die Zeit: „CDU und Linke – probiert es doch!“
Die taz – kurz vor Einstellung als Papierzeitung – rät ebenfalls zu und sagt noch einmal, worum es geht:
„Ein Bündnis mit linken Demokraten ist zu verantworten, eine Zusammenarbeit mit einer Partei, in der es rechtsextreme Strömungen gibt, nicht.“
Und im Stern schlägt Ulrich Jörges gleich Daniel Günther wegen dessen Verdienste als neuen CDU-Chef vor:
„Sollte sich Merkels Endspiel noch länger hinziehen, könnte auch ein junger Wilder ins Spiel kommen, der die CSU noch schneidiger bekämpft als Laschet: der Jamaika-Regent Daniel Günther.“
Ganz nebenbei macht er deutlich, was er – und nicht nur er allein – für die Hauptaufgabe der CDU hält: die CSU „schneidig bekämpfen“.  Die AfD sowieso.
Die Entwicklung ähnelt der in Schweden. Dort wird schon am 9. September ein neuer Reichstag gewählt. Die rechten oppositionellen Schwedendemokraten, die das letzte Mal 12,8 Prozent holten, stehen dort nach einer Umfrage vom 17. August bei 20 Prozent, sie könnten sogar stärkste Partei werden. Die Sozialdemokraten (letzte Wahl 31, Prognose 24 Prozent) und die bürgerlichen Moderaten (letzte Wahl 23,3, Prognose 19 Prozent) dürften stark einbrechen.
Trotzdem nützt den Schwedendemokraten der Erfolg wenig. Von Linksaußen über Links bis zu den entkernten Bürgerlichen gibt es einen Konsens, die Konkurrenz von rechts auf keinen Fall an die Verantwortung zu lassen.
In Deutschland müsste neben der AfD noch eine andere Partei auf der Bildfläche erscheinen, die den Platz einer Partei der bürgerlichen Mitte einnehmen will. Die CDU unter Merkel möchte das offensichtlich nicht mehr. Und erst dann könnte es in Berlin wieder das geben, was Markenzeichen einer parlamentarischen Demokratie ist: einen echten Regierungswechsel.    Wendt



Donnerstag, 23. August 2018

Der Erfurter Bote teilt mit

"Ein Leben in der politischen Sphäre unserer Zeit ist nicht nur anstrengend, weil es überwiegend entsetzlich trivial ist, es hat auch seine angenehmen Seiten. Zu diesen gehören Begegnungen mit interessanten Menschen und manche Post mit wertvollem Inhalt.


»Meine Heimat« von Wolf Deinert erschien schon 1980 und gehört zu den vielen Büchern, die weitgehend unbeachtet blieben und somit nie über die erste Auflage hinauskamen. Auch dem Autor blieb der große Durchbruch verwehrt, obwohl er es meiner Meinung nach wirklich verdient hätte. Aber vielleicht war er einfach zu unbequem und nicht bereit, sich den ungeschriebenen Gesetzen des westdeutschen Kulturbetriebs anzupassen.

Dort, in Westdeutschland, landete er nämlich nach seinem Freikauf aus DDR-Haft Ende der 70er-Jahre. Wenige Jahre zuvor war sein Fluchtversuch über die ungarische Grenze 80 Meter vor Erreichen des österreichischen Staatsgebiets verhindert worden. Auch dieses einschneidende Ereignis wird im Buch thematisiert. Die eigene DDR-Biographie wird darüber hinaus immer wieder mit den ersten Erlebnissen und Eindrücken des Neuanfangs in Westberlin verwirbelt. Fragmente prallen aufeinander: Dort die Schikanen der Ideologen, hier das Zusammentreffen von »Konsumentenmenschen mit Lebensstandard als Lebenszweck«.

Der Jahrestag der Niederschlagung des Prager Frühlings war für mich der Anlaß, dieses vergessene Buch eines DDR-Dissidenten zu lesen. Ich danke nochmal herzlich für die Zusendung!
"
 
 
 

Die Claudia Kipping-Eckardtisierung schreitet fort




                                       
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"Verwesung ist auch ein Wandel."
Nicolás Gómez Dávila

(Ich habe mit diesem Zitat anno 2012 ein Podiumsgespräch zu Weimar eröffnet, das unter dem Motto "Parteiensystem im Wandel“ stand und mit dem thüringischen CDU-Chef und einem Bonner Politikprofessor stattfand. Lähmendes, nahezu entsetztes Schweigen breitete sich im Saal und auf dem Podium aus...)


                                                                         ***


Apopos Podium: Auf einem solchen saß ich auch einmal mit der Tagesspiegel-Redakteurin Andrea Dernbach, die dort für die Altjungfernpornos zuständig ist, etwa jenen beinahe legendären, in dem sie die Aufregung nach der Kölner Spontanparty an Silvester 2016 auf die unterschwelligen Ängste des alten weißen Mannes vor der virilen migrantischen Sexualkonkurrenz zurückführte. Dieser Typus Frau bzw. Experin für Penisneid ist nach meiner Wahrnehmung ein historisch junges und auch sehr deutsches Phänomen bzw. eines der protestantischen Länder, im romanischen Süden und im Osten Europas trifft man ihn eher nicht, dafür bei der Linkspartei, den Grünen, in NGOs, in hiesigen Redaktionen und an den Universitäten, dort vor allem in jenen Fächern, wo man nicht rechnen, logisch denken und stringent argumentieren können muss. Da es sich trotzdem und immer noch um eine Dame handelt, verkneife ich mir weitere Erläuterungen, Sie wissen ohnehin, was ich meine, und ein Foto sagt mehr als tausendundein Wort. Wer dem Ressentiment ein Denkmal errichten wollte, besäße in ihr jedenfalls ein ideales Modell (mit Doppel-L). Nun hat sich die holde Maid wieder einmal in der nämlichen Angelegenheit zu Wort gemeldet – warum, fragt sie mit abgefeimter Heuchelei, geht ein groß Geschrei durchs Land, wenn Achmed oder Mustafa den Mädels unaufgefordert, aber oft nüchtern an die Speckmusch langen bzw. in sie eindringen, nicht aber wenn Gunnar und Heinz besoffen auf dem Oktoberfest zwangskuscheln und gruppenvergewaltigen? –, und Alexander Wendt sagt alles Nötige dazu, mit der trefflichen Conclusio: "Der Tagesspiegel ist ein frauenfeindliches Blatt." (Wenn das so weitergeht, wird das noch ein richtiges Zitierkartell mit dem Wendt!)


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Übrigens:



 
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Seitdem Donald Trump zum Präsidenten gewählt worden ist, obwohl die meisten deutschen Journalisten dagegen waren, ist keine Woche vergangen, in der nicht irgendein Wahrheits- und Qualitätsmedium geraunt hätte, dass Trump wegen dieser Affäre oder jenes Vorwurfs werde zurücktreten müssen (Bernd Zeller: "Rätselhaftes Signal aus dem All könnte das endgültige Ende von Trump bedeuten"). Momentan wird darüber spekuliert, ob die Verurteilung seiner beiden Vertrauten Paul Manafort und Michael Cohen dem Präsidenten endlich das Genick bricht. "Werden wir gerade Zeugen vom Ende der Präsidentschaft Trump?", fragt frohlockend der Amerika-Korrespondent der Welt, Hannes Stein, einer jener beflissenen Transatlantiker, denen mit der Trump-Wahl das bergende überseeische Rektum zumindest temporär abhanden kam. Der Journalist erlangte eine ebenfalls temporäre Bekanntheit mit seiner Beschreibung der Wahlnacht, wie sie sich daheim bei den Steins zutrug ("Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn Trump"), welche kulminierte in einem Passus von so prangender Unzurechnungsfähigkeit und schmarrköpfiger Hysterie, wie ihn nicht mal Claudia Kipping-Eckardt zustande brächte, nämlich:
"’Donald Trump hat die Wahl gewonnen’, sagte ich leise. Meine Frau sagte nichts, dann fing sie an zu weinen. Ich nahm ihre Hand, sodass unsere Arme eine Art Brücke über unser Kind bildeten, dann weinte auch ich. ‚Unser Sohn, unser Sohn’, sagte ich. Mir rannten apokalyptische Bilder durch den Kopf, mir fiel ein, dass heute zufällig der 9. November war, der Tag, an dem in Deutschland die Synagogen brannten. ‚Unser Sohn muss leben.’ Er atmete zwischen uns tief und gleichmäßig."

Und das tut er hoffentlich und gottlob heute noch. Auf der anderen Seite des Atlantiks begann ich ungefähr zur selben Stunde Champagner zu trinken und zu tanzen, nachdem ich die Nacht tief und gleichmäßig durchgeatmet hatte, denn in den frühen Morgenstunden war eine sms mit einem berühmten Zitat bei mir eingetroffen, welches lautetet: "Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabeigewesen." Mir rannen oder meinetwegen rannten freudige Bilder durch den Kopf, denn es war der 9. November, der Tag, an dem der Realsozialismus zusammengebrochen war – dass der Surrealsozialismus unter der Führung einer ostdeutschen Kommunistenpfarrerstochter noch bevorstand, ahnte 1989 nicht einmal die neckische Klio. Aber jedem Verständigen war zumindest in der Wahlnacht klar, dass der Donald, anstatt Synagogen anzuzünden und anders als die vom Endzeitpropheten und Neocon-Wedelträger H. Stein präferierte kriegsgeile Hillary, den Syrienkrieg und den Ukrainekonflikt nicht weiter anheizen, ja womöglich sogar beenden würde. Die beiden treffendsten Metaphern für den aktuellen US-Präsidenten entstammen übrigens der "progessiven" Rockmusik: "A Working Class Hero" (John Lennon) und "Peace Train" (Cat Stevens, seit 1977 als Yusuf Islam in der Religion des Friedens angekommen).
Ob Trump nun vorzeitig ab- oder eine zweite Amtszeit antritt, die US-Politik wird sich in einem entscheidenden Punkt nicht ändern: Kein US-Präsident wird dem Global Compact for Migration beitreten; jeder Präsident wird vielmehr der Trump-Sentenz beipflichten: "Wir sind eine Nation und kein Siedlungsgebiet." Hören Sie einmal, was Bill Clinton 1995 zur Notwendigkeit, die Grenzen besser gegen illegale Einwanderer zu sichern und kriminelle "Aliens" abzuhalten, gesagt hat, hier.


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Zu einer verabscheuungswürdigen Nazitat kam es im bayerischen Abensberg. Merke: "Gewalt ist immer auch ein Hilferuf" (Cl. Roth), sofern sie nicht von der Heeresgruppe Mitte ausgeht.


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Warum, fragt der Tagesspiegel, der eine große Fragewoche zu veranstalten scheint, "spaltet gerade die Flüchtlingsdebatte die Gesellschaft?" Und nicht etwa Tuchels Absage an den FC Bayern? Einer jener Experten für die Beantwortung der großen gesellschaftlichen Fragen, die neuerdings von unseren Medienschaffenden so zahlreich wie Kaninchen aus ihren online-Zylindern hervorgezaubert werden – wobei fairerweise hinzugefügt werden muss, dass auch die Journalisten selber, die unter immer neuen Namen die immer gleichen Texte schreiben oder Interviewfragen stellen, in ihrer possierlichen Uniformität an jene Kaninchen erinnern –, ein Experte also erklärt die Lage wie folgt: "Die Hauptursache liegt in einem Gefühl der Bedrohung, das viele Menschen haben. Wenn sich etwas Vertrautes ändert, dann löst das bei Menschen Bedrohungsgefühle aus."

Vielleicht – noch – nicht bei Experten und Tagesspiegel-Redakteuren. Aber möglicherweise im Umfeld des nicht mehr unter uns weilenden Dr. med. Joachim Tüncher, Facharzt für Allgemeinmedizin in Offenburg, der in seiner Praxis von einem somalischen Asylbegehrer vor den Augen seiner zehnjährigen Tochter abgestochen wurde (hier)?


Oder in Kerpen, wo ein "türkischstämmiger" Mann ein Paar mit einem Beil angriff und schwer verletzte (hier)?

Oder vielleicht in Berlin, wo ein aus Tschetschenien zu uns hereingeschneiter Islamist kiloweise Sprengstoff, wahrscheinlich für ein Feuerwerk zu Ehren seiner Religion, hortete (hier wobei der Tagesspiegel nun wahrlich alles tut, um sich nicht als Ziel anzubieten)?

Oder wiederum in Berlin
, wo kriminelle Araberclans "machen, was sie wollen" (hier)?

Oder im lauschigen Unna, als 21. Stadt Mitglied im Netzwerk "Kommunen der offenen Gesellschaft", auf dessen Rathausplatz seitdem – das ist nicht kausal zu verstehen, nur parallel – heftige Massenschlägereien mit bis zu 70 Beteiligten, alle aus dem edlen Kreise der uns Zugelaufenen, stattfinden (hier)?

Oder womöglich in Düsseldorf, wo ein 24jähriger Alparslan (das heißt: "tapferer Löwe"; der historische Alp Arslan vulgo: Diya ad-Din Adud ad-Daula Abu Schudscha Muhammad Alp Arslan, ein Seldschuke, fiel in Byzanz ein und war der Eroberer des christlichen Ani) über ein Jahr lang eine 14jährige auf den Strich schickte und das Mädchen, als sie ungehorsam wurde, mit kochendem Wasser überschüttete, wofür ihm der deutsche Rechtsstaat mit voller Härte Sozialstunden aufbrummte (hier)?
Oder in den Krankenhäusern, wo, wie Sie hier mit vielen Beispielen nachlesen können, Ärzte und Klinikpersonal immer häufiger bedroht, angegriffen und verletzt werden, etwa eine Notärztin in Ottobrunn, die von einem Eritreer schwer verletzt wurde (hier – mein Lieblingspassus: "Eine Ärztin aus Günzburg in Bayern berichtet, dass Iraker sie zwingen wollten, das Kreuz in der Praxis abzuhängen: Es führe zu Fehlgeburten."
Oder in Dortmund und Umgebung, wo die Serie der Vergewaltigungen, pardon, Willkommensdankabstattungen nicht endet (hier, hier, hier)?– im badischen Bad Krozingen durfte sich sogar eine 63jährige in den Empfängerkreis einreihen (hier).

Dies ist zwar eine Chronik, doch ich will es nicht übertreiben mit den Einzelfällen, zumal sie ja nicht zusammenhängen, also nur als Bedrohung wahrgenommen werden, obwohl sie gar keine sind, und zurückkehren zum führenden Hauptstadtblatt und dem vom ihm hervorgezauberten Experten für "soziale Hierarchien, Vorurteile und politische Psychologie", Frank Asbrock, Professor für Sozialpsychologie an der TU Chemnitz, der auf die Frage:

"Und diese Ängste schlagen sich dann zum Beispiel in fremdenfeindlichen Hass-Tiraden im Netz nieder?"
gekonnt repliziert:
"Ja, das ist für viele eine Form, mit Bedrohung und Angst umzugehen. Gegen das Gefühl der Bedrohung wollen Menschen etwas unternehmen. Sie schreiben dann Kommentare gegen Flüchtlinge bei Facebook oder demonstrieren gegen eine Asylunterkunft."
Der Journalist lässt sich nicht lumpen und hakt nach: "Was haben sie davon?"
Antwort: "Sie fühlen sich dann besser."
Ungefähr so gut wie Frager und Experte nach diesem geradezu tschechowschen Dialog oder der Einzelfall-Nafri nach Verlassen des Gebüschs, in dem sich die nächtliche Joggerin noch die Haare ordnet. Denn es ist doch klar: Der Arzt im selben Stadtteil wird erstochen, die Tochter sexuell belästigt, der Bekannte einer Freundin zustimmunsgfrei penetriert, dann fühlst du dich als missmutige Kartoffel bedroht, obwohl du selber gar keine Speckmusch hast, und ziemlich scheiße, weil eben auch keine Knarre, aber wenn du dann auf Facebook was gepostet hats, geht's dir wieder besser. Es leben die sozialen Medien!

Doch das wirkliche Haileid des journalistisch-sozialpsychologischen Kretinismus folgt noch.
Frage: "Kann das Gefühl der Bedrohung auch erklären, warum der Fall des ehemaligen Nationalspielers Mesut Özil so stark polarisiert?"
Expertenantwort: "Ja, Özil fordert die Weltsicht vieler Menschen heraus und wird deshalb als Bedrohung wahrgenommen."

Außer in der Abwehr von Südkorea und Manchester City.

(Den ganzen Seim finden Sie, so Sie ihn wirklich suchen, hier.)


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Einen Fall habe ich mir im Urlaub noch notiert. In Bochum verurteilte ein Schwurgericht einen Zweifachmörder zu einer lebenslangen Haftstrafe. Der Mann hatte ein Rentnerehepaar, 79 und 78 Jahre alt, in dessen Wohnung überfallen, der Frau mit dem Messer in den Hals gestochen und ihr mit Tritten den Rest gegeben, danach dem bettlägerigen, beinamputierten Mann den Schädel eingeschlagen. Tatmotiv: Er wollte, so der Richter, "mit dem erbeuteten Geld Party machen, Drogen nehmen und sich mit Prostituierten vergnügen". Die Medien sprachen von einem "Bochumer", "Mann" oder "35jährigen". Einzig Bild nannte den Namen des Mörders: Gökhan K. Spielt der etwa eine Rolle? Natürlich nicht. Deswegen hat ihn ja auch niemand veröffentlicht.

Mittwoch, 22. August 2018

Gniffke ruiniert den Ruf der Tagesschau immer mehr

Der Streit zwischen dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) und dem Chefredakteur der ARD-Tagesschau, Kai Gniffke, geht in eine neue Runde. Palmer hatte am Wochenende die Tagesschau dafür kritisiert, daß sie nicht über den Mord an einem Arzt in Offenburg durch einen somalischen Asylbewerber berichtet hatte.
Wenn ein Mensch, der im Beruf anderen Menschen helfe, ohne erkennbaren Grund erstochen werde, sei das kein gewöhnlicher Raubmord, sondern ein Fall von besonderer Abscheulichkeit, über den auch berichtet werden müsse, forderte Palmer. Hinzu komme, daß Asylbewerber bei schweren Gewalttaten in der Kriminalstatistik überrepräsentiert seien. „Gesichert ist mittlerweile auch, daß die Angriffe mit Messern zunehmen und wiederum Asylbewerber dafür wesentlich verantwortlich sind.“

Gniffke wies am Montag in einem über 30minütigen Videostatement die Kritik zurück und rechtfertigte die ausgebliebene Berichterstattung. „Wir müssen einfach nur gucken, ob jeder Mordfall, jede Tötung tatsächlich auch ein Fall ist, der in der Tagesschau vorkommen soll. Wir sind eine Sendung, die über das berichtet, was Relevanz hat für eine gesamte Bevölkerung in diesem Land. Einzelne Kriminalfälle haben in dieser Tagesschau nicht ihren Platz. Wir wären sonst ein Kriminalmagazin, was wir nicht sein wollen“, erläuterte er.
Die Ansicht, daß die Nachrichtensendung über den Fall hätte berichten sollen, da es sich dabei um ein besonders abscheuliches Verbrechen handle, teile er nicht. „Wenn wir sagen, nur die besonders abscheuliche Taten kommen in der Tagesschau vor, dann hätten wir eine Sendung, die ein Großteil unseres Publikums so nicht sehen wollte”, gab Gniffke zu bedenken. Palmers Argumente hätten ihn „nicht wirklich überzeugt“.
Es stimme zwar, das Asylbewerber sehr häufig an Verbrechen beteiligt seien. „Wenn man sich die Statistik aber genau anschaut, stellt man fest, wenn man diese Gruppe der jungen, alleinstehenden Asylbewerber vergleicht, mit der Gruppe der jungen, alleinstehenden Deutschen, merkt man, da ist dann schon wieder gar nicht mehr so ein großer Unterschied.“ Diesen Grad der Differenzierung müsse die Tagesschau leisten.
Palmer: Gniffke setzt Reputation aufs Spiel
Dem hielt Palmer wiederum am Dienstag abend auf Facebook entgegen: „Es handelt sich nicht um einen Mord, wie er leider täglich vor kommt, aus Habsucht, Rache oder zwischen verfeindeten Banden. Es ist ein außergewöhnlich tragischer Fall und daher eine Nachricht.“
Wenn die Tagesschau als eine der wichtigsten Nachrichtenquellen Deutschlands zudem behaupte, nach ihren Recherchen gebe es keine Hinweise auf eine überproportionale Beteiligung von Asylbewerbern an Tötungsdelikten, sei das „äußerst bedauerlich“. Auch wenn man Alter und Geschlecht berücksichtige, „bleibt ein großer Unterschied bei der Häufigkeit von Tötungsdelikten zwischen Asylbewerbern und deutschen Staatsbürgern“.
Der Grünen-Politiker warf Gniffke vor, die Reputation der Tagesschau leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Er setze sich ohne Not dem Verdacht aus, den Menschen Nachrichten über den wahren Zustand des Landes verschweigen zu wollen. „Ihre Rechtfertigungsversuche haben das noch verschlimmert. Denn jetzt steht auch im Raum, Sie wollten den Leuten vormachen, es gebe kein Problem mit der Häufigkeit von Tötungsdelikten bei Asylbewerbern“, schrieb Palmer.

Die Bürger erwarteten, daß ein Mensch, der Hilfe verlange und erhalte, seinen Helfern nicht in kürzester Zeit Schaden zufüge oder ihnen sogar nach dem Leben trachte. „Deshalb ist es für mich auch gesellschaftlich relevant, wenn Asylbewerber so häufig zu Mördern werden, wie dargestellt. Ich bin nicht davon überzeugt, daß unser Asylsystem bisher ausreichend gut funktioniert, um die Gefahr, daß ein Arzt oder jeder andere Helfer zum Opfer wird, zu minimieren.“
Es ist nicht das erste Mal, daß die Tagesschau wegen ausbleibender Berichterstattung über Verbrechen von Asylbewerbern in der Kritik steht. Als der Mörder der Freiburger Studentin Mari L. gefaßt wurde, hielt das die Tagesschau ebenfalls nicht für berichtenswert. Der Fall, so Gniffke, habe keine überregionale Relevanz gehabt.    JF


 

Immer noch aktuell



Leute lest Sieferle!

Ehrensachen



"Haß ist Sache des Herzens, Verachtung des Kopfs. Das Ich hat keines von beiden in seiner Gewalt", schreibt Schopenhauer (Paralipomena, Psychologische Bemerkungen, § 324). "Haß und Verachtung stehn in entschiedenem Antagonismus und schließen einander aus. Sogar hat mancher Haß keine andere Quelle als die Hochachtung, welche fremde Vorzüge erzwingen. Und andererseits, wenn man alle erbärmlichen Wichte hassen wollte, da hätte man viel zu tun: verachten kann man sie mit größter Bequemlichkeit samt und sonders. Die wahre, echte Verachtung, welche die Kehrseite des wahren, echten Stolzes ist, bleibt ganz heimlich und läßt nichts von sich merken. (...) Kommt dennoch einmal diese reine, kalte, aufrichtige Verachtung zum Vorschein, so wird sie durch den blutigsten Haß erwidert; weil sie mit Gleichem zu erwidern nicht in der Macht des Verachteten steht."

Da kann ich wohl von Glück sagen, dass ich für den Hass zu gleichgültig und für die Verachtung zu weichherzig bin. Aber wohin ich mit meinem Ekel soll, vermochte mir noch kein Weiser zu sagen.


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Der Leipziger Maler Axel Krause hat erklärt, er halte die illegale Masseneinwanderung für einen großen Fehler und die AfD "für ein zu begrüßendes Korrektiv im maroden Politikbetrieb". Darf der das einfach so sagen? Sind wir schon wieder so weit? Ja, das sind wir, dachte sich der Galerist Christian Seye und kündigte Krause nach 14jähriger Zusammenarbeit die Freund-, Gefolg- und praktisch Landsmannschaft. Die Galerie Kleindienst wolle die politischen Ansichten des Malers weder teilen noch mittragen, und "das macht man im Prinzip, wenn man ihm eine Präsentierfläche gibt", sagte Seye. Wer sich Krauses Bilder anschaut – der Künstler wird der Neuen Leipziger Schule zugerechnet – und sich dann fragt, wo dort politische Ansichten transportiert werden, hat das Prinzip des harten, aber notwendigen Ausschlusses eines Schädlings aus der Volksgemeinschaft nicht verstanden. "In einem Kunstmarkt, in denen Galeristen allzu oft ethische Ansprüche ausblenden, ist so ein Schritt ein Lichtblick", kommentiert ein grammatikalisch anfechtbares, aber ethisch tadellos gebliebenes Fachmagazin für artgerechte Künstlerhaltung. Mit der Kündigung seiner Galerie ist über den Maler praktisch ein Berufsverbot verhängt, denn keine andere Galerie, weder in der Heldenstadt Leipzig noch in anderen heroischen Gefilden, wird es wagen, einen "AfD-nahen Künstler" auszustellen. Die Nazi-Mentalität auf Nazijagd, x-te Fortsetzung.


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Der Tübinger OB Boris Palmer habe sich in der Bild-Zeitung beschwert, dass die Tagesschau nicht über die Ermordung eines Offenburger Arztes durch einen somalischen Asylforderer berichtet hat, teilt mir Leser *** mit und fährt fort: "Das ist ungerecht. Die großen Medien berichten durchaus über solche Fälle. Zum Beispiel wurde vor ein paar Tagen eine Syrerin mit Kind in einen Teich geschubst. Verletzt wurde niemand (auch nicht geringfügig). Aber nass. Darüber berichteten u.a. Spiegel, Focus, Bento, NDR und viele, viele andere.
Sie sehen, die Objektivität der News-Auswahl ist bei uns gewahrt. Deshalb ist der Respekt vor Journalisten auch so unermesslich hoch."


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Erstaunlich: Ein simples Paradoxon überfordert manchen Allerweltslinken anscheinend völlig. In Rede steht die Sentenz: "Immer mehr Arten sind vielfaltsbedroht“, mit der die Hamburger AfD für meine Lesung dortselbst an Goethes Geburtstag wirbt. Wer daran glaubt, dass unter den Parolen von Vielfalt, Buntheit und Diversität etwas anderes als ein Uniformierungs- und Gleichschaltungsprogramm läuft, der meint sicherlich auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet. Die Kommentare der Vielfaltspinsel sind von entlarvender Baumschulenschlichtheit. Immerhin diese Leute beweisen die Gültigkeit meiner Bemerkung.


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Zu den bevorzugten "Narrativen" der Willkommenkulturschaffenden gehört die Geschichte, dass "wir alle" einen Migrationshintergrund haben und die Menscheit sowieso aus Afrika stammt, weshalb wir Europäer uns nicht so zieren sollen, wenn ein paar Millionen mit diesem erlauchten und ihrerseits etwas länger konservierten Pedigree nun auf unserem Erdteil zu siedeln gedenken. Back to the roots! Wir sind alle Nafris bzw. Afrikaner!
Vor etwa 70.000 Jahren begann sich Homo sapiens, von Ostafrika aus in ganz Afrika und dem Nahen Osten auszubreiten. Vor 45.000 Jahren hatte er bereits Asien und Europa besiedelt. Was aber wurde aus seinen Halbbrüdern und -schwestern, den Vor- und Frühmenschen? Urgeschichtler haben dazu zwei Theorien aufgestellt, die "Vermischungshypothese" und die "Verdrängungshypothese". Erstgenannte besagt, dass sich unsere Uraltvordern mit anderer Vor- und Frühmenschen (wie dem Homo erectus und dem Neanderthaler) gepaart, vermischt und schließlich zum modernen Menschen entwickelt haben; sozusagen eine Art Hippie-Start. Die meisten Genetiker und Paläontologen sind jedoch aufgrund der genetischen Befunde der Ansicht, dass solche Vermischungen kaum stattgefunden und unsere Vorfahren die anderen einfach "verdrängt" haben; das ist die "Out-of-Africa-Theorie". (Verdrängtwerden durch Menschen aus Afrika, was es nicht alles gibt!) Nach dieser Theorie hatte Homo sapiens einfach in schnellerer Folge häufiger überlebenden Nachwuchs als die altmodischen Anderen; was sonst noch so zum Verdrängen dazugehört, kann sich jeder an den Fingern abzählen. So wie diese Gattung beschaffen ist, liegt die Vermutung nahe, dass unsere afrikanischen Vorfahren auf ihren Wanderungen die anderen einfach ausgerottet haben.
Die These, dass "wir alle" aus Afrika stammen, erhält vor diesem Hintergrund eine ganz neue Dimension. Dass jeder heutige Mensch genetisch von Mördern, Räubern, Vergewaltigern (bzw. Vergewaltigten) abstammt, ist unbestritten, aber etwas Neues wäre es, wenn wir samt und sonders Nachfahren von Völkermördern sind. Der Vorteil im Sinne des Zeitgeistes bestünde wiederum darin, dass sich die heutigen Rassen bzw. Ethnien innerhalb der Spezies Homo sapiens wegen der gemeinsamen Vorfahren genetisch ähnlicher sein müssten, als wenn unser Erbe sich aus einem Mulkul-Genpool von verschiedenen ("bunten") ausrottungsungeneigten Menschenarten speiste. Zugespitzt formuliert: Den Rassisten käme es entgegen, wenn die frühe Menschheit bunt war; die Buntheitsprediger können besser damit leben, wenn sie von Ausrottern abstammen.


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Ich reiche hier eine interessante Meldung aus dem vergangenen Jahr nach, auf die ich zufällig gestoßen bin. Das Shorenstein Center der zur Harvard Universität gehörenden Harvard Kennedy School verglich den Tenor der US-Medienberichterstattung über die ersten hundert Tage von Trump, Obama, Bush und Clinton. Das Ergebnis ist wenig überraschend: Beim schlimmen Donald waren 80 Prozent der Berichte negativ, bei Obama 41 Prozent; Bush kam immerhin auf lediglich 57 Prozent. Noch drastischer fällt die Auswertung einzelner sogenannter Nachrichtensender aus. Jeweils 93 Prozent der Beiträge von CNN und NBC zeichneten ein negatives Bild des aktuellen Präsidenten, und der angebliche Supporter Fox-News kam auf 52 Prozent negativ getönte Beiträge (die New York Times übrigens auf 87 Prozent). Aber ein Sender übertraf sie alle mit 98 Prozent Negativberichterstattung: die ARD im fernen Germany. Die ominösen zwei Prozent müssen sie in tiefster Nacht ausgestrahlt haben...    MK am 21. 8. 2018