Stationen

Donnerstag, 31. Oktober 2019

Lassen Sie sich nicht aufwiegeln!!

Mitbürgerinnen! Schwestern! Landsfrauen! Landfrauen! Stadtmädchen! Genossinnen und Kameradinnen! Deutsche Mädel! Liebe Freundinnen, verehrte Damen!
Globalisten, Linke und Blockflöten warten sehnsüchtig auf einen deutschen Anders Breivik, um ein Ermächtigungsgesetz durchsetzen zu können, mit dem die AfD kriminalisiert werden und die eigene Machtposition zementiert werden kann.
All die fidele Hetze und fromme Propaganda, mit welcher unser Land derzeit überzogen wird, vom "Nazi-Notstand(?)" in Elbmordor bis zum "Missionswohnen" im Höcke-Gau, verfolgen einzig den Zweck, Sie aus der Fassung und in den Harnisch zu treiben. Lassen Sie sich durch diese Hetze nicht aus der Ruhe bringen. Und spenden Sie ihren aufgebrachten Gefährten Trost und Kamillentee!



Indessen in Bremen...

Ton, Steine, Scherben - und UntertanInnen

Letzten Freitag, kurz nach 14 Uhr, bekam ich eine mail vom Bayerischen Fernsehen. Annette Peter aus der Abteilung Innenpolitik und Zeitgeschehen/Redaktion Gespräche/„Münchner Runde wollte wissen, ob ich „im Lande wäre“ und eine „Meinung zur Situation in Europa“ hätte.

Ja, schrieb ich zurück, ich wäre im Lande und hätte auch eine Meinung zu der Situation in Europa. „Ich sehe mit Entsetzen, dass alle meine Vorhersagen aus meinem vorletzten Buch (Die letzten Tage Europas) übertroffen werden.“ Worauf Frau Peter anfragte, ob ich „eventuell zeitlich für eine Runde am Dienstagabend verfügbar“ wäre. Im Prinzip schon, antwortete ich, aber ich hätte keine Lust, nach München zu fliegen. Das wäre nicht nötig, schrieb Frau Peter, „wir sind in Berlin“. Gestern, kurz vor 10 Uhr, bekam ich dann die offizielle Einladung. Ich sollte mich heute um 19.45 im Hauptstadtstudio der ARD einfinden, die Sendung würde um 20.15 Uhr aufgezeichnet werden, das Thema wäre:

Flüchtlingskrise: Schafft Merkel noch die Wende?

Mit folgenden Gästen: Gerd Müller, Claudia Roth, Dimitris Droutsas und Henryk M. Broder.

Nanu, dachte ich, was macht der alte „Bomber der Nation“ in einer Runde über die Flüchtlingskrise? Trainiert er vielleicht eine Mannschaft mit Migrationshintergrund? Wer Dimitris Droutsas ist und was er macht, wusste ich nicht, aber ich freute mich darauf, Claudia Roth zu treffen, weil ich sie schon lange fragen wollte, warum sie neulich bei einer Demo mitgelaufen ist, auf der „Deutschland, du mieses Stück Scheiße!“ gerufen wurde. Und ob so etwas mit ihrem Amt als Vizepräsidentin des Bundestages vereinbar wäre.
Eine halbe Stunde später meldete sich Frau Peter wieder. „Jetzt gibt es eine kleine Änderung bei uns, und daher meine Frage, könnten Sie auch nächste Woche zu uns nach München kommen, das wäre der 8. März in München. Es wäre sehr schön, wenn das klappen könnte, bitte mailen Sie mir, dann würde ich mich um ein schönes Hotel kümmern.“
Eine kleine Änderung? München statt Berlin? 8. März statt 1. März? Und was sollte das Versprechen bedeuten, Frau Peter würde sich um ein schönes Hotel kümmern? Wenn ich in ein schönes Hotel will, gehe ich zum Teetrinken ins Adlon, dafür muss ich nicht nach München düsen. Plötzlich überkam mich eine Ahnung. Konnte die Ausladung etwas mit Claudia Roth zu tun haben?

Ich fragte nach. Ja, schrieb Frau Peter, „der Grund ist Frau Roth“. Und: „Leider weiß ich immer noch nicht, was zwischen Ihnen vorgefallen ist. Aber ich habe gestern verstanden, daß ich Sie nicht gemeinsam einladen kann. Das bedaure ich persönlich sehr.“

Nun, ich schwöre es, zwischen Claudia Roth und mir ist nichts, rein gar nichts vorgefallen, außer dass ich einige Male geschrieben habe, was ich von ihr halte. Das ist mein gutes Recht. Ihr gutes Recht ist es, mit mir nicht an einem Tisch sitzen zu wollen. Aber warum werde ich dann ausgeladen und nicht Claudia Roth?
Heute Nachmittag, kurz nach 16 Uhr, meldete sich Frau Peter wieder: „Ich weiß Sie sind mir jetzt böse, aber ich kann leider auch nichts dafür, daß Sie heute abend nicht mehr geladen sind, ich hoffe immer noch darauf, dass Sie mir verzeihen, spätestens bis nächste Woche, wenn sie unser Gast sind. Humor ist immer überlebenswichtig.“

Ja, Humor ist, wenn man trotzdem lacht und Münchner Runde ist, wenn Claudia Roth bestimmt, wer teilnehmen darf. HMB

Ikonographie



Toxische Weiße könnten Unheil anrichten, wenn sie nicht von kleinauf indoktriniert werden. Zum Beispiel vom Schwarzen Kinderkanal, der seine Kinder-Reporter seit Jahren in einem T-Shirt auf Sendung schickt, auf dessen Vorderseite ein stilisiertes Reporter-Mädchen im Tschador gedruckt ist.

Oder ist das ein Astronautinnenhelm für einen Rechercheabstecher ins All zu Allah??



Wie lange werden sich die normalen autochthonen Westeuropäer die täglichen Pöbeleien mit angeblich multikultureller, angeblich antirassistischer, angeblich antisexistischer, tatsächlich aber vor allem gegen ihre eigene Kultur gerichteter Symbolik – und beileibe nicht nur Symbolik – gefallen lassen?
Da ich seit 1975 die kaltschnäuzige, debile, aber unerschütterlich selbstgerechte und entschlossene Dreistigkeit linker Aktiver, Akteure, Agitatoren und Aktivisten beobachte, halte ich persönlich solche Details für gezielte Provokationen, die alle nur das eine Ziel haben: dass Leute durchdrehen und verbal oder real Amok laufen, damit man den Kampf "gegen rechts" – also für mehr Internationalsozialismus – forcieren und populistische Parteien mit Verboten überziehen kann.

Der Claudi-Roth-Islam ist lieb, treu, bunt und exotisch, da wird niemand unterdrückt, ausgepeitscht oder geköpft. Und deswegen trägt die Claudi, wenn sie die bärtigen Onkels im Südosten besucht, auch ein Kopftuch (obwohl gerade sie wie geschaffen wäre für den Niqab), aber trotzdem Hosen, wie eine echte kunterbunte Kinderreporterin.

Man achte auch auf die Farbe Violett. In den meisten Emoji-Zeichensätzen wird das Kopftuch in dieser Farbe dargestellt.





Im Rahmen der "Lufthoheit über die Kinderbetten" strahlte der Kinderkanal bereits Beiträge aus, die in ihrer Islamophilie ganz den Eindruck erwecken, als seien sie von deutschen Tschador-Trägerinnen verfasst worden.

Zum Beispiel erklärte Kika im November 2015 seinem juvenilen Publikum, die Terroranschläge von Paris seien im Grunde eine verständliche Reaktion auf, erstens, den Kolonialismus und, zweitens, die Deklassierung der Muslime in Frankreich (beachten Sie auch hier die im Stile der Kinderreporter gestalteten Piktogramme der Terroristen; es scheint Methode zu haben, wenn kein Haar zu sehen ist).

Im November 2017 zeigte der Kanal eine Dokumentation über die Beziehung der sechzehnjährigen hessischen Schülerin Malvina zu einem syrischen Flüchtling namens Diaa, wobei zum einen die nachträgliche Korrektur von Diaas Alter (von 17 auf 19) Anstoß erregte, zum anderen die Ansichten des Buben, der hier gastlich aufgenommen und alimentiert wurde, sich aber keineswegs wie ein Schutzsuchender aufführte, sondern das deutsche Mädchen praktisch als Willkommensgeschenk betrachtete, das nach seiner Pfeife zu tanzen habe und dem er seine Glaubens-, Speise-, Verhaltens- und Bekleidungsvorschriften aufdrücken könne – wäre die Musterbeziehung mitsamt der Seele von Malvina nicht in die Brüche gegangen, könnte heute vielleicht ein Kinderreporter mit Tschador-T-shirt eine bekopftuchte Malvina interviewen, sofern Gevatter Diaa nichts dagegen gehabt hätte.

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Kein dümmer Land in dieser Zeit






Ein ganzes Land versinkt in geistiger Umnachtung. Besonders einfältig ist die Ersetzung und Aufhebung des Rechts durch die Gnade.
Gnade uns Allah, wenn es tatsächlich einmal so weit kommt und das Recht zur Option herabgestuft ist. Denn dann werden alle diese hirnlosen Parölchen nach und nach umgedreht.

Die harmlos klingende Herabsetzung der Einsamkeit sollte man durchaus als Drohung verstehen! Sozialisten sind Kollektivisten, sie wollen die Menschen sozialisieren, und das geht nur in der Herde. Eine Herde, die angeführt wird und gegen Abweichler mobilisiert und in eine Meute verwandelt werden kann.

Wörter wie "narzisstisch" und "nicht teamfähig" sind die heutzutage gebräuchlichen Schimpfwörter und Schmähungen, mit denen Menschen gebrandmarkt werden, die zu talentiert sind, um in der Gemeinschaft aufgehen zu können und nicht talentiert genug, um von einer Gemeinschaft zur Führungsfigur akklamiert werden zu können.

"Das Abseits als sicherer Ort" hieß ein autobiographischer Bericht Peter Brückners, der die NS-Zeit als Jude in Deutschland verbrachte.
Einsamkeit ist der einzige Schutz vor der allgegenwärtigen Propaganda und dem allgegenwärtigen Geschwätz. Die großen Aphoristen wie Lec sind alle einsame Menschen.
Die Diktaturen des 20. Jahrhunderts haben ihre Menschensklaven möglichst rund um die Uhr betreuen und kontrollieren wollen.
".... schließt sich vom Kollektiv aus", wurde in der DDR akribisch im Zeugnis notiert, wenn ein Kind eigenbrötlerisch war, zu selbständiger Reflexion neigte, der inneren Stimme lauschte, sich bemühte, die eigene Wahrhaftigkeit zu bewahren, eigene Wege ging, eigensinnig war, sich nicht in den vorgegebenen Zwangskonsens fügte oder in irgendeiner Weise als Außenseiter auffiel.
 "Big brother is watching you", das heißt: Du bist nie allein. Allein könntest du auf eigene Gedanken kommen. Heute treiben sie der Nutztierherde im Gatter der "Teamfähigkeit" und von #Initiativen der Vielen die eigenen Gedanken aus, vom Alptraum des elektronisch überwachten Ameisenstaates nach chinesischer Rezeptur zu schweigen (Mehr über die Imbezilenbusse hier.)

Die Einförmigkeit und der Einzelne

"Zugleich ist diese fortschreitende Zerbröckelung der geschichtlichen Völker in gefügelos-ungefügige Massen von einem Geschehen noch begleitet, das auf eine der Mania griechischen Altertums verwandte Krankheit deutet. Denn nun beginnen die vermassenden Völker mit ihrer eigenen Jugend- und Frühgeschichte auch ihre bis dahin heilig gehaltenen Überlieferungen, kraft deren sie an der verschütteten Urüberlieferung teilhaben, mit wütender Verbissenheit täglich mehr zu hassen. (...) In Vorgängen dieser Art vollzieht sich dann nicht sowohl der Untergang, als vielmehr der Selbstmord der Völker. (...)
Entstaltung und Zerfall der Völker im Massenbrei setzt sich von da ab fort und fort mit steigender Beschleunigung. Dies kann nicht anders sein, weil die von der Vermassung befallenen Völker unabwendbar ihren Halt verlieren. Sie kommen ins Rutschen und entgleiten sich unaufhaltsam selber. Mit ihren Überlieferungen entäußern sie sich ihrer stärksten Stütze. Fahrlässig zuerst, dann vorsätzlich geben sie das Kerngehäuse ihrer Seelentümer der Fäulnis preis, um gleich darauf selber zu verfaulen. Jeglicher Eigenrichtung, jeglicher Eigenrichtigkeit verlustig, treiben sie unstet dahin, wohin die Winde sie wirbeln, wohin die Wasser sie wälzen. Schon sind sie, ohne es zu merken, die 'spielend' leichte Beute geworden ihrer jeweiligen Aufwiegler, Einpeitscher und Verhetzer, die bloß auf die Gelegenheit, die Macht zu ergattern, hinter allen Straßenecken lauern. (...)
Es winkt in den endlich-eingeengten Raum der Geschichte die labende Luftspiegelung eines unendlich-grenzenlosen Fortschritts. In allen die unbedingte Gleichheit auch äußerlich herzustellen, kann nicht viel kosten, nachdem sich für das vermasste Volk die innere Gleichförmigkeit von selbst versteht. (...)

Vorher muß allerdings noch etliches geschehen. Vorher müssen beispielsweise die Andern, die den Weg der Irre nicht bis ans Ende gehen wollen, auf die Knie gezwungen, notfalls ausgerottet werden. Gegen sie den Haß zu schüren, wird vordringliches Anliegen jener geist- und seelenmörderischen Massenabrichtung, welche jetzt an die Stelle früherer, manchmal gewiß mit Fehlern behafteter Jugend- und Volkserziehung tritt. Was es unter derlei Umständen mit dem Frieden im Zeitalter der Masse auf sich habe, malt jeder am leichtesten sich selber aus, der noch nicht selber Masse ist. Das Zeitalter der Masse ist wesensgemäß auch das Zeitalter vollendeter Friedlosigkeit. Im gleichen ist die Masse als solche wesensgemäß Massa Damnata, wenn nicht im augustinischen Sprachverstande, so doch in dem besonderen Begriffe, daß sich in ihr, die an und für sich leer ist, der Fluch der Friedlosigkeit erfüllt."

(Leopold Ziegler: Evangelischer Friede. Meinen Freunden zum Neujahrsangebinde 1952)

Die NPD Europas


Kommt Zeit, vergeht Rat.


                                 ***


Der progressistische Intellektuelle hat zwei Maximen: Alles, was sich nicht exakt definieren lässt, existiert auch nicht, und alles, was sich definieren lässt, ist konstruiert.


                                ***


Merksatz: Es gibt keine gesellschaftliche Struktur, die nicht von ethnischen Loyalitäten geprägt ist.

(Nein, die Fremdenlegion ist keine "gesellschaftliche Struktur"; ja, auch die katholische Kirche ist von ethnischen Loyalitäten geprägt, in jeder jeweiligen katholischen Ethnie.)


                                ***


Ein nicht unerheblicher Teil meiner Zeitgenossen scheint derzeit in Greta Thunberg eine Art Weltretterin zu sehen. Wer einem Menschen ins Antlitz blicken will, der tatsächlich die Menschheit gerettet hat, bitte:




Ich war damals 5 Jahre alt.  

Gott segne Sie, Wassili Alexandrowitsch.


                                ***


Der Tatsache, dass viele Politiker höhnisch in jedes ihnen hingehaltene Mikrofon sagen, man dürfe Höcke lauf Gerichtsbeschluss als 'Faschist' bezeichnen, lässt sich nicht nur entgegenhalten, als was man Renate Künast laut Gerichtsurteil bezeichnen darf (ein berechtigter Hinweis, der allerdings wohl nicht nachhaltig sein wird, da mit einer Aufhebung des Urteils in der nächsten Instanz zu rechnen ist), sondern - im Hinblick darauf, dass Söder tönt, die AfD sei 'die neue NPD' - dass man nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts die CSU als 'die NPD von Europa' bezeichnen darf (sofern es um eine politische Auseinandersetzung und nicht um eine reine Schmähkritik geht) – BVerfG, Beschluss vom 22.6.1982 – 1 BvR 1376/79. Von der Meinungsfreiheit ist es eben gedeckt, den größten Blödsinn zu behaupten, soweit es um Meinungen, also Wertungen, und nicht um falsche Tatsachenbehauptungen geht.






Meine Generation ist nur noch peinlich. Zum Kotzen. In der Tat waren meine besten Freunde bisher immer alle mindestens 10 Jahre älter oder 10 Jahre jünger als ich.

Dienstag, 29. Oktober 2019

Tip für Erdogan

Den Kurden klarmachen, dass man Grenzen eh nicht schützen kann und dass eine kurdische Kultur jenseits der Sprache ohnehin schlicht nicht identifizierbar sei. protokoliert

Frage an einen deutschen Imam

Was steht bei Ihnen höher, die deutsche Verfassung oder das Scharia-Gesetz?

Wenn wir eine Minderheit sind, die deutsche Verfassung. Wenn wir in der Mehrheit sind, die Scharia.

Folgerichtig

"Als die Bundeskanzlerin den Saal betritt, stehen alle auf, als sei sie die Queen", schleimt ein Schleimsachverständiger auf Spiegel online. "Merkel amüsiert es, und es freut sie wohl auch. Ministerpräsident Söder hält ein Grußwort, verspricht Taten statt Worte im Kampf gegen den Antisemitismus. Er redet über viele Themen, auch über Fake News und warnt: 'Der Pfad der Unwahrheit führt immer ins Nirwana.'"

Dieser Söder-Satz ist so brunzblöd, er zeugt von einer derartigen Geist- und Ahnungslosigkeit (und ist, nebenbei, wahrscheinlich auch buddhismusfeindlich), dass er einen gesonderten Tusch verdient.
Doch die eigentliche Frage lautet: Warum bekommt die Kanzlerin in einem Haus, das von bewaffneten israelischen Sicherheitsleuten rund um die Uhr bewacht wird, die auch sehr genau wissen, vor welcher Klientel, den Theodor-Herzl-Preis des World Jewish Congress? Weil Herzl wollte, dass möglichst viele europäische Juden nach Israel auswandern, und wer hätte in jüngster Zeit mehr dafür getan als die Bundeskanzlerin?

Die neuen Denunzianten und der schleichende Totalitarismus in der EUdSSR




Spitzel werden jetzt als "kritische Journalisten" bezeichnet. Das online-Portal Übermedien beklagt, dass der Berliner Christoph-Links-Verlag von einer "Abmahnwelle von rechts" überzogen werde.
Es geht um ein Buch namens "Völkische Landnahme", geschrieben von zwei "JournalistInnen" und "langjährigen BeobachterInnen der deutschen Neonazi-Szene". Die beiden Antivölkischen Beobachter beschreiben darin, "wie Rechtsextreme sich oftmals unbemerkt im ländlichen Raum breit machen. Wie sie dörfliche Strukturen unterwandern, ökologische Landwirtschaft betreiben, sich für nationales Brauchtum und völkische Kindererziehung stark machen. Im Rampenlicht wollen die wenigsten solcher Neonazis stehen. Doch genau dafür haben Röpke und Speit gesorgt."


Mehrere Personen, die in dem Buch als Rechtsextreme und "völkische Siedler" mit vollem Namen und halber Adresse genannt werden, versuchen nun, sich auf juristischem Weg gegen diese unerwünschte Aufmerksamkeit zu wehren.
Der Verleger und die beiden AutorInnen halten die Abmahnungen für einen Angriff auf die freie Meinungsäußerung. Behaupten sie zumindest.
Die Sache ist simpel: Grundrechte sind Abwehrrechte, eigentlich gegen den Staat, aber auch gegen die Zudringlichkeit anderer. Diese Menschen wollen, gut epikuräisch, auf ihre Art im Verborgenen leben. Ich weiß nicht, ob es wirklich Neonazis sind, das ist in diesem Kontext sowieso einerlei; auch Nazis haben ein Recht auf Privatsphäre, auch Nazis haben das Recht, privat in Ruhe gelassen zu werden. Die sogenannten völkischen Siedler begehen offensichtlich keine Straftaten. Es ist hierzulande zwar verboten, Propaganda für den Nationalsozialismus zu treiben – Propaganda für den Kommunismus ist uneingeschränkt erlaubt –, aber was einer in seinen vier Wänden macht, ist in jedem Rechtsstaat seine Sache (wo Menschen wegen ihrer politischen Überzeugungen bedrängt werden und wehrlos an den Pranger der medialen Öffentlichkeit gestellt werden können, hat der Rechtstaat aufgehört zu existieren), Kinder zum Brauchtum zu erziehen ist ebenfalls Privatsache, und geflochtene blonde Zöpfe setzen neuerdings wieder ikonografische, ja idolatrische Standards, wenn es darum geht, ökologische Heilserwartungen zu wecken, die durch Claudia Roth abgesegnet wurden. Gefährlich können diese "Siedler" überdies nicht sein; ein Wichtel wie Andreas Speit ließe sich sonst kaum bei ihnen blicken.

Wo soll eigentlich mit diesen völlig minoritären, unerheblichen Privat-Nazis geschehen? Zu welchem Zweck stellt man sie? Was sollen sie tun? Da ziehen sie sich schon aufs Land in dünn besiedelte Regionen zurück, verstecken sich in the middle of nowhere, aber sie werden ans Licht gezerrt – mit welchem Ziel? Freiwillige Auswanderung? Vertreibung? Umerziehung? Staatliche Kindeswegnahme? Staatsbürgerschaftsentzug? Suizid?
Nur drei Zwecke vermag ich zu erkennen:
Erstens möchten die neuen Savonarolas moralisch punkten, indem sie einem Sündenbock den Eselshut aufsetzen (mit "kurzem Prozess", also ohne zu untersuchen, ob es sich - wie bei Dubček und Berlinguer - nicht vielleicht um Nationalsozialisten mit menschlichem Antlitz handelt).
Zweitens geht es womöglich gezielt darum, die "Rechten" bei allen Gelegenheiten so sehr unter Druck zu setzen, sie zu stigmatisieren, zu schmähen und zu verfolgen, bis endlich einer durchdreht und Amok läuft und man triumphierend ausrufen kann: Wir haben es doch gewusst! Wir haben sie zu recht verfolgt! Sie sind gefährlich! Beseitigt sie!
Drittens, wenn auf diese Weise kein ausschlachtbarer Homocid erwirkt werden kann, wenigstens ein Suicid. Dann hat derjenige, welchen man dazu trieb, erstens bekommen, was er verdient, und zweitens kann man das trotzdem ausschlachten, weil die Deutschen insgesamt zu blöd sind, um empört aufzuschreien, wenn einer von ihnen von einer verblendeten Meute in den Tod getrieben wird.

All dies ist totalitär. So ähnlich wie von Ingmar Bergmann in seinem Film "Das Schlangenei" geschildert.

Montag, 28. Oktober 2019

Einige präzisierende Überlegungen zum Axtmord in Limburg




"Da hat einer die Absicht, den Kopf vom Rumpf zu trennen, wählt das geeignete Werkzeug, und führt es zwar in Eile, aber doch in Ruhe durch wie eben irgendeine Arbeit. Und hört dann auch einfach auf, als er fertig ist. Eine völlig bewusste, gesteuerte, kontrollierte Handlung.
Mir schrieb einer, das sehe nicht wie ein Eifersuchtsmord aus, sondern wie eine öffentliche Pflichtübung zur Wiederherstellung der Ehre. So ein bisschen lästig, aber muss halt erledigt werden."
Schreibt Danisch.

In einer vorangehenden Notiz legt er dar, dass ihn die Versicherung, der Täter sei ein Deutscher, wenn auch mit tunesischen Wurzeln, weit mehr befremde, als wenn der Gattinnenmetzger eben erst zu uns hereingeschneit wäre, denn:
"Wenn nämlich einer hier geboren und aufgewachsen ist, und trotzdem die Axt auspackt, dann heißt das, dass hier geboren und aufgewachsen zu sein seine zivilisierende Wirkung komplett verloren hat. Dann bedeutet das nichts mehr.
Ich bin hier auch geboren und aufgewachsen, deutlich früher eben.
Bei mir bedeutete das aber noch, dass man danach in der Überzeugung lebte, dass man keine Selbstjustiz übt, andere nicht umbringt, und die Untreue der Frau vielleicht böse Worte und eine Scheidung rechtfertigt, aber keine Verstümmelung oder Hinrichtung.
Wenn also die Presse oder die Polizei oder die Politik meldet 'Der Täter ist Deutscher' oder gar hier geboren und aufgewachsen, dann finde ich das viel, viel schlimmer, als wenn sie sagen, der kam gerade vor zwei Wochen mit dem Boot an."

Das ist des Pudels Kern: Es gib offenkundig einen Unterschied zwischen Deutscher und deutscher Staatsbürger, soll ihn aber nicht geben. Gerade solche Taten belegen, dass in einigen oder wahrscheinlich sogar vielen orientalisch codierten Einwanderern ein kultureller Chip sitzt, der ihnen im Zweifelsfall den Befehl erteilt, das, was sie für ihre Ehre halten, auf die denkbar rustikalste Weise und ohne Rücksicht auf die zu erwartenden Konsequenzen wiederherzustellen.
Im Limburger Fall ist es nicht primär das "heiße Blut" gewesen, aus welchem die Tat resultierte, aber diese "Heißblütigkeit" dürfte mindestens ebenso oft der Auslöser unbegreiflicher Gewaltausbrüche sein – unbegreiflich deshalb, weil ja danach, trotz der perversen Milde deutscher Richter*innen, ein paar Jahre Gefängnis drohen, das Leben des Täters mithin, wie man sagt, im Eimer ist, und er das vorher wusste. Unbegreiflich erscheint also einerseits die Unverhältnismäßigkeit, andrerseits wie wenig sie ins Gewicht fällt. Das reinigende Gewaltgewitter muss solchen Typen dermaßen wichtig sein, dass jede Konsequenz daneben verblasst.

Und solcherart psychostrukturierte Gesellen leben nun sonder Zahl unter uns, tickende Zeitbomben, bereit, den Modus des Zusammenlebens täglich neu auszuschalten.
Vor diesem Hintergrund prangen die beiden Sätze der Katrin Göring-Eckhardt erst in ihrer ganzen Menschenfeindlichkeit und Niedertracht: "Wir bekommen plötzlich Menschen geschenkt"; "Deutschland wird sich ändern, und zwar dramatisch, und ich freu mich drauf."



Das neue Oxymoron

Eigentlich ist ein "jüdischer Dummkopf" ja ein Oxymoron. Aber wir leben in einer Zeit, die das Unmögliche möglich gemacht hat: es gibt jetzt auch unter Juden unglaublich dumme Deppen. Aber auch für den allergrößten Deppen findet sich im zerknirschten Deutschland immer irgendjemand bereit, einen roten Teppich auszurollen, wenn nur der Depp ein Linker ist. Erst recht, wenn er zusätzlich noch Jude ist.

Für Progressisten ist die Demokratie dann am Ende, wenn sie keine linken Mehrheiten produziert, und da unseren linken Plattköpfen keine anderen Argumente mehr gegen den Aufstieg der Populisten einfallen als so obszöne wie auch obszön dumme NS-Vergleiche, versucht der Tagesspiegel eben, solchen Anbräunereien ein Minimum an Dignität zu verleihen, indem man sie von zwei Israelis erledigen lässt, die obendrein noch die politische Führung ihres eigenen Landes schmähen – es handelt sich nämlich um linksradikale Israelis.
Freilich muss man hinzufügen, dass die beiden Herren dortzulande allenfalls als Polit-Freaks, als eine Art publizistischer Volkssturm durchgehen; den einen, Shimon Stein, vor Jahren mal israelischer Botschafter in Deutschland, kennt in Israel so gut wie kein Mensch – man kennt dort den aktuellen Botschafter Jeremy Issacharoff nur, weil dessen Sohn ein besonders exponierter Linksradikaler ist –, den anderen, Moshe Zimmermann, nimmt außerhalb der HaAretz-Redaktion (das entspricht in etwa einer israelischen Süddeutschen) niemand ernst. Hierzulande tat Zimmermann sich als Mitautor der neudummdeutsch "umstrittenen", tatsächlich bloß trendkonform im Sinne des Auftraggebers Joseph "Joschka" Fischer pauschalisierenden Pfuschpublikation "Das Amt und die Vergangenheit" hervor.

Die beiden Knilche zieht es ja nicht zufällig publizistisch nach Deutschland; hier wird Linksradikalen einfach mehr Wertschätzung entgegengebracht. Wenn diese windigen Figuren nicht nur die AfD, sondern auch Netanjahu furchtbar finden, wächst redaktionell zusammen, was politisch zusammengehört, nur eben in Israel kaum eine Rolle spielt.
Sollten Sie sich jetzt fragen, warum der Netanjahu seinen politischen Gegnern Botschafterjobs in 'schland verschafft: Dieser Posten gehört zu denjenigen, die nicht vom Premier bestimmt werden – im Gegensatz etwa zum Botschafter in den USA –, sondern vom Auswärtigen Amt, in welchem linke Klüngel walten.





BRDDR

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat, entweder auf Drängen der Fremdenführerin oder ihr bloß "entgegenarbeitend" (frei nach Ian Kershaw), eine Hotline eingerichtet, auf welcher der wachsame Bürger Meldung erstatten kann, wenn er in seinem Umfeld "rechte Umtriebe" bemerkt. Oder mutmaßt. Oder ahnt. Wörtlich geht es um: "Hinweise zu Rechtsextremismus, Rechtsterrorismus, Reichsbürger und Selbstverwalter". Solche Hinweise "werden rund um die Uhr vertraulich aufgenommen".

"Bitte missbrauchen Sie es (das Nottelefon – M.K.) nicht zur Denunzierung von Bürgerinnen und Bürgern", rufen die Denunziationsermunterer mit unterdrücktem Kichern.

Damit der kleine Blockwart 2.0 nicht völlig orientierungslos die Lichter und Lauscher aufsperrt, bekommt er einen Klick weiter ein Fahndungsprofil als Handreichung:
"Unter Rechtsextremismus", heißt es dort, "werden Bestrebungen verstanden, die sich gegen die im Grundgesetz konkretisierte fundamentale Gleichheit der Menschen richten..."
Die ist im GG zwar nicht intendiert, angepeilt, konkretisiert oder thematisiert, sondern nur die Gleichheit vor dem Gesetz, die Rechtsgleichheit aller deutschen Staatsbürger, denn im Gegensatz zu 'schland hat der Geltungsbereich des GG räumliche Grenzen, but "we work on it" (so M. Zuckerberg in ähnlichem Kontext zu A. Merkel).

"... und die universelle Geltung der Menschenrechte ablehnen."
Das heißt, sämtliche muslimische Staaten, die die Kairoer Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet und besagte Rechte samt und sonders unter Scharia-Vorbehalt gestellt haben, sind rechtsextrem. Gut zu wissen.

"Offener oder immanenter Bestandteil aller rechtsextremistischen Bestrebungen ist zudem der Antisemitismus."
Das wird mir allmählich etwas zu islamophob.

"Individuelle Rechte und gesellschaftliche Interessenvertretungen treten zugunsten kollektivistischer 'volksgemeinschaftlicher' Konstrukte zurück (Antipluralismus)."
Diese Beschreibung trifft mittlerweile leider auch auf die EU zu. 

Sonntag, 27. Oktober 2019

Trump-Sparrenpower


Beim Süddeutschen Beobachter machen sie sich tiefschürfende Gedanken über den "Vorstoß" der Bundesverteidigungsministerin, in Nordsyrien eine sogenannte Sicherheitszone errichten zu wollen. 
"In der Sache ist das ein plausibler Vorschlag, im Stil aber haben sich Kramp-Karrenbauer und auch die Kanzlerin bereits am ersten Tag schwere, ja unerklärliche Fehler geleistet. Die Arbeitsteilung zwischen Kramp-Karrenbauer und Angela Merkel ist unangemessen und lässt hinter der außenpolitischen Initiative zu viel innenpolitische Motivation vermuten. Und der Koalitionspartner SPD wurde sinnlos düpiert", statuiert das Hochqualitätsblatt.

Dieser rein innenpolitische Blick auf einen außenpolitischen Vorschlag ist symptomatisch, denn wir treiben ja längst "Weltinnenpolitik"* (wer hat dieses Oxymoron eigentlich erfunden? Küng? Sölle? Goebbels?); außerdem glauben sie in den Münchener Schriftleiterstuben, die deutsche Politik gelte noch was auf Erden. Schauen wir näher hin.

In Rede steht eine Sicherheitszone in Syrien unter Beteiligung der Bundeswehr, aber auch der Russen und der Türken. Zu diesem Zwecke treten wir zunächst vor den Globus. Zwischen Deutschland und Syrien haben Klio und Allah das Mittelmeer und die Türkei gelegt. Wenn AKK deutsche Soldaten dorthin entsenden will, lautet die erste Frage, auf welchem Wege eigentlich? Durch die Türkei? Da könnte Recep der Prächtige Einwände haben oder finden. Mit dem Flugzeug, durch die Luft sozusagen? Gute Idee, aber mit welchen Maschinen? Russland hat im vergangenen Jahr den Vertrag zur Benutzung seiner AN-124 auslaufen lassen. Eigene Transporter für Einsätze dieser Größenordnung besitzt die Bundeswehr nicht. Überkühn durchs erdnahe All? Der Termin für die Eröffnung von Altmaiers Weltraumbahnhof steht ja sozusagen noch in den Sternen, auch wenn starke Bautruppen vom BER abgezogen werden könnten. Dann also traditionell per Schiff! Die deutsche Flotte! Klar zum Kalfatern! Aber welche Schiffe? Der deutsche Flugzeugträger befindet sich leider noch in der Namensfindungsphase (Die "Süssmuth"? Die "Diskurs"? Die "Weltoffenheit"? Die "Vielfalt"?). Auf dem Landweg über Gibraltar und rommelmäßig quer durch Nordafrika? Aber mit welchem Material?

Das führt uns zur zweiten Kardinalfrage: Mit welcher Truppe eigentlich? Mit einer Bundeswehr, die mit der Formulierung "Bedingt einsatzbereit" noch euphemistisch beschrieben wäre? (Mehr dazu hier.)

Betrachten wir die geostrategische Lage von 'schland. Die Briten gehen raus aus der EU, eine Atommacht mit einer beachtlichen Flotte. Von den USA sind wir entfremdet, Trump zieht seine Marines überall zurück. Das amerikanische Desinteressse an der Nato verwandelt das Bündnis in einen Zombie. Russland ist militärisch hochpotent, weilt aber bekanntlich nicht im schrumpfenden Kreise deutscher Freunde. Die türkische Armee ist mittlerweile stärker als die Bundeswehr, sie hat beispielsweise mehr funktionierende (deutsche) Tanks als die deutsche Resttruppe. Womit sich Deutschland das russische und das türkische Wohlwollen erkaufen will, ist ein Geheimnis. Der deutsche Esel-streck-dich hat sich den Magen längst leergewürgt. China ist die Sphinx, die mit maliziösem Lächeln in der Loge sitzt und dem Satyrspiel vom Ende der westlichen Dominanz zusieht.
Nur ein einziger Verbündeter ist Merkel geblieben: Frankreich. Die einzige Atommacht der EU, wirtschaftlich ein alimentierungsbedürftiger Chlochard, im Inneren zutiefst zerrisssen und bürgerkriegsbereit, aber der gallische Hahn wird bis zuletzt nach der Hegemonie über den Rest krähen. Den atomaren Drohschutz, den er dem rechtsrheinischen Nachbarn theoretisch gewähren kann, wird er sich praktisch teuer bezahlen lassen.

Die Sicherheitszone in Nordsyrien ist eine eskapistische PR-Idee, mit der sich AKK innenpolitisch wichtig machen will, da hat der Süddeutsche wohl recht. Die Dilettantentruppe um Merkel hat dieses Land weit gebracht. Deutschland ist geopolitisch in keiner Beziehung ein Player, noch weniger als in den Zeiten der Pax Americana. Die kommenden Krisen werden zeigen, mit welchen Verrenkungen sich der politische (und militärische) Zwerg in der Mitte Europas anderen Mächten andienen muss. Die einzig noch interessante Frage lautet, ob dieser Zustand intendiert war, also ein Produkt der Perfidie ist, oder ob tatsächlich nur Dummheit, Feigheit, Inkompetenz und ideologische Verblendung bis zu diesem Punkt geführt haben. Wie auch immer: Eine Mehrheit hat mitgemacht. Sie wird die Quittung bekommen. (Die anderen leider auch, ja, aber so läuft es bekanntlich immer.)   MK

*Meines Wissens geht der Begriff auf Carl Friedrich von Weizsäcker zurück. Jedenfalls verwendete er ihn in seinem Buch: "Wege in der Gefahr" von 1976, das er nach seiner Chinareise als Berater Helmut Schmidts schrieb.





       
Dass in Deutschland kein Bevölkerungsaustausch stattfindet, haben uns die Bundesregierung und die kanzleramtsnahen Medien nachdrücklich versichert. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich ein solches Phänomen nicht andernorts vollziehen und von denselben Medien ebenso nachdrücklich kritisiert werden kann, nämlich in Nordsyrien. 
Erdogan will "Millionen syrischer Geflüchteter ins mehrheitlich kurdische Nordsyrien zwangsumsiedeln und damit die dortige Bevölkerungsstruktur umschichten. Letztlich plant Erdogan also eine ethnische Vertreibung, zumindest mittelfristig", klagt beispielsweise Claudia Roth. Syrer wieder in Syrien anzusiedeln, laufe auf einen Bevölkerungsaustausch hinaus, bestätigt die Tagesschau

Syrer in Deutschland anzusiedeln, selbst wenn es sich nur zum Schein um Syrer handelt – es ist inzwischen aber gar nicht mehr nötig, mit falscher Identität einzureisen –, ist dagegen nur "die Umwandlung einer monoethnischen Gesellschaft in eine multiethnische und multikulturelle", wie es (Yascha Mounk im Gespräch mit Miosga erklärte (ab Minute 26:25).

Geigenwald



Aus diesem Wald in San Martino di Castrozza stammen die kostbarsten Geigen der Welt.

Samstag, 26. Oktober 2019

Pursuit of Happyness



Das Recht, nach Glück zu streben, geht auf einen Neapolitaner zurück: Gaetano Filangieri
(sagt Roberto Saviano).

Fazit




Kauft nicht bei Rechten!
Ihr traut es Euch ja sowieso nicht, weil irgendwann irgendwer die Käuferliste veröffentlichen könnte.

Mit prall gefüllten Segeln ins Verderben

Julia Klöckner äußerte das obligatorische Verständnis, meinte aber, die Bauern „in die Pflicht“ nehmen zu müssen und ihnen „Zumutungen“ aufbürden zu dürfen, die aber zum Teil finanziell durch Bereitstellung von finanziellen Hilfen wieder ausgeglichen würden. Nur einen Tag später legte die Regierung ihre Klimaschutzgesetze auf den Tisch. Die Aufregung ist groß: Sie seien verfassungswidrig und wirkungslos, Verbände aus der Industrie und der Energiewirtschaft sowie Gewerkschaften kritisieren einhellig das Hau-Ruck-Verfahren, bei dem sie keine ausreichende Zeit gehabt hätten, die Gesetzesvorlage zu prüfen und Stellung zu nehmen. 
Stefan Aust schreibt dazu unter der Überschrift „Deutschland – getrieben vom Panikorchester“ absolut treffend:
„Früher sagte man, Deutschland werde schlecht regiert, aber gut verwaltet. Inzwischen wird es nicht einmal mehr gut verwaltet, denn jede Behörde hat am Ende einen politischen Chef, den Bürgermeister, Landrat, Staatssekretär oder Minister. Inzwischen ist die Politik tief in die Verwaltungsapparate eingesickert und steuert diese – am liebsten gegen die Wand. Widersprüchlichkeit von Entscheidungen regiert die Tagesordnung, oft weiß die eine Hand zwar, was die andere tut – aber es kümmert sie kaum. Hauptsache, es klingt alles gut und entspricht dem aktuellen Tagestrend der Aufregung.“ 

„Made in Germany“, früher ein Gütesiegel, ist zum Warnhinweis mutiert. Es steht für „Achtung, Lügner und Betrüger“. Die sogenannte Elite manipuliert Software, egal ob von Fahrzeugen oder von Menschen. Auf eine solche „Elite“ ist naturgemäß kein Verlass, sie sind zur Führung von Unternehmen und erst recht eines Landes charakterlich komplett ungeeignet. Um des kurzfristigen Gewinnes Willen haben sie das Wichtigste geschrottet, was jede Führung zwingend benötigt: Vertrauen. Und wenn das weg ist, ist es weg. Kippeffekte gibt es nicht nur beim Klima. Ein Blick in die Wirklichkeit des Wirtschaftslebens mag zeigen, wie weg das Vertrauen ist...  Annette Heinisch

Europa in den Wechseljahren

Von drei auf neun Millionen springt Syriens Bevölkerung zwischen 1945 und 1980, als der Kriegsindex zwischen 4 und 5 steht. Auf 1.000 Männer im Alter von 55 bis 59 Jahren folgen 4.000 bis 5.000 Jünglinge zwischen 15 und 19 Jahren. Nur die Besten können – daheim oder in den Ölscheichtümern – auf akzeptable Positionen hoffen. Der stetig härter werdende ökonomische Wettbewerb wird umgeprägt in eine religiös aufgeladene Feindschaft. Seit 1976 erstreben sunnitische Muslimbrüder die Auslöschung der regierenden alawitischen Minderheit. Ihnen gelingen spektakuläre Morde, aber 1982 zertrümmert die Armee unter Rifaat Al-Assad, Onkel des heutigen Diktators Baschir, ihre Stadtviertel in Hama. Über 20.000 Menschen kommen dabei um. Das haben die Besiegten nie vergessen.
2011 steht Syrien bei 22 Millionen Einwohnern. Der Kriegsindex steht immer noch bei 4 bis 5. Doch die ökonomische Lage ist hoffnungsloser. Allein zwischen 2009 und 2011 wächst die Arbeitslosigkeit von 8 auf 15 Prozent. Seit 1980 ist die Zahl kampffähiger Männer aller Konfessionen (15-29 Jahre) von 1,20 auf 3,25 Millionen gestiegen. So viele gab es zuvor nie. So viele werden es auch nie wieder sein. Das gilt allerdings nur, solange die rund 6,7 Millionen Flüchtlinge nicht zurückkehren. Unter ihnen dominieren junge Männer und Frauen. Viele ziehen längst eigenen Nachwuchs auf. Drei Millionen Exilsyrer sind deshalb jünger als 18 Jahre.

Der Kriegsforscher Herwig Münkler verteidigt 2016 die Aufnahme einer knappen Million Syrer durch Angela Merkel mit dem Bild eines „Überlaufbeckens“. Als solches sollte Deutschland rund fünf Jahre lang – bei Kosten von etwa 100 Milliarden Euro – die jungen Araber menschenwürdig versorgen, um sie nach Kriegsende in ihre Heimat zurückzuführen.

Allerdings hatte Berlin nicht bedacht, dass die Syrer ihrerseits aus einem ‚Becken‘ flohen, das nicht nur dauernd 'überlief‘, sondern aus eigenem Nachwuchs auch immer wieder bis zum Rand nachgefüllt und eben dadurch stets Kriegsverluste absorbieren konnte.
Wie der Autor von seinen türkischen Studenten (Diplomaten und Kommandeure) am NATO Defense College (ROM) weiß, hatte auch Ankara bei der Aufnahme von 3,5 Millionen Syrern nicht an die Demografie hinter ihrem Bürgerkrieg gedacht. Auch Erdogan ging von ihrer baldigen Rückkehr aus, verstand nun aber, dass er mit Deutschland und den anderen Aufnahmeländern in derselben Falle saß. Die Kosten und die entsprechenden Reibereien würden immer nur zunehmen. Seitdem will er die Fremden, deren Kosten Berlin und Brüssel ja nur partiell abdecken, loswerden.
Denn ungeachtet der bis zu 500.000 Bürgerkriegstoten wächst Syriens Gesamtbevölkerung zwischen 2010 und 2020 von 21 auf 25 bis 26 Millionen. Davon leben 17 bis 19 Millionen innerhalb der Landesgrenzen. Das sind immer noch sechsmal mehr als 1945. Bis 2040 sollen es mit 30 Millionen intern sogar zehnmal so viele sein.
Syriens Regierung kann die bald 7 Millionen Exilanten also gar nicht zurückhaben wollen. Ihr jugendlicher Druck würde die gerade abflauenden Gemetzel umgehend wieder in umfassende Kriegsaktionen transformieren. Da überwiegend Sunniten kämen, müssten die alawitischen, christlichen und kurdischen Minderheiten überdies blutige Rache fürchten.

Baschir Assad hat diese Sorge unmissverständlich zum Ausdruck gebracht: „Wir haben von unserer Jugend zwar die Besten verloren, dafür aber sind wird als Gesellschaft homogener und gesünder geworden.“ ("We lost the best of our youth. / But in exchange, we won a healthier and more homogeneous society;")
Ein paar Millionen syrische Sunniten, die Ankara jetzt in Nordsyrien ansiedeln will, sind für Damaskus keine Sicherheitszone, sondern eine Kriegserklärung. Erdogan weiß das und Assad schickt Truppen an die türkische Grenze. Wer eine solche Zone aus Berlin oder woher auch immer garantieren möchte, verschiebt die gescheiterte Politik des Überlaufbeckens nur auf ein anderes Gelände. Sie mag dort weniger kosten als im hiesigen Hartz-IV-Sektor.
Doch man vergisst dabei leicht, dass selbst Putins Russland zwischen all den syrischen Fronten nicht nur siegt, sondern stetig auch Elitesoldaten verliert. Wie ihre deutschen Kameraden sind sie einzige Söhne oder gar einzige Kinder ihrer Mütter. Wenn sie fallen, wird ihre Familienlinie nicht – wie noch auf Jahrzehnte hinaus in Syrien, Irak oder Jemen – von den Brüdern fortgesetzt, sondern beendet. Wohl dem, der in dieser Region nicht Krieg führen muss.
Gunnar Heinsohn hat von 2011 bis 2019 am NATO Defense College (NDC) in Rom Kriegsdemographie gelehrt. In Stavanger hat er 2018 das Perspektivreferat zum 15. Geburtstag des Joint Warfare Center (JWC) der NATO gehalten.

Man rauft sich die Haare

Anetta Kahane hat einen Grad negativer Popularität erreicht, dass man sie nicht mehr vorstellen muss. Vielen gilt sie als Symbol einer Kontinuität im Kampf verschiedener deutscher Staatsmächte gegen Meinungsfreiheit und humane Grundrechte: Wie sie in ihrer Jugend ihre Mitbürger im Auftrag der DDR-Staatssicherheit bespitzelte und denunzierte, tut sie es heute als Vorsitzende einer Stiftung zur Beobachtung unliebsamer Haltungen in einer angeblich demokratischen Bundesrepublik, finanziert von einer inkompetenten, unbeliebten, um ihre Macht bangenden Regierung.
Ich bin, was Anetta betrifft, nicht unvoreingenommen. Ich kenne sie seit 1976, als wir beide Anfang Zwanzig waren. Die Bekanntschaft blieb oberflächlich, im Wortsinn flüchtig, denn ich bin Anetta stets aus dem Weg gegangen. Was nicht immer leicht war, da wir gemeinsame Familie haben. Aber eine Ahnung gab mir schon damals ein, dass sie in ihren Spitzelberichten vor der eigenen Familie nicht Halt machen würde. Man ist nicht immer froh, wenn sich solche Ahnungen bewahrheiten. Seit Veröffentlichung ihrer Stasi-Akte (durch Dirk Maxeiner auf der Achse des Guten) wissen wir, dass sie 1981 zur Hochzeit ihrer Cousine nach West-Berlin reiste, mehrere Tage deren Gastfreundschaft genoss und anschließend ihrem Stasi-Führungsoffizier schriftlich darüber Bericht erstattete, es handle sich bei ihrem Onkel, ihrer Tante, ihrer Cousine und deren Bräutigam um „reaktionäre und spießige, in politischer Hinsicht ordinäre und aggressive Personen“. Ich kenne die in Anettas Bericht Erwähnten persönlich und weiß, wie gehässig und unwahr ihre Beurteilungen sind. Die Spitzelberichte der Stasi enthüllen – unfreiwillig – den Charakter der Denunzianten. Für die West-Berliner Verwandten, eine dort bekannte jüdische Familie, blieb die Nachrede glücklicherweise folgenlos. Hätte sie mir gegolten oder einem anderen damaligen DDR-Bürger, wäre sie möglicherweise katastrophal gewesen.
Durch die Akten belegt ist Anettas Spitzelbericht über die Brüder Klaus und Thomas Brasch, in Ost-Berlin lebende jüdische Intellektuelle, Kinder einer Remigranten-Familie wie Anetta selbst. Klaus war Schauspieler an der Volksbühne, Thomas später im Westen ein bekannter Schriftsteller. Anetta, auf den Ost-Berliner Partys unterwegs, hörte gut zu und traf in ihren Berichten klare, vernichtende Aussagen. In diesem Fall: „Zu den Feinden der DDR gehören in erster Linie Klaus Brasch und Thomas Brasch.“ Dieser 1976 verfasste Bericht hatte fraglos Auswirkungen auf die Karriere von Klaus Brasch als Theaterschauspieler. Akten-Kenner Hubertus Knabe, früherer Leiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, sieht zwar keinen Beleg dafür, dass der Selbstmord von Klaus Brasch im Jahre 1980 „wegen ihrer (Anettas) Denunziation“ erfolgte, doch die Einstufung als „Feind der DDR“ hat Brasch seine letzten Tage in der DDR – und in seinem jungen Leben – auf jeden Fall verdüstert.

Wozu diese unerfreulichen Erinnerungen? Weil man von offizieller Seite versucht, uns Anetta passabel, sogar respektabel zu machen. Als bewährte Spezialistin für Überwachung und Anzeige soll sie weiterhin Verwendung finden, dazu wird sie zur Dissidentin und Verfolgten stilisiert. Etwa in der Veranstaltung am 14.10. in Berlin, ausgerichtet von der staatlich kontrollierten Deutsch-Israelischen Gesellschaft, auf der Stephan Kramer, Chef des Verfassungsschutzes in Thüringen, die frühere Stasi-Mitarbeiterin, seine „Freundin Anetta“, in einer Grußrede würdigte.
Ein symbolischer Auftritt für die Kontinuität deutscher Überwachungsdienste. Das breit und bürgernah angelegte Spitzel- und Denunziantenwesen der angeblich überwundenen totalitären Systeme erlebt seine Wiederauferstehung. Und Anetta ist wieder dabei. Offen wird die Bevölkerung zur Mitarbeit aufgerufen, wie die Berliner Tageszeitung taz am 17.10. in zustimmendem Ton verhieß:
„Um einer weiteren Radikalisierung von Extremisten frühzeitig entgegenzutreten, brauchen wir die Zivilgesellschaft an unserer Seite“, erläuterte den Appell gestern Dierk Schittkowski, der Chef des Bremer Verfassungsschutzes. BürgerInnen sollen auffällige Signale, Äußerungen oder Verhaltensweisen telefonisch oder per Mail bei der Behörde melden.“
Anetta, Symbol dieser Wiederbelebung, wurde kürzlich in einem ausführlichen Bericht der Neuen Zürcher Zeitung vorgestellt. Ihre Kontinuität als Denunziantin abweichender Meinungen findet auch international Beachtung. Es ist hoffnungslos, sie als Repräsentantin der deutschen Juden auftreten zu lassen, denn sie hat mehrmals, wie belegt, andere deutsche Juden denunziert. Die Juden in Deutschland, erneut bedroht, können gerade jetzt keine Spitzel in den eigenen Reihen brauchen.
Es wäre Zeit, Anetta, dass Du Dich zurückziehst. Wenn Du der Amadeu Antonio Stiftung noch eine Zukunft gönnst, übergib ihre Leitung an jüngere, unbelastete Mitarbeiter. Wir sind gleichaltrig, haben das Rentenalter erreicht. Es ist Zeit zur Umkehr und Einkehr, zur tshuvah, wie wir das hebräisch nennen, zur Gewissenserforschung und Regelung Deiner jüdischen Angelegenheiten. Um die es nicht zum Besten steht. In Deinem Leben gälte es manches zu revidieren und zu reparieren. Die Rabbiner gehen davon aus, dass es dazu nie zu spät ist.   Chaim Noll

Ökolandbau erzeugt mehr Treibhausgase

Eine Umstellung auf 100 Prozent ökologischen Landbau in Großbritannien würde zu einem deutlichen Anstieg der Treibhausgasemissionen führen. Durch eine solche Umstellung der Produktion würden nach den Erkenntnissen einer neuen Studie bis zu 40 Prozent weniger Lebensmittel im Land erzeugt. Würden die Briten nicht gleichzeitig ihre Ernährung grundlegend ändern, müssten erheblich mehr Nahrungsmittel importiert werden. Das wiederum würde zu einem Nettoanstieg der Treibhausgasemissionen von 21 Prozent führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die diese Woche im Wissenschaftsmagazin Nature Communications veröffentlicht wurde.

Freitag, 25. Oktober 2019

Wie man seinen guten Ruf verspielt


Nach der katholischen Kirche, dem ADAC und VW ist nun der WWF dran.
Martin Luther King sah laut FBI lachend zu, wie sein Freund eine Frau vergewaltigte.
Ist wenigstens die Stiftung Warentest noch glaubwürdig?

Weisheit der Esel

"Bei einer Wiedervereinigung wären die Deutschen bald wieder zum Fürchten", schwante es einem Esel (Günter Grass). "Die DDR wird genauso lange existieren wie die Bundesrepublik", orakelte ein anderer (Günter Gaus).

Und nun muss ich den beiden zugestehen: Sie hatten recht. Anders als sie ahnten, aber doch recht.

Und wenn die Antideutschen wüssten, wie sehr ich sie verachte, würden sie mich zu ihrem Ehrenmitglied ernennen.





Solange es nur um öffentliche Auftritte von bösen Menschen wie etwa Jörg Baberowski oder Rainer Wendt oder von AfD-Politikern ging – die öffentlich ohnehin nur unter Polizeischutz und in Universitäten per se nicht auftreten können, es aber nicht anders verdient haben –, so lange war es völlig egal, ja im Grunde richtig und angemessen, also praktisch staatsbürgerkundlich korrekt, wenn der linke Pöbel sie boykottierte. Als unsere "Linksfaschisten" (wie, historisch etwas ungelenk, Sankt Jürgen Habermas den Sachverhalt mehr zum Ausdruck als auf den Begriff brachte) damit begannen, dem AfD-Gründer Bernd Lucke den Traum eines jeden Universitätsprofessors zu erfüllen – keine Lehrveranstaltungen bei vollen Bezügen –, war ein leises Gemosere zu vernehmen. Nachdem nun aber auch bewährte Talkschau-Teilnehmer und sogar veritable Minister i.R. wie Christian Lindner und Thomas de Maizière daran gehindert wurden, einen öffentlichen Vortrag zu halten, dachte man sich beim heute-Journal, darüber müsse der Zuseher irgendwie in Kenntnis gesetzt und belehrt werden.

Wen würden Sie, geneigte Leserin, wenn Sie überdies geneigt wären, sich einmal kurz und nicht allzu tief in die Rolle des Claus Kleber zu versetzen, zu diesem Sachverhalt interviewen? Lindner? De Maizière? Lucke gar? Ein AfD-Mitglied ginge ja nicht, der oder das würde sich sofort zum Opfer stilisieren. Also wen?

Falsch.

"Nicht nur Bernd Lucke, auch Renate Künast hat die Schattenseiten der Meinungsfreiheit kennengelernt", moderiert der Kleberclaus das traute Zwiegespräch an. Über so ein delikates Thema kann man im ZDF im Grunde nur mit einem Mitglied der Expertenpartei sprechen. Also gibt die knuffige Grüne Auskunft, und die erste Antwort ist schon mal nicht verkehrt, nämlich, sie wisse gar nicht, ob diejenigen, die Lucke niedergebrüllt haben, "sich wirklich zu Recht auf Meinungsfreiheit berufen hätten. Glaube ich nicht. Ich wäre schon dafür eingetreten, mit ihnen zu diskutieren. Und glaube, dass ein Professor, der früher mal eine Partei gegründet hat, mit dem Inhalt die makroökonomische Vorlesung beginnen sollte. Mit der Frage, ob das mit der D-Mark Sinn macht oder nicht, hätte ich mir so gewünscht."

Von Merkel lernen heißt, formulieren lernen. Künast ist Juristin, das stellt sie schon mal klar. Das Niederschreien einer makroökonomischen Vorlesung ist keine erkennbare Meinung. Wer früher mal eine Partei gegründet hat, darf Vorlesungen halten. Aber er hätte mit den Schreiern diskutieren sollen.

Kleber wendet weise ein: "Man hat kein Wort von ihm hören können." Und endlich zur Sache kommend, fährt der Moderator fort: "Nun war Herr Lucke schon auch ein Mann, der im rechten Rand gefischt hat, mit Worten wie 'Entartung von Demokratie', und der sich mit Menschen aus der rechtsextremen Szene umgab. Hat er damit ein Stück weit Meinungsfreiheit verwirkt?"

Wäre ich Lucke, ich würde eine Anfrage an den Staatssender schicken, mit welchen Leuten "aus der rechtsextremen Szene" ich mich umgeben hätte; wie der Verleumderclaus sich aus der Sache davonzustehlen suchte, wäre bestimmt lustig. Die Bemerkung, dass ein Staatsbürger "die Meinungsfreiheit verwirkt" haben könnte, ist großes Nazikino, doch das Engholm/Rau'sche "ein Stück weit" als liebevoll-pädagogische Einschränkung – Bastonade muss sein, aber du darfst die Socken anlassen – verleiht ihm eine gemütvoll-spätbundesrepublikanische Note.

Künast ist freilich nicht so doof, beim Grundrechteabbau mitzuspekulieren; sie repliziert gekonnt: "Meinungsfreiheit kann man gar nicht verwirken."
Kleber schlägt einen Haken nach rechts: "Nun hat man aber schon den Eindruck, dass manche aus der eher linken Szene sich Dinge erlauben, die sie Rechtsextremen ganz sicher nicht erlauben würden. Also zum Beispiel die Verhinderung von öffentlichen Auftritten."
Künast: "Ja, denken wir an den Kollegen de Maizière, der ein Buch vorstellen wollte und heute im Bundestag glücklicherweise gesagt hat, er wird es doch nochmal vorstellen. Finde ich auch richtig so. Mich frustriert das, dass Leute jetzt zu dieser Methode greifen, gleichwohl ich die beiden rechts und links finde, nicht vergleichbar halte. Die einen haben jetzt Veranstaltungen verhindert, was unklug und falsch war. Auf der anderen Seite, im Rechtsextremismus, ist es ja organisiert von Pegida, Identitären Bewegung, AfD, die so richtig versuchen die Menschen, den Menschen Angst zu machen, sich in diesem Land überhaupt nicht mehr zu engagieren."
Also die einen verhindern Veranstaltungen, die anderen nicht, aber die anderen sind schlimmer, weil sie Angst machen (wie eigentlich?). Leider verhindern die Linken inzwischen sogar Auftritte, gegen die Frau Künast gar nichts hat. Ansonsten wäre es weder schlimm noch der Rede wert, denn die Veranstaltungsverhinderungen sind ja aktive Angstbekämpfungsmaßnahmen. Ist das endlich verstanden worden?!

Hommage an Haydn



Eternity getting shorter



Skepsis



"Bewusstsein zu haben heißt, keine Sicherheit haben." Aber man darf sich als Skeptiker nicht treiben lassen. Greens Fehler war seine Langweile, er wirkte der Entzauberung auf Umwegen entgegen. Wenn sie einem nicht in die Wiege gelegt wird, muss man die Unfähigkeit, sich zu langweilen, (auf dem kürzesten Wege) erlangen.

Immerhin wurde  er von Paul VI. persönlich eingeladen, als er schon auf dem Index der Glaubenskongregation stand. Dieser Papst, der mir als Kind instinktiv unsympathisch war, schätzte Greens Romane und ermutigte ihn, nicht auf diese Alehnung zu achten. Ganz vergeblich war das Treiben des Getriebenen also nicht. Und Paul VI. war letztlich besser, als ich als Kind und Jugendlicher dachte.




Donnerstag, 24. Oktober 2019

Mittwoch, 23. Oktober 2019

Als Sozialdemokraten noch intelligent waren



Bei solchen Netz-Funden steht zunächst die Frage im Raum: Ist es echt? Also kugelt man erst mal.
Das Zitat stammt aus einem Spiegel-Artikel von 1993. Damals ging Claas Relotius in die 2. Klasse, da funktionierte die Spiegel-Doku noch, also wird es schon stimmen.
Wehners Worte sind Wasser auf gewisse Mühlen, keine Frage, und bestürzenderweise finden Wasser und Mühlen auch immer zusammen. Deswegen hat die Wehner-Stiftung entweder prompt oder auch prophylaktisch reagiert. Der Stiftungsvorsitzende Christoph Meyer beteuerte: "Das Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen. Es ist ein fadenscheiniger, durchsichtiger Versuch, Herbert Wehner für Zwecke zu missbrauchen, welche ihm völlig fremd waren. So geht es nicht."

Leider erfährt der Leser im Folgenden nicht, aus welchem Zusammenhang die Worte gerissen wurden. Stattdessen gibt es einen Hinweis auf einen Artikel des SPD-Fraktionsvorsitzenden zur Ausländerpolitik, der am 16. März 1982 im Berliner Volksblatt erschienen ist und nun wahrlich sämtliche Mühlen stilllegt. Wehner schrieb u.a.:

"Für Berlin ist jedenfalls die Grenze der Integrationsfähigkeit erreicht. Die Problempunkte, die die ernstzunehmende Situation hervorgerufen haben, sind:
– das außerordentlich starke Anwachsen der Ausländerzahlen durch den Familiennachzug bei sinkender ausländischer Erwerbsbevölkerung,
– die Überlastung bestimmter Stadtteile (...),
– die Lebensweise gerade der türkischen Mitbewohner und die sogenannte Re-Islamisierung.

Folgende Überlegungen sollten uns künftig leiten:
– Der Anwerbestopp bleibt bestehen. Der weitere Zustrom von Ausländern in die Bundesrepublik und nach Berlin muß konsequent (...) begrenzt werden.
(...)

Die Ausländerfrage kann gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sozialen Sprengstoff in sich bergen, soziale und politische Spannungen können entstehen. Deshalb müssen wir handeln im Interesse unserer ausländischen Freunde, aber auch in unserem eigenen, wohlverstandenen Interesse."

Tja, wieder ein Nazi mehr. (Wehners gesamten Artikel finden wir hier.)

Der Pate



"Ist das Kinderkriegen unseren Mitmenschen gegenüber verantwortungsvoll, da statistisch gesehen nichts einen größeren CO2-Fußabdruck hinterlässt als ein Kind?"

Also frug hetzerisch, ausländerfeindlich und vor Islamophobie strotzend Luisa Neubauer, die Stellvertreterin Gretas auf deutscher Erde.

Dienstag, 22. Oktober 2019

Zuviel Verstand

Es könnte vielleicht, wenn irgendwas sein sollen würde




El lobo e el coraje de la manada


Je größer die Angst der Schafe, desto glücklicher der Wolf

(Mut gibt es in Deutschland leider nur im Rudel, denn individueller Mut setzt Familienrückhalt voraus; und letzterer Familienkultur)









Irr

'Errare (Errasse) humanum est, sed in errare (errore) perseverare diabolicum.' (Sophronius Eusebius Hieronymus [*347 – †420, Dalmater, kurzzeitig Sekretär des Papstes Damasus, dann Eremit in Syrien; Schutzpatron der Übersetzer; Gedenktag: 30. September]; in Anlehnung an Marcus/Lucius Annaeus Seneca [*~55 v.Chr.  – †~40, Rhetor aus Hispania], 'Epistulae morales' VI,57,12, oder Marcus Tullius Cicero [*106 v.Chr.  – †43 v.Chr., Anwalt und Rhetor in Rom] 'Orationes Philippicae' 12,2  – die es beide noch nicht so mit 'teuflischen Mächten' hatten), was wie folgt übersetzt wird: 'Irren ist menschlich, ABER auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch.' (Scholie 2019: Dieses 'Aber' mit Brandtscher Emphase und rollendem 'rrr' in den Raum zu schleudern, ist ein typisch scholastischer Schlenker, um Zuhörern/Lesern einen gewollten Schwarz-Weiß-Unterschied im bunten Spektrum des Seins deutlich auszumalen.)
Nein, die kleinen Irrtümer sind es nicht, welche die Tragik intelligenter Menschen unserer 'Zeit der Richter' ausmachen. Es ist das penetrante Bemühen, zu den Richtern zu gehören, anstatt es bei getreuer Zeugenschaft oder wortgewaltiger Advocatur zu belassen. Das Richteramt erfordert höhere geistige Fähigkeiten als 'ira et missio'. Und 'IQ' ist noch lange kein Maßstab für diese erforderlichen Fähigkeiten. (bei MK am 20. 10.)

So kann's gehen

"Am Rande der Buchmesse", erzählt uns Michael Klonovsky am vergangenen Sonntag, "abends bei Tische, geriet ich ins Gespräch mit einem gestandenen Herren, der sich sehr kenntnisreich über Werke und Interpreten der sogenannten klassischen Musik äußerte, wobei mich verwunderte, dass er auf Anhieb mit dem Namen Hans Rott etwas anzufangen wusste (der Mann entpuppte sich im Nachhinein als Musikkritiker). Rott war ein Komponist, von dessen Existenz ich erst seit einigen Tagen Kenntnis habe – also nicht, dass ich ein Maßstab für irgendetwas wäre; ich bin lediglich der Errichter jenes Maulwurfshügels, von welchem aus hier in die Welt geschaut wird –; ein befreundeter Musiker schenkte mir eine Einspielung von Rotts Erster und einziger Symphonie in E-Dur, von der man wissen muss, dass sie in den Jahren 1876 bis 78 von einem nicht einmal Zwanzigjährigen komponiert wurde, der ein Schüler Anton Bruckners war, freilich, wie der Lehrer selbst, von seinen Zeitgenossen wenig Anerkennung und stattdessen Häme erfuhr. Brahms äußerte sich abschätzig über die Symphonie, was der Grund gewesen sein könnte, dass Hans Richter sie nicht aufführte. Um 1880 verfiel Rott dem Wahnsinn. Den Rest seines kurzen Lebens verbrachte er in der Niederösterreichischen Landes-Irrenanstalt, wo er viele seiner Arbeiten vernichtete und 1884 an Tuberkulose starb. Apopkryphe Quellen raunen, Hugo Wolf habe Brahms für den Tod Rotts verantwortlich gemacht.

Das alles wäre traurig, aber nicht weiter berichtenswert, wenn diese Symphonie nicht ein außergewöhnliches Opus wäre, ein, wie man sagt, Meilenstein des Genres, freilich ein merkwürdig unsichtbarer, weitgehend unbekannter Meilenstein – das Werk wurde erst 1989 in Cincinatti, Ohio, uraufgeführt. Aber der in Meilensteinbelangen damals entscheidende Musiker kannte es, schätzte es und, nun ja, bediente sich darin: Gustav Mahler. Mahler hatte mit Rott dieselbe Kompositionsklasse am Wiener Konservatorium besucht, er hat die Partitur von Rotts Symphonie sehr genau studiert und eventuell eine Kopie besessen, er nannte den Kollegen den "Begründer der Neuen Symphonie, so wie ich sie verstehe", und erklärte, es sei gar nicht zu ermessen, was die Musik an ihm verloren habe. Als Rott in die Anstalt gebracht wurde, lag die Uraufführung von Mahlers Erster noch neun Jahre in der Zukunft.

Während aus dem ersten Satz der E-Dur-Symphonie vernehmlich ein Bruckner-Schüler und Wagner-Verehrer spricht, markiert der langsame Satz quasi den Übergang von Brucker zu Mahler, die Parallelen zum Schlussatz von Mahlers Dritter sind auffällig. Völlig verblüffend wird es beim Scherzo; hier meint man, niemand anderen als Mahler selbst zu hören (speziell die Scherzi der Ersten und Fünften). Der grandiose, von Momenten einer unendlichen Sehnsucht durchsetzte Schlussatz illustriert schließlich sehr eindrucksvoll, wie recht Mahler mit seinen Worten hatte, dass hier der Musikwelt ein unwiederbringliches Talent entsetzlich früh abhanden gekommen ist.

Die Einspielung, von der ich sprach, ist jene. Den beiden amazon-Rezensenten, die sich sehr kundig über den Dirigenten äußern, kann ich mich anschließen."