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Mittwoch, 6. Januar 2021

Revolution!

Dieselben Halunken, die 1978/79 jubelten, als im Iran Khomeini an die Macht kam, weil dieses marxistische Lügnerpack glücklich war, dass endlich mal ein linksextremes, totalitäres Regime durch eine Volkserhebung an die Macht gelangte, hatten 1980 gemischte Gefühle, als Solidarność entstand und Massendemonstrationen gegen ein sozialistisches Regime organisierte; und heute sind sie entsetzt, weil im einzigen Land der Welt, in dem eine Revolution zu einer Jahrhunderte dauernden, demokratischen Regierungsform führte, die immer noch die beste Garantie der westlichen Demokratien ist, wieder die ersten Anzeichen zu sehen sind, durch die eine Revolution eingeleitet werden könnte.

Auf die Frage, ob die neu ausgearbeitete Verfassung die einer Monarchie oder einer Republik sei, antwortete Franklin: „Eine Republik, falls ihr es schafft, sie zu bewahren.“ Fast bei jeder Wahl, bei Abstimmungen im Kongreß, sogar bei anstehenden Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs, wird das Zitat bemüht. Und es ist wahrlich bemerkenswert, dass diese Republik schon bevor es das Fernsehen gab (durch das Massendemokratien eigentlich erst möglich wurden) so lange weiterexistieren konnte. Selten verfügte dies Zitat über so viel Relevanz wie seit dem 3. November 2020.

Es ist völlig unmöglich, die Vorkommnisse rund um das Kapitol, den Sitz des Kongresses, am Mittwoch einzuordnen, ohne den Blick zurück auf eine Wahl zu richten, die die Hälfte des Landes mit dem Gefühl zurückließ, betrogen worden zu sein. Berechtigten Zorn kann den Trump-Sympathisanten, die an diesem Tag in Washington mehrheitlich friedlich gegen Wahlbetrug protestierten, nur absprechen, wer sich in den vergangenen zwei Monaten konsequent allen Indizien verschlossen hat, die eine Manipulation der US-Wahl in mehreren Bundesstaaten nahelegen.

Monate lang hörten wir von George Floyd, Ashli Babbett wurde schon eine Sekunde nach ihrem Tod vergessen.
Bei all der geheuchelten Empörung über ein paar Übermütige im Kapitol ging an diesem ereignisreichen Dreikönigstag völlig unter, dass in den dortigen hehren Hallen an diesem Tag tatsächlich ein Verbrechen stattfand. Die unbewaffnete 35 Jahre alte Ashli Babbitt aus San Diego, Kalifornien, eine leidenschaftliche Trump-Unterstützerin wurde von der Kapitolspolizei bei dem Versuch erschossen, in den Saal des Repräsentantenhauses einzudringen.
Sie war politisch sehr aktiv, hat ihrem Land 14 Jahre bei den Luftstreitkräften gedient und war dort laut Kusi, einem Fernsehsender aus ihrer Heimatstadt, in einer „hochrangigen, sicherheitsrelevanten Position“ tätig. Die Art von Amerikanerin, die ihre Landsleute normalerweise ehrfürchtig mit der Floskel „Thank you for your service“ ansprechen.

Sacco di Washington 


Richard Barnetts Boston Tea Party

Nach dem Sturm auf das Kapitol hatte Twitter das Konto Trumps für zwölf Stunden gesperrt, da er die Verantwortlichen der Proteste als „großartige Patrioten“ bezeichnet hatte. Zudem löschte es zwei Einträge des scheidenden Präsidenten. Begründet wurden die Maßnahmen mit Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen Twitters. Nun entschied sich das Unternehmen, Trump dauerhaft zu bannen.

Der Jurist und Publizist Joachim Steinhöfel, der als Experte im Kampf gegen Sperrungen auf und Zensur in den sozialen Netzwerken gilt, verurteilte das Vorgehen Twitters scharf. „Anstelle von Gerichten entscheiden demokratisch nicht legitimierte IT-Giganten wie Facebook und Twitter darüber, ob der US-Präsident Zugang zu Millionen Followern behält oder nicht“, sagte Steinhöfel der JUNGEN FREIHEIT. „Das ist ein unhaltbarer und für einen demokratischen Rechtsstaat inakzeptabler Zustand, der die Tür zu totalitärer Meinungskontrolle öffnet“, warnte Steinhöfel, der nach dem Sturm auf das Kapitol gefordert hatte, Trump des Amts zu entheben.

Das Löschen einzelner Tweets könne man diskutieren, die Kontolöschung sei jedoch „vollkommen unverhältnismäßig“, kritisierte er. Gleichzeitig verwies der Jurist drauf, daß andere Nutzer auf Twitter zu Gewalt aufrufen könnten, ohne daß dies irgendwelche Konsequenzen hätte. „Die völlige Unglaubwürdigkeit von Twitter zeigt sich auch dadurch, daß der iranische Revolutionsführer auf Twitter weiter unbehelligt zur Vernichtung Israels aufrufen kann.

Festzuhalten bleibt, dass Trump an der momentanen Situation nicht unschuldig ist. Jahrelang sah er zu, wie nach und nach Dutzende Libertäre, Konservative und Rechte in den digitalen Untergrund gezwungen wurden. Trotz gegenteiliger Versprechungen zu Beginn seiner Präsidentschaft setzte er die Tech-Konzerne erst spät unter Druck, allerdings zu spät und ohne Nachhaltigkeit. Wer in den USA wirklich über Macht verfügt, ist nunmehr offensichtlich.
Als Konsequenz daraus kann man dabei zusehen, wie die Linke nach der grotesken Clownshow rund um das Kapitol in Washington, die Digitalkonzerne immer vehementer auffordert, die Daumenschrauben anzuziehen. Zahlreiche Medienhäuser – vom Nachrichtensender Bloomberg bis hin zur New York Times – aber auch Politiker der Demokraten konnten ihre autoritären Gelüste kaum zurückhalten.

 

 

Für die Sperrung des Präsidenten hat Twitter folgende Begründung veröffentlicht:

“On January 8, 2021, President Donald J. Trump Tweeted:

‘The 75,000,000 great American Patriots who voted for me, AMERICA FIRST, and MAKE AMERICA GREAT AGAIN, will have a GIANT VOICE long into the future. They will not be disrespected or treated unfairly in any way, shape or form!!!’

Shortly thereafter, the President Tweeted:

‘To all of those who have asked, I will not be going to the Inauguration on January 20th.’

Due to the ongoing tensions in the United States, and an uptick in the global conversation in regards to the people who violently stormed the Capitol on January 6, 2021, these two Tweets must be read in the context of broader events in the country and the ways in which the President’s statements can be mobilized by different audiences, including to incite violence, as well as in the context of the pattern of behavior from this account in recent weeks. After assessing the language in these Tweets against our Glorification of Violance policy, we have determined that these Tweets are in violation of the Glorification of Violence Policy and the user @realDonaldTrump should be immediately permanently suspended from the service.”

Sogar Merkel kritisiert die Löschung von Trumps Account. Einen unfehlbaren Instinkt für Machtpolitik hat sie! Trump ist der ideale Katalysator indirekter Lobeshymnen seits deutscher Medien auf unsere Kanzlerin, eine Art indirekte Beleuchtung bzw. Schleichwerbung. Das fällt mit Trumps Tweets auch weg. 

Ich werde bisweilen gefragt, warum ich in Treue fest zu diesem unmöglichen Donald halte, obwohl der sich so schrecklich aufführe (ich finde eher: erfrischend), ständig Lügen verbreite (was, sofern es überhaupt stimmt, immer noch weitaus angenehmer ist als die schmierige habituelle Grundverlogenheit seiner politischen Konkurrenten), die amerikanische Demokratie beschädigt habe (“Oh weh, oh weh, wie rührt mich dies!”; “Fledermaus”) und mir doch wenigstens ästhetisch ein Greuel und Graus sein müsste (stimmt nicht, ich finde ihn höchst amüsant). 

Nun, sämtliche westlichen Demokratien sind beschädigt, und daran tragen keineswegs die Populisten die Schuld, sondern die Globalisten, die “Anywheres”, die dem Demos in “ihren” Ländern einen stillen Krieg erklärt haben, weil sie die Völker sukzessive abschaffen oder jedenfalls entmündigen wollen, am besten durch Vermischung mit Drittweltmigranten, um ungestört von nationalen Eigensinnigkeiten und nationalen Parlamenten herrschen zu können, oder, was die Ärmeren und Dümmeren von ihnen angeht, aus rein linksideologischen Motiven bzw. one-world-Flausen. Und Trump, diese Mischung aus Leonidas, Cato und Rienzi (um ein Gleichnis im Sinne der Gründerväter zu bilden), steht auf der Seite der Völker gegen die globalistische Krake, deswegen hassen sie ihn so. Wer wollte da in Detailfragen und Geschmacksbelangen wählerisch sein?

Übrigens: Vergleichen Sie mal Trump mit Nancy Pelosi (von Sleepy Joe wollen wir gar nicht erst reden), vergleichen Sie ihn mit dieser porentief giftdurchtränkten Person (beinahe hätte ich Schachtel geschrieben), die den Präsidenten als “gestört, verwirrt und gefährlich” bezeichnet und der Öffentlichkeit hundsmiserabel vorschauspielert, sie fürchte, der glorreiche Nahost-Friedensstifter und Truppenabzieher, der Syrienkriegsbeender, der einzige US-Präsident zu meinen Lebzeiten, der kein Land angegriffen hat, diese für den Nobelpreis nominierte blonde Friedenstaube könne auf den letzten Drücker Atomwaffen einsetzen – gegen wen eigentlich? Wahrscheinlich gegen das Silicon Valley.

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