Stationen

Donnerstag, 30. September 2021

Im Mehltau

Zum Nachlesen

 

Mittwoch, 29. September 2021

Albert Scharf ist gestorben

Werden wir jemals wieder im deutschen Fernsehen einen so klugen Intendanten haben?

Ein "unverwechselbares Profil" habe er angeblich dem BR verschafft... aber das hatte der BR schon lange, als Scharf 1990 dessen Intendant wurde. Scharf ist es aber zu verdanken, dass er es auch behielt!! Und er schärfte es!


Schon während seiner Tätigkeit beim BR (und diversen anderen Ämtern) war Albert Scharf auch Präsident der Hochschule für Fernsehen und Film HFF. Sein publizistisches Wissen wollte auch Papst Benedikt XVI. nutzen, der ihn 2006 zum Berater des Vatikanischen Medienrats berief.

Albert Scharf im Gespräch

 

Montag, 27. September 2021

Der letzte noch lebende große, unkorrumpierbare Schriftsteller Deutschlands

 

 

 

Eine von Hans Bergel 2006 gehaltene Rede: hier

Crónica de una muerte anunciada


 

Die verhandeln jetzt vier Jahre lang bis zur nächsten Wahl und Merkel bleibt solange kommissarisch Kanzlerin.

 

Bundestagswahl

Jedenfalls hat Draghis Schuldenunion schon wieder gewonnen. Und sei es nur, weil die Italiener sich - bei aller Zerstrittenheit untereinander - gegenüber Deutschland immer einig darüber sind, was sie wollen: wenn nicht Geld, wenigstens Unterwerfung. Erst wenn man Deutschland einen Ring durch die Nase gezogen haben wird, werden in Italien die parteilichen Differenzen wieder zum Tragen kommen.

Was Chemnitz angeht, schreibt ein Leser Klonovskys: „Ich habe mir gerade die Ergebisse nach Stadtteilen angesehen. Von 39 Wahlbezirken haben Sie 33 gewonnen. Nur in Helbersdorf (Erststimme), Kaßberg (Erst-+Zweitstimme), Altendorf (Erst-+Zweitstimme), Kappellenberg (Erst-+Zweitstimme), Yorckgebiet (Erst-+Zweitstimme), Rabenstein (Zweitstimme) lag Detlef Müller vor Ihnen. Gedreht hat das nur die Briefwahl, welche sehr von den Wahlergebnissen in den Wahllokalen abweicht.
Ob das statistisch plausibel ist, kann ich nicht sagen. Es erzeugt aber einen Zweifel, den die Briefwahl an sich mit sich bringt. Da ist im Rathaus alles in einer Hand, die Ausgabe der Wahlscheine, das Einsammeln und das Auszählen. 40% Briefwahlanteil ist ein extrem hoher Wert (56.550 Stimmen Briefwahl zu 138.582 Gesamtstimmen). Scheint aber dem Trend im Land zu entsprechen. Ob mehr als ein Drittel Briefwahl verfassungskonform ist? Es wird auf jeden Fall der zeitliche Bezug zur Wahl zerstört. Es gab im Wahllokal auch keinen Abgleich mit dem Personalausweis, der Wahlschein war ausreichend.”


Die Linke blieb unter 5%, kommt aber trotzdem in den Bundestag.

Sonntag, 26. September 2021

Milliardärssozialismus

Dieses Oxymoron ist angeblich eine Absurdität, eine abstruse Idee exaltierter Spinner, wie ich es angeblich bin... aber nicht ich sitze einem Missverständnis, was den Begriff „Sozialismus” angeht, auf, sondern die Schlafmützen, deren politisch-romantische Ansichten der realen Entwicklungen hinterherhinken. Und hier sind deren Ansichten noch am klarsten und einleuchtendsten dargelegt.

Das dort anschaulich werdende Missverständnis hat Klonovsky näher erläutert:

 

Was ist politischer Extremismus? Nach der allgemein gültigen Definition der Versuch, das parlamentarische System, die Demokratie und den Rechtsstaat abzuschaffen. Der Verfassungsschutzbericht listet unter solchen Bestrebungen den Linksextremismus, den Rechtsextremismus und den Islamismus auf. Der für die Demokratie gefährlichste Extremismus fehlt jedoch: der Globalismus.

Was wollen die Globalisten? Ihr Mantra lautet: freier Fluss von Waren und Dienstleistungen, freier Fluss von Informationen, freier Fluss von Menschen. Schaffung der Einen, der One World. In den Ohren vieler Menschen klingt das verheißungsvoll. Die Globalisten, sagen sie, wollen doch nur Gutes für die Menschheit. Tatsächlich? Alles, was die Völker und Nationen in ihrer Eigenart ausmacht, steht den Globalisten im Wege: Grenzen, Identitäten, das Selbstbestimmungsrecht der Völker, die nationale Souveränität, der Nationalstaat und dessen Institutionen. Was der Demos will, interessiert sie nicht. Globalisten sind Antidemokraten, die Ihnen die Weltdemokratie versprechen.

Aus ihrer Sicht muss auf diesem Planeten ein umfassender Großer Ausgleich herbeigeführt werden, der sowohl die Lebensverhältnisse, den Reichtum (ihren eigenen ausgenommen), die Ressourcen und letztlich sogar die genetische Ausstattung der Völker betrifft.

Die ganz harten Hunde unter den Gleichmachern wünschen sich sogar den planetarischen Einheitsmenschen, die ultimative Promenadenmischung. Dann gäbe es nämlich keinen Rassismus mehr. Der Vorschlag ist so einleuchtend wie die Idee, sämtliche Rot‑, Weiß- und Roséweine der Erde zusammenzukippen, um den neidfrei trinkbaren Welteinheitswein herzustellen.

Das wirft die nächste Frage auf: Wer sind die Globalisten? Unsere Gesinnungsgouvernanten versuchen derzeit, den Begriff auf den Index der schmutzigen Worte zu setzen. Sie benutzen dafür den Bauernfängertrick – pardon, es heißt ja nicht Bauernfänger, sondern: Bäuerinnen- und Bauernfängerinnen und ‑fänger –, sie benutzen also den Trick, den Begriff mit der Mär von der „jüdischen Weltverschwörung” in eins zu setzen und ihn so antisemitisch zu kontaminieren. Zuletzt bewarf man den neuen Staatsfeind Nr. 2 Hans-Georg Maaßen mit jenem Unflat, weil er das Wort verwendete. Marina Weisband, die deutsche Greta, twitterte: „Globalisten ist ein Codewort für Juden“.

Wenn ich für die globalistischen Eliten Beispiele nennen soll, fallen mir spontan Namen ein wie Barack Obama, Hillary Clinton, Al Gore, Kamela Harris, Bill Gates, Georges Soros,  Justin Trudeau, Antonio Guterrez, Manuel Barroso, Marc Zuckerberg, Angela Merkel oder Christine Lagarde. Und als deutsches Bodenpersonal Annalena B. und ihre Truppe. Besonders viele Juden waren das jetzt nicht. Lassen Sie sich also nicht ins Bockshorn jagen.

Im Übrigen ist es völlig aussichtslos, die Globalisierung zu feiern, aber gleichzeitig ihren Beförderern und Nutznießern keinen Namen zuzugestehen bzw. deren Existenz als Verschwörungstheorie abzutun. Es gibt Globalisten, und sie selbst machen kein Hehl daraus.

Die Globalisten sind steinreiche oder zumindest politisch einflussreiche Weltverbesserer, die sich mit linken Weltverbesserern zusammentun, weil sich beide Seiten für berufen halten, das Schicksal des Planeten in die Hand zu nehmen. Natürlich verträgt sich das prächtig mit den Geschäftsinteressen der einen und den ideologischen Motiven der anderen Seite. Die einen verdienen gut, die anderen fühlen sich gut. Diese Verbindung aus Reichen und Linken ist die bizarrste Allianz, seitdem das Deutsche Kaiserreich Lenins Bolschewiken unterstützte, um sich die Ostfront vom Halse zu schaffen.

Wie der Name schon sagt, denken Globalisten im planetarischen Maßstab. Alles, was sie ankündigen, ist XXXL. Als probaten Hebel haben sie den Klimawandel erkannt. Hans-Joachim Schellnhuber, Vorsitzender des wissenschaftlicher Beirats der Bundesregierung „Globale Umweltveränderung”, Mitglied des Weltklimarates und zeitweise Berater der Weltbank, fordert eine „Große Transformation“ der gesamten Industriegesellschaft, um das Klima zu retten. Klaus Schwab, Gründer und Vorsitzender des Weltwirtschaftsforums in Davos, auf dessen Gästeliste man alle findet, die politisch und wirtschaftlich einen Namen haben, träumt vom „Great Reset” („Der große Neustart”).

Der „Große Neustart”, verspricht Schwab, werde die Grundlagen für eine gerechtere, nachhaltigere und widerstandsfähigere Zukunft schaffen. „Wir müssen die Wirtschaft in dem kurzen noch verbleibenden Zeitfenster dekarbonisieren“, erteilt Schwab Bescheid. Im Dienste dieses edlen Zieles fliegen er und seine Millionärs- bzw. Milliardärsfreunde mit ihren Privatjets unter anderem regelmäßig nach Davos.

Jedes Land der Erde müsse sich am „Great reset” beteiligen, statuiert der Träger aller Bundesverdienstkreuze von einfach bis mit Eichenlaub. „Alle Aspekte unserer Gesellschaften und Volkswirtschaften” müssten „umgestaltet” werden. „Die globale Gesundheitskrise hat die fehlende Nachhaltigkeit unseres alten Systems in Bezug auf den sozialen Zusammenhalt, den Mangel an Chancengleichheit und Inklusivität offengelegt. Auch können wir den Missständen von Rassismus und Diskriminierung nicht den Rücken kehren.“

Damit hat der Weltwirtschaftsforumsvorsitzende die wichtigsten Punkte der globalistischen Agenda umrissen: Corona, Weltklimarettung, „Antirassismus”, Globale Migration, Friede, Freude und nicht zu vergessen: den gut verrührten Eierkuchen der Brave New World.

Menschen mit dem ökologischen Fußabdruck ganzer afrikanischer Kleinstädte haben den mächtigsten Trend der Zeit erkannt und wollen sich privat möglichst ungeschoren durch die drohenden Katarakte einer „antirassistischen”, antimarktwirtschaftlichen, antiwestlichen Kulturrevolution navigieren – was am besten gelingt, wenn man einfach an der Spitze mitmarschiert.

Egal, wie gut gemeint die Tagträume von One World und Global Governance sein mögen, sie laufen darauf hinaus, dass eine Handvoll Menschen Entscheidungen über die Geschicke von Milliarden anderen treffen soll. Die absonderliche Logik dahinter lautet: Wenn erst die ganze Welt so zentralistisch wie eine DDR funktioniert oder wie Venezula, dann sind wir endlich in der Lage, das Klima, die Meere und nebenbei noch Afrika zu retten.

Der Deal zwischen den Reichen und den Linken läuft so, dass die Großunternehmen sich als Vollstrecker des linken Zeitgeistes anbieten und die Linken sie dafür in Ruhe lassen. Westliche Unternehmen haben heute mehr Angst vor dem Twittermob als vor steigenden Energiepreisen. Deshalb hissen sie Regenbogenfahnen, kämpfen gegen „rechts”, etablieren in ihren Firmen das gesamte Diversity‑, Quoten‑, Gender‑, und Antidiskrimierungsgedöns – die Compliance-Vorschriften von Google, Facebook et al. sind eindrucksvolle Beispiele dafür. In all diesen Firmen darfst du als Angestellter kein falsches Wort sagen. Wer sich nicht politisch korrekt verhält, wird gar nicht erst eingestellt, und dank der Spuren, die jeder im Netz hinterlässt, gilt das auf Jahre rückwirkend. Das ist ein Vorgeschmack auf die gleichgeschaltete Welt der Globalisten. Im Gegenzug können die Milliardärssozialisten unbehelligt von den Linken ihre Geschäfte machen. Die Linken sparen sie bei ihrer permanenten Systemkritik einfach aus. Sie wollen ohnehin den Kapitalismus nicht mehr stürzen, sondern bewirtschaften.

Ich habe eben den Begriff Milliardärssozialismus verwendet. Ist das nicht ein hölzernes Eisen? Das Phänomen ist nur auf den ersten Blick absurd. Sozialismus bedeutet vor allem, die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft für planbar zu halten. Daraus folgt, dass man, wie der bedeutende Sozialist A. Hitler einmal erklärte, die Unternehmen nicht enteignen muss – es genügt, wenn sie sich gehorsam in die staatlichen Pläne einfügen. Viel wichtiger sei es, so nochmals Hitler, die Menschen von Kindsbeinen an staatlich zu sozialisieren. Das verband die Nationalsozialisten mit den Sowjetkommunisten, und das verbindet die heutige sogenannte Zivilgesellschaft mit der damaligen Volksgemeinschaft. Natürlich funktioniert die staatliche Dressur heute viel smarter als damals, sie wirkt viel weniger zentral gesteuert. Aber sie funktioniert. Auch die heutigen Manager und Unternehmensführer vom Schlage eines Josef Käser – der sich aus Provinzlerehrgeiz Joe Kaeser nennt – sind in der Zeitgeistbrühe gegart worden und machen brav mit. Kaeser hat Luisa Neubauer einen Sitz im Aufsichtsrat von Siemens Energy angeboten. Das ist ungefähr so, als wenn der Papst einen Talibanführer in den Kardinalsrat beruft.

Die Unternehmenslenker können und würden es nicht mehr wagen, sich gegen den Gesinnungsterror der sogenannten Zivilgesellschaft zu wenden. Nicht nur Professoren, Politikern, Publizisten oder Künstlern droht das Karriereende beim ersten falschen Satz, auch ein Manager wäre im Nu seinen Job los und verschwände von den Einladungslisten der Schickeria. Es ist der kollektivistische Schwarm der Zivilgesellschaft, der inzwischen die öffentliche Meinung beherrscht. Er entscheidet, was gut und was böse ist. Er verteilt Reputation oder erkennt sie ab. Er gibt Personen zum Abschuss frei. Und die Globalisten füttern diesen Schwarm, teils aus ihrem Privatvermögen, teils aus den Steuertöpfen.

Das führt uns zur letzten Frage: Wie werden die Globalisten vorgehen? Zunächst einmal scheinen sie Corona als Chance und Blaupause für künftige Freiheitseinschränkungen erkannt zu haben. Corona hat sich als ein fabelhafter Anlass erwiesen, ganze Bevölkerungen einzuschüchtern und ganze Wirtschaftszweige gefügig zu machen. Ich sage nicht, dass sie das von langer Hand geplant haben. Aber Gelegenheit macht Diebe.

Nachdem man uns im Namen der Volksgesundheit die Grundrechte genommen hat, wird man sie uns nicht mehr zurückgeben im Namen der Weltklimarettung. Das Bundesverfassungsgericht hat die CO2-Hypothese bereits zum Staatsziel erhoben und entschieden, dass Grundrechtseinschränkungen zu Nutz und Frommen künftiger Generationen verhältnismäßig seien. Außerdem werden wir erleben, wie die innere Auflösung der Nationen durch die Migration von Kulturfremden immer weiter vorangetrieben wird. Sie werden die Antirassismus‑, Buntheits- und Diversitäts-Hysterie niemals abklingen lassen – der sogenannte Antirassismus ist ja zu 80 Prozent nichts anderes als Neid auf Weiße –, und damit werden sie die Gesellschaft in immer kleinere Gruppen spalten. Je mehr solche Gruppen mit Sonderinteressen existieren, desto leichter lassen sich gegeneinander ausspielen. Und man wird natürlich die nationalen Parlamente immer weiter entmachten.

Schon heute stammen zwei Drittel aller Gesetze und Verordnungen, die der BT absegnet, aus Brüssel. Ich entsinne mich, dass Heiko Maas einmal in einer Talkshow zu den Europawahlen einen AfD-Politiker fragte, warum er überhaupt für ein Parlament kandidiere, wenn die AfD das EU-Parlament am liebsten auflösen wolle. Die richtige Gegenfrage wäre gewesen: Warum kandieren Leute wie Sie für den Bundestag, wenn sie ihn zugleich abschaffen? Noch eine bis zwei Legislaturen, dann ist der BT ein machtloses Operettenparlament. Dann hat in jedem EU-Mitgliedsland einen Verfassungsputsch stattgefunden. Dann ist die EUdSSR Wirklichkeit.

Auch wenn die Tentakeln der globalistischen Krake bis nach Chemnitz reichen, ist der Feind, den wir bekämpfen, in Chemnitz gar nicht fassbar. Der Bundestag ist unser letzter Verteidigungsring gegen die allmähliche Erdrosselung der Nationen und Nationalstaaten. Nur weil es die Bestrebungen der globalistischen Klasse gibt, die Völker aufzulösen, gibt es den Rechtspopulismus. „Der Populismus ist der Schrei der Völker, die nicht sterben wollen“, sagt Philippe de Villiers, Vorsitzender der nationalkonservativen Partei Mouvement pour la France. Ich will, dass dieser Schrei noch lauter und vielstimmiger wird. Deswegen kandidiere ich für den Bundestag. Ich will nicht den Tag erleben, an dem man die Aufschrift „Dem deutschen Volke“ vom Giebel des Reichstagsgebäudes heruntermeißelt.

Meine Damen und Herren, zum Teufel mit den Vereinheitlichern und Weltgleichschaltern! Es leben die Völker dieser Erde! Es lebe die herrliche Vielfalt der europäischen Nationen! Es leben ihre Kulturen, ihre Sitten, ihre Eigenarten, ihre Sprachen! Es leben die Unterschiede! Es lebe Deutschland.
PS: Der Begriff „Milliardärssozialismus” stammt meines Wissens von David Engels.

PPS: Ein Vortrag ist zeitlich begrenzt, so dass ich auf den in diesem Zusammenhang eigentlich unverzichtbaren Aspekt der Zentralbanken und des staatlichen Papiergeldmonopols nicht eingehen konnte.

PPPS und apropos A. Hitler und Sozialismus: Am Abend der Märzwahl 1933 erklärte der Füher in kleiner Runde, verärgert darüber, dass die NSDAP die absolute Mehrheit verfehlt hatte, solange Hindenburg lebe, werde er diese deutschnational-konservative „Bande” nicht los. Was ihn an den alten Eliten abstieß, war keineswegs deren Nationalismus, sondern ihr Antisozialismus. Hitler nahm den Begriff Nationalsozialismus wörtlich: „Sozialismus kann nur sein im Rahmen meines Volkes”, erklärte er, denn es gebe „nur annähernd Gleiche in einem Volkskörper in größeren Rassegemeinschaften, aber nicht darüber hinaus.” Es war kein oder allenfalls ein maßvoller Etikettenschwindel, dass er seinen politischen Kampfbund „Arbeiterpartei” nannte. Als Hitler sich am 30. November 1941 in einem seiner legendär-berüchtigten Monologe der „Kampfzeit” erinnerte, offenbarte er: „Meine damalige Partei war doch zu neunzig Prozent aus Links-Leuten zusammengesetzt. Ich habe nur Leute brauchen können, die geprügelt haben.” In einer Rede zum 1. Mai 1927 hatte der NSDAP-Chef verkündet: „Wir sind Sozialisten, wir sind Feinde der heutigen kapitalistischen Wirtschaftsordnung für die Ausbeutung der wirtschaftlich Schwachen.”

Betrachtet man das öffentliche Erscheinungsbild des Dritten Reichs, dann findet sich kaum ein Unterschied zu den kommunistischen Diktaturen des Ostblocks: Es gibt nur eine Partei; deren Herrschaft ist absolut, wenngleich die wirkliche Macht (bis über Leben und Tod) von einem kleinen Klüngel innerhalb der Parteiführung ausgeübt wird; das gesamte gesellschaftliche Leben ist nach militärischem Muster durchorganisiert, das Leben des Einzelnen desgleichen; bereits die Kinder stecken in Einheitskleidung; das Kollektiv ist absolut, der Einzelne demgegenüber nichts; eine Fülle von zentralistischen Organisationen saugt die Menschen auf und bestimmt über ihren Tagesablauf, die öffentliche Meinung ist gleichgeschaltet, rund um die Uhr läuft Propaganda, regelmäßig gibt es Massenkundgebungen und Aufmärsche, überall sieht man Fahnen, Parolen und Uniformen etc. pp.

Worin besteht der Kern des Sozialismus? In der Nivellierung der gesellschaftlichen Unterschiede durch Kollektivierung. „Wir sozialisieren die Menschen”, erklärte wiederum Hitler gegenüber Hermann Rauschning. Die Sozialisierung der Banken und Unternehmen sei daneben sekundär: „Was ist das schon, wenn ich die Menschen fest in eine Disziplin eingeordnet habe, aus der sie nicht herauskönnen?” Am 8. September 1937 notierte Goebbels in sein Tagebuch, der Führer habe auf dem Parteikongress „gegen wirtschaftliche Eigenmächtigkeiten” gewettert: „Wehe der Privatindustrie, wenn sie nicht pariert. 4Jahresplan wird durchgeführt.” Im Mai desselben Jahres hatte Hitler im Duktus einer großen Amtsnachfolgerin erklärt: „Ich sage der deutschen Industrie zum Beispiel: ‚Ihr müßt das jetzt schaffen’. … Wenn mir die deutsche Wirtschaft antworten würde: ‚Das können wir nicht’, dann würde ich ihr sagen: ‚Gut, dann übernehme ich das selber, aber das muß geschafft werden.’ ”    MK

Wissenswertes für...

...Journalisten-Volontäre: Wie gehe ich damit um, wenn AfD-Anhänger im Wahlkampf tätlich angegriffen werden? Richtig. Am besten gar nicht erwähnen. Oder so allgemein wie möglich umschreiben, etwa so, dass es zu „einer Auseinandersetzung zwischen einem Passanten und AfD-Anhängern gekommen (ist). Dabei sei ein Wahlhelfer der Partei verletzt worden“. (SZ)

Bei einer Regionalzeitung muss es dann schon ein wenig konkreter sein, es könnte ja Zeugen unter den Lesern geben. Etwa so, dass sich ein „Konflikt im Rahmen des Aufhängens von Wahlplakaten durch Angehörige der Partei AFD gegen 10 Uhr in der Hauptstraße in Mölln gegenüber eines Eiscafés zugetragen“ hat. „Nach Angaben der AFD rammte der Fahrer eines Pkw Peugeot Kombi nach diversen Beschimpfungen das AFD Mitglied vorsätzlich.“ (Ortspresse)

Wir empfehlen, einfach die stets überparteiliche Polizei zu zitieren: Die spricht von einem „Konflikt im Rahmen des Aufhängens von Wahlplakaten durch Angehörige der Partei AFD“. Besonders der Zusatz, es müsse noch ermittelt werden, ob „ein politisch motivierter Hintergrund des Tatgeschehens vorliegt“ darf nicht vergessen werden. Die Leser lieben Behörden-Humor in kleinen Dosen.

 

Freitag, 24. September 2021

Redaktionsnetzwerk Deutschland


 

Lindner!!

Nach der Wahl schlägt seine Schicksalsstunde. Schließt er sich Scholz und den Grünen an, um den Linksruck abzupuffern?

Oder bleibt er bei Laschet? Er ist der Königsmacher. Grund genug, über sein Wesen, seinen Charakter zu sprechen.

Mit 36 hatte er kaum Haare auf dem Kopf. Er redete offen über seine Schönheitsoperation. Pluspunkt. Auch ein Mann hat das Recht, schöner zu werden.

Eigentlich hat er alles: Er fährt einen alten Porsche. Er besitzt eine deutsche Renn-Lizenz. Er hat den Sportboot-Führerschein. Er hat die Jäger-Prüfung bestanden.

Er hat Abitur, einen akademischen Grad, Magister. Er hat Politikwissenschaften und Philosophie studiert. Er ist Oberleutnant der Reserve. Er ist 42.

Und nun ist er Königsmacher. Er muss eine Entscheidung treffen, die jeden einzelnen Bürger betrifft. Wie wir leben, wie die Zukunft aussieht. Und es wird spannend, wie viele Stimmen die FDP diesmal hinzugewinnen wird!

Ich hoffe, dass Christian Lindner so klug ist, wie er aussieht – mit seinem vollen Haar.    (frei nach Franz-Josef Wagner)

 

Olaf Scholz, das Zwetschgenmanderl

 

Wenn Karl Lauterbach Gesundheitsminister würde, dann bitte nur mit Wolfgang Kubicki in einem gleichrangigen Regierungsjob. Niemand außerhalb des berufssatirischen Spektrums kann den verrückten Karl so gut auf dem Boden der Tatsachen halten wie der Jurist K., der gerade erst sagte:

In der Dorfkneipe von Strande würden die Leute „nicht positiv“ auf den Namen Lauterbach reagieren. „Also man würde im Norden sagen: ‚Spacken‘ oder ‚Dumpfbacke‘.“

Achten Sie auf die Wortwahl des Anwalts. Der sagt nicht, Karl ist ein Spacken, sondern Leute in der Kneipe würden sagen, der sei eine Dumpfbacke.

 

Los Placebos

Die Kunst des Daherredens beherrscht unser Finanzminister angeblich besser als seine Kontrahenten, wie er bei den Kinder- und Journalistenfragen der letzten Tage bewiesen haben soll. Von Finanzpolitik und Wirtschaftszusammenhängen hat er hingegen wohl eher so viel Ahnung wie die Hamburger SED-Frau Amira Mohamed Ali bei Hart aber Fair auf die Frage nach der aktuellen Körperschaftssteuer für Unternehmen. Nullinger.

Bei einer funktionierenden Presse wäre Olaf Scholz längst als Flitzpiepe enttarnt, aber wo kämen wir da hin? Nun ist dummerweise eine Analyse der Deutschen Bank kurz an die Öffentlichkeit geraten, die einen kleinen, aber schonungslosen Einblick in die Unfähigkeit unserer politischen Verantwortungsgemeinschaft gegeben hat. Und deshalb schnell zurückgezogen wurde. Erstens wegen der Wahl und zweitens braucht die Deutsche Bank ja möglicherweise schon bald Frisches vom Staat.

Deshalb beeilte sich die Bank zu betonen, die Studie gebe lediglich „Ansichten des Autors“ wieder und distanzierte sich von der „in Inhalt und Form unangemessenen Kritik an Aufsichtsbehörden und politischen Entscheidungsträgern, die in der Studie zum Ausdruck kam“.

Was also wurde uns vorenthalten? Das fanden wir bei der Bietigheimer Zeitung, die zitiert:

„Es gibt wohl - leider - kaum eine Finanzaufsicht in den Industrieländern weltweit, unter deren Augen in den letzten 15 Jahren derart viele Finanzskandale stattgefunden haben und bei denen die Finanzaufsicht insgesamt ein so schlechtes, ja teilweise dysfunktionales Bild abgegeben hat, wie die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).“

(Hier fällt uns sogleich die freche Frage an den Grünen Parteivorsitzenden Habeck ein: Was ist die Bafin?)

„Die Erfahrungen der letzten Jahre waren für Deutschland schlichtweg peinlich, die hiesige Finanzaufsicht dürfte sowohl bei ihren internationalen Pendants als auch bei den Finanzinstituten einen gravierenden Imageverlust erlitten haben und teilweise kaum noch ernst genommen werden.“

Nicht überraschend, dass die Finanzaufsicht nicht mehr ernst genommen wird. Generell werden deutsche Politiker im Ausland nur noch ernst genommen, wenn sie einen großen Sack Geld mitbringen.

Im internationalen Vergleich sei der hiesige Finanzplatz in den vergangenen Jahren „dramatisch zurückgefallen“. Dabei ist besonders interessant, dass Politiker aller Merkelfarben herumposaunten, dass nach dem Brexit Frankfurt als die ganz große Nummer London ablösen würde.

Die „Liste der Defizite und Fehlschläge“ sei sehr lang, so das Fazit des Autors, der nur seine eigenen Ansichten wiedergibt. „Für die insgesamt viertgrößte Volkswirtschaft der Welt ist das ein absolutes Armutszeugnis.“

 


Natürlich müsste man nicht nur dem Finanzminister ein absolutes Armutszeugnis ausstellen, alle Minister sind wie die drei Kanzler-Kandidaten reine Placebos, was für die Herrschaften wenigstens den Vorteil hat, dass eine Vergleichsstudie unmöglich ist.

 

Kommt gerade ungelegen, so kurz vor der Wahl

In Hamburg wurde gerade ein „Jude (60) bei Israel-Mahnwache in Klinik geprügelt“ schreibt Bild. Die Täter hätten ein „südländisches Erscheinungsbild und schwarze, lockige Haare“. Wahrscheinlich AfDler. Denn wie sagte der so außerordentlich glaubwürdige Zentralrat doch gerade erst völlig überzeugend: Die AfD ist eine Gefahr für jüdisches Leben in Deutschland!

Sehr viel gelegener kommt dies: 

Der Killer, der in Idar-Oberstein einen Tankwart erschoss, weil der von ihm verlangte, eine Maske zu tragen, ist auf jeden Fall „deutscher Staatsbürger“.

Schon immer Deutscher? Oder waren wir wieder mal ein bisschen flott mit der deutschen Staatsbürgerschaft? Wenigstens steht inzwischen für unsere politische Verantwortungsgemeinschaft fest: Der Mörder muss Querdenker sein. Wie die Millionen, die seinerzeit in Berlin demonstrierten. Und schneller als bei der Mütterrente sprangen auch die Drei Placebos auf diesen Zug auf. Sogar Gevatter Merz stritt heftig mit Hubertus Heil, weil dieser ihm mit niederträchtigen Anspielungen versuchte, zu unterstellen, insgeheim Sympathien für Querdenker und Mörder zu hegen. Und bei diesem Streit wurde stillschweigend vorausgesetzt, dass "der Deutsche", der so kaltblütig einen Tankwart niederschoss, auch wirklich ein Repräsentant deutscher Mentalität, Herkunft und Abstammung sei, ohne zu erwägen, dass es vielleicht nur ein Passdeutscher sein könnte.

Ohne Sandra Maischberger hätten wir gar nicht mitbekommen, dass der Staatsfunkhetzer Böhmermann, die Namen aller Leute verbreitete, denen der Todesschütze Mario N. auf Twitter folgte. Unter anderen hätten Ex-Verfassungsschutz-Präsident Maaßen, Rechtsanwalt Steinhöfel, Bildchef Julian Reichelt und viele andere „dem Mörder von Idar-Oberstein den Treibstoff für seinen Hass geliefert“, also sozusagen mitgeschossen oder dem Täter zumindest die Waffe geladen. Aber selbst Maischberger wurde es da ein wenig mulmig. Ogottogott, sie wisse gar nicht, „was mit dem Mörder ist“, sagte sie, soll heißen, was ihn zur Tat getrieben habe.

Trotzdem wartet mindestens wieder ein Grimmepreis auf den Böhmermann. Oder nochmal der Fernsehpreis... Oder der Friedenspreis des deutschen Buchhandels!!

 

Donnerstag, 23. September 2021

Junges Blut

Vielleicht sind die Kinder ja doch vernünftiger als die Alten? In Thüringen würden die meisten Jugendlichen (unter 18) laut Umfrage ihre Stimme der AfD geben (17,4 Prozent), gefolgt von der FDP (16,14 Prozent). Das wär doch mal was anderes. Sonstige Parteien und CDU bei 13%. Auf Platz drei der Kids: die SPD mit 15,97 Prozent – nobody is perfekt.

Wortwörtlich

 Münchner Biergarten, Teststation mit dem Hinweis:

„Nur gesunde, symptomfreie Personen dürfen getestet werden.“

 

Gestern noch Verschwörungstheorie, heute in der Weltpresse:

Das neue Leitkriterium „Hospitalisierungsinzidenz“ taugt so wenig, wie das alte (Testinzidenz). Denn die Kliniken melden unter Covid-19 auch alle, die wegen anderer Krankheiten in die Klinik mussten. Nota bene: Gegen diese Art Dummheit helfen auch keine Wahlen!

 

Biontech verspricht: Impfstoff für Kinder unter 12 total sicher! Ehrenwort. 

Sicher ist Biontech auf jeden Fall in einem Punkt: Bei Nebenwirkungen zahlt jemand anderes.

Akzente setzen

Jens Spahn (das ist der, der am 30.Januar 2020 sagte, die Spahnsche Grippe werde nicht über die Atemwege übertragen und dafür von niemandem zum Rücktritt gebrüllt wurde) legt Wert auf die Feststellung, dass er nie gesagt habe, die Intensivstationen seien während der letzten Corona-Wellen überlastet gewesen. Man habe nie einen flächendeckenden Krankenhaus-Notstand behauptet. Insgesamt hatten nach Angaben des Ministeriums nur 3,4 Prozent der Intensivpatienten 2020 Corona. So leicht wird man falsch verstanden. Herr, vergib uns unsere Schuld nicht, solange wir diesem sich so gerne an seinem pöbelnden, pseudokonservativen Pathos berauschenden Bengel vergeben!

Spahn legt auch Wert auf die Feststellung, die Tatsache, dass Nichtgeimpfte im Quarantänefall kein Recht auf Lohnfortzahlung haben, kein indirekter Impfzwang sei, sondern "ausgleichende Gerechtigkeit". Aber für Pseudogeflüchtete und Pseudoasylberechtigte gilt diese Einschränkung nicht, vermutlich auf Grund "ausgleichender Ungerechtigkeit". 

Was ist mit den ungeimpften Bundestagsabgeordneten? Muss Frau Wagenknecht auf ihre Diäten verzichten, falls sie in Quarantäne muss?




Wie der Parmesan zu den Maccheroni

Bei Focus darf ein Psychologe daran zweifeln, dass die Maskenpflicht Auslöser des Tankstellenmordes gewesen sei... 

Aber das kann unsere polit-mediale Meulite nicht erschüttern, der Fall passt viel zu gut in die politische Landschaft. Wie bayerischer süßer Senf zur Weißwurscht.

Gemeinsame Lösung

An der deutsch polnischen Grenze werden Zelte und Toiletten aufgebaut. Für die Afghanen aus Belarus, die über Polen weitergewandert sind. Über Bayern reisen die Afghanen ein, die die Amis nach Italien geschickt hatten.

Schlagzeilen, die mehr sagen als ein langer Aufsatz

„Tötung einer 16-Jährigen – Polizei verzichtet auf Täterbeschreibung“ (Welt


Liste




Stets war die Mischung der Personenkreise
Für eine Stadt des Übels Anbeginn,
Wie für den Leib das Durcheinander zugefügter Speise!

Ein blinder Stier fällt so noch schneller hin,
Als wie ein blindes Schaf!* Oft kann's geschehen,
Dass ein Schwert bringt mehr als deren fünf Gewinn. (Dante, Paradies, 16. Gesang, 67)

 

*Deutschland wird daher wohl früher stürzen als Draghilas Italien

Im Regen

Mehr Symbolik geht eigentlich nicht. Da steht der Armin mit der Merkel im Regen auf dem Alten Markt in Stralsund und versucht die Lage schönzureden wie der Volksempfänger den Frontverlauf Ende 44.

Merkel redet zunächst davon, der Armin werde ihren „Kurs des soliden Wirtschaftens" fortsetzen, was nach einer Billion Klima- und Coronaeuros an die EU, zig Milliardenkosten per anno für Migration (Folgekosten nicht eingerechnet) wie ein einziger Hohn klingt im Land der Billglöhner mit zerrüttetem Wohnungsmarkt und der höchsten Abgabenbelastung der Welt (Economist). Und obwohl dem Armin eine ordentliche Portion rheinischen Humors nachgesagt wird, sagt er tatsächlich, Merkels 16 Jahre seien "eine grandiose Leistung" gewesen. Tusch? Nein, Pfiffe und Sprechchöre begleiten den skurrilen Auftritt, obwohl der Platz weiträumig abgesperrt wurde und sich nur Handverlesene in der kanzlernahen Zone aufhalten.

Armin bleibt als einziges Argument ihn zu wählen der Hinweis, dass Deutschland unter der Roten Herrschaft „Massenarbeitslosigkeit, Abwanderung von Betrieben und eine ganz schwere Zeit“ drohe. Wer hat denn die Roten hoffähig gemacht? Den Roten in Thüringen sogar die Macht in die Hände gelegt? Wer hat sich denn von den rot-grünen Klimaaktivisten wie ein dummer August durch die Manege treiben lassen?

Rottotgrün schwäche uns in Europa, so Armin weiter, als hätte uns nicht die von der Leine gelassene Ursula da voll in die Grütze geritten, das schwäche uns in der Welt, so Armin, als hätte das nicht Heiko Maas im Alleingang besorgt. Vielleicht, weil er in den „neuen Bundesländern“ war, fügte Armin hinzu, R2G schwäche uns „bei der inneren Sicherheit“, als könne nicht der Horsti gleich bei den Rotgrünen im Amt bleiben, wenn er nicht zu alt wäre.

Nix da! Herr Ober, zahlen!   (spaet)

 

Wieder Hausdurchsuchung

Weil sich wieder ein Spezialdemokrat beleidigt fühlte! Der in Worten und Kleidung verhaltensauffällige Genosse Helge Lindh aus Wuppertal hat offenbar erneut Staatsanwaltschaft und Polizei in Marsch setzen können, weil über ihn gelacht und gespottet wurde.

Zuletzt hatte Lindh gleich 26 Kommentatoren unter einem Artikel von Henryk M. Broder bei achgut angezeigt. In einem dieser Fälle konnte der Rechtanwalt Steinhöfel zweifelsfrei nachweisen, dass eine Beklagte gar nicht „A...geige“ schreiben wollte, sondern „Gesäßvioline“ und das dann durch die Autokorrektur „überschrieben“ wurde.

Ob die nun von Staatsanwaltschaft und Polizei Verfolgte zum Kreis der 26 gehört oder eine weitere Beklagte des Spezialdemokraten ist, ist nicht direkt ersichtlich. Vermutlich letzteres, denn die Frau hat „von dieser Anzeige bzw. dem Ermittlungsverfahren erst während der Durchsuchung erfahren, also vorher keine Gelegenheit bekommen", sich dazu zu äußern.

Kleiner Vorgeschmack auf die Roten Zeiten? Jein, denn im Homeland NRW regieren CDU und FDP, also gehopst wie gesprungen. Jedenfalls braucht man keinen Erdogan, Lukaschenko oder Putin, wenn man in einer "entarteten Demokratie" (Bernd Lucke) lebt.

 

Mittwoch, 22. September 2021

Neben autoritärem Gebell wie diesem wirkt der durchgeknallteste Querdenker im Gespräch geradezu weizsäckerhaft moderat

 


Da die dummen Eingeengten
Immerfort am stärksten pochten,
Und die Halben, die Beschränkten
Gar zu gern uns unterjochten,

Hab’ ich mich für frei erkläret,
Von den Narren, von den Weisen,
Diese bleiben ungestöret;
Jene möchten sich zerreißen.   J.W.v.Goethe



Dienstag, 21. September 2021

im Frieden seiner Hände

„Indessen bleiben wir allen aufgeregten Wall- und Kreuzfahrern zu Dank verpflichtet, da wir ihrem religiösen Enthusiasmus, ihrem kräftigen, unermüdlichen Widerstreit gegen östliches Zudringen doch eigentlich Beschützung und Erhaltung der gebildeten europäischen Zustände schuldig geworden.”   Goethe, „Noten und Abhandlungen zu besserem Verständnis des West-östlichen Divans”

Montag, 20. September 2021

Fassen wir zusammen

 

Angela Superstar


 

Scholz betritt den Finanzausschuss durch den Lieferanteneingang, um Fragen auszuweichen

Selbst Helmut Schmidts Urne wäre ein besserer Kanzler als diese Mumie.

Neubauer und Nemesis

Dass jemand wie Maaßen von einer fanatischen, anmaßenden Gör als Antisemit verleumdet werden kann... Ohne dass die Gör sofort abserviert wird, ja ohne dass sie auch nur bedrängt wird, geschweige denn gezwungen würde, sich zu rechtfertigen bzw. zu entschuldigen... Eine solche Fehlentwicklung ist derartig grotesk, dass man sie nicht mal mehr kommentieren möchte. Man möchte nur noch das Spielbrett vom Tisch fegen. Und das ist es, worauf die Politik der letzten 7 Jahre letztlich hinausläuft: dass das Spielbrett irgendwann durch die Luft fliegt, weil jeder Verständigungsversuch auf taube Ohren trifft. Und der Himmel bewahre uns davor, dass dann die Demokratie nicht mit den Bach runter geht.

Vorauseilender Ungehorsam ist jetzt die erste Bürgerpflicht

Gegen das, was gerade im Gange ist, war die SPIEGEL-Affäre 1962 kalter Kaffee. Dem Himmel sei Dank, dass es Steinhöfel gibt.

 

Die CDU muss unbedingt in die Opposition

 

Gott weiß alles, die Schweiz weiß alles besser

 

Karl "der Kahle"

Karl der Kahle (il Calvo) wird in dieser Oper als rechtmäßiger Thronerbe gehandelt, der als Kind von seinem machthungrigen Stiefbruder Lothar entführt wird. Lothars eigener Sohn, der edle Ritter Adalgiso, stellt dann die rechtmäßige Ordnung wieder her. Fast alles daran ist nur ein traumseliger Taumel im Reich der Phantasie. So ähnlich wie die von Merkel bedienten Wiedergutwerdungsphantasien, durch die als Ausgleich für den WK II und die Ermordung der Juden heute Millionen Antisemiten importiert (und im Gefolge Charlotte Knoblochs von peinlichen Vorzeigejuden mit offensichtlichem Dachschaden beklatscht) werden, wo wir schon den ewigen, von Joschka so heftig umworbenen ("Wir sind wieder wer" gibt's mit mir nicht) Sitz im UNO-Sicherheitsrat nicht bekommen haben.

Ein Sohn Lothars I, namens Adalgiso hat nie existiert.

Den Beinahmen "der Kahle" bekam der Karolinger Karl II. laut Wikipedia vielleicht, weil er 829 (im Alter von 6 Jahren) bei der Aufteilung des Reiches unter Ludwigs des Frommen Söhnen als einziger nicht zum König gekrönt wurde, sondern nur mit einem Herzogtum bedacht wurde. Aber Reinhard Lebe, der viele historische Beinamen recherchiert hat, teilt mit, Karl sei tatsächlich nicht nur kahl gewesen, er sei auch schon zu Lebzeiten in despektierlicher Absicht Carolus calvus genannt worden und, um sich dagegen zu wehren, habe er einen Mönch namens Hucbald von Saint Amand beauftragt, ein Loblied auf die Kahlen zu schreiben, in dem die Glatze als Zeichen von Intelligenz gerühmt wird.

Dass diese Fistelstimmen 1738 in Rom üblich waren, ist schon interessant, und Porpora war unbestreitbar ein hochbegabter Komponist (man höre zum Beweis die Arie ab 37:05 an). Aber dieser androgyne Zinnober scheint mir in mehr als einer Hinsicht typisch für unsere weltfremde Zeit zu sein, in der nicht nur Deutschland immer tiefer in geistiger Umnachtung versinkt und auch Dieter Hallervorden nicht mehr in der Lage ist, seine sieben Sachen noch beieinander zu halten.

 

Seehofer: "Alles, was Lauterbach prognostizierte, traf ein. Alles!"

Testilenz und lauterbachogene Phobie

 

Man darf die Freiheit nicht verplempern! (und dennoch überwiegt im Gespräch zwischen Maischberger und Hallervorden am Ende die Niedertracht)

 

Milva mit Piazzolla

 

Ja! (nnacci)

 

E la bobina continua a girare
Sì ma la base va avanti anche da sola
E noi che abbiamo tutta la voce in gola
Ma con l'orchestra non si può inventare
E coi sequencer non ci si può fermare
Non si puo' sbagliare perché...
 
Perché ci vuole orecchio
Bisogna avere il pacco
Immerso dentro al secchio
Bisogna averlo tutto
Anzi parecchio
Per fare certe cose
Ci vuole orecchio
Bisogna avere orecchio
Bisogna avere il pacco
Immerso dentro al secchio
Bisogna averlo tutto
Anzi parecchio
Per fare certe cose
Ci vuole orecchio
Ey, dal vivo oggi non si pu

ò più cantare
L'orchestra è ormai quattro misure dopo
I fiati hanno già fatto il loro gioco
Anche il sassofono va via in gol e lascia fare
E noi come dei pirla qui a suonare
Ma con l'orchestra non si può inventare
Perché, perché...

Perché ci vuole orecchio
Bisogna avere il pacco
Immerso dentro al secchio
Bisogna averlo tutto
Tanto, anzi parecchio
Per fare certe cose
Ci vuole orecchio
Bisogna avere orecchio
Bisogna avere il pacco
Immerso dentro al secchio
Bisogna averlo tutto
Anzi parecchio
Per fare certe cose
Ci vuole orecchio
Chi ha perso il ritmo si deve ritirare
Chi non sa fare, deve far da solo
Vietato di fermarsi anche a respirare
Lasciare via, andate via perché
La base continua a girare
Chi non sa stare a tempo, prego andare
Perché, perché, perché...
Perché ci vuole orecchio
Bisogna avere il pacco
Immerso dentro al secchio
Bisogna averlo tutto
Tanto, anzi parecchio
Per fare certe cose
Ci vuole orecchio
Bisogna avere orecchio
Bisogna avere il pacco
Immerso dentro al secchio
Bisogna averlo tutto
Anzi parecchio
Per fare certe cose
Ci vuole orecchio
Bisogna avere orecchio
Bisogna avere il pacco
Immerso dentro al secchio
Bisogna averlo tutto
Tanto, anzi parecchio
Per fare certe cose
Ci vuole orecchio

 

Einzelfall

 


Noch vor zehn Jahren gab es nur ein einziges Thema, bei dessen Erörterung man als Unschuldiger um die Karriere bangen musste, wenn man wagte, auf unerwünschte Weise Kritik zu artikulieren, und es handelte sich nicht um ein naturwissenschaftliches Thema.

Inzwischen gibt es mehrere naturwissenschaftliche Themen, bei deren Erörterung man um Karriere, Hausfrieden und körperliche Unversehrtheit bangen muss, wenn man von der unter Medienschaffenden erwünschten Mehrheitsmeinung dezidiert abweicht. Nicht nur in Deutschland gibt es diesen Konformitätsdruck.

Deutschlands Erdgeschichte

 

Fast alle politisch relevanten Themen des Moments

(hier

Antidot gegen Böhmermann


Samstag, 18. September 2021

Söderus Maggus Augustus

Ave Söder! Die Geimpften grüßen dich. 




Josef Kraus: "Warum lassen sich die Deutschen immer alles gefallen?"

 

Ein sehr gutes Gespräch. Josef Kraus bangt um die Gewaltenteilung!! In der Tat, der Bundestag nickt nur noch die Entscheidungen der Merkelinge ab und das Bundesverfassungsgericht (unter dem Vorsitz eines Mannes, der zuvor CDU-Abgeordneter war) besitzt die Instinktlosigkeit, sich von Merkel zum Abendessen einladen zu lassen... Und der Michel schläft.

Dem, was Josef Kraus erläutert, ist kaum etwas hinzuzufügen. Alles ist fundiert. Umso empörender ist die Tatsache, dass Google die Reichweite seines YouTube-Kanals einschränkt.

Es haben sich nie bürgerlich-konservative Braintrusts gebildet. Die Bürgerlichen haben es von Anfang an versäumt, eine Antwort auf die geistige Großoffensive der 68er zu artikulieren. In den 70-ern war ich selber noch so optimistisch und einfältig zu glauben, dass meine linken Freunde innerhalb von spätestens 10 Jahren einsichtig würden. Ich kann daher die Sorglosigkeit der Konservativen in den 70-ern (und auch noch 80-ern) verstehen.

Aber später in den 90-ern - als Berlusconi in Italien reagierte und sich zu dessen Tageszeitung weitere, neu gegründete rechtskonservative Tageszeitungen gesellten - haben die deutschen Konservativen die Entwicklung völlig verschlafen. Und leider bis heute. Das deutsche Bürgertum ist immer noch nicht so weit, seine Berührungsangst mit Schnellroda zu überwinden. Josef Kraus erzählt von der Konrad Adenauer Stiftung. Josef Kraus erzählt auch voller Stolz, dass Lammert zu seinem Geburtstag eine Laudatio gehalten hat! Aber als Lammert dann Präsident der Adenauer Stiftung wurde, änderte sich nichts. Auch diese einst konservative Stiftung hat sich dem linken Mainstream angepasst und unterworfen. In der Vergangenheit hatte Kraus der Stiftung einst vorgeschlagen, ein Seminar über den Genderismus zu halten. Die Verantwortlichen waren dumm genug, ihm zu antworten, man habe wichtigeres zu tun. Schlafmützen.

Querelles allemandes

Deutscher Mann und Freiheitsstreiter,
Volksvertreter und so weiter,
Sag' uns dieses eine noch:
Rufst du deinem Kaiser Hoch?

Bleibst du nicht auf deinem Hintern,
Mürrisch wie die Schlechtgesinntern,
Wenn man seiner Obrigkeit
Dreimal donnernd Hurra schreit?

Gehst du auch zum Königsschlosse
Wenn schon – denn schon als Genosse?
Trittst du hin vor Majestät,
Falls es gar nicht anders geht?

Das sind tiefe deutsche Fragen,
Ja die tiefsten sozusagen,
Denn auf seiner Erdenbahn
Ist und bleibt man Untertan.

Aufzustehen – hochzuschreien –
Blech zu quatschen – Mücken seihen –
Das ist deutsch und treu und echt –
Sakrament! Mir wird es schlecht!    Ludwig Thoma

Ein Kandidat antwortet

 "Sie können als einfacher Bundestagsabgeordneter, wenn Sie nicht Darling der Kanzlerin sind, wenig bis nichts für Ihren Wahlkreis durchsetzen. Was haben denn die Chemnitzer Bundestagsabgeordneten für Chemnitz getan? Seit Ewigkeiten wird von einem ICE-Anschluss geredet, aber passiert ist nichts. Das ist gar kein Vorwurf, es liegt im Wesen der Sache.

Der Bundestag selbst führt ja nur noch ein Schattendasein, denn zwei Drittel aller Gesetze und Verordnungen kommen inzwischen aus Brüssel. Ein Kandidat, zumal ein Oppositionskandidat, kann für seinen Wahlkreis effektiv wenig machen. Er kann nur zuhören, was die Menschen auf dem Herzen haben, und sich für gesamtdeutsche Belange einsetzen."   (mehr hier)



Sachdienlich

16jähriges Mädchen in Großröhrsdorf mit einem Messer erstochen. Langer Artikel in der Sächsischen Zeitung. Keine Silbe zum Aussehen des Täters, gleichzeitig gibt man vor, an ’sachdienlichen Hinweisen’ und Zeugenaussagen interessiert zu sein.
Woran denken Sie?
A) Qualitätsjournalismus.
B) Es könnte den Falschen nützen.
C) Es war "ein Mann". 

(Vorsicht, manche Frauen sind kämpferische Naturen)

Bestimmt haben Sie’s auch gelesen

Party im frommen Münster nur für Genesene und Geimpfte – und trotzdem haben inzwischen 83 der rund 380 Gäste Corona. Höchste Zeit für eine Frage an unseren Lieblings-Wirrologen Professor Karl L.

83 Infizierte trotz 2G. Spricht das gegen 2G?

„Nein, klar dafür. Ohne 2G wären viel mehr Partybesucher schwer erkrankt. Das Beispiel zeigt, dass Normalität erst mit viel höherer Impfquote denkbar ist.“ (Karl auf Twitter)

Wir widersprechen Karl nur ungern und mit dem allergrößten Respekt. Aber niemand der Münsteraner Feierbagage ist „schwer erkrankt“, die sind lediglich infiziert. Und warum wurden Geimpfte und Genesene überhaupt noch groß getestet, wenn doch die Impfung und die Infektion schützen? Antworten darauf vielleicht morgen, wenn es wieder heißt: Dumme Fragen an den klugen Professor Karl.

 

 

 

Freitag, 17. September 2021

Berlin

2004 verkaufte SPD-Bürgermeister Wowereit die Berliner GSW (65.000 Wohnungen) an „Heuschrecken“ (der alte Holzmichel Müntefering, SPD) für 400 Millionen Euro, zehn Jahre später übernahm die Deutsche Wohnen die GSW von den Heuschrecken für einen umgerechneten Kaufpreis (Aktientausch) von 1,7 Milliarden und nun kauft Wowereit-Nachfolger Müller 14.000 Wohnungen von Deutsche Wohnen (zurück) für kolportierte 2,4 Milliarden Euro. (zitiert nach Tagesspiegel)

Frage: Wer hat nun ein Geschäft gemacht? Wer zahlt jedes Mal drauf? Und was hat das mit der SPD zu tun? 

(Aktuell Kopf an Kopf-Rennen bei den Berliner Senatswahlen. Jetzt nochmal alle anfeuern: „Dok-tor Gif-fey! Dok-tor Gif-fey!“)

 

Oberhausen

 

"Dr. Jochen Ziegler" kommentiert   (mehr hier)

Reul, dat nich

 


Herrgottnochmal, was macht denn der Reul!?! Gerade hat doch sein Chef Armin laut und deutlich verklickert, dass die größte Gefahr von rechts ausgeht, da lässt der Reul einen 16-jährigen Syrer festnehmen. Sowas irritiert doch die Wähler.

Auf der Zugfahrt Richtung München lesen wir: Die Vereinigte Linke SPD-Grüne-SED in München will, dass das Wort Neger „zukünftig im öffentlichen und insbesondere in städtischen Räumen geächtet wird“. (Bild) Wir haben extra noch mal auf’s Datum der Meldung geschaut. Kein Zweifel: 14.09. 2021. 

Nur, wo findet das Wort Neger im öffentlichen Raum Verwendung? Gibt’s Schilder oder Durchsagen mit Texten wie: „Im Rathaus sind Masken über Mund und Nase zu tragen – das gilt auch für Neger“? Macht OB Reiter, SPD, einmal die Woche Führungen durch München, „speziell für Neger“? Wenn nicht – was soll der rotgrüne Unfug? Übrigens, die norwegischen Grünen haben bei der Wahl gerade eben nur 3,8 Prozent erreicht. Und tschüss.

Donnerstag, 16. September 2021

"Dr. Jochen Ziegler" antwortet


Loewenstern: Die Ansicht, dass die Corona-Impfung gegen schweren Verlauf und Tod nichts hilft, hast du ja einigermaßen exklusiv. Selbst renommierte Kritiker, die zu den Corona-Maßnahmen eine vom hiesigen Mainstream abweichende Meinung haben, bezweifeln nicht die grundsätzliche Wirksamkeit der Impfung. Nimm Leute wie Streeck, Stöhr, Schrappe oder Schmidt-Chanasit. Da gibt’s vielleicht unterschiedliche Ansichten zum Risiko der Impfung und der Sinnhaftigkeit, sie auch Menschen zu verabreichen, die praktisch nicht gefährdet sind, also zum Beispiel Kinder und Jugendliche. Aber den Nutzen für gefährdete Bevölkerungsgruppen stellen sie nicht infrage – auch nicht der von dir sehr geschätzte John Ioannidis.

Ziegler: Ich glaube, dass Ioannidis das nicht tut, weil auch er den enormen Druck spürt. Ioannidis ist berühmt, er ist der berühmteste lebende Epidemiologe und ein großer Wissenschaftler. Aber seit er sich gegen den Covid-Wahn richtet, kann er nur noch in minderwertigen Journals publizieren. Er wird in der Wissenschafts-Community diskriminiert, er wird nicht mehr zu wissenschaftlichen Tagungen eingeladen …

Loewenstern: Ja, weiß ich – aber machst du es dir mit dieser Erklärung nicht ein bisschen einfach? Ioannidis ist bereits Ausgestoßener, Opfer der Cancel Culture. Warum sollte er sich ausgerechnet bei diesem zentralen Punkt zurückhalten? Darauf kommt es doch jetzt auch nicht mehr an. Glaubst du ernsthaft, er würde es verschweigen, wenn er die Impfung so wie du bewerten würde, also mit praktisch null Nutzen und zugleich hoher Gefährlichkeit?

Ziegler: Er hat nichts veröffentlicht, wo er die Impfung bewertet oder etwas zur Impfeffizienz schreibt. Wenn ich mir die Zahlen ansehe, die es zur Impfung gibt, sehe ich einfach keine Wirkung auf schwere Verläufe und den Tod. Das muss Ioannidis auch sehen. Er äußert sich nur nicht dazu. Andere sehen es auch: Wodarg, Hockertz, Gunter Frank, auch einige Kollegen aus UK und USA wie Michael Yeadon. Ich bin nicht allein mit meiner Sicht der Dinge.   (das ganze Interview hier

Dr. Jochen Ziegler ist das Pseudonym eines Arztes und Biochemikers. Er arbeitet als Berater für private Anbieter des Gesundheitssystems und lebt mit seiner Familie in Hamburg.

Die deutschen Verhältnisse sind jetzt italienischer als die italienischen (aber niemand "leiht" uns 250 Milliarden)

 

Nemi El-Hassan möchte einer positiven Auffassung von Dschihad in den Sattel helfen


 

 

Die Journalistin Nemi El-Hassan hat ihre positive Dschihad-Definition verteidigt. Sie sagte, man versuche ein Bild von ihr zu zeichnen, das nicht der Wahrheit entspreche. Wer im Dschihad nur den Kampf gegen Ungläubige sehe, vertrete nicht die Mehrheitsmeinung der Islamwissenschaftler in Deutschland. „In manchen arabischen Ländern ist Dschihad ein männlicher Vorname. Das ist ein Begriff, der natürlich im deutschen Kontext oder im westlichen Kontext negativ behaftet ist“, sagte die ausgebildete Ärztin mit libanesischen Wurzeln im Interview mit dem Spiegel.

Damit reagierte El-Hassan auf Vorwürfe, die seit dem Bekanntwerden ihrer Auftritte auf dem Al-Quds-Tag laut werden. Kritiker legen ihr zudem zur Last, in einem Video für die Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb) eine verharmlosende Dschihad-Definition vertreten zu haben. In dem Film sagte sie: „Mein Dschihad heißt die Wahrheit sagen, egal wie unangenehm es dadurch wird und aufmerksam bleiben, wenn mir Freunde ihre Geschichten erzählen.“

Sie könne nicht ausschließen, beim Al-Quds-Marsch israelfeindliche Parolen gerufen zu haben: „In meiner Erinnerung habe ich lange geglaubt, nur Dinge wie ‘Free Gaza‘ gerufen zu haben. Jetzt, wo ich diese Zeit meines Lebens reflektiere, kann ich nicht ausschließen, Dinge gesagt zu haben, die antizionistisch sind und Israelfeindlichkeit bedienen.“ Auf den Tag genau könne sie die Ereignisse nicht rekonstruieren. Sie habe diese ganze Phase ihres Lebens „komplett verdrängt“. Sie entschuldigte sich für ihr damaliges Verhalten.

Zuvor hatte sich der Islamkritiker Ahmad Mansour in der Zeit der Kritik* angeschlossen. Das Dschihad-Video tauche zu einem Zeitpunkt auf, an welchem man sich in Deutschland über den Sieg der afghanischen Taliban echauffiere. Es sei legitim, in Deutschland auch die schöne Seite des Islams öffentlich darstellen zu wollen. „Nicht legitim ist es dagegen, die hässliche Seite des Islams zu ignorieren und so die Realität auszublenden. Das tun viele. Es hat mit Wahrheit nichts zu tun.“

Eigentlich sollte die funk-Journalistin Nemi El-Hassani Teil des Moderatorenteams in der Wissenschaftssendung „Quarks“ werden. Doch dann berichtete die Bild-Zeitung am Montag über das bpb-Video und die Teilnahme der jungen Frau am Al-Quds-Marsch im Jahr 2014. Inzwischen hat der WDR die Zusammenarbeit mit El-Hassan bis auf weiteres ausgesetzt.

*Der Kritik an Nemi? Oder der Kritik am WDR? Letztlich vor allem am WDR, denn Nemi geht es ja angeblich darum, aufmerksam zu sein und ganz gewiss darum, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Und dass die Europäer (und vor allem die Deutschen) für unbequeme Wahrheiten über sich selbst empfänglich sind, wissen alle sehr gut (sowohl Europäer als vor allem auch Nichteuropäer!), während von den Europäern kaum jemand weiß, wie unempfänglich für unbequeme Wahrheiten die Nichteuropäer sind! Mansour punktet letztlich für Nemi (und alle Muslime), selbst wenn er sich äquidistant gibt. Die Einfalt des Michels (ja sogar des Durchschnittseuropäers!) hilft ihm dabei.

"Jedes Verbot ist ein Wandlungstreiber" (Baerbock)

 

 

 

Wahl-Arena

Letzte Lernzielkontrolle für Armin im Staatsfunk, wenn es heißt: Links-Extremisten fragen und Armin findet, sie haben irgendwie Recht.

Maia Stimming (Sprecherin der Hamburger Klimakinder FFF) ist auch unter den "repräsentativ ausgewählten normalen Bürgern". 

 


Vorbereitet wurde sie von der linksextremistischen Emily Laqueur, Sprecherin der Interventionistischen Linken. Da Laschet die Wahlen gewinnen möchte, indem er alle davon zu überzeugen versucht, ein von Annalena Baerbock dressiertes Hündchen zu sein, sei an dieser Stelle auf eine Tatsache verwiesen, die der Chef des Chemiekonzerns BASF gerade angesprochen hat.


Wir hatten uns schon gewundert

dass Olaf Scholz noch nicht das zugkräftige Argument der Gerechtigkeit - wie schon Rakete Martin Schulz im letzten Wahlkampf – nutzt, um endgültig die Mitbewerber auf die Plätze zu verweisen, da hören wir, dass Olaf die europäische Arbeitslosenversicherung plant, eine Art ALG I für alle Europäer nach dem EU-Umlageprinzip „Deutschland zahlt“

Und danach für alle Scholz IV. Das hätte den Vorteil, dass viele Migranten in Italien und Griechenland blieben, bei gleichem Geldfluss, aber besserem Wetter, niedrigeren Mieten und Energiekosten.

Wie der einfältige Michel schon wieder nach Canossa dackelt

 

 

Der 250-Milliardenkredit wird nie zurückgezahlt werden.

Ich hatte bereits, als Draghila noch gar nicht italienischer Regierungschef war und nur darüber spekuliert wurde, dass die Gefahr bestehen könnte, Merkel verschaffe Italien womöglich einen europäischen 250-Milliardenkredit, dessen Verwendung strikt an die Sanierung des italienischen Gesundheitssystems gebunden sei, angekündigt, dass die Italiener Mittel und Wege finden würden, um die irrsinnigsten Finanzierungen als indirekte Sanitärsanierung zu rechtfertigen und hatte darauf hingewiesen, dass Italien so viel Geld zur Verfügung zu stellen, dasselbe sei, wie einen Alkoholiker mit einem Fass Wodka heilen zu wollen.

Aber so viel Dreistigkeit, wie die, die man Deutschland, dank Merkel, jetzt zumutet, hatte selbst ich nicht erwartet. Die Italiener versuchen nicht mal mehr, ihre Unverschämtheit zu kaschieren. Und sie tun es in der Gewissheit, dass die Deutschen weder in der Lage sind, ihren eigenen Augen zu trauen noch denen zu glauben, die ihnen das Unglaubliche mitteilen.

Der arme Meuthen hat sich wacker geschlagen bei "Hart aber unfair". Plasberg hat am nächsten Tag auf seiner Webseite bestätigt, dass Meuthen die Wahrheit sagte. Aber wer macht sich schon die Mühe, diesen "Faktencheck" durchzulesen, nachdem er im TV gesehen hatte, wie Meuthen verhöhnt wurde.

Typisch #hartaberfair

Über Mieterhöhung in den Metropolen klagen, aber nahezu 3 Millionen politisch gewollte Zuwanderer in den letzten zehn Jahren totschweigen. Mindestens die Hälfte von denen wurde mit der Finanzkraft des Staates in den Wohnungsmarkt hineingekauft. Bisher hat niemand diese unbedeutenden Fakten erwähnt - oder war ich da gerade für kleine Jungs? 

Selbst der kluge Rainer Hank von der FAZ traut sich nicht, das zu erwähnen, sondern konzentriert sich vorsichtig auf Nachfragewachstum durch Binnenwanderung. 

Als Jugendlicher habe ich bei der Lektüre von Solschenitzyns Reden vor den Gewerkschaften in den USA mal gelernt, Demokratien seien auch deswegen überlegen, weil Freiheit und Wettbewerb dort dafür sorgen würden, dass Probleme rasch erkannt, beschrieben, analysiert und in der Regel auch behoben würden... Meiner Lebenserfahrung entspricht das leider immer weniger.

 


 

Journalistisches Ethos und oppositionelles Ethos

 

Mittwoch, 15. September 2021

Deutschland ist nicht wiederzuerkennen

Die unsinnigste Meldung des Tages

„Der Hamburger Senat stellt sich hinter Innsenator Andy Grote“, SPD, der, wie die taz schrieb, „kein Pimmel sein will“.

„Hate Speech bekämpft man nicht, indem man wegschaut“, so ein Hamburger Senatssprecher, der verspricht, der Senat werde auch weiter anzeigen, anzeigen, anzeigen, bis die Staatsanwaltschaft schwitzt. Der Senat hat’s nicht begriffen. Es ging nie darum, dass Grote sich nicht wehren kann, es geht um den besonderen Eifer der Staatsanwaltschaft und der Polizei wegen eines harmlosen Tweets morgens um 6 Hausdurchsuchungen zu veranstalten.

Andy Grote, der Innensenator behauptet nun steif und fest: „Dass in diesem Fall die Staatsanwaltschaft eine Durchsuchung veranlasst hat, ist deren autonome Entscheidung, auf die auch niemand von außen Einfluss nimmt.“ Ja, so ist das im besten Deutschland, das wir je hatten.

 

Geständnisse vor Gericht

Ein gewisser Gregor, der mehrere Rohrbomben in Berlin explodieren ließ, bereits aktenkundig, weil er „gegen eine rechtsextreme Bärgida-Versammlung demonstriert hatte“, obwohl die Gegendemonstration verboten war, konnte ein Berliner Gericht überzeugen, dass er die Rohrbomben „nicht aus linksextremistischen Motiven heraus“ gezündet hatte, sondern weil er mit der Gesamtsituation unzufrieden war.

Der Lehrer an einer Berliner Brennpunktschule war frustriert, weil an seiner Arbeitsstätte so viele arme Kinder sind, die trotz Corona keinen Laptop fürs Homeschooling haben, oder so ähnlich, da hat er eben Bomben gebaut.

 

Auf die Idee kam er durch Schüler seiner Englisch-Klasse, die eine Bewerbung für ungewöhnliche Berufe schreiben sollten. Dabei sei er auf den Job des Pyrotechnikers gestoßen.

Logisch, oder?

 

Apropos Gesamtsituation

Arm, aber nicht blöd in Moldau? Dann Auf! Auf! nach Berlin (reich und blöd). Derzeit holen sich „große Familien aus Moldau, die nicht selten aus zehn Personen bestehen“, direkt am Tag ihrer Ankunft „bis zu 4500 Euro in bar“. Zauberwort: Asyl (und weil die Berliner Angst vor Corona haben, zahlen sie drei Monate Cash im Voraus). Nicht, dass die Moldauer eine Chance auf echtes Asyl hätten, aber es hat sich halt bis in die hintersten Waldgebiete herumgesprochen, dass Berlin erst mal zahlt, dann prüft, und dann... Aber dann sind die Moldauer längst wieder zuhause, die haben sich nur das Bargeld abgeholt. Wahrscheinlich verdienen Anwälte derweil auch noch ein bisschen an den Fällen.

 

Schluck!

Haben Sie es auch nicht mitgekriegt, dass ein paar Greta-Jünger in den Hungerstreik getreten sind, „bis Laschet, Scholz und Baerbock mit ihnen reden“? Ab sofort wollen die jungen Leute auch auf verdünnten Fruchtsaft verzichten, „erklärten die Organisatoren“. Sind die Organisatoren andere Leute als die Kinder? Haften die?

 


Hallo Dresden!?! 

Wieder da nach dem Blackout? Warf die Energiewende ihre Schatten voraus, oder handelte es sich um einen Anschlag?

Wo wir schon bei rotgrünen Kollateralschäden sind: Nachdem die Batterie eines Lastenfahrrads zu kokeln begann, musste in Stuttgart gleich eine ganze Straße gesperrt werden wegen der Löscharbeiten.   (spaet)

John Ioannidis

Wissenschaftliche Gebote wie Skeptizismus und Uneigennützigkeit werden über Bord geworfen, um politische Kämpfe zu führen, die nichts mit wissenschaftlicher Methodik zu tun haben.

In der Vergangenheit habe ich mir oft sehnlichst gewünscht, dass sich eines Tages alle für die wissenschaftliche Forschung begeistern und begeistern lassen. Ich hätte vorsichtiger sein sollen mit dem, was ich mir gewünscht habe. Die durch die tödliche COVID-19-Pandemie ausgelöste Krise und die Reaktionen auf diese Krise haben bei Milliarden von Menschen weltweit ein akutes Interesse an der Wissenschaft und eine übermäßige Begeisterung für sie geweckt. Entscheidungen, die im Namen der Wissenschaft getroffen wurden, sind zu Schiedsrichtern über Leben, Tod und Grundfreiheiten geworden. Alles, was von Bedeutung war, wurde von der Wissenschaft beeinflusst, von Wissenschaftlern, die die Wissenschaft interpretieren, und von denjenigen, die auf der Grundlage ihrer eigenen Interpretationen der Wissenschaft Maßnahmen im Rahmen der politischen Kämpfe durchsetzen.

Ein Problem bei dieser neuen massenhaften Beschäftigung mit der Wissenschaft ist, dass die meisten Menschen, auch die meisten Menschen im Westen, nie ernsthaft mit den grundlegenden Normen der wissenschaftlichen Methode in Berührung gekommen sind. Die CUDOS-Prinzipien (Wissens-)Kommunismus, Universalismus, Uneigennützigkeit und organisierter Skeptizismus haben sich leider nie im Bildungswesen oder in den Medien, ja nicht einmal in Wissenschaftsmuseen und Fernsehdokumentationen über wissenschaftliche Themen durchgesetzt.

Vor der Pandemie war die kostenlose Weitergabe von Daten, Protokollen und Entdeckungen begrenzt, was den Wissenskommunismus, auf der die wissenschaftliche Methode beruht, beeinträchtigte. Es wurde bereits weitgehend toleriert, dass die Wissenschaft nicht universell ist, sondern das Reich einer immer hierarchischeren Elite, einer Minderheit von Experten. In der Nachbarschaft der Wissenschaft blühten gewaltige finanzielle und andere Interessen und Konflikte – und die Norm der Uneigennützigkeit blieb auf der Strecke.

Was den organisierten Skeptizismus betrifft, so war er an den akademischen „heiligen Stätten“ nicht besonders stark nachgefragt. Selbst die besten Fachzeitschriften mit Peer-Review präsentierten ihre Ergebnisse oft mit Voreingenommenheiten und Verzerrungen. Die Verbreitung wissenschaftlicher Entdeckungen in der Öffentlichkeit und in den Medien konzentrierte sich weitgehend auf Dinge, die übertrieben werden konnten, und nicht auf die Strenge der Methoden und die inhärente Unsicherheit der Ergebnisse.  

Wandel – aber vielleicht eher zum Schlechten

Trotz der zynischen Erkenntnis, dass die methodischen Normen der Wissenschaft vernachlässigt worden waren (oder vielleicht gerade deshalb), mehrten sich in wissenschaftlichen Kreisen bereits vor der Pandemie die Stimmen, die für mehr CUDOS-Prinzipien kämpften. Diese Reformer wurden oft als moralisch höher stehend angesehen, obwohl sie in der Besetzung einflussreicher Positionen in der Minderheit waren. Die Krise der Reproduzierbarkeit in vielen wissenschaftlichen Bereichen – von der Biomedizin bis zur Psychologie – führte zu einer Gewissensprüfung und zu Bemühungen um mehr Transparenz, einschließlich der gemeinsamen Nutzung von Rohdaten, Protokollen und Codes. Ungleichheiten innerhalb der Wissenschaft wurden zunehmend erkannt, und es wurde gefordert, sie zu beseitigen. Viele waren empfänglich für Appelle zur Reform.

Meinungsgetriebene Experten (die zwar in einflussreichen Ausschüssen, Fachgesellschaften, großen Konferenzen, Finanzierungsgremien und anderen Machtzentren des Systems noch immer dominieren) wurden häufig durch evidenzbasierte Kritik infrage gestellt. Es gab Bestrebungen, Interessenkonflikte transparenter zu machen und ihre Auswirkungen zu minimieren, auch wenn die meisten führenden Wissenschaftler – vor allem in der Medizin – weiterhin in solchen Konflikten steckten. Eine blühende Gemeinschaft von Wissenschaftlern konzentrierte sich auf strenge Methoden, das Verständnis von Verzerrungen und die Minimierung ihrer Auswirkungen. Der Bereich der Metawissenschaft, d.h. der Forschung über die Forschung, war inzwischen weithin anerkannt. Man hätte daher hoffen können, dass die Pandemiekrise einen Wandel herbeiführen würde. In der Tat gab es einen Wandel – aber vielleicht eher zum Schlechten.

Der Mangel an Wissenskommunismus während der Pandemie schürte Skandale und Verschwörungstheorien, die dann von einem Großteil der Boulevardpresse und in den sozialen Medien im Namen der Wissenschaft als Fakten behandelt wurden. Der Rückzug einer viel beachteten Hydroxychloroquin-Studie aus der Zeitschrift The Lancet war ein erschreckendes Beispiel: Ein Mangel an Austausch und Offenheit ermöglichte es einer führenden medizinischen Fachzeitschrift, einen Artikel zu veröffentlichen, zu dem 671 Krankenhäuser angeblich Daten beisteuerten, die nicht existierten, und niemand bemerkte diese völlige Fälschung vor der Veröffentlichung. Dem New England Journal of Medicine, einer weiteren führenden medizinischen Fachzeitschrift, gelang es, einen ähnlichen Artikel zu veröffentlichen, der von vielen Wissenschaftlern auch lange nach seinem Rückzug noch häufig zitiert wird.

Die derzeit heißeste wissenschaftliche Debatte in der Öffentlichkeit – ob das COVID-19-Virus das Produkt der natürlichen Evolution oder ein Laborunfall war – hätte mit einer minimalen Demonstration von Wissenskommunismus (im Originalwortschatz von Merton wirklich „Kommunismus“) durch China leicht beigelegt werden können: Die Öffnung der Laborbücher des Wuhan Institute of Virology hätte die Bedenken sofort zerstreut. Ohne eine solche Offenheit darüber, welche Experimente durchgeführt wurden, bleiben die Laborleaktheorien verlockend glaubwürdig.

Anfang 2021 kamen auch die Automobilingenieure zu Wort...

Ich persönlich möchte die Theorie der undichten Stellen im Labor – ein schwerer Schlag für die wissenschaftliche Forschung – nicht als die vorherrschende Erklärung ansehen. Aber wenn nicht einmal bei einer Frage, die für den Tod von Millionen und das Leiden von Milliarden von Menschen relevant ist, eine vollständige öffentliche Weitergabe von Daten möglich ist, welche Hoffnung gibt es dann noch für wissenschaftliche Transparenz und eine Kultur des Teilens? Was auch immer der Ursprung des Virus sein mag, die Weigerung, sich an früher akzeptierte Normen zu halten, hat selbst enormen Schaden angerichtet.

Die Pandemie führte scheinbar über Nacht zu einer erschreckenden neuen Form des wissenschaftlichen Universalismus. Jeder machte COVID-19-Wissenschaft oder kommentierte sie. Bis August 2021 wurden 330.000 wissenschaftliche Arbeiten zu COVID-19 veröffentlicht, an denen etwa eine Million verschiedene Autoren beteiligt waren. Eine Analyse ergab, dass Wissenschaftler aus jeder einzelnen der 174 Disziplinen, die wir als Wissenschaft bezeichnen, zu COVID-19 veröffentlicht haben. Ende 2020 gab es nur im Automobilbau keine Wissenschaftler, die zu COVID-19 publizierten. Anfang 2021 kamen auch die Automobilingenieure zu Wort.

Auf den ersten Blick war dies eine beispiellose Mobilisierung von interdisziplinären Talenten. Die meisten dieser Arbeiten waren jedoch von geringer Qualität, oft falsch und manchmal höchst irreführend. Viele Menschen ohne technisches Fachwissen wurden über Nacht zu Experten, die mit Nachdruck die Welt retten. Als sich diese falschen Experten vermehrten, wurden evidenzbasierte Ansätze – wie randomisierte Studien und die Erhebung genauerer, unvoreingenommener Daten – häufig als unangemessen, zu langsam und schädlich abgetan. Die Geringschätzung zuverlässiger Studiendesigns wurde sogar gefeiert.

Viele hervorragende Wissenschaftler haben an COVID-19 mitgearbeitet. Ich bewundere ihre Arbeit. Aus ihren Beiträgen haben wir so viel gelernt. Mein Dank gilt den vielen äußerst talentierten und gut ausgebildeten jungen Forschern, die unsere alternde wissenschaftliche Belegschaft verjüngen. Doch neben tausenden von soliden Wissenschaftlern erschienen auch frischgebackene Experten mit fragwürdigen, irrelevanten oder nicht vorhandenen Referenzen und fragwürdigen, irrelevanten oder nicht vorhandenen Daten.

Soziale Medien und Mainstream-Medien haben dazu beigetragen, diese neue Art von Experten hervorzubringen. Jeder, der kein Epidemiologe oder Spezialist für Gesundheitspolitik war, konnte plötzlich als Epidemiologe oder Spezialist für Gesundheitspolitik von Reportern zitiert werden, die oft wenig über diese Bereiche wussten, aber sofort wussten, welche Meinungen wahr waren. Umgekehrt wurden einige der besten Epidemiologen und Gesundheitspolitiker Amerikas von Leuten als ahnungslos und gefährlich verleumdet, die sich für geeignet hielten, wissenschaftliche Meinungsverschiedenheiten pauschal zu bewerten, ohne die fraglichen Methoden oder Daten zu verstehen.

Fragen nach unerwünschten Nebenwirkungen plötzlich mit Bannfluch belegt

Die Uneigennützigkeit hat schwer gelitten. In der Vergangenheit versuchten Einrichtungen mit Interessenkonflikten meist, ihre Ziele zu verbergen. Während der Pandemie wurden dieselben mit Interessenkonflikten behafteten Einrichtungen zu Helden erklärt. So produzierten beispielsweise die großen Pharmaunternehmen nützliche Medikamente, Impfstoffe und andere Dinge, die Leben retteten, obwohl bekannt war, dass ihr Hauptmotiv der Profit war und ist. Big Tobacco war dafür bekannt, dass es jedes Jahr viele Millionen Menschen tötet und bei der Werbung für seine alten und neuen, gleichermaßen schädlichen Produkte ständig in die Irre führt. Doch während der Pandemie wurden vorher gängige Forderungen nach besserer medizinischer Evidenz für die Wirksamkeit oder Fragen nach unerwünschten Nebenwirkungen plötzlich mit Bannfluch belegt. Dieser herablassende, autoritäre Ansatz „zur Verteidigung der Wissenschaft“ hat die Impfstoffzurückhaltung und die Anti-vax-Bewegung leider noch verstärkt und damit eine einmalige Chance vertan, die sich durch die fantastisch schnelle Entwicklung der COVID-19-Impfstoffe bot. Sogar die Tabakindustrie hat ihren Ruf aufgewertet: Philip Morris spendete Beatmungsgeräte, um sich als verantwortungsbewusstes Unternehmen zu profilieren und Leben zu retten, von denen ein kleiner Teil gefährdet war, an COVID-19 zu sterben, weil die Hintergrundkrankheiten durch Tabakprodukte verursacht wurden.

Andere potenziell mit Interessenskonflikten belastete Unternehmen wurden zu den neuen gesellschaftlichen Regulierern und nicht zu denjenigen, die man regulierte. Große Technologieunternehmen, die durch die Veränderung des menschlichen Lebens während des Lockdowns einen kumulierten Marktwert von Billionen von Dollar erzielten, entwickelten mächtige Zensurmechanismen, die die Informationen, die den Nutzern ihrer Plattformen zur Verfügung standen, verzerrten. Berater, die Millionen von Dollar mit der Beratung von Unternehmen und Regierungen verdienten, erhielten prestigeträchtige Positionen, Macht und öffentliches Lob, während unbefangene Wissenschaftler, die pro bono arbeiteten, es aber wagten, die herrschenden Narrative infrage zu stellen, als mit Interessenskonflikten behaftete Leute verleumdet wurden. Der organisierte Skeptizismus wurde als Bedrohung für die öffentliche Gesundheit angesehen. Es kam zu einem Zusammenstoß zwischen zwei Denkschulen, der autoritären öffentlichen Gesundheit und der Wissenschaft – und die Wissenschaft verlor.

Ehrliches, kontinuierliches Hinterfragen und die Erkundung alternativer Wege sind für eine gute Wissenschaft unerlässlich. In der autoritären (im Gegensatz zur partizipatorischen) Version der öffentlichen Gesundheit wurden diese Aktivitäten als Verrat und Fahnenflucht angesehen. Das vorherrschende Narrativ war, dass „wir uns im Krieg befinden“. Im Krieg hat jeder Befehle zu befolgen. Wenn ein Zug den Befehl erhält, nach rechts zu gehen, und einige Soldaten das Manöver nach links erkunden, werden sie als Deserteure erschossen. Wissenschaftliche Skepsis musste erschossen werden, ohne Fragen zu stellen. Die Befehle waren klar.

Wer hat diese Befehle erteilt? Wer entschied, dass seine oder ihre Meinung, sein oder ihr Sachverstand und seine oder ihre Konflikte federführend sein sollten? Es war nicht eine einzelne Person, kein verrückter General, kein verachtenswerter Politiker oder ein Diktator, auch wenn sich die Politik massiv in die Wissenschaft eingemischt hat. Es waren wir alle, ein Konglomerat, das keinen Namen und kein Gesicht hat: ein Geflecht und Durcheinander von halbgaren Beweisen; reißerische und parteiische Medien, die parachute journalim und Rudelberichterstattung fördern; die Verbreitung von pseudonymen und eponymen Accounts in den sozialen Medien, die dazu führten, dass selbst seriöse Wissenschaftler zu hemmungslosen, wilden Avataren ihrer selbst wurden, die Unmengen von Nichtigkeiten und Unsinn ausspuckten; schlecht regulierte Industrie- und Technologieunternehmen, die ihre Marketingmacht ausspielten; und gewöhnliche Menschen, die von der langwierigen Krise betroffen waren. Sie alle schwimmen in einem Gemisch aus einigen guten Absichten, einigem exzellentem Denken und großartigen wissenschaftlichen Erfolgen, aber auch aus Konflikten, politischer Polarisierung, Angst, Panik, Hass, Spaltung, Fake News, Zensur, Ungleichheit, Rassismus und chronischer und akuter gesellschaftlicher Dysfunktion.

Die Rede von „wir befinden uns im Krieg“

Hitzige, aber gesunde wissenschaftliche Debatten sind willkommen. Ernsthafte Kritiker sind unsere größten Wohltäter. John Tukey sagte einmal, dass der gemeinsame Nenner einer Gruppe von Statistikern der Streit sei. Das gilt auch für andere Wissenschaftler. Aber die Rede von „wir befinden uns im Krieg“ führte zu einem Schritt darüber hinaus: Dies ist ein schmutziger Krieg, einer ohne Würde. Opponenten wurden bedroht, beschimpft und schikaniert, durch „cancel culture“ Kampagnen in den sozialen Medien, reißerischen Schlagzeilen in den Mainstream-Medien und von Eiferern geschriebene Bestseller. Aussagen wurden verzerrt, in Strohmänner verwandelt und lächerlich gemacht. Wikipedia-Seiten wurden mutwillig beschädigt. Reputationen wurden systematisch beschädigt und zerstört. Viele brillante Wissenschaftler wurden beschimpft und erhielten während der Pandemie Drohungen, die sie und ihre Familien unglücklich machen sollten.

Anonyme und pseudonyme Beschimpfungen haben eine abschreckende Wirkung; noch schlimmer ist es, wenn die Personen, die die Beschimpfungen ausüben, respektabel sind. Die einzig brauchbaren Antworten auf Bigotterie und Heuchelei sind Freundlichkeit, Höflichkeit, Empathie und Würde. Abgeriegelt von persönlicher Kommunikation in der sozialen Isolation sind das virtuelle Leben und die sozialen Medien jedoch schlechte Vermittler dieser Tugenden.

Die Politik hatte einen schädlichen Einfluss auf die Pandemiewissenschaft. Alles, was ein unpolitischer Wissenschaftler sagte oder schrieb, konnte als Waffe für politische Ziele eingesetzt werden. Wenn man Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit wie Masken und Impfstoffe mit einer Partei verbindet, eine politische oder andersgeartete Partei, dann befriedigt das die Anhänger dieser Gruppierung, verärgert aber die gegnerische Gruppierung. Dieser Prozess untergräbt die breite Akzeptanz, die für die Wirksamkeit solcher Maßnahmen erforderlich ist. Politik im Gewand der öffentlichen Gesundheit hat nicht nur der Wissenschaft geschadet. Sie hat auch die partizipatorische öffentliche Gesundheit, bei der die Menschen befähigt und nicht verpflichtet und gedemütigt werden, zunichte gemacht.

Ein Wissenschaftler kann und sollte nicht versuchen, seine Daten und Schlussfolgerungen auf der Grundlage der aktuellen Doktrin politischer Parteien oder der aktuellen Temperaturanzeige der Stimmung in den sozialen Medien zu ändern. In einem Umfeld, in dem die traditionelle politische Einteilung in links und rechts nicht mehr viel Sinn zu machen scheint, werden Daten, Sätze und Interpretationen aus dem Kontext gerissen und als Waffe eingesetzt. Ein und derselbe unpolitische Wissenschaftler kann an einem Ort von linken Kommentatoren und an einem anderen von Alt-Right-Kommentatoren angegriffen werden. Viele exzellente Wissenschaftler waren in diesem Chaos zum Schweigen genötigt. Ihre Selbstzensur war ein großer Verlust für die wissenschaftliche Forschung und die Bemühungen um die öffentliche Gesundheit. Meine Helden sind die vielen gutwilligen Wissenschaftler, die während der Pandemie missbraucht, verleumdet und bedroht wurden. Ich respektiere sie alle und leide für das, was sie durchgemacht haben, unabhängig davon, ob ihre wissenschaftlichen Positionen mit den meinen übereinstimmen oder nicht. Für diejenigen, deren Positionen nicht mit meinen übereinstimmten, leide ich ich noch mehr und schätze sie noch mehr.

Hinter dieser überstürzten Entwicklung steckt absolut keine Verschwörung oder Globalplanung. Es ist einfach so, dass in Krisenzeiten die Mächtigen gedeihen und die Schwachen noch mehr benachteiligt werden. Inmitten der pandemischen Verwirrung wurden die Mächtigen und diejenigen mit Interessenskonflikten noch mächtiger und noch stärker von Interessenskonflikten gezeichnet, während Millionen von benachteiligten Menschen starben und Milliarden litten.

Ich befürchte, dass die Wissenschaft und ihre Normen das Schicksal der Benachteiligten teilten. Das ist schade, denn die Wissenschaft kann immer noch allen helfen. Die Wissenschaft ist nach wie vor das Beste, was den Menschen passieren kann, vorausgesetzt, sie kann sowohl tolerant als auch toleriert sein.

This story originally appeared in English in Tablet magazine, at tabletmag.com, and is reprinted with permission. Die englische Originalfassung findet sich hier.

 

John P. A. Ioannidis ist Professor für Medizin und Professor für Epidemiologie und Bevölkerungsgesundheit sowie Professor (by courtesy) für Biomedizinische Wissenschaft und Statistik an der Stanford University. Seine vollständigen Veröffentlichungen zu COVID-19 finden Sie hier.