Stationen

Donnerstag, 29. September 2022

Dem Himmel sei Dank, das es ihn gibt

 

Immerhin eine 180°-Kehrtwendung ist nun erfolgt

 


Unzeitgemäß, zeitgemäß und zeitlos

Von Geburt her "in seinem Geiste" hat der Säugling gewiss die Spiegelneuronen. Wenn wir uns über einen Säugling beugen wird er (jedenfalls, wenn er sehr intelligent ist) unseren Gesichtsausdruck annehmen. Und eine ähnliche Veranlagung ist die Spracherlernung betreffend vorhanden.

Unvergessener Jan Palach

 


Mittwoch, 28. September 2022

Es wird noch lange dauern

bis man es auch in Deutschland satt haben wird, sich ständig anhören zu müssen, dass alles, was vor 1945 oder 1918 oder 1848, was sag ich, vor 1968, nein, natürlich vor 2011, nein, ich meine natürlich vor 2015 in Deutschland geschah, eine Peinlichkeit nach der anderen war. Es ist eine lange Reise auf dem Möbiusschen Band, und im Moment sind wir dort angekommen (50 Jahre nach Beginn der Reise), wo die Welt tatsächlich auf dem Kopf steht in Deutschland. Und nicht nur dort, aber in anderen Ländern gibt es gegenüber der eigenen Vergangenheit keine feindselige Haltung, die glaubt, sich Geschichtsignoranz erlauben zu können oder diese sogar anstreben zu müssen. Es wird noch lange dauern.


 

Sie ist selbstverständlich vegan und hat sehr unter den Klischees gelitten

Immerhin missionieren die Messners die FFF-Aktivisten mit dem Hinweis, Studium sei wichtig, nicht Streik und der Herr lässt sich auch nicht unterstellen, seine Generation sei schuldig; auch das ist klug. Peinlich ist Reinholds heuchlerisches Getue dabei (um der Sinnbildung willen erkläre er nichts, er erzähle nur). Das ist schon ein viel zu großes Zugeständnis gegenüber dem Zeitgeist.

Es geht nichts über Information aus erster Hand

Was hat den Kreml dazu veranlasst, gerade am 24. Februar in die Ukraine einzumarschieren? Darüber haben westliche Kommentatoren hin- und hersinniert. Hätte man die Russen nicht besser fragen sollen?
Das hat der französische TV-Sender LCI getan. Er hat dem ehemaligen Präsidenten und Premierminister Dmitri Medwedew diese Frage gestellt.
Dmitri Medwedew (LCI, 26.08.2022):
„Ja, 1991 hat die Ukraine tatsächlich auf ihre nuklearen Fähigkeiten verzichtet, doch hat Präsident Selenskij einige Monate vor Beginn der militärischen Spezial-Operation gesagt, dass er die Wiederaufnahme der Arbeiten zur Erweiterung der ukrainischen nuklearen Fähigkeiten nicht ausschließe. Das hat, wie Sie wissen, die Lage verschärft und Russland dazu bewegt, mit seiner Operation zu beginnen.“
 
«Oui, l’Ukraine [en 1991] a renoncé effectivement à ses capacités nucléaires, mais le Président Zelensky, quelques mois avant le lancement de l’opération militaire spéciale, a dit qu’il n’exclut pas le relancement des travaux visant à accroître les capacités nucléaires ukrainiennes, ce qui a, comme vous le savez, aggravé la situation et a poussé la Russie à lancer son opération.»
 
 

Zu immerwährender Erinnerung

 

Dank für ein Kriegsverbrechen

Ankündigung am 7. Februar 2022

 

 

Dienstag, 27. September 2022

Lewis Mumford hatte recht

Sein Buch "Der Mythos der Maschine" machte 1974 großen Eindruck auf mich. Seit damals warte ich darauf, dass sich die Allgemeinheit mit der im Video angesprochenen Problematik befasst. Besonders in Italien dauerte es bis 2020, bis man sich endlich bewusst wurde, welche Konsequenzen die Computertechnologie haben wird, und endlich wird darüber nachgedacht, wie man sich gegen die (womöglich intrinsischen, insofern also unabwehrbaren) Eigenschaften dieser Technologie erwehren könnte. Die Italiener haben die Computertechnologie immer mit großem Wohlwollen betrachtet, weil Italien so chaotisch ist, dass man sich dort nicht vorstellen kann, dass die Bürger dort in eine soziales Korsett gezwungen werden könnten (auch weil das Chaos im Netz dort wie eine Kopie des Chaos in der Gesellschaft aussieht, was paradoxerweise die User beruhigt), weshalb Informatik und Telematik überwiegend Hoffnungen auf mehr Ordnung wecken, wobei die Kehrseite der Medaille ausgeblendet wird, oder zumindest bisher ausgeblendet wurde.

Schmerz und Schönheit

Die vielleicht älteste Rose der Welt.

Gloria ist Deutschlands Königin

Jedenfalls wäre sie mir in Schloss Belvue lieber als Wulff, Gauck und Steinmeier. Sie ist intelligenter als alle drei zusammen, hat ihre 7 Sachen beieinander, ist demütig und dennoch zu recht stolz, hat bessere Umgangsformen und riecht wahrscheinlich auch besser. Und mein Eindruck ist, sie wäre eine bessere Kaiserin als Philip Kiril (obwohl, was die taz schreibt, erlogen ist) oder Georg Friedrich von Preußen.

 

  

  

Für DIESES Europa würde es sich lohnen zu kämpfen

"Wir brauchen einen gemeinsamen europapatriotischen parlamentarischen Block, wir brauchen unser eigenes politisches Programm, wir brauchen unsere eigene Jugendbildung, wir brauchen unsere eigenen Akademien, wir brauchen unsere eigene Elite, wir brauchen unser eigenes wirtschaftliches Netz, wir brauchen unsere eigenen Medien. Nur dann können wir hoffen, uns der Krake des Globalismus entgegenzusetzen; nur dann können wir hoffen, nicht nur unsere innere Freiheit zurückzuerobern, sondern auch nach außen dem Druck aus China, aus Russland, aus Afrika und aus der islamischen Welt zu widerstehen. Wir wollen nie wieder, dass eine anonyme Brüsseler Bürokratie die Köpfe unserer Kinder mit LGBTQ-Propaganda füllt, die Familie zerstört, den Glauben diskreditiert, den Patriotismus schlechtredet, unsere Geschichte umschreibt, unsere Energiesicherheit zerstört, unsere Wirtschaft auslagert und unsere Zivilisation verteufelt.", sagt David Engels sehr richtig.

 


 

 

 

eUdSSR

Die überhebliche Dummheit der Europäer ist schuld an diesem Krieg, Vincent Desportes hat absolut recht.

 

 

Von der Leyen ist genauso weltfremd, dumm, tölpelhaft und überheblich wie Beckenbauer 2006

Marco F. Gallina kommentiert die Wahl

Das Madenhäusle in Madenhausen

 

macht nach 25 Jahren zu

Montag, 26. September 2022

World Statesman Award 2022

Der Rabbi Schneider ehrt dieses Jahr Draghila als besten Staatsmann der Welt.



Vor 10 Jahren wurde er gefragt, was er vorhabe

"Noch einmal siegen!", antwortete er. Er hat es geschafft.

 

Die Natur hört nicht auf Befehle

Manfred Weber hat ihn dabei unterstützt in der Hoffnung, Berlusconi profiliere sich als Babysitter Melonis.

Mater Patriae

Mater Patriae
 

So wie jetzt habe ich mich zum letzten Mal 1994 über ein Wahlergebnis gefreut. Die gute Giorgia wird es nicht leicht haben; in dieser Zeit zu regieren, ist keine wirklich dankbare Aufgabe. Aber ich glaube, sie wird eine gute (gut jedenfalls für Italien, für Deutschland eher nicht) Regierungschefin sein. Als sie für das Bürgermeisteramt von Rom kandidieren wollte, wurde sie nicht von Berlusconi und Salvini unterstützt, weil sie als zu jung erachtet wurde. Ich glaube, dass sie ihrer Aufgabe gewachsen sein wird. Als Patriotin war sie immer vorbildlich. Ich wünsche ihr viel Erfolg. Die Südtiroler allerdings sind jetzt schon sauer.

 

Voilà


 

Sonntag, 25. September 2022

Sankt Emmeram

in Regensburg 

Wilhelm Imkamp 

Ein gutes Gespräch!

 Ab 19:20

 

 

(bei PlusEins sind immer wieder mal gute Sachen zu finden! Schrecklich wie verunsichert diese deutschen Eltern sind... Verunsicherung ist überhaupt das Stichwort der deutschen Befindlichkeit)

Es gibt viele Geschichten über die Shoah, die aber nicht wirklich hilfreich sind

Diese Geschichte ist (zumindest für eine Familie wie die unsere) hörenswert.

Samstag, 24. September 2022

Die Dummheit wird wohl siegen

Jetzt ist er da, der Tag, vor dem ich seit 50 Jahren gewarnt habe und dessen Heraufkommen ich seit 30 Jahren argwöhnisch beobachte. Lange habe ich mich gefragt, wie man das Ballermann-FuckGoethe-Waschlappenvolk vor sich selbst schützen könnte. Man kann es nicht.

 

 

Hier kann man sich Lindsey Grahams Stellungnahme ansehen.

Hilary Mantel

Ich kenne ihr Werk nicht! Aber was ihr Übersetzer hier sagt, ist sehr hörenswert, weil wahr und sehr bedeutungsvoll. Und es spricht sehr für Hilary Mantel! Ab 3:30.

Salvini bester Mann

„Wenn Europa denkt, Arbeiter in Italien zu entlassen, um China einen Gefallen zu tun, indem es Dieselautos verbietet, dann wird die nächste Regierung ein Referendum abhalten, um die Italiener zu fragen, ob sie mit diesem Unsinn einverstanden sind.“ 

Philip Kiril

 

Abschied von Pfarrer Philip Kiril von Preussen 

Freitag, 23. September 2022

Vincent Desportes


 
 
Für seine Analyse des Ukrainekonflikts ist der französische General a.D. Vincent Desportes vom Élysée-Palast abgehört worden. Aber er behält seine Professur für Strategie an der École des hautes études commerciales (HEC), in Frankreich gibt es schließlich weder den deutschen Regierungsschutz, noch den deutschen Übereifer bei der Gesinnungsschnüffelei, durch den jeder Journalist freiwillig zum Hofberichterstatter und Denuntianten wird. 
 
Vincent Desportes teilt in vielem die Sicht des Ex-Bürgermeisters Klaus von Dohnanyi (''Élucid'', 17.09.2022):
„Wer ist im Grunde für diesen Krieg verantwortlich? Europa. Wir, die Europäer, sind dafür verantwortlich. Wir haben nach 1989 keine autonome Strategie gefunden, die uns von den amerikanischen Interessen abgekoppelt hätte. Diese von Zbigniew Brzezinski in dem Buch 'Das Große Schachbrett' (1997) ausführlich beschriebenen Interessen widersprechen unseren Interessen.
Wir, die alten, die kultivierten Nationen des europäischen Kontinents haben nicht verstanden, dass unsere Interessen, die sich von der Berlin-Krise 1948 bis zum Mauerfall 1989 mit den amerikanischen gedeckt hatten, in dem Augenblick auseinandergingen, als die Sowjetunion verschwand.
Letztlich war, glaube ich, unsere Schwäche die erste Ursache für diesen Krieg.“
 
Was Desportes damit meint, erklärt er später im Interview:
Was haben wir nach dem Zweiten Weltkrieg verstanden? Dass man den Fehler von 1918, der mit dem Versailler Vertrag zum Zweiten Weltkrieg geführt hatte, nicht wiederholen dürfe. 1945 haben wir Deutschland nicht gedemütigt, sondern ihm – wie auch Japan – geholfen, einen Platz unter den zivilisierten Nationen wiederzufinden. 
 
Im Gegensatz dazu haben wir 1989 Russland nicht in Europa eingebunden, sondern uns wie Aasgeier auf seine Schätze gestürzt.
„Darin liegt unsere Schuld, denn wenn irgendwas klar ist, dann dies: dass es Eurasien gibt und dass Russland zum großen Teil eine europäische Macht ist. Also galt es, Russland erneut ans Abendland anzukoppeln, statt die Amerikaner machen zu lassen, deren erklärter Wille Russlands Zerquetschung ist. Wir sind der amerikanischen Strategie der Spannung gefolgt, die am Ende zum Ausbruch des Krieges in der Ukraine geführt hat.“
 
 

 
« Au fond, quel est le responsable de cette guerre? C’est l’Europe. Nous sommes, nous, les Européens, responsables. Pourquoi je dis ça? Ça peut surprendre. Pourquoi est-ce que nous, on est responsable? Pourquoi?
Parce que nous n’avons pas su à partir de 1989 trouver une autonomie stratégique qui nous aurait évité, qui nous aurait permis de ne pas subir les menées américaines qui correspondaient bien aux intérêts américains très largement décrits d’ailleurs dans le livre de Brzezinski qui s‘appelle Le Grand Echiquier, cette politique internationale américaine qui était contraire à nos intérêts.
C’est-à-dire que nous – quand même, continent européen, fait de pays, de nations anciennes cultivées – nous n’avons pas su avoir notre propre vision et comprendre qu‘à un moment donné, autant nos intérêts avaient été convergents avec les intérêts américains de la crise de Berlin de 1948 à la chute du Mur, autant, à partir du moment où le Mur s’effondrait, où l’URSS n’existe plus, nos intérêts profonds devenaient de plus en plus divergents des intérêts américains.
C’est notre faiblesse qui a, je crois, été finalement la cause première de cette guerre.
(…) On a réintégré le Japon et l’Allemagne – donc les deux grandes nations belligérantes – dans le camp des gagnants en quelque sorte. Et eux-même on regagné.
On n’a pas du tout fait la même chose avec la Russie en 1989. Au contraire; c’est-à-dire qu’on n’a pas cherché à réarrimer la Russie à l’Occident, on a eu au contraire des démarches de prédateurs qui sont allé passer des marchés qui ont paru parfaitement inégaux aux Russes, et on n’a pas cherché à l’arrimer.
Et nous, c’est là, que nous Européens sommes fautifs, parce que il est clair que s’il y a quelque chose qui existe, c’est l’Eurasie…; et que la Russie est, pour une bonne part, une puissance européenne. Et donc, il fallait absolument ramener la Russie vers nous plutôt que, subissant la grande stratégie américaine, laisser une grande stratégie américaine, dont la volonté est justement d’écraser la Russie, se mettre en place et finalement créer des tensions qui ont été crées jusqu’à l’éclatement de cette guerre en Ukraine. »
 
 

Gloria ist die Beste

 

Besser als Wagenknecht und Weidel zusammen

 

Grimhild

Grim = Maske, Helm (daher auch Grimasse)

Hilda = Kampf, kampfesmutig

 

 

Werner Bergholz

Geburtenschwund in den einstmals christlichen Ländern

Prof. GUNNAR HEINSOHN / 21.09.2022 / 13:50 Uhr auf Achse:

"Putins Teilmobilisierung: Wofür die einzigen Söhne verheizen?
Schon am 20. September berichtet Igor Sushko über die Panik russischer Mütter, die ihre Söhne – überwiegend einzige Kinder – vor Putin Teilmobilisierung ins Ausland schaffen wollen, aber die Wege verstellt sehen. Obwohl sie sich strafbar machen, dürfte man von ihnen noch hören.
Erinnern wir uns, daß am 24. Februar nicht nur die Welt, sondern auch Putin vom Krieg überrascht wird. Befohlen hatte er die Invasion mit dem Ergebnis umgehender Kapitulation und anschließender Ausrottung der Aktivisten des Ukrainertums. Seine Erwartung war nicht irrational. Noch nie haben zwei Nationen mit einem Durchschnittsalter von über 40 Jahren Krieg gegeneinander geführt. Noch nie haben zwei Nationen mit einem Kriegsindex von 0,7 miteinander die Waffen gekreuzt.
Auf 1.000 Männer im Alter von 55–59 Jahren folgen nur noch 700 Jünglinge im Alter von 15–19 Jahren (Siehe hier). Beide Nationen haben auch in absoluten Zahlen weniger 15- bis 29-Jährige als je zuvor in den letzten 150 Jahren ihrer Geschichte (Siehe hier und hier). Putin mußte also nicht wie 1999/2000 bei seinem Genozid in Tschetschenien (damals mit einem Kriegsindex über 4) erst einmal die jüngeren Brüder der bereits Kämpfenden ermorden lassen, um Rußlands demografischen Nachteil auszugleichen. Damals beginnt die Männerfreundschaft mit SPD-Urgestein Gerhard Schröder.
 
Die Ukraine hat kaum jüngere Brüder, die vom Mut der älteren inspiriert werden. Es hätte also reichen sollen, drei Viertel des verfügbaren russischen Militärs um die Ukraine aufmarschieren und dann einmarschieren zu lassen, um umgehend mit dem Genozid beginnen zu können. Der war anders als der Krieg – die Massengräber zeigen das – sorgfältig geplant. 
 
Zu den raren Ausnahmen, daß auch alternde Nationen entschlossen kämpfen, gehören mit Ausrottung bedrohte. Israel steht dafür exemplarisch. Die Ukraine hatte in der Sowjetunion bis 1991 nicht lernen dürfen, daß sie bereits 1932/33 im Holodomor das Opfer eines enormen russisch-bolschewistischen Völkermordes gewesen ist (Seitdem lernt das am Dnepr, nicht jedoch in Russland, jedes Kind. Und wer gelegentlich zweifelt, wird durch frische Massengräber eines Besseren belehrt.).
 
Es sind also gerade die beträchtlichen Verluste der Ukraine, die den Kampfesmut – und den Zuspruch für die Kiewer Regierung – nicht etwa verringern, sondern stetig steigern. Die Getöteten zeigen, daß vielfach mehr umgebracht würden, wenn man die Waffen niederlegt. Das verstehen Putins westliche Freunde nicht. Sie reden vom Einstellen der Kämpfe zur Beendigung des Leidens. Die Ukrainer jedoch hören, dass sie sich widerstandslos abschlachten lassen sollen.*
Es ist Rußland, das aufgrund seiner rund 50.000 Gefallenen und Verstümmelten die Kampfbereitschaft verliert. Ihnen gehört das größte Land der Erde. Niemand bedroht sie mit Krieg oder gar Genozid. Wofür also die einzigen Söhne verheizen? Damit der Führer seine Blamage herauszögern kann? Wie die Imponier-Invasion Putin nicht vor dem Krieg bewahrt hat, kann ihn die Mobilisierung nicht davor schützen, daß er noch aussichtsloser wird. Jede Erweiterung seines Tötungspotenzials ermutigt noch mehr Ukrainer zum Widerstand.
 
 
Ja, ja, die Russen erleiden auch den Geburtenschwund. Das erklärt auch, weshalb Putin sich bei der Rekrutierung in den schlimmsten Kriegeremporien mit Humanresourcen eingedeckt hat, besagt die von Sloterdijk "kritisch" gerühmte zynische Vernunft.
Europa hat versagt. Nein, das ist keine Täter-Opfer-Umkehr und es ist kein Stockholm-Syndrom, es ist die nüchterne Zurkenntnisnahme eines Sachverhalts. 

*Auch das gehört zu Köppels Mahnung, man müsse - mit den Worten von Uwe Johnson -  die andere Seite mit ihren eigenen Augen sehen.

Dass die amerikanischen Hundlinge es nach Afghanistan noch wagen, irgendjemanden zu belehren...

Und die dummen Deutsch:innen stehen wie ein Frau zu diesen depperten, völlig delegitimierten Weltbeglückungsfanatikern, die sich einen feuchten Kehricht um Menschenrechte kümmern, wenn es ihren hehren Zielen zupass kommt und denen die bekloppte Hybris förmlich aus den Ohren rinnt... Aber Deutschland muss ja unbedingt baerbockistisch werden und der Krieg totaler und radikaler, als Baerbock ihn sich je vorstellen können wird.

Das bisschen Reputation, das die Amerikaner nach dem Vietnamkrieg noch einmal (vor allem dank Reagan) wiedererringen konnten, haben sie spätestens in Afghanistan endgültig verspielt.

 

 


 

Esprit de Corps

 


Orientierung

 


Dieselbe Seite zweier Canaillen

Man möge sich einfach vorstellen, was gerade los wäre, würden wir hier nicht über Bode, sondern über Woelki reden. Eben. Wenn man das viel zitierte "systemische" Problem der Kirche wirklich benennen will, dann besteht es darin, dass sie offensichtliche Doppelstandards duldet. Und hier machen sich alle die Finger schmutzig, die einen Bode verteidigen. Wir brauchen in einem Bischofsamt keine Menschen, die erst nach massivem Druck eine "Lernkurve" vorzeigen. Und was will das heißen? Macht es alles wett, was man vorher falsch gemacht hat? Dürfen jetzt alle sich auf Lernkurven berufen und weitermachen?
Es ist alles eine Farce und dieser Mann ist ernsthaft mit an der Spitze der Bischofskonferenz. Wer also wissen will, wo das Systemische am Missbrauchsskandal liegt: es sind Beispiele wie das System Bode.

 

Bekannt ist er jetzt jedenfalls

 

zusätzliche Anklage wegen Betrugs

In Deutschland sogar fast so bekannt wie Selenskij

Donnerstag, 22. September 2022

Ich hätte so gerne unrecht

Ich liebe es, wenn mich jemand eines Besseren belehrt. Das war zwar schon immer so, aber früher war es nur eine Sehnsucht, ein ständiger Wunsch. Heute ist es wie ein Blasendrang (nach zwei Maß Bier) innerhalb der Meinungsblase der allernächsten Gleichgesinnten.

Liebe Kinder gebt fein acht!

 

 

Die Niederlande bringen seit Jahrzehnten die besten Bachinterpreten hervor

 

Sizilianische Sprichwörter

"Nur der ist wirklich mächtig, der sich nicht an die eigenen Regeln zu halten braucht".

"Befehlen ist schöner als ficken".

 

Claudia Roth und Riccarda Lang und Katharina Schulze sind natürlich nur dort mächtig, wo die Ohnmacht wie Sauerstoff zur Atemluft gehört. Das gilt, wo der Bundestag zum Kindergarten wurde. Vor Jahrzehnten war ich entsetzt, dass es im italienischen Parlament manchmal zu Prügeleien kam. Aber seit Merkel die kognitive Dissonanz zum Handlungsprinzip gemacht hat (was ihr nur im Land des an Einfältigkeit nicht zu überbietenden deutschen Michel gelingen konnte), finde ich diese Prügeleien geradezu vorbildlich. Und das alte Gebot "Mädchen haut man nicht", darf im Bundestag nicht gelten; das sollte auch im Immunitätsgesetz so verankert werden. Nur so kann - paradoxerweise, wie ich eingestehe - Deutschland vielleicht irgendwann einmal eine pluralistische Demokratie werden.


Wenn es nur der Semmelweis-Reflex wäre...

Es ist aber schlimmer als der Semmelweis-Reflex, es ist ein systemisches Problem. Und es ist nicht nur Unzulänglichkeit auf Grund sich gegenseitig hochschaukelnder Inkompetenz in diversen Bereichen, sondern mittlerweile wird von korrupten Akteuren, die ihr Eigeninteresse verfolgen, vorsätzlich und systematisch eine zerstörerische Wirkung in Kauf genommen und vorangetrieben.

Mittwoch, 21. September 2022

Deutschland mit den Augen Claudia Roths gesehen

als mieses Stück Scheiße

 

Und hier mit den Augen Vince Eberts 

Wird der Bürger unbequem, dann ist er plötzlich rechtsextrem

 

 

Wider den Baerbockismus! Schluss mit der Mickey Mouse Geopolitik!!

Bloß kein Mitleid

 


Voilà pourquoi

 

Dienstag, 20. September 2022

Zum Mannsein gehört mehr als nur auf einen Ideologietrend reingefallen zu sein.

 

Erst nach geraumer Zeit, aber früher als sie sich vorstellen könnten, werden diese bedauernswerten Wesen erkennen, was sie sich damit angetan haben.


Diese Einzelfälle sind zwar tragisch, aber nur Einzelfälle. Tragischer ist ein Trend, der allgemeiner zu sein scheint, als ich je für möglich gehalten hätte. Der Westen scheint totkrank zu sein.

Irrtum und Berichtigung

 

Köppel ist der einzige, der darauf hinweist, dass die Chinesen auf der Lauer liegen und nur darauf warten, Teile Russlands zu annektieren.

Anregend

 

Montag, 19. September 2022

"Philorassismus" in der ARD

Zu den gefährlichsten Formen von Rassismus gehört der "Philorassismus", der sich in den Medien und der Öffentlichkeit schleichend und selbstgewiss immer mehr verbreitet.
Eine, wie so viele, außer Rand und Band und jeglichem Sinn für Maß geratene ARD-Korrespondentin hat via Tagesschau News und via Rundfunk verbreitet, dass ein Afrikaner die der bekannten Physik widersprechende Weltformel der Energiegewinnung aus dem Nichts er- bzw. gefunden hätte. 
 
So viel Dummheit müsste eigentlich die fristlose Kündigung der Dame aus dem öffentlich finanzierten Medien-System zur Folge haben. Abgesehen von der mit dem Auftrag des ÖRR widersprechenden Intention der “weißen Welt“ wieder mal Rassismus zu unterstellen, weil sie eine angeblich weltrettende Erfindung nur deshalb unterdrückt, weil diese Erfindung aus Afrika stammt. Denn so soll dieser Quatsch verstanden werden, so wird er lanciert. Auch afrophiler Rassismus ist Rassismus.
 
Den Begriff "Philorassismus" finde ich unglücklich. Das Durcheinander ist bei diesem Thema auf Grund unsauberer Formulierungen schon groß genug. Es ist höchste Zeit, Ordnung in den Wust einer weit verbreiteten, schlampigen Terminologie (siehe Patzelts Gutachten über Höcke, mit dem er ihm "kulturellen Rassismus" andichtete) zu bringen. In diesem Fall würde ich von afrophilem, oder nigrophilem (es muss ja nicht atrophil sein) bzw. albophobem oder kaukasophobem Rassismus sprechen. Da müssten sich Philologen und Anthropologen mal beraten, wie man die Terminologie am gescheitesten reformiert, um implizite Mystifikationen transparent und offensichtlich werden zu lassen. Die Bolschwoken doktern mit Gendergaga an unserer Sprache herum, wir müssten längst eifrig an der Sprachverhunzung herumdoktern, die durch einen im Verlauf der letzten 40 Jahre immer unverschämter um sich greifenden, implizit Definitionen setzenden, woken Sprachgebrauch zustandegekommen ist und weiter zunimmt.

 

Ausnahmsweise

 Ausnahmsweise ist diese Folge des Landfrauenzirkus mal richtig gut. Bei einer besonders sympathischen Familie mit außergewöhnlicher Vorgeschichte. Bedauerlich ist nur, dass Unternehmungen wie diese immer vorgestellt werden, als handele es sich um Lösungen für die Landwirtschaft insgesamt, denn in Wahrheit handelt es sich eben um Boutique-Food, um Luxusnahrung, die immer nur einen kleinen Teil der Landwirtschaft betreffen kann. Trotzdem: Hut ab vor der Energie, das durchzuziehen! Mit viel Liebe und guten Kenntnissen. Und, wie mir scheint, ganz ohne Fanatismus. Gute Leute.

Wohl dem Land, in dem die Aristokratie lebendig bleibt und es versteht, Würde zu bewahren, ohne sich lächerlich zu machen

 

Stimmen der Vernunft

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freitag, 16. September 2022

Michael Esfeld

 ab 3:33

Erkenntnistheoretiker

Radio München

Dass der NDR von überbezahlten Dummköpfen gekapert wurde

ist so mysteriös wie die Ministerpräsidentschaft von Winfried Kretschmann. Jetzt hat der NDR Ulrike Guerot, die noch zu den halbwegs vernünftigen Köpfen unseres Establishment gehörte, von der Jury, die über den Sachbuchpreis entscheidet, ausgeschlossen. Wir sind immer mehr in der Hand von sektiererischen Eiferern. Herr, errette uns von diesen Fanatikern, die zu nichts nutze und zu allem fähig sind!!

Krieg

 Auf ein Gespräch wie dieses habe ich seit 1973 gewartet. Tempus martiale, tempus martinum: auch Lichtmesz und Sellner.




Die Wahl in Schweden muss rückgängig gemacht werden!

 

 

Donnerstag, 15. September 2022

Eine grüne Kinderkommunistin wie Greta

Ich kann nur immer wieder betonen, dass ich entsetzt bin von meiner Generation, und zwar in Deutschland mehr als in Italien. Ursula von der Leyen war 68 erst zehn Jahre alt, aber der blinde Achtundsechzigismus all dieser Zehnjährigen hat mehr Unheil angerichtet als die Achtundsechziger selbst. Und während die dumme Gans von der Leine wie der Pfeifer von Hameln ganz Europa in den Wahnsinn lockt, wird in Usbekistan gerade unser Schicksal entschieden.

Völlig durch den Wind

Wenn ich daran denke, dass ich mir zur Zeit Helmut Kohls wünschte, Schäuble möge Kanzler und Joschka Fischer Außenminister werden, ist die Tatsache, dass der unwahrscheinlichere Teil dieses Wunsches wahr wurde, heute kein Trost mehr.

Mittwoch, 14. September 2022

Jean-Luc Godard ist gestorben

Sein aufregendster Film war für mich Numero Deux. Dieser Film kam meinem Lebensgefühl Ende der 70er wirklich entgegen.

Ansonsten ist Godard jedoch ein frühes Beispiel für die Hörigkeit und Verblödung einer Generation (meiner Generation zuerst, aber danach wurde diese Verblödung traditionell). "Außer Atem" wird nur wegen des jungen Belmondo und "Die Verachtung" wegen BB ab und zu noch angestarrt werden. Beide Filme sind zum Gähnen. Ich fand Numero Deux aufregend, wegen der neuartigen Erzähltechnik, mit der er den Alltag von Menschen darstellte, die im unbeachteten Abseits wirken, die mir großen Eindruck machte. Später war ich immer wieder enttäuscht von seinen wichtigtuerischen Beiträgen zum Klassenkampf, bei denen er so tat, als sei das Unwesentliche der Schlüssel zum eigentlich Wesentlichen. Das Unbeachtete kann ein Schlüssel sein! Aber Godard machte aus diesem Umstand eine Liturgie.

Löst die Ampel auf!

"Es steht zweifelsfrei fest, dass die Stromversorgung weit stärker gefährdet ist, als der Energieminister behauptet. Seine Lügen und Ausreden, sein Abschieben der Verantwortung an andere, etwa an Frankreich, dessen Kernkraftwerke leider nicht wie gewünscht laufen, während Deutschland seine eigenen, moderneren ablehnt: All das ist unverzeihlich und nicht länger tragbar. Seine dogmatische Sturheit ist schlimmer als die Unverschämtheit seiner Worte."   Herles

Es fraß schon Planeten, bevor Gott die Erde schuf

Fastest growing black hole 

Mehr als Köppel im Moment recht hat, kann man gar nicht rechthaben


 

Dass selbst Poschard irgendwann einmal Lob verdienen würde... Es ist alles wundersamer als ein Roman von Marquez.

 

Meme(nto mori)

 

Örtliche Grüne waren so empört über dieses lustige Meme der Volksbank Mittelhessen, dass die Bank kleinlaut zurückrudern musste.

Ein Grund mehr, dieses Meme erst recht zu verbreiten!


 

Zwei sympathische deutsche Männer

Damals gab es die AfD noch nicht, Distelmeyer hatte nicht die leiseste Ahnung, dass die AfD kommen musste, gerade weil er ansonsten mit seinen "gefühlten Wahrheiten", wie er es inzwischen nennt, richtig lag. Der wird noch lange brauchen, bis er den Realitätsschock verdaut hat und den Kopf wieder aus dem Sand ziehen kann.

 

Montag, 12. September 2022

Die Stärke des deutschen Fernsehens

 ist immer noch die Unterschiedlichkeit dank der regionalen Dritten Programme. Wobei der Norden schlecht abschneidet, da Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg schlecht abschneiden, da sie weitgehend dasselbe (fast immer schlechte) Programm haben. Bayern dagegen ist allein so vielfältig wie alle anderen Regionalsender zusammen. Früher hatte Bayern sogar zwei Sender, denn ARD alpha ging ja aus BR alpha hervor. 

 

Jetzt will Gniffke aber dieses letzte Qualitätsmerkmal des deutschen Fernsehens beseitigen und bundesweit die Dritten Programme zunehmend vereinheitlichen. Man sollte BAFöG-Intellektuelle wie ihn bei Wasser, Brot und Harz IV irgendwo in der Lausitz ansiedeln. Oder von mir aus auf eine der über 1000 Inseln Italiens verbannen.

Solange es diese Qualität immer noch gibt, sind wir vielleicht nicht verloren

 

Keiner soll später sagen, er habe es nicht gewusst

Unerwünschte Wahrheiten auch zum Thema CO2 


 

 

Als die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock im Juli den Petersberger Klimadialog eröffnete, erklärte sie: Russlands Krieg habe auch die letzten Skeptiker in Deutschland davon überzeugt, «dass wir nur mit mehr erneuerbarer Energie und Energieeffizienz unsere Energiesicherheit gewährleisten können». Sind Sie, Herr Ebert, auch davon überzeugt?

Ich bin zumindest davon überzeugt, dass Frau Baerbock keine Ahnung hat, was Grundlastfähigkeit bedeutet.

Wieso?

Noch mehr Windräder und noch mehr Solaranlagen lösen nicht das Problem, dass in einer windstillen Nacht dann kein Strom zur Verfügung steht. Sämtliche vorhandenen Pumpspeicherkraftwerke für Strom aus regenerativen Quellen sichern den Bedarf der Bundesrepublik für gerade einmal vierzig Minuten.

In der öffentlichen Debatte heisst es fast unisono, der Umstieg auf die erneuerbaren Energien müsse beschleunigt werden, damit Deutschland von den fossilen Stoffen anderer Länder unabhängig werde.

Wer so etwas behauptet, sollte noch einmal den Physikunterricht besuchen.

Was lernt man da?

Dass erneuerbare Energien nicht grundlastfähig sind. Wenn man Kernkraftwerke abschaltet, muss man an wind- und sonnenarmen Tagen Kohlekraftwerke auf Volllast laufen lassen. Will man auch diese nicht, müssen Gaskraftwerke einspringen. Wer wie die Deutschen auf alle drei Energiegewinnungsarten gleichzeitig verzichten will, ähnelt dem Mann, der vom Dach springt und hofft, rechtzeitig vor der Landung fliegen zu lernen.

Sie selbst haben den Physikunterricht länger genossen, als es üblich ist.

Ja, ich bin Diplom-Physiker. Festkörperphysik war mein Spezialgebiet. Seit 25 Jahren stehe ich nun auf der Bühne und versuche den Leuten humoristisch ein paar wissenschaftliche Grundlagen näherzubringen.

Sehr erfolgreich scheinen Sie damit nicht zu sein, wenn heute die halbe Welt und ganz Deutschland von der Alternativlosigkeit der Energiewende überzeugt ist.

Das ist in der Tat ein grosses Problem. Unter vier Augen geben viele Experten zu verstehen, dass die Energiewende nicht funktioniert. Aber es ist sehr unpopulär, von allgemein proklamierten Leitkategorien abzuweichen. Erst langsam und unter dem Druck einer Krise wird deutlich, dass die Energiewende schnurstracks in den Energiemangel führt.

Spontan leuchtet es aber ein, dass erneuerbare Energien länger zur Verfügung stehen als begrenzte Kohle- oder Ölvorkommen. Sonne und Wind verbrauchen sich nicht.

Die Sonne schickt uns keine Rechnung, aber der Solaranbieter schon. Es ist extrem teuer und sehr aufwendig, Sonnenenergie in Solarenergie umzuwandeln. Sonne und Wind haben eine sehr geringe Energiedichte. Pro erzeugter Terawattstunde Strom brauchen erneuerbare Energien einen bis zu fünfzigmal höheren Materialaufwand als ein Kernkraftwerk.

Das ändert nichts daran, dass Kernenergie eine Hochrisikotechnologie ist. So hat es der deutsche Wirtschaftsminister Habeck gerade wieder bekräftigt.

Da irrt Herr Habeck. Kernenergie ist keine Hochrisikotechnologie. Selbst der Weltklimarat nennt die Kernenergie einen extrem wichtigen Baustein, um die Klimaziele zu erreichen. Verschiedene Forschergruppen haben den «energy death print» ermittelt. Er gibt für jede Art der Energieerzeugung die Anzahl der Todesopfer pro erzeugter Terawattstunde Strom an.

Lassen Sie mich raten: Kernenergie liegt hinten?

Korrekt! Nach siebzig Jahren industrieller Nutzung schneidet die Kernenergie am besten ab.

Damit ist freilich das Endlagerproblem nicht gelöst.

Dieses Problem liesse sich technisch lösen, aber das ist politisch nicht gewollt. Die Reaktortypen der vierten Generation könnten sogar von Atommüll betrieben werden. Was dann übrig bliebe, hätte eine derart geringe Strahlung, dass man überhaupt kein Endlager brauchte. Die Deutschen, die die sichersten Kernkraftwerke der Welt bauten, verschliessen sich leider diesen Chancen.

Sind die Deutschen besonders naturromantisch veranlagt und aussergewöhnlich technikskeptisch?

Ich habe ein Jahr in den Vereinigten Staaten gelebt. Dort ist das Thema Klimawandel auch präsent, gerade an der liberalen Ostküste. Aber nur in Deutschland werden Energieformen derart extrem in gut und böse eingeteilt.

Moral erscheint geradezu als Feindbild in Ihrem Buch. In der Wissenschaft, schreiben Sie, sei die Frage nach der Moral «erst mal sekundär», und auch die Natur könne mit ihr nichts anfangen. Was aber bleibt vom Menschen, wenn er nicht mehr nach der Moral seines Handelns fragt?

Keineswegs plädiere ich für unmoralische Handlungen, da hätten Sie mich missverstanden. Mich stört aber die Emotionalität, mit der in der Klima- und Energiedebatte debattiert wird. Nur mit dem Bauchgefühl lassen sich keine Probleme lösen.

Da machen Sie es sich aber leicht. Auch die Befürworter der Energiewende argumentieren mit Zahlen und Fakten, etwa der rapide ansteigenden Erderwärmung.

Die ansteigende Erderwärmung bestreite ich überhaupt nicht. Insofern ist es ja so absurd, dass man klimaneutrale Kernenergie ablehnt.

Es gibt auch Quellen, die besagen, die Häufigkeit von extremen Wetterereignissen nehme zu. Deshalb hörten wir nach der Flutkatastrophe im Ahrtal die Mahnung, wir müssten dringend unseren Lebensstil ändern.

Viel Glück dabei! In den reichen Industrienationen mögen wir es uns leisten können, Industrie und Konsum immer weiter zu reduzieren. Weltweit hingegen werden in den nächsten zehn Jahren rund 100 Millionen Menschen erstmals Zugang zu Strom haben. Da ist es völlig illusorisch, diesen Menschen das Energiesparen oder den Verzicht auf Reisen abzuverlangen. Die CO2-Emissionen steigen global, trotz all den teuren Klimaschutzmassnahmen. Die internationale Energieagentur schätzt, dass auch 2040 noch drei Viertel der weltweiten Energieversorgung aus fossilen Quellen stammen werden.

Man sollte den Klimawandel also hinnehmen, sich anpassen, ohne ihn stoppen zu können?

Klimaschutz hat in den letzten zehn Jahren praktisch nichts gebracht. Das sagen sogar die Vereinten Nationen. Daraus werden sich Probleme ergeben, das ist alles andere als erfreulich. Jedoch müssen wir diese Herausforderung mit begrenzten finanziellen Ressourcen annehmen. Allein schon deshalb verbietet es sich, sehr viel Geld für eine sehr ineffektive Strategie aufzuwenden, wodurch es für die dringend notwendigen Anpassungsmassnahmen fehlt.

Anpassung hiesse, nicht zu nah an engen Flussläufen zu bauen und in heissen Regionen mit der Hitze umgehen zu lernen?

Genau. In Bangladesh sehen wir laut den Berichten des Weltklimarates, dass diese Gegenden nur dann unbewohnbar werden, wenn die Menschen keine Anpassungsmassnahmen vornehmen. Genau das tun sie seit einigen Jahrzehnten. In Form von Dämmen und Deichen, verschärften Bauvorschriften und verbesserten Frühwarnsystemen. So wird sich auch in Zukunft Bangladesh vor den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels schützen.

Sie schreiben jedoch, möglicherweise sei «unsere Welt so komplex, dass sie sich einer bewussten Steuerung entzieht». Das klingt nach der Devise abwarten, Tee trinken, nichts tun.

Nein. Der Umweltschutz ist eine einzige Erfolgsgeschichte. Unserer Umwelt geht es dank lokalen Massnahmen so gut wie nie zuvor. Beim Klimaschutz hingegen kann es nur eine globale Lösung oder gar keine geben. Das macht es fast unmöglich, ihn in den Griff zu bekommen.

Sie schlagen dennoch vor, mehr in Technik zu investieren.

Deutschland könnte als Hightech-Land in Kerntechnik investieren, in Kernfusion, in emissionsarme Treibstoffe, in grüne Gentechnik. Stattdessen verbieten wir den Verbrenner und steigen aus vielen anderen Technologien aus. Wie will man so die Zukunft gestalten?

Vielleicht liegt diese Prioritätensetzung auch an gewissen akademischen Vorlieben? Sie stellen im Buch die offene Frage, wie unabhängig der deutsche Wissenschaftsbetrieb eigentlich sei, «wenn es um die aktuelle Energie- und Klimapolitik geht». Haben Sie die Antwort gefunden?

Das ist ein sehr heikles Thema. Auf dem Index für freiheitliche Forschung rangiert Deutschland weit oben. Andererseits gerät ein hauptsächlich staatlich finanzierter Wissenschaftsbetrieb in die Abhängigkeit von öffentlichen Mitteln. So entsteht eine indirekte Steuerung. Wer zu jenen Themen forscht, die die Politik favorisiert, zu Wind- und Sonnenenergie, E-Mobilität und Biolandwirtschaft, hat gute Aussichten auf staatliche Gelder. Ein genialer Kernphysiker hat es schwer. Eine Berliner Forschergruppe, die einen Kernreaktor der vierten Generation entwickelte, ist mittlerweile nach Kanada ausgewandert. Das ist ein grosses Drama.

Sie kritisieren auch Medien, die die Klima-Themen nach vorne spielen und ihnen so eine Relevanz geben, welche sie bei «echten Menschen», abseits einer «medial überdurchschnittlich präsenten Minderheit», gar nicht hätten.

Mich stört, dass in der Wissenschaftskommunikation derzeit sehr oft Fakten und Weltanschauungen vermischt werden. Es muss immer eine Mahnung oder Warnung dabei sein. In der Wissenschaft geht es darum, Zusammenhänge aufzuzeigen. Die Kernphysik macht keine Aussagen, ob die Kernenergie gut oder böse sei. Wenn Wissenschafter politische Forderungen stellen, machen sie gerade keine wissenschaftlichen Aussagen.

Haben Sie wegen solcher moralischer Askese Ihr Format «Wissen vor acht» im Ersten verloren?

Nein, da will ich nichts unterstellen.

Ihr Nachfolger, Eckart von Hirschhausen, hat kein Problem mit einem gewissen missionarischen Überschwang. Von ihm stammt der Satz, es blieben noch zehn Jahre, «um das Überleben der Menschheit zu sichern».

Da sollte der Kollege mal in den Weltklimabericht schauen. Nirgends ist dort die Rede von einer Katastrophe, einem Untergang, einem Kollaps. Es gibt keinen Point of no Return. Viele Menschen glauben, der Klimawandel wäre vergleichbar mit einem Meteoriten, der auf die Erde zurast. Liest man aber die Berichte des Weltklimarates, so ähnelt der Klimawandel eher einer chronischen Erkrankung wie Diabetes: ein Problem, das man zweifellos behandeln sollte, das aber nicht das Ende der Welt bedeutet. Die apokalyptischen Untergangsszenarien, mit denen pausenlos gedroht wird, sind wissenschaftlich nicht haltbar.

Der Bundeskanzler ist anderer Ansicht. An der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad, sagt Olaf Scholz, «führt kein Weg vorbei». Bis 2030 «müssen wir» die Co2-Emissionen um 48 Prozent gegenüber 2010 reduzieren.

Wie bitte schön soll das gelingen? Deutschland hat ja schon Schwierigkeiten, einen simplen Flughafen zu bauen. Es ist höchste Zeit, die alternativen Konzepte in der Klimapolitik ernsthaft zu diskutieren. Ohne offene Debatten gelingt kein Fortschritt. Niemand hat die absolute Wahrheit gepachtet.  VinceEbert