Mala aria heißt auf deutsch "schlechte Luft".
Ich frage mich zwar, wie Herr Malberg die Sonnenaktivität der letzten 330 Jahre so genau untersucht haben will (soviel ich weiß, sind Bohrungen im ewigen Eis die Hauptinformationsquelle, um etwas über das Klima der Vergangenheit zu erfahren), aber dass keine echte wissenschaftliche Debatte stattfindet, scheint zu stimmen. Und dass eine Abkühlung auf Grund der Sonnenaktivität zu erwarten ist, soviel ich weiß, auch. In Douglas MacDougalls schönem Buch "A Short History of Planet Earth" steht, keiner wisse im Grunde genommen, ob diese Abkühlung überwiegen werde oder die viel zitierte Erhitzung durch Treibhauseffekt, oder ob es ein Pendeln geben wird oder ob sich das Ganze längerfristig sogar in der Waage halten könnte.
Jedenfalls war es zu Dürers Zeiten noch so warm, dass mehr Wein als Bier in Deutschland getrunken wurde, Wein auch an der Ostsee angebaut wurde (für den Silvaner ist es mittlerweile in manchen traditionellen Anbaugebieten Deutschlands wieder zu warm, und in Schweden versucht man schon, ihn anzubauen...), und Malaria gab es damals in Deutschland auch... und sogar im 19. Jahrhundert noch! http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/22/379826/text/
In Sardinien wurde die Malaria erst in den 50-er Jahren beseitigt. Und zwar mit dem später verteufelten DDT. Finanziert wurde die Bekämpfung der Malaria von der Rockefeller Stiftung.
Egon Friedell schrieb in seiner "Kulturgeschichte der Neuzeit", jede Epoche habe ihre eigenen Krankheiten, die zur Physiognomie der Zeit gehörten. Wie das Klima! Ich empfehle allen, die sich über Zeit und Klima Gedanken machen möchten zwei Bücher: das oben angesprochene von MacDougall und Ernst Jüngers "An der Zeitmauer".
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