Stationen

Montag, 31. Juli 2023

Unglaublich, unfassbar

Das gehört zum Besten, was er geschrieben hat, er schrieb es für Aloisia.

Deutsche Geschmacklosigkeit

 

Werbung für eine Touristen- und Familienattraktion in Berlin: der zugezogene Karl-Heinz holt sich öffentlich einen runter oder lässt eine Blasenursel ran.

Gegenbeispiel London: WOW.


Eine Werbekampagne der "Agentur Kreuzbergkind"



Macht nur so weiter!

 

 

Erinnert Ihr Euch noch an dieses lustige Kerlchen, das, wie aktuell Böhmermann, auch nur „privat“ entgleist war? Oder an Danny Hollek, den WDR-Mitarbeiter, dessen "Oma = Umweltsau", nichts mit dem WDR zu tun gehabt haben sollte?


Wenn beim Staatsfunk etwas “SERVICE“ heißt, ist es mit Sicherheit ein Mittel, um den Gebührenzahler zu kujonieren.
Der BeitragsSERVICE presst uns unter Strafandrohung die Zwangsgebühren ab.
Der ZuschauerSERVICE wimmelt Beschwerden ab, als wäre der Beschwerdeführer Summsi, die Scheißhausfliege.





Kaum einer liebt die Wahrheit

 (dpa/fke)
Klimaforscher Karsten Haustein von der Universität Leipzig wurde am gestrigen Abend mit deutlichen Spuren häuslicher Gewalt in die Notaufnahme der Uniklinik eingeliefert. Gerüchten zufolge soll er beim Candlelight-Dinner mit seiner Frau anlässlich ihrer Silberhochzeit geäußert haben, dass sie in den 25 Jahren ihrer Ehe noch nie so jung und strahlend schön aussah wie am heutigen Tag.

 


 

13.&31. Juli

 Ausgesät in weiter Ferne,
Nah, getrennt, ein ernstes Reich,
Schimmern sie, bescheidner Sterne
Leis wohltät'gem Lichte gleich.

(Johann Wolfgang von Goethe)

 

 

Sonntag, 30. Juli 2023

Die Frage aller Fragen lautet:

Weshalb kommen scharfsinnige Analysen wie die von Maaßen in der Herrenchiemseer Republik erst jetzt, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist? 

Maaßen ist sehr optimistisch (und tapfer, denn um so optimistisch zu bleiben, muss man tapfer sein). Andererseits muss man inzwischen auch dann tapfer sein, wenn man pessimistisch ist. Denn, was Ralf Schuler hier (ab 47:47) erzählt, lässt einem die Haare zu Berge stehen und macht hoffnungslos: Gerade die jungen Journalisten halten kuratierten, eingehegten Journalismus für erstrebenswerter als freie Meinungsäußerung in Debatten. Es gibt somit keinen Nachwuchs, der hoffen lässt, sondern einen der noch schlimmer ist, als der heilige Shyce, den wir schon haben.

Auch auf die ins Schwarze treffenden Erörterungen von Schuler, Bolz, Zanetti und Müller-Ullrich warte ich seit 50 Jahren. Ich hätte gerne so lange gewartet, wenn Aussicht bestünde, dass es nicht zu spät dafür ist; mit anderen Worten: wenn die demographische Entwicklung nach dem Pillenknick den deutschstämmigen Nachwuchs nicht so weit

Ein Höhepunkt der Abscheulichkeit wurde in Nürnberg erreicht, wo in einer (selbstverständlich evangelischen) Kirche eine Fotografie ausgestellt (ab 15:30) wurde, auf der zwei Männer sich begatten (Ficken für den Frieden) und andere 13 Männer um sie herumstehend masturbieren.

Sehr gefallen hat mir die Würdigung des großartigen Griechen Ioannis Kapodistrias, die hier zu hören ist.

Und so kompetent wie hier, wurde Paul McCartney zuvor noch nie besprochen!

Der neue Ablasshandel ist insofern besonders beunruhigend, als dieser Trend nicht nur als politische Mode angesehen werden kann, sondern eine kulturelle Verschiebung, quasi eine kulturanthropologische Veränderung mit sich bringt. Da gleichzeitig auch die Ächtung von Abweichlern - so zahlreich sie auch sein mögen - immer hemmungsloser um sich greift, ist diese Entwicklung besonders bedrohlich. Zumal Merkel über Jahre einfach machte, was sie wollte und die Bürger dadurch an Willkür gewöhnte.

Zentralbankgeld! Nein, was Norbert Haering befürchtet, ist keine paranoide Wahnvorstellung oder Verschwörungstheorie. Seine Einschätzung ist gesunder Menschenverstand pur. Die Frage ist generell: Wie kann verhindert werden, dass jede Dienstleistung, die früher pauschal und anonym abgerechnet wurde, in Zukunft Stück für Stück als Einzelleistung bzw. einzelne Informationsware, abgerechnet, gelistet, soziologisch seziert und durchleuchtet und als Bürgerprofil gespeichert wird, abrufbereit und zu jeder Art von erpresserischer Kujonierung und Disziplinierung geeignet. Wobei ich weniger allarmiert wäre in der Schweiz, weil es dort (noch) eine Basisdemokratie gibt; aber selbst dort wäre ich allarmiert.

Ein wenig gute Laune mit zwei guten Häuten.

 

"Demokratische" Amerikanische Republik

«Die Ukraine ist zur Speerspitze im Krieg des Westens gegen „die autokratischen Regime“ im Kampf des Westens um „Schutz der Demokratie“ geworden. Und diesen Krieg führen die Amerikaner. Über die Leichen der Ukrainer. Doch das Fehlen einer offenen Aussprache über den Zustand in der Ukraine beweist, dass auch in den USA und im Westen Autokratie herrscht, und zwar eine noch gefährlichere, weil sie sich als demokratisch ausgibt. Wie die DDR oder der Iran. Und bei allem Respekt: Nötigung zur Gendersprache oder freie Geschlechtswahl für kleine Kinder sind keine demokratischen Errungenschaften, sondern Denk-Tyrannei. Wie auch „Ökodiktatur“.

Und noch etwas: Man kann nicht umhin, den Zusammenhang zu sehen zwischen der amerikanischen Einmischung in die ukrainische Tragödie und der amerikanischen Einmischung bei dem antidemokratischen Umsturzversuch in Israel. Der amerikanische Imperialismus trifft ebenso jeden Verbündeten, der es wagt, seine nationalen Interessen zu verteidigen.»  Eldad Beck

Sapere aude!

„Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Ta…"

 

Die neue deutsche Zeiteinheit, mit der man misst, wie lange man braucht, um sein TV-Gerät wegen unmittelbar bevorstehenden Propaganda-Bullshit auszuzuschalten, heißt nicht mehr wie zu DDR-Zeiten „Schni…“, sondern „Ta…"

Samstag, 29. Juli 2023

Wenn wir die Heidi nicht hätten!!

Und Dr. Valentin Landmann erzählt uns, wie der griechische Adelige Kapodistrias die Kantone einen nach dem anderen überzeugte, um beim Wiener Kongress vorzuschlagen, die Schweizer Gebirgslandschaft zu einem Ort neutraler Gesprächsbereitschaft zu machen.

Schlamassel & Tohuwabohu

Nuhrs Fehleinschätzungen fangen schon damit an, dass Beuys eben kein meisterhafter Zeichner war und sein Hirsch gerade noch so zu den weniger schlechten Zeichnungen gerechnet werden kann.


 

Innere Kündigung

 

Leider wahr


 

Konsequenter Relativismus

 


Seht ihr den Unterschied?

Wo wird Essen (für ganz einfach gestrickte Menschen) angebaut? Wo sollen die  Tiere hin? Wir vernichten hektarweise Lebensraum.
 


 

Das alles wird sich bitter rächen, kein biologisches Gleichgewicht übersteht unbeschadet so eine Zerstörung. Ganz abgesehen davon, dass die alternativen Energiequellen nicht ausreichen können, um halbwegs Wohlstand zu gewährleisten.

Wenn es so weitergeht, treiben die Woken die Gesellschaft zurück in eine Zeit, als Hexenverbrennungen noch gesellschaftlich akzeptiert waren. Man könnte daher meinen, jeder Epoche halbwegs vernünftiger Nüchternheit folgt eine Epoche der Raserei. Der Reformation die Hexenprozesse (die schon Luther befürwortete) und der 30-jährige Krieg, der Aufklärung die französische Revolution, der deutschen Renaissance, die in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts begann, die beiden Weltkriege und der bundesrepublikanischen Unaufdringlichkeit der Ära Ehrhardt, Schmidt, Kohl das Delirium, das uns gerade mit sich reißt.

Epigenetik

Alle Eizellen, die eine Frau jemals in sich tragen wird, bilden sich in ihren Eierstöcken, während sie ein vier Monate alter Fötus im Bauch ihrer Mutter ist. Das bedeutet, dass unser zelluläres Leben als Eizelle in der Gebärmutter unserer Großmutter beginnt.

Jeder von uns hat zu einem nicht unbeträchtlichen Teil fünf Monate im Schoß seiner Großmutter verbracht, und sie hat sich ihrerseits im Schoß ihrer Großmutter gebildet. Wir schwingen im Rhythmus des Blutes unserer Mutter, bevor sie selbst geboren wird, und dieser Puls ist der Blutfaden, der sich über die Großmütter bis zur ersten Mutter zurückverfolgen lässt.
 
Das ist insofern besonders interessant, als man im Judentum grundsätzlich nur dann als Jude gilt, wenn man eine jüdische Mutter hat (man kann auch zum Judentum übertreten, aber nicht ohne die hohe Hürde einer strengen Prüfung) und Siegmund Freud bei der Traumdeutung auch pränatale Erinnerungen nicht ausschloss.

Freitag, 28. Juli 2023

AfD-Parteitag Magdeburg


"Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer". - Gustave Le Bon
 
Bei den Eliten ist es leider inzwischen auch nicht viel anders. "Das Problem ist, dass jede intelligente Minderheit eine Mehrheit von Idioten enthält", sagte schon Ennio Flaiano 



„Der Demoskop Manfred Güllner scheut sich nicht, die gegenwärtige Lage als eine «Art Diktatur» zu bezeichnen. Eine kleine elitäre Minderheit der oberen Bildungs- und Einkommensschichten zwinge der großen Mehrheit der Andersdenkenden ihre Werte auf, resümiert er im Interview mit der «Welt». (…)
Doch die säkulare Religion will mehr und erzeugt damit den Eindruck der permanenten Belagerung. Sie will das Leben in allen seinen Bereichen erfassen und umgestalten. Deswegen widmet sie sich auch vermeintlichen Trivialitäten wie der Gendersprache.
Die Gesellschaftspolitik ist das eigentliche Kampffeld, auf dem sich die Grünen und ihre Vorfeldorganisationen verbissen tummeln. Sie wissen, dass sie nur so kulturelle Hegemonie erlangen und sichern. Den Bürgern gibt das jedoch das Gefühl, Versuchstiere in einem Experiment zur Züchtung des neuen Menschen zu sein.
Der Entwurf des Selbstbestimmungsgesetzes, das schon Jugendlichen die freie Wahl des Geschlechts erlaubt, ist ein Beispiel. Ein anderes ist das Gleichbehandlungsgesetz. Man geht also strategisch vor. Ein Gesetz für sich allein bietet noch keinen Anlass für Fundamentalkritik. In der Summe allerdings schliesst sich der Belagerungsring. So funktioniert Salamitaktik.
Ferda Ataman, die Deutsche als Kartoffeln diskriminiert und deswegen die ideale Beauftragte für dieses Themenfeld ist, will das Gleichbehandlungsgesetz erheblich ausweiten. Die Hürden, um eine Diskriminierung geltend zu machen, sollen gesenkt werden. Zugleich sollen Verbände die Möglichkeit erhalten, auch ohne individuelle Betroffenheit zu klagen.
Außerdem sollen neue Tatbestände hinzukommen, etwa die Merkmale «sozialer Status» und «Staatsangehörigkeit». Wo es bisher präzise hieß «aus Gründen der Rasse», soll künftig die beliebige Formel «rassistische Zuschreibung» genügen.

Schon heute stempeln unzählige Studien die Deutschen als rassistisch, muslimfeindlich, transphob oder ausländerfeindlich ab. Die Lieblingsformel dieses fragwürdigen Expertentums lautet «strukturell». So fest sich ein Individuum auch bemühen mag, nicht rassistisch oder muslimfeindlich zu sein, macht es sich doch stets der strukturellen, weil gesamtgesellschaftlichen Diskriminierung schuldig – eine perfekte Falle.“  NZZ
 

Gestalten wie Stefan Kornelius bringen ganz Deutschland in Verruf

Und Ritter Buschmann von der schiefen Gestalt erst recht (die Israelis haben seit 1949 - als Sizilien das einzige arabische Land war, das nicht angriff - mit Problemen zu tun, bei deren Bewältigung anderen Ländern die Demokratie längst um die Ohren geflogen wäre).

Nichts gegen Moralapostel!! Aber sie müssen auch wirklich im Namen einer vertretbaren Moral handeln und sprechen (wie z.B. Leonardo Sciascia, Karl Popper, Konrad Lorenz und Ernst Jünger; letzterer vertrat übrigens die Ansicht, wir hätten mit ganz neuen moralischen Problemen zu tun, für die es keine historischen Vorbilder gebe, weshalb wir auf Autodidaktik angewiesen seien), statt als epochentypisches Sprachrohr der moralischen Eitelkeit, wie ein Kornelius.

Marie-Thérèse K. - Alter: 26 Jahre, Geschlecht: weiblich, Rechtlicher Status: vorbestraft

 

Der Gipfel der Verlogenheit

 

Atemberaubend, mit welcher Unbefangenheit dieser ekelhafte Waldflüsterer lügt, der in ganz Deutschland Viehweiden und Schweineherden halluziniert. 

Abgesehen davon, dass diese Bande den Wald gar nicht radikal genug zerstören kann, um ihre resourcenfressenden, nutzlosen WKAs zu bauen.

Donnerstag, 27. Juli 2023

Monika Gruber fehlte in dieser Runde

 

Liebling, ich habe die CDU geschrumpft

Ich hätte nie gedacht, dass Merzel so dumm sein könnte. Ich kann es immer noch nicht denken. Wenn sich herausstellt, dass das, was man für unmöglich hielt, eine Tatsache ist, bekommt man Angst, das alles, was man für eine Tatsache hält, vielleicht gar keine ist. Zumal jetzt dauernd davon die Rede ist, dass so herrliche Wesen wie Claudia Cardinale, die ich für eine Frau hielt, womöglich etwas ganz anderes sind. Ich hoffe insgeheim, dass Claudia Cardinale genauso felsenfest wie ich davon überzeugt ist, eine Frau zu sein, ääh, ich meine, dass sie eine Frau ist. Aber die Zweifel nagen und zerfräsen unsere Überzeugungen. Man kennt so vieles nur vom Hörensagen. Zum Beispiel New York. Mir hat noch nie jemand bewiesen, dass es diese Stadt wirklich gibt. Aber alle tun so, als sei daran gar kein Zweifel möglich. Dabei gibt es sogar ein Lied, in dem es heißt "Ich war noch niemals in New York". Was soll man angesichts dieser Ungewissheiten denn glauben?? Sogar, was Annalena Baerbock sagt, wird in Zweifel gezogen. Und Merzel scheint selbst das nicht zu merken. Oder es erschüttert ihn nicht, weil er den Überblick hat und weiß, dass Baerbock recht hat und am Ende triumphieren wird und dass mich unbegründete Zweifel völlig grundlos zermürben, weil ich in meiner Einfalt vor dem Schatten meiner Dummheit zusammenzucke.

 

Ungarische Provokation

Unglaublich, mit welcher Dreistigkeit Irén Rab, angesprochen auf Orbans Beweggründe für die Provokation der beiden Transferzahlungsländer Frankreich und Deutschland (37:43), diese einfach umschifft bzw. den Eindruck seiner Kaltschnäuzigkeit (gerechtfertigt oder nicht) "erklärt", indem sie sich hinter der ungarischen Sprache versteckt. 

Sie deklariert, sie sei ja auch Sprachwissenschaftlerin (und leider gelingt es ihr dadurch, kritisches Nachhaken seitens Benjamin Gollmes im Keim zu ersticken) und behauptet dann einfach, Ungarisch sei eine "sogenannte direkte Sprache", da gebe es "keine Passivform", womit sie suggerieren möchte, es gebe auch keine Formen unpersönlicher Ausdrucksweise, im Ungarischen spreche man immer Klartext, nenne immer Ross und Reiter, verzichte auf Höflichkeitsfloskeln... weshalb Orban vielleicht provokativ wirke...

Nicht zu fassen. Und der deutsche Michel hört brav zu und lässt sich ein X für ein U vormachen.

Orbans Rede in Siebenbürgen

Mittwoch, 26. Juli 2023

Wir müssen aus diesem höllischen Delirium wieder herausfinden

 Kevin Spacey wurde gerade freigesprochen. Erledigt ist er trotzdem. Um dieser Schieflage zu entkommen, ist eine große Anstrengung notwendig, zu der alle intelligenten Frauen und Männer beitragen müssen. Tag für Tag.

Pädagoge, Komiker, Politiker

Marco Rima

Bayreuth wartet abermals mit erbärmlicher Regie auf

Pfui Deibel. Aber dank YouTube ist Syberbergs bezaubernder Film zugänglich. Wenn das kein Trost ist!

 

 

Zum Davonlaufen

Wir werden wohl davonlaufen müssen. Es wird die ganze Welt erschüttern, wenn Deutschland aus Euro und EU austritt. Aber es wird immer unwahrscheinlicher, dass wir nicht austreten.


Vorbildlicher Journalismus

 

Geothermie

 ab 14:47

Dienstag, 25. Juli 2023

Merz ist der Beweis!

Auch Wirbellose können für jede Menge Wirbel sorgen.

Statt schreiben nach Gehör

NiUS

Europa stirbt durch Import von Elend, Tod, feindseligem Ehrgeiz, Habgier, Ignoranz, Machthunger, Respektlosigkeit, Stolz und beleidigt fordernden Müttern. Und natürlich an Selbsthass, Selbstzweifeln, Verunsicherung, Identitätsschwäche, Gesichtslosigkeit (wobei in D noch Geschichtslosigkeit hinzukommt): eine Leere, die man durch verlogene Phrasen über universelle Menschenrechte, Klimaschutz, Energiewende kompensiert, die man verzweifelt in diese Leere hineinstopft. 

Lampedusa ist ein echter Geheimtipp für Tauchsportler, ein Unterwasserparadies. Aber niemand hat mehr Lust, dort Urlaub zu machen.

Gesundheit!

Wie angewurzelt saß ich da, als ich nach der Herrmann sah

 

Montag, 24. Juli 2023

Stefan Scheil über "Operation Walküre"

"Ich halte diesen Film für die gelungenste künstlerische Annäherung an die historische Realität in diesem Zusammenhang. Weil er als einziger mir bekannter herausarbeitet, dass Stauffenberg nicht vorwiegend eine Gewissenskundgebung wollte, wie andere in seinem Umfeld.
Stauffenberg wollte gewinnen, er wollte den Erfolg des Staatsstreichs, und er tat, was dafür nötig war. - Ein neuzeitlicher Hagen von Tronje, gewissermaßen".

 

1613 und heute

 


Leonardo Sciascia 1969 in "Schwarz auf Schwarz"

Der Richterstaat muss abgewehrt werden

Roger Köppel ist "Gottes glatter Knopf" (wie man das in Hohenlohe nennt). Er hat, obwohl er ein Goj ist (und dann noch einer mit Deutsch als Muttersprache) verstanden, worum es bei der Justizreform geht, die Israel seit Monaten in zwei feindliche Lager spaltet.
Quasi ein Wunder angesichts der einmütigen Verurteilung dieser Justizreform durch die tonangebenden (darunter auch jüdischen) Auslandsmedien. Die Reformgegner führen sich auf, als stünden die Schwarzhemden bereit, nach Jerusalem zu marschieren.
 
Ein Quentchen dieser Aufgeregtheit hätte man sich in der Coronazeit gewünscht, als die Netanjahu-Regierung, darin gefolgt von den Bennett-Lapid-Regierungen, Israel in ein „Weltlabor für unseren Impfstoff“ (Pfizer-Chef Albert Bourla) verwandelt und die Bürger um ihre Grundrechte gebracht hatte. 
 
Roger Köppel (Weltwoche Daily DE, 24.07.2023):
„Ich habe grundsätzliches Verständnis für die Richtung dieser Justizreform. Ganz kurz zusammengefasst:
Es geht um die Frage Demokratie versus Richterstaat; und diese Justizreform scheint mir nicht vom Wunsch getragen zu sein, die Richter politischen Direktiven zu unterstellen, die Unabhängigkeit der Justiz zu zertrümmern, sondern im Gegenteil, den Auftrag der Justiz klar zu definieren, um zu verhindern, dass Richter zu höheren Gesetzgebern sich aufschwingen, und dass der Staat hier seine Machtmittel missbraucht, um politisch zu wirken gegen den Souverän, gegen das Volk, den eigentlichen Urheber und Träger der Demokratie.“
 
Ausführlicher hier ab 20:14
 

 
Was ist hier zu sehen?  Einige Tage nach dem Jahrestag der tragischen Zerstörung des Tempels durch Titus sieht man hier eine bewegende Szene der Einheit in der Gegnerschaft, wie sie von Menschen, die unfähig sind, ihre Gegner zu respektieren (von denen es in Deutschland immer noch viel zu viele gibt) nicht verstanden werden kann und, so fürchte ich, nicht einmal ertragen werden kann, obwohl sie vorbildlich ist.
Es handelt sich um Demonstranten auf zwei parallelen Rolltreppen am Bahnhof von Jerusalem. Die nach unten fahrenden sind Gegner der Justizreform, die wieder nach Tel-Aviv zurückkehren, nachdem sie in Jerusalem demonstriert haben. Die, die nach oben fahren, kommen zurück aus Tel-Aviv, wo sie für die Justizreform demonstriert hatten.

Wenn dieses historische Video heute Abend in der Tagesschau gezeigt worden wäre, wäre Deutschland ein gesundes Land. Statt dessen repräsentieren schräge Gestalten wie Buschmann dieses Land.

 

Immerhin ist es ein klein bisschen gesünder als vor einem Jahr, wie Köppel richtig beobachtet, weil er aufmerksam beobachtet:

 

Der Richterstaat muss abgewehrt werden. Sei es in Israel, sei es in den USA, wo der korrupte, kriminelle Biden vom FBI verschont wird, während gleichzeitig Trump einer beispiellosen Strafverfolgungskampagne ausgesetzt ist, bei der jede auch noch so belanglose Lappalien mit in den Kochtopf geworfen wird, sei es in Deutschland, wo die Verfassungsrichter mit der Kanzlerin dinieren, bevor sie ein Gefälligkeitsurteil über sie fällen.

Die Gewaltenteilung muss aufrechterhalten werden (und in Zeiten von Internet und Social Media sogar durch Schaffung neuer gewerkschaftsähnlicher Einrichtungen mit Kontrollbefugnis ausgeweitet werden).

Aber wir wollen auch die andere Seite hören (statt der hetzerischen deutschen Staatsmedien, die darin schwelgen, Israel mal so richtig anzuschwärzen).


Auch in der Provinz geht das Ausgrenzen anderer Meinungen inzwischen durch die Redaktionen

 


Verletzlich

Wer der Meinung ist, etwas muss verboten werden, weil es die Gefühle von jemandem verletzt, sollte nicht übersehen, dass man es gleichzeitig auch erlauben muss, weil das Verbot ja auch Gefühle verletzt, wenn auch die von jemand anderem.

Sonntag, 23. Juli 2023

Das Wildschwein des Remmo Clans

 

Die Kartoffeln werden sich noch wundern, falls sie das Staunen noch nicht völlig verlernt haben.

Beständigkeit und Heimatverbundenheit

 

Eleganz

 Gar nicht schlecht!

Charakter

Thomas Broich 

Déja-vue

In den 80ern ertrank Italien in Geschwafel. Heute geschieht Deutschland mit 40 Jahren Verspätung dasselbe. Es gibt nichts Schlimmeres als hochintelligente Dummköpfe. 

 

Leonardo Sciascia 1979

Der Titel des Buches "Unbehagen - Theorie der überforderten Gesellschaft" trifft ins Schwarze. Aber man braucht nur diese kurze Inhaltsangabe zu lesen, um sicher sein zu können, dass der Inhalt völlig überflüssiges Geschwafel ist. Dabei ist Nassehi (der der Herausgeber des einst von Enzensberger herausgegebenen "Kursbuchs" ist) immerhin noch ein Theoretiker, der zu fairen Auseinandersetzungen bereit ist, wie sein Gedankenaustausch mit Götz Kubitschek beweist.

Schrecklich, wie der Deutschlandfunk bis zum Platzen voll ist mit linken Schwätzern (und SchwätzerINNEN!!). Schon 2011 kam mir Deutschlandsender Kultur vor wie Enzensbergers "Kursbuch", seit Ende 2013 (um sich auf die AfD einzuschießen mussten 6 Monate vergehen) kommt er mir vor wie eine AgitProp-Abteilung Lenins.

Ab 5:50 hier.

Samstag, 22. Juli 2023

Die Würzburgerin Barbara Schlick

Sie hatte eine herrlich kristalline Stimme. Man könnte meinen, solange es in Deutschland noch solche Musik gibt, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Da bin ich mir nicht so sicher. Außerdem gibt es in Deutschland inzwischen gar nicht mehr so gute Interpreten wie in der Schweiz und den Niederlanden. Sol Gabetta und die anderen Weltstars, die es nach Deutschland gezogen hat, vermögen nicht, mich umzustimmen.

Es steht schlecht um die Glaubwürdigkeit

 

Reichelt und Wellbrock machen sich lustig über die Nachricht, in Sizilien seien 48,8° gemessen worden. Das sei nicht die Temperatur der Luft im Schatten, sondern die Bodentemperatur (Wellbrock wörtlich "Bodentemperatur im Schatten"). Mag sein, dass der Servizio Agrometeorolocico Bodentemperaturen misst, denn es ist schließlich der für die Landwirtschaft zuständige Informationsdienst, und da sind Bodentemperaturen aussagekräftiger als Lufttemperaturen. Aber dann stellt sich die Frage: Wie heiß muss die Luft wie lange sein, um die Bodentemperatur im Schatten so sehr zu erhöhen, dass sie um 14 Uhr 48,8°C erreicht?? Ich würde sagen, noch höher! Seriöser Journalismus geht dieser Frage nach, statt zu suggerieren, im Sommer seien die Strände natürlich heiß, wenn die Sonne stundenlang draufscheint...

Fakt ist, die Bodentemperatur im Schatten war in Europa, seit Aufzeichnung systematischer, flächendeckender Messungen noch nie so heiß wie in Floridia dies Jahr gemessen. Ein neuer Rekord: 0,8° mehr als 1977 in Athen. Dass es nie zu Selbstentzündung in Wäldern kommt, wie Reichelt behauptet, stimmt auch nicht. Eine weggeworfene Flasche kann ausreichen, um als Brennglas zu wirken, was bei entsprechender Dürre in Sardinien jedes Jahr zu Bränden führt. Und selbst wenn niemand eine Flasche wegwarf, kam es im Süden schon immer oft genug zu Waldbränden, um die Entstehung von Pyrophyten zu ermöglichen.

Reichelt und Wellbrock sind Schlamper, wenn es ihnen ins Konzept passt. Die Anschuldigung der Lüge fällt auf sie selber zurück. Schade. Nobody is perfect.

Angelika Barbe

Bewunderswerte Tapferkeit, wie bei Vera Lengsfeld. Immer unerschütterlich auf der richtigen Seite. Immer rege. Immer wachsam. Immer freiheitsliebend.

Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun, mit Rechtsstaat wenig

Russische Staatsbürger wurden einfach so, bloß weil sie Russen waren und vermögend, enteignet, ohne jede Rechtsgrundlage, sagt Krall. Das ist pure Willkürherrschaft. Ich habe Verständnis dafür, dass Mussolini die Macht der Mafia brach, indem er deren Familien in Sippenhaft nahm. Auch hätte ich mir gewünscht, dass alle Palästinenser sofort des Landes verwiesen worden wären, nach dem, was sie 1972 in München anrichteten; selbstverständlich nicht durch Willkür, sondern durch eine rigorose, sofort erfolgende Sonderlegislation. Aber dass wir heute die Rechtssicherheit gegenüber russischen Staatsbürgern einfach aufheben, ist erstens ein Verbrechen unseres Staates, der jedem Deutschen die Röte der Scham und vor allem des Zorns ins Gesicht treiben müsste. Und zweitens ist das Niveau dieses Verbrechens unter aller Kritik: Der schlechte Stil ist noch beschämender als der moralische Bankrott, der damit einhergeht. Ekel ist am Ende das einzige, was man bei dieser Drift empfinden kann.

Zwei Jahre lang Wahlprüfungsverfahren ist Bankrott und Schrott unserer entarteten Demokratie (und wir werden nicht vergessen, wie Plasberg Bernd Lucke durch den Schmutz zog, weil er 1. unsere Demokratie als entartet bezeichnet hatteund 2. weil er das Wort "entartet" verwendete. Was sich der Sprachpolizist Plasberg da erlaubte, war nicht nur unverschämt, sondern pathologisch (ohne deswegen mildernde Unterschiede beanspruchen zu können, denn die Vernachlässigung dieser Hygiene ist ein schwerwiegendes Versäumnis für jeden Journalisten in der Position Plasbergs). Wir wollen hoffen, dass die Aufarbeitung der seit 2020 begangenen Fehler den Menschen die Augen öffnet und dass, was Covid19 offenlegte, gesehen wird und durch Reformen Abhilfe geschaffen wird. Aber die Gefahr, dass die Willkür zunimmt, besteht und ist nicht gering.

Gänsehaut

Ich mag Provokateure nicht. Aber für die beiden Anarchen mache ich eine Ausnahme. Es ist im Leben immer mehr eine Frage des Wie als des Was und immer auch eine Frage des richtigen Maßes. Und der unwägbare Griff zeichnet den wahren Meister aus.

Jane Birkins Stimme hat mir immer Herzklopfen bereitet. Lebensfreude, Lebenshunger, Einfachheit, Aufrichtigkeit, Mut zu Traurigkeit, Freude und Echtheit, Direktheit und eine Hintergrundstimmung der Wehmut und Zerbrechlichkeit lösten immer eine unmittelbare Resonanz bei mir aus, und starke Emotionen. Das hat sich nie geändert.

Alles geben die Götter, die Unendlichen, ihren Lieblingen, alle Freuden, die unendlichen, alle Schmerzen, die unendlichen.

Freitag, 21. Juli 2023

Das glaubt mir niemand

Erst seit heute weiß ich, wer Tina Ruland ist. Weil ich "Plötzlich Onkel" mit dem geschätzten Fritz Karl sah. "Manta, Manta"? Noch nie gehört.

 


Ich werde mir nie verzeihen, dass ich auf Guttenberg reingefallen bin

Es hängt damit zusammen, dass ich viel auf alte Familien gebe. Und sein Vater war in Ordnung.

Wenn ein Südtiroler in Deutschland die italienischen Kommunisten links überholen will

 

Donnerstag, 20. Juli 2023

Journalismus

"Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache - auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazu gehört", sagte bekanntlich Hanns Joachim Friedrichs.

Diese Ansicht ist typisch für die Bonner Republik. Nach diesem Motto handelnd konnte man damals in Ruhe arbeiten, ohne größeren Schaden anzurichten, weil sich die BRD in der Mitte Europas sozusagen im Auge des Orkans befand, einem großen, ganz Europa umfassenden Auge, in dem Ruhe herrschte, weil es sich um einen kriegsmüden Kontinent handelte (und immer noch handelt; die kriegsbegeisterten Mikrozephaliker unserer Zeit tröten ja nur aus Bewusstlosigkeit schlafwandelnd in ihre Mikrophone) und weil Europa letztlich die Mutter sowohl Amerikas wie Russlands ist und damals nicht unbedingt zu befürchten brauchte zu erleben, was Vietnam erleben musste. Inzwischen sind die USA jedoch entwöhnter, und mit Menschen vom Schlage eines Biden ist nicht zu scherzen, wobei die Wählerschaft meiner und der ihr nachfolgenden Generationen noch schlimmer sind als die Generation Biden. Dohnanyi allerdings erzählt, dass schon damals bei Wehrmanövern bei den strategischen Planspielen Deutschland ruckzuck amerikanischen Interessen geopfert wurde, und heute hat er erst recht Grund, sich zu sorgen, denn die Verbundenheit Amerikas mit Old Europe hat abgenommen, und die Schlappe von Afghanistan führte nicht zu geistiger Regsamkeit, sondern zu einer Art Altersstarrsinn in der "Neuen" Welt.

Aber ich wollte auf etwas anderes hinaus. Das Friedrichssche Motto ist völliger Unsinn. Das pseudoobjektive Genäsel der Nachrichtensprecher, das schon mit dem Tonfall Überparteilichkeit suggerieren wollte, hat mich schon vor 50 Jahren genervt. Es handelte sich um eine heuchlerische Attitüde, die zwar nicht so penetrant und niederträchtig war wie Reschkes "Haltungsjournalismus", aber sie war schon damals ein Armutszeugnis. Ich hätte mir damals gewünscht, dass jede Partei ein eigenes Tagesschauprogramm gehabt hätte, dass jede dieser Tagesschauvarianten eine prononciert parteiische Auswahl der Nachrichten getroffen hätte und die Darstellung und Kommentierung derselben freimütig ebenfalls dem politischen Credo entsprochen hätte; das wäre echter, gesunder Pluralismus gewesen (falls die Deutschen dazu überhaupt in der Lage sind! Bisher sind sie zu Freimut nicht fähig: Vor 50 Jahren wurden die Kommunisten von den Medien geächtet, heute die AfD. Und ich befürchte, wenn die AfD an die Macht kommt, könnte nach einiger Zeit wieder die Linke geächtet werden). 

Einer der Gründe, weshalb mir das italienische Mediensystem lieber war und ist, besteht darin, dass nicht nur seit 1975 dort das staatliche Monopol verschwand (und das Niveau von Berlusconis Sendern war nie so unterirdisch wie das von RTL), sondern auch im staatlichen Fernsehen die drei Sender zwischen drei politischen Polen aufgeteilt waren: RAI 1 eher christdemokratisch, RAI 2 eher sozialistisch und RAI 3 ziemlich kommunistisch. Ich ärgerte mich nur, dass die Tagesnachrichten trotz dieser Schwerpunkte kaum unterscheidbar waren! Denn bevor Berlusconi 1994 wie eine Art Don Camillo dafür sorgte, dass echte politische Debatten stattfanden, hatte im Grunde keine Partei wirklich Interesse daran, Informationen und Ideen zu verbreiten, es war viel bequemer sich hinter Floskeln und Parteichinesisch zu verstecken.

Das Friedrichssche Motto war schon immer Quatsch. Man kann ihm entschuldigend zugute halten, dass es damals eben nur drei Sender gab und er Professionalität darin sah, eine Art Meinungsspektrum jenseits der 5%-Klausel emotions- und teilnahmslos abzubilden. Aber das ist in meinen Augen kein Argument. Zu demokratischer, politischer Kultur gehört eben sehr viel mehr, das war damals schon so bzw. schon damals war diese Mangelerscheinung ein Problem. Dass die FDP bis heute keine eigene Tageszeitung hat (geschweige den Repräsentanten, die in der Lage wären, ernstzunehmende kulturpolitische Arbeit zu leisten) ist ein Aspekt derselben dürftigen Misere. Und dieser Misere kann man nicht Abhilfe schaffen, indem man Appelle wie die Friedrichsschen befolgt. Man muss die ÖRR reformieren.

ARD, ZDF und die Regionalsender des sogenannten Dritten Programms, die eine Art Feuilletonsender waren, in denen die Linken, besonders in Bayern, Narrenfreiheit genaßen, weil man sie für ungefährlich hielt. Aber steter Tropfen höhlt den Stein! Was in Jahrzehnten vom Feuilleton ausging sicherte Merkel ab 2011 den Erfolg!! Man fiel von einem Extrem ins Andere. Die Inkarnation dieses Wechsels von der Ära Strauß zur Ära Merkel ist von der Leyen. Diese Frau ohne Eigenschaften fühlte sich pudelwohl, als ihr Vater Niedersachsen regierte und jetzt fühlt sie sich pudelwohl als Präsidentin einer grünroten EUdSSR und sie hat auch kein Problem damit, wenn die CDU mit der SED koaliert. Pluralismus a la von der Leine. Man soll ja nicht kleinkariert sein.

Heute ist wieder 20. Juli!

Während die Scholz&Steinmeier-Bande das Gedenken an Stauffenberg für ihre Machenschaften missbraucht, findet in der Schweiz echter Journalismus statt! 

Die sonoren Stimmen der Nachrichtensprecher von Friedrichs und seinen Kollegen waren das Hintergrunzrauschen des Objektivitätspopanz. Jetzt hört man fast nur noch weibliche Stimmen. Jedes Radio klingt wie ein Navi. Denn Männerquoten gibt es ja nicht. Männer schon gar nicht. Die Navistimmen sind der Soundtrack des Haltungs- und Hitzejournalismus. Mit Journalismus hat er noch weniger zu tun als der Objektivitätspopanz.

Vor 20 Jahren schrieb ich an Tina: "Der Einfluss der Frauen in der Politik wird immer mehr zunehmen, gleichzeitig wird die Gewalt und das Chaos zunehmen". Dass ich damit recht hatte, ist kein Trost. Hinzu kommt die Enttäuschung, dass die AfD (deren Gründung ich auch vor 20 Jahren vorhergesehen hatte, weil es in Deutschland damals schon 4 sozialdemokratische Parteien gab) nicht so fulminant Erfolg hatte wie Forza Italia. Aber jede Enttäuschung ist auch das Ende einer Täuschung, immerhin. Man muss seine Liebe dann dauerhafteren Dingen zuwenden.


 Acqua Panna

Rush Limbaugh 

 

Audacter calumniare, semper aliquid haeret!

Trotz der Hetzkampagne gegen Till Lindemann hat „Rammstein“ im Berliner Olympiastadion drei ausverkaufte Konzerte gegeben. In der Zeit dazwischen wurde bekannt, dass dem „Spiegel“, einstmals selbsternanntes Sturmgeschütz der Demokratie, heute eine Zeitgeisttröte, seine „Berichterstattung“ über Lindemann gerichtlich untersagt wurde. Obwohl die Anwälte der Band das bereits am 17. Juli bekannt gaben, verschwieg die woke Presse diese Tatsache.

Stattdessen wurde wiederholt, dass es Vorwürfe von Frauen gegen Lindemann gab und die Berliner Staatsanwaltschaft „von Amts wegen“, also wegen der Verdachtsberichterstattung, ermittelt. Allerdings haben mehr als ein Dutzend dieser „Opfer“ bereits Unterlassungserklärungen unterschrieben. Das lässt die Jäger erst recht Gift und Galle spucken. Einige fordern bereits die Abschaffung des rechtsstaatlichen Verfahrens, weil sie der Meinung sind, die blanke Denunziation müsse genügen.

Wir haben geglaubt, das mit Rechtsstaat und Demokratie solchen Hexenjagd-Praktiken ein verlässlicher Riegel vorgeschoben wäre. Leider feiern Denunzianten-Praktiken eine fröhliche Urständ. Ein Beispiel ist die Annonce der berüchtigten, von einer Stasiinformantin gegründeten Amadeu-Antonio-Stiftung: „Du bist (eigentlich) ein großer Rammstein-Fan und hast Dich gefreut, die Band zu treffen? Du hast Dich dabei aber unwohl gefühlt und Dinge mitgemacht, die du eigentlich nicht wolltest? Du hast übergriffiges Verhalten von Bandmitgliedern oder ihrem Team erlebt?“ Dann soll man sich vertrauensvoll an die Stiftung wenden. En passant werden hier mehr als hundert Mitarbeiter der Band unter Generalverdacht gestellt.

Ein Schlag ins Gesicht von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Promotet wurde die Kampagne auch von „Antifa Zeckenbiss“, die ihre Sternstunde erlebte, als sie zur indirekten Regierungssprecherin unter Merkel avancierte. Eine ganze Stadt, Chemnitz, wurde vor der Weltöffentlichkeit als braunes Nest denunziert, in dem es Hetzjagden auf Ausländer gegeben haben soll. Einziger „Beweis“ war ein gestohlener Videoschnipsel von Zeckenbiss, der allerdings nichts dergleichen zeigte. Es war ein Sieg der Hetze über die Realität.

Insofern waren die insgesamt 210 000 Besucher der drei Konzerte eine klare Ansage gegen die Pressekampagne. Den woken Medien wird nicht mehr geglaubt.

Zurück zu Rammstein. Die Show, die sie ablieferten, war nicht nur hochprofessionell, sondern sehr komplex. Wer nur die Berichterstattung über Lindemann zur Kenntnis genommen hat, musste den Eindruck gewinnen, dass es sich bei dem Sänger um einen Sexmaniac handelt, der nichts anderes kann. Das Gegenteil ist der Fall. Im Song „Rammstein“ wendet sich die Band an ihre Fans:

„Bist du einsam und allein. Wir sind hier, schalte ein.“ „Manche führen, manche folgen“. Man kann sich entscheiden.

In „Mein Herz brennt“ werden die Alpträume thematisiert, von denen alle Kinder heimgesucht werden, Dämonen, Geister, schwarze Feen“. Die Eingangszeile „Nun, liebe Kinder, gebt fein Acht“ wurde aus der Sendung des DDR-Sandmännchen entnommen.

Es gibt noch mehr Bezug zur Herkunft dieser Ostband. In „Die Puppe“, wird die Qual vernachlässigter Kinder thematisiert. Wenn die Schwester früh zur Arbeit geht, wird der Bruder mit einer Puppe im Zimmer eingeschlossen. Mir fiel sofort das 50er-Jahre-Lied „Wenn Mutti früh zur Arbeit geht, dann bleibe ich zu Haus“ ein. Tatsächlich ist es in einer älteren Version des Songs die Mutter, die das Kind einschließt.

„Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ nimmt Bezug auf ein beliebtes Spiel meiner Kindheit. Mein zwanzig Jahre jüngerer Sohn kennt es schon nicht mehr. In den 70er Jahren gab es die Kindergruppen, die die Straßen beherrschten, schon nicht mehr. Die waren dann auch in der DDR von den Autos übernommen worden. Bei „Hier kommt die Sonne“ kann man grübeln:

„Alle warten auf das Licht
Fürchtet euch, fürchtet euch nicht
Die Sonne scheint mir aus den Augen
Sie wird heut Nacht nicht untergeh’n
Und die Welt zählt laut bis zehn“

Mit dem Song war die Band ungefähr auf der Hälfte ihres Programms angelangt und die erste große Feuershow wurde gezündet. Das Publikum fürchtete sich jedenfalls nicht, sondern war begeistert.

In „Zeit“ wird die Band ganz philosophisch:

„Nach uns wird es vorher geben
Aus der Jugend wird schon Not
Wir sterben weiter, bis wir leben
Sterben lebend in den Tod

Dem Ende treiben wir entgegen
Keine Rast, nur vorwärtsstreben
Am Ufer winkt Unendlichkeit
Gefangen so im Fluss der Zeit“

Trotz Flehens bleibt die Zeit nicht stehen. Das wusste schon die Bibel: Am Ende ist das Leben wie ein Geschwätz vorbei gegangen.

„Ich liege hier in deinen Armen
Ach, könnt es doch für immer sein
Doch die Zeit kennt kein Erbarmen
Schon ist der Moment vorbei“.

Das ist eindeutig mehr als die „neue deutsche Härte“. Das sind Fragen, die uns alle umtreiben

In „Engel“: „Wir haben Angst und sind allein.
Gott weiß, ich will kein Engel sein.“

Bei diesem Song war Handyleuchten angesagt. Es ist ein überwältigender Anblick, wenn das Olympiastadium von siebzigtausend Handys erleuchtet wird.

Ehe Lindemann sich „an Sterne krallen“ muss, macht er eins klar: In seinem irdischen Dasein ist er „ein Mann für eine Nacht“. Da ist er nicht der Einzige, das sollte jede kluge Frau wissen. Übrigens gibt es auch die weibliche Variante dieser Spezies.

Das Finale wurde mit „Ohne Dich“ eingeleitet. In der Presse regte man sich darüber auf, dass beim zweiten Konzert Lindemann statt „Und die Vögel singen nicht mehr“ sang: „Und die Sänger vögeln nicht mehr“.

Um diese Selbstironie als Verhöhnung der „Opfer“ zu framen bedarf es schon einer entschlossenen Böswilligkeit. Am Sonntag sang Lindemann statt „Mit dir bin ich auch allein“ „Ohne euch wär ich allein“. Eine Reverenz an das Publikum, das ihm und der Band im Empörungssturm die Treue hält. Lindemann am Schluss: „Bösen Zungen glaubt man nicht, die Wahrheit kommt ja eh ans Licht“. So ist es.

Auf die Fans der Band war ich besonders gespannt gewesen und wurde positiv überrascht. Das Publikum war intellektueller als erwartet. Und viel jünger, als in der Presse behauptet wurde. Ich sah elegante Mittfünfzigerinnen, trotz kurzer Hosen gut gekleidete, ältere weiße Männer, viele Familien, viele junge Frauen, mit und ohne Partner, die meisten ostdeutsch. Halb Thüringen schien anwesend zu sein und etliche meiner Leser, wie ich vermuten muss, weil ich häufig gegrüßt wurde. Hier waren die Menschen, die während der Reichstagsverhüllung der Welt demonstriert haben, dass man sich vor den Deutschen nicht mehr fürchten muss und die das im Fußballsommermärchen 2006 bekräftigt haben.

Ich mag keine Massenveranstaltungen, aber wegen der fröhlichen, entspannten Atmosphäre habe ich mich keine Sekunde unwohl gefühlt. Das hielt auch an, als wir in der überfüllten S-Bahn abfuhren. Es war keinerlei Aggressivität zu spüren.

Wenn das die Menschen sind, die AfD wählen, wie der „Stern“ sich nicht entblödete zu behaupten, muss man sich vor den Alternativen nicht fürchten.

Auf dem Rammstein-Konzert waren jedenfalls diejenigen, wegen denen Deutschland nicht untergehen wird.

Die tapfere, immens verdienstvolle, unbestechliche Vera Lengsfeld

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 19. Juli 2023

Am Ende ist die Erde doch wieder flach

 Die Mercator-Projektion verzerrt die Sicht auf unseren Planeten allzu sehr: Grönland z.B. sieht genauso groß aus wie Afrika, dabei ist es 15 mal kleiner!!

Deswegen gibt es jetzt eine realistischere Darstellung: Die Erde als Scheibe, es ist allerdings eine Doppelscheibe.

Besser ist natürlich ein Globus, zumal es inzwischen welche gibt, die auch als Tischlampe fungieren können (und je nachdem, welche Leuchte man einschaltet, sogar zwischen geophysischer Karte und politischer Karte wechseln lassen).



Authagraph-Projektion


Eine Negativauslese, deren niederträchtiges Manifest Patrick Süßkind schrieb

Zu Patrick Süßkinds Worten wird eingeleitet ab 34:13, seine eigenen Worte sind zu hören ab 35:22.  


Verantwortungsvoll ist, wer antwortet

 

Jan Fleischhauer 

Roger Köppel

(haben deutsche Polizisten nichts Besseres zu tun?)

Schade, dass Broder nicht mehr in der Weltwoche veröffentlichen will. 

Um die Wissenschaftlichkeit zu retten

 

Marc Jongens Verdienste sind jetzt schon immens

Für die Anträge, die er gestellt hat, müsste man ihm jetzt schon ein Denkmal setzen und ihn zu Lebzeiten heilig sprechen. Aber seine Bemühungen könnten vergebliche Müh' sein. Wie Benedikt XVI., Berlusconi und Trump könnte auch er zu einem Symbol der Vergeblichkeit werden. Die parlamentarische "Demokratie" (Popper wies zu recht darauf hin, dass das Wort irreführend ist) fußte letztlich auf dem Vertrauen der Ignoranten auf Personen, die in Galileis Fußstapfen selbstbewusst wissen konnten und wussten, worauf es ankommt. Aber der selbstunbewusste Stolz der Ignoranten tritt immer mehr an die Stelle jenes einst ungetrübten Vertrauens; der depperte Demos setzt die Diktatur des Prekariats durch. Davor können wir uns nur retten, wenn es gelingt, den Ideologen ihre vertrauensvolle Herde wieder abzuwerben. Durch Ausstrahlung. Ausstrahlung von Kompetenz und Autorität. Der Demos wird nie in der Lage sein, zwischen Wissenschaftlichkeit und Wissenschaftsgläubigkeit zu unterscheiden (und wenn er dazu fähig ist, will er es oft nicht). Das einzige, was vermag auf ihn zu wirken, ist Ausstrahlung, Widerschein und Resonanz. Begriffen hat man das nur in Schnellroda.

Dienstag, 18. Juli 2023

Nomen vero omen est

Schrecklich. Seit über 50 Jahren mache ich immer wieder die Erfahrung, dass diejenigen, die weltanschauliche Toleranz auf ihre Fahnen schreiben, besonders intolerant sind. Als Kind freute ich mich begeistert darauf, in einer Studentenverbindung den Freimut zu finden, der mir dort in Aussicht gestellt worden war, aber wenige Jahre später musste ich erleben, dass sogar im engsten Familienkreis jemand aus einer Studentenverbindung austrat, WEIL diese Studentenverbindung ihm zu weltoffen und tolerant war.

Gloria ist immer eine Garantie für Seriösität, vorbildlich klare Ausdrucksweise, Luzidität und gesunden Menschenverstand.

Festzuhalten bleibt, dass die Welt während meines Lebens noch nie so verlogen war wie heute. Und was Jean Baudrillard vor 40 Jahren schrieb, wird Tag für Tag aktueller.

Man hat sie erbarmungslos fertiggemacht

Mir ist kein einziger Fall bekannt, dass im freimütigen Italien jemals jemand mit solcher Niedertracht von den Medien behandelt worden wäre. Aber in Deutschland immer wieder Ächtung und Hetze gegen Personen, die eine prononciert vom in den Medien vorwiegenden Standpunkt abweichende Meinung vertreten. Und die Südtiroler tun sich immer wieder damit hervor, besonders widerwärtig zu sein, trotz italienischem Pass.

 

Das erfreuliche an dieser Situation ist trotz aller Unannehmlichkeiten, dass Lanz zwar sehr geschickt ist, aber 1. stößt der gesamte größenwahnsinnige Lanz-Willner-Maischberger-Verein inzwischen an seine Grenzen, und 2. sind unsere Gegner (wie Maximilian Krah sehr richtig unterstrich) keine Genies, sondern Gestalten wie Riccarda Lang und Kevin Kühnert.

Stimmung im Sommer 2023

 

 

 

Ritter spielen

Mit "immateriellem, kulturellem Erbe" hat "das größte Mittelalterfest der Welt", die Landshuter Hochzeit, so gut wie nichts zu tun, fast genauso wenig wie die stupiden "Mittelalterfeste", die in ganz Deutschland gleich und öder als Disneyland sind, weil es sich um Schausteller handelt, die von einer Burgruine zur anderen ziehen, um ein albernes Spektakel darzubieten, ihre Buden aufzubauen und außer Bratwürsten mit Bier und Senf noch ein paar Gadgets zu verkaufen, die zwar nicht in Honkong hergestellt werden, aber trotzdem kein immaterielles, kulturelles Erbe darstellen, sondern nur Elemente eines kostümierten Zirkus sind, mit dem man keine mittelalterliche Kultur aufleben lässt, sondern dem Ritterwesen ein groteskes, verlogenes Image verpasst. Müssen wir uns denn immer wieder unbedingt lächerlich machen und unseren faden Eifer an die große Glocke hängen?

Je unbequemer und abwegiger, desto "authentischer"

 

Ganz anders ist der Palio di Siena, der als Fortführung einer mehrere Jahrhunderte alten Tradition gelten kann und ein lebendiges Echo nicht nur der Renaissance, sondern tatsächlich auch des Mittelalters ist. Im Übrigen dauert er hinter den Kulissen das ganze Jahr; das eigentliche, wenige Minuten dauernde Wettrennen ist nur der spektakuläre Abschluss eines die Stadtviertel involvierenden Prozesses der Eulenspiegeleien.

Aber es gibt Tausende anderer Inactment-Festlichkeiten in den italienischen Ortschaften. Manche sind noch sehr jung und sie als Traditionen zu bezeichnen, wäre frech und abwegig (wie auch die Landshuter Hochzeit keine Tradition ist, sondern eine Art Traditionssurrogat, eine Attrappe, ein Imitat, ein Simulacrum, das als Tradition zu bezeichnen eine Unverschämtheit ist). Aber selbst die kleinen, von den Tourismusagenturen erfundenen, aus dem Boden gestampften "Mittelalterfeste" sind oft bezaubernde Ereignisse, die mit viel Phantasie und Witz auf dem Enthusiasmus der teilnehmenden Bevölkerung fußen, die dabei nicht, wie in Landshut als ehrenamtliche Statisten mitwirken, die eine ihnen zugewiesene unpersönliche  Rolle spielen, sondern sehr viel kreativer in ein Zusammenspiel und vor allem Gegenspiel eingebunden ist!! Kurz gesagt: statt kostümiertem Zirkus, eine Art "Spiel ohne Grenzen" (auch diese einst in Eurovision ausgestrahlte Sendung war eine italienische Erfindung) in mittelalterlicher Manier und Kostümierung. Wobei Ortsteile oder Delegationen der umliegenden Dörfer gegeneinander antreten.

Palio di San Martino a Bornio


Montag, 17. Juli 2023

Das sogenannte "Sogenannte"

 

Das "sogenannte" Böse

ist nicht nur ein Sogenanntes. Und nicht nur die marxistischen Psychologen denken sich exkulpierende Theorien aus. In Deutschland haben sogar die Hirnforscher emsig daran gearbeitet, Schuld grundsätzlich aus dem Weg zu räumen. Für gewissenhafte Deutsche ist die deutsche Hirnforschung daher eine schwer erträgliche Peinlichkeit, die Schuldbesoffenheit aller anderen Deutschen allerdings auch. Der deutsche Dachschaden wird uns als Spätfolge von Auschwitz noch lange das Leben schwer machen, der jüdische, in die entgegengesetzte Richtung strebende allerdings ebenfalls.

Der siamesische Bruder des Deutschen nämlich wittert ständig irgendwo Schuld, aber meistens nur die Schuld, die seines Erachtens gegen ihn gerichtet sein könnte; für andere Schuldverstrickungen, die das Land, in welchem er ansässig ist, als dessen Bürger er sich versteht (nicht ohne die Bezeichnung "Mitbürger" als beleidigend aufzufassen, zurückzuweisen und denen beleidigt unter die Nase zu reiben, die dadurch nur ihre Solidarisierung bekunden wollten), interessiert er sich im allgemeinen nicht. Nur was sich potentiell zu Antisemitismus umetikettieren (und in Mimí ummünzen) lässt, interessiert ihn. Es weckt sein Interesse selbst dann, wenn es sich nur um in ihrer Wirkung unbedeutende Unachtsamkeit handelt. Er selbst hingegen plustert sich als Erbe der Schuldlosigkeit auf und tut ununterbrochen so, als könne er kein Wässerchen trüben, ganz so als sei er kein menschliches Wesen, sondern der sprichwörtliche "seltsame Heilige": 

«Comme il est curieux / De la part de Dieu / D’avoir élu / Les Hébreux.
Ce n’est pas / Si curieux / Car les Hébreux / Ont élu Dieu.»
[Wie sonderbar von Gott, dass er die Hebräer erwählt hat.
So sonderbar ist es nicht, denn die Hebräer haben Gott erwählt.] Léon Roth „La pensée juive, facteur de civilisation“

Dass Frau Knobloch Merkel die Ohel-Jakob-Medaille verlieh, während gerade Hunderttausende frische, kräftige Antisemiten im kampffähigen Alter nach Deutschland strömten, die sogar echte sind, ohne dass ihr die Juden von ganz Europa aufschreiend in den Arm fielen, ist der bisherige Höhepunkt der Blüten, die diese treibende Drift hervortreibt. Knobloch hätte sich wenigstens einen Darwin-Award um den Hals hängen können zu diesem Anlass! Und einen Wecker!! Dass Episoden wie diese mit größter Selbstverständlichkeit über die Bühne gehen, ohne dass sich jemand auf Grund der kognitiven Dissonanz vor Schmerzen krümmt, ist aber nur ein Symptom. Juden haben eine panikauslösende Phobie, was die Dämonisierung ihrer Ethnie, Kultur, Rasse oder Religion betrifft (wobei man sich als Jude, je nach dem, was gerade vielversprechender ist, mal über den Begriff Ethnie definiert, ein ander Mal lieber über den der Religion, dann doch lieber als Kultur oder kulturelle Tradition, manchmal auch als Rasse, wenn auch selten in Zeiten, in denen selbst das Max Planck Institut die Ansicht vertritt, Rassen gebe es gar nicht) oder betreffen könnte. Gleichzeitig dämonisieren sie aber selbst am laufenden Band irgendwelche gesellschaftlichen Phänomene und die damit im Zusammenhang stehenden Personen mit einer Heftigkeit und Konstanz, die zur Obsession wurde. Dass Juden immer wieder in Krisenzeiten dämonisiert - und nicht nur dämonisiert, sondern verfolgt - werden, ist in meinen Augen durchaus eine Gewissheit. Aber die Heftigkeit, mit der Juden heutzutage auf paranoide Weise immer wieder irgendwelche Nichtjuden düpieren, dämonisieren, verhöhnen oder als Antisemiten brandmarken, weckt den Verdacht, dass es in Zeiten der Ruhe zwischen den blutigen Krisenmomenten schon immer so gewesen sein könnte und um einen Teufelskreis handeln könnte. Auch Juden sind eben nur Menschen. Subjektiv wird, was de facto auf Dämonisierung hinausläuft, von ihnen aber völlig unkritisch als Selbstverteidigung ("Wehret den Anfängen") empfunden und aufgefasst. 

Kluge Juden denken schon länger über den Zusammenhang zwischen Hebraismusbesoffenheit und dem epochentypischen jüdischen Dachschaden, dieser panischen Engstirnigkeit, die dem Auschwitzentsetzen entspross, nach. Aber bisher wagt keiner von ihnen, sich zu äußern und zu outen. In aller Liebe: Man muss bei der Wahrheit bleiben. Um bei der Wahrheit zu bleiben, muss man aber erst einmal bei ihr angekommen sein.



Seit meiner Schulzeit beschäftigt mich die Frage, worin spirituelle Macht besteht und worin nicht, wie es zu ihr kommt, wodurch sie entsteht und wodurch nicht. Machiavelli z.B. stellte sehr richtig fest, dass Savonarola scheiterte, weil er keine militärische Macht besaß. Aber andererseits besaß Gregor VII. auch keinerlei militärische Macht. Dennoch konnte er Heinrich den IV. dazu zwingen, barfuß, im Büßergewand, im Schnee stehend vor der Burg Canossa Einlass zu erbitten. Worin besteht der entscheidende Unterschied?

Das Sein bestimmt nicht das Bewusstsein, aber die Bewusstlosigkeit bestimmt das Sein sehr wohl. Die Briten stehen zu den USA, fast so als stünde der Buckingham Palace seit der Boston Tea Party in Washington. Und was Gregor VII konnte, kann Israel erst recht.