Stationen

Samstag, 31. Juli 2021

Roberto Calasso ist leider gestorben

 

Im Abseits kleiner Bühnen

Wer kennt noch Esther Ofarim?


Eine Schlager-Sängerin der 60er Jahre. Mein einstiger Kindergarten- und Schulfreund, dessen Eltern einen Laden mit Elektrogeräten und Schallplatten hatten, schenkte mir 1968 eine Single des Duos ‘‘Esther & Abi Ofarim“ zum Geburtstag, wodurch ich leider die ersten antisemitischen Schmähungen meines Lebens aus dem Munde meiner Mutter hören musste und die Platte nur noch mit klopfendem Herzen und beklommenem Gefühl hören konnte. Dass 7 Jahre zuvor - als wir noch keinen Fernseher hatten, aber Radio und Zeitungen sicherlich voll davon waren - der Eichmann-Prozess stattgefunden hatte, erfuhr ich erst Jahrzehnte später durch eigenes Suchen. Im Geschichtsunterricht an meiner Schule wurden wir schon als Kinder viel mit NS-Problematik und schockierenden Filmen über KZs überkübelt, aber den Namen Eichmann oder Fritz Bauer hörte ich während meiner Schulzeit kein einziges Mal. Und schon gar nicht Josef Mengele. Meine Eltern bezeichneten die Shoah zeitlebens als Propagandalüge (der Siegermächte und des Weltjudentums), machten im Gegensatz hierzu aber nie ein Hehl daraus, dass die Juden deportiert worden waren und dass sie das auch richtig so fanden! Ich war gerade einmal 8 Jahre alt, als mein Vater mir im Beisein meiner Mutter in der Küche auf meine diesbezügliche Frage erklärend antwortete, die Juden seien Parasiten und Fremde und deshalb von Hitler außer Landes geschafft worden. Wohin sagte er nicht. Nach Israel jedenfalls nicht, denn die Anwesenheit von Juden dort lehnte er genauso ab... Sehr verwirrend und verstörend für ein Kind. Er muss wohl ein Verfechter des sogenannten Nisko-Plans gewesen sein.

Vor kurzem hatte die inzwischen 80 Jahre alte Dame einen Gastauftritt während des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) in der Konzertscheune auf Kultur Gut Hasselburg. Esther Ofarim, geborene Esther Zaied, geschiedene Esther Reichsta(d)t kam am 13. Juni 1941 in Safed bei Nazareth in Galiläa als Kind einer syrisch-jüdischen Familie auf die Welt. Ähnlich wie Daliah Lavi ist auch Esther Ofraim sehr sprachbegabt und singt wie diese deshalb akzentfrei in vielen verschiedenen Sprachen.

1943, als Esther zwei Jahre alt war, zog ihre Familie nach Haifa. Ende der 1950er Jahre lernte sie ihren späteren Ehemann Avraham Reichsta(d)t kennen. 1960 wurde sie, die Schauspielerin werden wollte, von dem Hollywood-Regisseur Otto Preminger für eine kleine Rolle in dem Film "Exodus" engagiert. Aber 1961 bildete sie im Morgengrauen der Beat- und Hippieromantik mit ihrem Mann das Gesangsduo „ha-Ofarim“ (deutsch: die Rehkitze). Unter den Namen Esther & Abi Ofarim brachten sie ihr erstes Album heraus, das in Israel ein Nummer-1-Erfolg wurde. Nun wurden sie auch im Ausland bekannt, 1962 ließen sie sich in Genf nieder, 1967 feierten sie mit dem Song „Cinderella Rockfella“ einen internationalen Erfolg. Auch die Lieder: „Sing Hallelujah“, „Morning Of My Life“ und „Melodie einer Nacht“, machten Esther & Abi Ofarim in der ganzen Welt berühmt.
1969 trennte sich das Paar privat und künstlerisch. Esther Ofarim heiratete ein zweites Mal und zog später nach Hamburg. Seit 1998 gibt sie in Deutschland wieder Konzerte und tritt regelmäßig am St. Pauli Theater auf. Zu ihrem Repertoire gehören Lider wie „Halleluja“ von Leonard Cohen, „She’s leaving home“ von Lennon/McCartney, „Scarborough Fair“ von Simon/Garfunkel, „Alabama Song“ und „Surabaya Johnny“ von Weill/Brecht, „Dirty old Town“ von Ewan McColl...

Esther Ofarim (Sängerin und Schauspielerin – ehemals Duo ‘‘Esther & Abi Ofarim“), Gastauftritt während des Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF), am 28 Juli 2021 in der Konzertscheune auf Kultur Gut Hasselburg, Gemeinde Altenkrempe bei Neustadt in Holstein, Schleswig-Holstein. Esther Ovarium, geborene Esther Zayed, geschiedene Esther Reichstadt; geboren am 13. Juni 1941 in Safed bei Nazareth in Galiläa.Als Esther zwei Jahre alt war, zog ihre Familie nach Haifa. Ende der 1950er Jahre lernte sie ihren späteren Ehemann Avraham Reichstadt kennen. Die kleine Frau, die eigentlich Schauspielerin werden wollte, wurde von dem Hollywood-Regisseur Otto Preminger für eine Rolle in dem Film Exodus engagiert.

Retribalisierung

 und die Rückkehr magischen Denkens.

"Arabischer Phänotyp"

Nachdem sie beim Wort genommen wurde, reagierte die Polizei prompt: „Das stimmt so nicht. Meist sind die Täter Ehemänner, Partner, Freunde oder Bekannte und Deutsche. Näheres finden Sie in der jährlich erscheinenden Polizeilichen Kriminalstatistik.“

In Italien sind die Täter meist Ehemänner, Partner, Freunde oder Bekannte und Italiener.

 

 

Frauen aller Länder hütet Euch!

Hütet Euch vor Euren Landsmännern!!

Frauen aller Länder vereinigt Euch mit Fremden!!! 





(BKA-Statistik über Gruppenvergewaltigungen)

Von der Dissonanz zur Schizophrenie

Die Heimkehr der Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan vollzog sich in aller Stille. Keiner der Politiker, die 20 Jahre lang mit überwältigender Mehrheit für ihren Einsatz am Hindukusch gestimmt hatten, fühlte sich für ihren Empfang zuständig. „All die Guten, die geschwind nun es nicht gewesen sind!“, heißt es im Brecht-Gedicht „Der Anachronistische Zug oder Freiheit und Democracy“. Vielleicht war Restscham der Grund. Wie sollten sie auch Sinn, Zweck und Ergebnis dieses Militäreinsatzes erklären? Was auf die Frage antworten, wofür 59 deutsche Soldaten ihr Leben gelassen haben, was die Hunderten Verwundeten rechtfertigt?

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) stellte diese Rechnung an: „Wir haben auch ganz sicherlich erreicht durch die Tatsache, daß die Taliban 20 Jahre nicht an der Regierung waren, daß Entwicklungen möglich waren, die so sonst nicht denkbar gewesen wären. Also, wenn man die Frage umgekehrt stellt, angenommen, die Taliban hätten 20 Jahre das Land weiter so regiert, wie sie es vorher getan haben, hätten wir wahrscheinlich bis heute keine Schule für Mädchen, hätten wir bis heute keine Frauen auch in höchsten Ämtern, bei Gerichten oder anderen Funktionen.“

Der Sound einer Kaffee-Tante. Über die Jahre gab es zahllose wortgetreue Erklärungen aus fast allen Parteien. Die Geschlechtergerechtigkeit in der muslimischen Welt – so muß man sprachlogisch folgern – war Politikerinnen und Politikern der Einsatz deutscher Soldaten allemal wert. Die moralisierende Begründung des Kriegseinsatzes als Umkehrung und Wiedergutmachung der NS-Hybris. Bluten aber müssen die anderen. Wie viele beschulte afghanische Mädchen wiegen wie viele tote junge weiße Männer aus Deutschland auf? Wie viele temporäre Richterinnen und Staatsanwältinnen in Kabul rechtfertigten wie viele abgesprengte Gliedmaßen und verbrannte Hautpartien der eigenen Landsleute?

Die zitierte Äußerung ist die feministische Fußnote zum legendären Satz, mit dem der damalige Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) die Entsendung deutscher Soldaten begründete: „Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt.“ Das war dummes Zeug und schon damals als solches leicht erkennbar.

Man hätte sich nur mit den Erfahrungen, die die Sowjets während der Okkupation Afghanistans in den 1980er Jahren gemacht hatte, vertraut machen müssen. Nun ziehen die Truppen ab, die Taliban kehren zurück und die Chimären von „Nation Building“ und Demokratie-Export, von der politischen, wirtschaftlichen und der militärischen Stabilisierung und natürlich auch von der Frauenemanzipation fallen wie Kartenhäuser in sich zusammen.

Wofür also haben die Toten, Verwundeten und die – zumindest äußerlich – Unversehrten ihre Knochen hingehalten? Die Antwort gibt das Gestammel der Ministerin: Für nichts und wieder nichts. In der Person Annegret Kramp-Karrenbauer, die privatim bestimmt eine nette Frau ist, wird das staatspolitische Elend greifbar. Für das Ministeramt, das wie kein anderes für die Staatsräson, die Sicherheit und Selbstbehauptung des Landes steht, besitzt sie weder politisch, fachlich noch intellektuell auch nur den Hauch einer Befähigung.

Ihre Berufung entsprang – wie schon die ihrer Vorgängerin Ursula von der Leyen, der zu Afghanistan bloß einfiel: „Die Grundbotschaft muß sein: Wir bleiben!“ – absolut sachfremden Motiven. Beide galten als mögliche Merkel-Nachfolgerinnen. Vielleicht wollte die Kanzlerin ihnen die Chance eines Befähigungsnachweises einräumen. Vielleicht erhoffte sie auch das Gegenteil.

Für Soldaten und Offiziere sind derartige Personalien und Entscheidungen, die aufgrund innerparteilicher Machtspiele und egoistischer Karriereplanungen zustande kommen, eine gravierende Demütigung. Sie stellen überhaupt den Sinn des Soldatseins in Frage. Es sind Symptome der Dekadenz eines Staates, der über keine eigenständigen sicherheits- und geopolitischen Vorstellungen verfügt. Die Deutschen zogen als Vasallen nach Afghanistan, und als solche zogen sie wieder ab.

Verantwortungsvolle Politiker würden über einen strategischen Neustart nachdenken. Soviel hatte sogar Kramp-Karrenbauer verstanden, daß es „einfach von Anfang an so nicht realistisch“ gewesen sei, aus Afghanistan „einen modernen Staat im Sinne des europäischen Levels“ machen zu wollen und man daraus „eine Lehre (…) für die weiteren Einsätze“ ziehen müsse.

Ein paar Tage später, als sie nach dem Tod und der Verwundung mehrerer Bundeswehrsoldaten in Mali gefragt wurde, ob der Einsatz in der Wüste nicht auf den Prüfstand gehöre, erwiderte sie in der ihr eigenen Unbedarftheit: „Nein (…) unsere Arbeit dort ist wichtig für diesen Versöhnungsprozeß“ im Land, für den „Transitionsprozeß hin zu einer demokratisch gewählten Regierung“. Zudem könne es „nicht im europäischen, auch nicht im deutschen Interesse sein, daß wir in der Sahelzone eine Region haben, die komplett instabil wird und die komplett Terroristen und kriminellen Gruppen anheimfällt“.

Wiederholt hat der Völkermordforscher Gunnar Heinsohn darauf hingewiesen, daß die religiösen und politischen Motive für die Konflikte und Bürgerkriege in der Dritten Welt bloß vorgeschoben sind und es sich um Positionskämpfe überzähliger Söhne handelt. In Mali ist die Bevölkerungszahl seit 2010 um mehr als 30 Prozent gestiegen. Die Ordnungskriege, die der Westen führt, sind chancenlos, weil westliche Einzelsöhne gegen das demographische Potential der zweiten, dritten, vierten Söhne antreten müssen, ihnen der volle Einsatz der waffentechnischen Möglichkeiten aber aus ethischen Gründen verwehrt ist.

In Mali ist die Bundeswehr auf Drängen Frankreichs präsent, das dort wirtschaftliche Interessen hat. So liegen rund um Nordmali viele der von Frankreich ausgebeuteten Uranminen. Der staatliche französische Atomkonzern Areva fördert Uran im Nachbarland Niger, das die französischen Atomkraftwerke versorgt. Die Bundeswehr hilft mithin, den Franzosen eine Energieform zu sichern, die zu Hause als Teufelszeug gilt. Und während sie offiziell den Terrorimport und Flüchtlingsströme an der Quelle verhindert, sorgen die Politik der offenen Grenzen und die sogenannte Seenotrettung dafür, daß beiden eine riesige Hintertür offensteht.

Die Politik versetzt die Soldaten in eine Situation der zynischen Dissonanz. Von ihnen werden außer fachlich-technischen Fähigkeiten heroisches Verhalten und heldische Tugenden erwartet: Extreme Risikobereitschaft, Tapferkeit, Selbstlosigkeit, die Orientierung auf ein kollektives Gelingen sowie die Fähigkeit, sich unterzuordnen und Disziplin zu halten. Sie sollen äußerstenfalls bereit sein zum Opfer für eine Sache, die ihr Selbst übersteigt. Was kann das noch sein, nachdem Gott tot ist und die eigene Nation zum Unwert erklärt wurde?

Es sind die „Werte“, die „westlichen“, zum Beispiel „die Menschenrechte“, für die sie bereit sein sollen zu sterben. Diese Werte konkretisieren sich nach Ansicht unserer Politiker eben auch in den muslimischen „Frauen (…) in höchsten Ämtern, bei Gerichten oder anderen Funktionen“. Der Wertekanon erweist sich im Ernstfall als ein Konglomerat aus Hybris, Weltfremdheit, humanitaristischer Verblendung und Unterwürfigkeit gegenüber Fremdinteressen.

Angehörige heroischer Gemeinschaften, die dennoch bereit sind, sich für das Allgemeinwohl in die Schanze zu werfen und – wie es im Fahneneid heißt – „das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer (…) verteidigen“ zu wollen, werden in die perverse Lage versetzt, am Hindukusch und anderswo für eine Politik den Kopf hinzuhalten, die den Hindukusch nach Deutschland verpflanzt und  – Stichwort Messerstecher – potentiell geeignet ist, die eigene Familie zu gefährden.

Die Dissonanz wächst sich zur Schizophrenie aus, wenn die heroische Haltung, die Soldaten abverlangt wird, von der postheroischen Gesellschaft verhöhnt, angefeindet und staatlicherseits zum Verdachtsfall erklärt wird. Im Jahresbericht der neuen – gleichfalls ohne Sachkenntnis, aufgrund einer parteiinternen Rochade ins Amt gelangten – Wehrbeauftragten des Bundestages, Eva Högl (SPD), rangiert das Thema Rechtsextremismus weit vor den Material- und Ausstattungsproblemen der Truppe.

Der „Kampf gegen Rechts“ hat unter von der Leyen und Kramp-Karrenbauer auch das Kommando Spezialkräfte (KSK) ereilt, eine Eliteeinheit der Bundeswehr, die zur Geiselbefreiung, zur Festsetzung von Kriegsverbrechern oder Terroristen ausgebildet wird. Der Titel „Elite“ steht in dem Fall für nachprüfbare Qualität. Das KSK arbeite nur noch „auf Bewährung“, drohte die Verteidigungsministerin im Sommer 2020 und kündigte nach dem Bekanntwerden einiger rechtsextremistischer Verdachtsfälle an, mit dem „eisernen Besen“ durch den Verband zu kehren.

Nun ist „rechts“ heute das Synonym für Realitätssinn und den gesunden Menschenverstand. Wer als Elitesoldat gegen Terrorismus, Islamismus, Geiselnahmen im Einsatz ist, sammelt Erfahrungen, die das Vokabular multireligiöser, antirassistischer und „woker“ Stuhlkreise als das Gelalle von Anstaltsinsassen erscheinen lassen.

Wer in der Gefahr lebt, in der Wüste auf Minen zu treten oder einem Selbstmordanschlag zum Opfer zu fallen, der kann Diskussionen über Diversity und Gender nicht ernst nehmen und findet die Asylpolitik verantwortungslos. Das führt zu kognitiven Dissonanzen und Frustrationen, die sich im Schutz eines elitären Korpsgeistes und in internen Chatgruppen entladen. Wird dieses Elitebewußtsein auf den Geist der sogenannten Zivilgesellschaft heruntergebrochen, schlachtet Deutschland „seine letzten Idealisten“, wie ein KSK-Angehöriger gegenüber der Welt im Schutz der Anonymität sagte.

Die postheroische Zivilgesellschaft rühmt sich, vordemokratisches Heldentum durch aufgeklärte Zivilcourage ersetzt zu haben. In der Realität bedeutet Zivilcourage, stets den stärkeren Bataillonen zu folgen, sich dabei lärmend als Avantgarde aufzuspielen und stets auf den eigenen sozialen Profit zu schielen. Kommt es hart auf hart, nehmen die Mitläufer Reißaus.

Idealisten mit der Bereitschaft zum Heroismus aber müssen sich die Frage vorlegen, ob sie sich den Einsatz für einen Staat, der sich selbst verneint und sie bei erstbester Gelegenheit verheizt, noch zumuten wollen. Der greise Altkanzler Helmut Schmidt wandte sich am 20. Juli 2008 an die „(lieben) junge(n) Soldaten“, die zur Rekrutenvereidigung vor dem Reichstagsgebäude angetreten waren, mit der Versicherung: „Ihr müßt wissen: Euer Dienst kann auch Risiken und Gefahren umfassen. Aber ihr könnt euch darauf verlassen: Dieser Staat wird euch nicht mißbrauchen.“ Könnte er diese Worte heute guten Gewissens wiederholen?

Nun sollen die Afghanistan-Veteranen doch noch eine offizielle Würdigung vor dem Reichstag erfahren. Auch der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck findet das gut, denn: „Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee. Es ist der Bundestag, der über die Einsätze entscheidet, in denen die Soldatinnen und Soldaten ihr Leben riskieren, weil Deutschland seine Verantwortung in der Welt wahrnimmt.“ Läßt man die Leerformel „Verantwortung“ weg, dann hat Habeck recht. Im Reichstagsgebäude hat der Bundestag den sinnlosen Einsatz beschlossen und wieder und wieder bestätigt. Um die Beteiligten angemessen zu würdigen, müßten die Soldaten den Politikern den Rücken zudrehen.    Hinz

Die #GebärstreikVerena tut sich wieder hervor

 

Die Gunst der Stunde nutzend. Denn die Ansicht, dass der Regen eine direkte Folge des Klimawandels ist, wird gerade mächtig vorangetrieben. Birgit Kelle lässt es aber nicht unkommentiert geschehen.

Freitag, 30. Juli 2021

Die Würzburger Tagespost teilt mit


Die mediale Inszenierung von Politik ist überlebenswichtig. Als Gerhard Schröder 2002 in Gummistiefeln durch das Elbhochwasser schritt, hatte das mehr Auswirkungen auf den Wahlausgang als jeder Programmparteitag, den die SPD hätte veranstalten können. Parteistrategen wissen das, und so ist die aktuelle Hochwasserkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz nicht nur Nahkampfgebiet für THW, Feuerwehr und unzählige ehrenamtliche Helfer, sondern auch für ambitionierte Politiker angesichts der nahenden Bundestagswahl. Es menschelt knietief im Hochwasser. Betroffenheit zu inszenieren, ist jetzt ganz wichtig. Bedeutungsschwangere Mienen sind besonders hoch im Kurs.

Ich wage die These, den betroffenen Bewohnern wären schnelle Gelder wichtiger. Außerdem haben sie gerade nicht nur kein Haus, kein Wasser und keinen Strom, sondern auch kein WLAN, um im Internet mitzuverfolgen, ob und unter welchen Bedingungen sie sich von welchen Helfern retten lassen sollen. Gerade entdeckte die ARD ein paar rechtsradikale „Querdenker“, die in der Eifel mit anpacken. Gut, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk die guten und die bösen Helfer sortiert. Nicht auszudenken, wenn da jemand von einem Nazi aus der Flut gerettet wird. Ein Gesinnungsschnelltest an den Zufahrtsstraßen zum Katastrophengebiet wäre sicher hilfreich. Politische Hinterbänkler inszenieren sich derweil mit Sandsack in der Hand. Foto für Instagram nicht vergessen!

„Hand in Hand, ein Foto bewegt“, kommentierte bedeutungsschwanger die Tageszeitung „Die Welt“, angesichts von Kanzlerin Angela Merkel und SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die in Trauerflor gekleidet Hand in Hand theatralisch das Krisengebiet durchschreiten. Zwei Landesmütter in tiefer Sorge vereint. Fast kann man Tränen der Rührung aus dem Bildrand tropfen sehen. Es scheint trotz vieler Journalisten und unzähliger Kameras vor Ort für die bundesweite Berichterstattung nur dies einzige Bild zu geben, sonst würde medial sicher auch ein anders genutzt?

Wir schalten um zu NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Von seinem mehrstündigen Besuch im selben Hochwasser an der Seite von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier scheint es auch nur ein einziges Bild zu geben: jenes, wo er im Hintergrund mit jemandem scherzt und lacht. Er lacht! Welch Skandal! Nicht kanzlertauglich! Der Twitter-Mob hat geurteilt und fordert sofort #LaschetRücktritt, denn #LaschetLacht.

Es existiert ein ähnliches Lach-Bild mit Steinmeier, das wiederum interessiert keinen, denn der ist auch kein Kanzlerkandidat. Wenigstens hat er Glück, dass ihm kein Nazi ins Bild gelaufen ist oder um ein spontanes Selfie bat. Dieses Fettnäpfchen erledigt gerade wieder einmal Philipp Amthor von der CDU als willkommenen Ansatzpunkt einer Skandalisierung im Netz. Weiß eigentlich jemand, was aus dem Flüchtling wurde, dessen Selfie mit Kanzlerin Merkel um die Welt ging? Hoffentlich ist er vorbildlich integriert.

Die mediale Inszenierung ist nie neutral, sie hat immer ein Ziel. Wählerstimmen, Selbstinszenierung, Demontage oder schnöde Umsatzzahlen. Die Diktatoren dieser Welt wissen das – genauso gut wie die Deutsche Presse Agentur oder die Parteizentralen. Wir wollen authentische Politiker, nahbare Menschen, gleichzeitig macht es der mediale Betrieb so schwer für Politiker, unter der Beobachtung ständig präsenter Kameras wirklich Mensch zu sein.

Von einem Donald Trump existieren in deutschen Medien nahezu nur Bilder mit fratzenhaften Gesichtsausdrücken. SPD-Vorsitzende Saskia Esken bewirbt sich auf jedem Bild ganz unfreiwillig als Hauptdarstellerin für russische Agentenfilme. Baerbock sieht immer niedlich und sympathisch aus. Habeck scheint dauerhaft auf einem Ponyhof zu leben. Merkel besitzt nur einen Gesichtsausdruck.

Aber kein Foto mit den Angehörigen der Opfer des islamistischen Messerattentäters kürzlich in Würzburg. So, wie ein Bild als Symbol um die Welt gehen kann, ist ein fehlendes Bild auch eine Aussage. „Bitte da drüben in die Sonne“, arrangiert derweil in Bad Münstereifel ein Fotograf Merkel und Laschet vor einem Trümmerfeld. Keiner lacht diesmal. Lektion gelernt.   Tagespost

 

Was israelische Leser über Joseph Schuster und den mit 13 Millionen € von der Regierung bezahlten "Zentralrat" der Juden denken

»Ich denke, das A und O in einem neu zusammengesetzten Parlament ist, dass es einen klaren Konsens der demokratischen Parteien gibt, sich zwar politisch mit der AfD auseinanderzusetzen, aber eine irgendwie geartete Zusammenarbeit von vornherein klar auszuschließen«, sagte Joseph Schuster, Vorsitzender des regierungsfinanzierten »Zentralrats der Juden« der Neuen Osnabrücker Zeitung. »Das ist auch das, was letztendlich jüdisches Leben ermöglicht."

Leser von Israel National News reagierten mit teils heftiger Ablehnung auf den wahlkampfpolitischen Vorstoß des Vorsitzenden des »Zentralrats«:

»Die AfD ist nicht antisemitisch, und es sind genau solche Aussagen, die den Antisemitismus weiter befeuern. Viele Menschen haben viel in den Antisemitismus investiert, und verdienen damit viel Geld und große Gehälter. Ich wette, dieser deutsche jüdische Sprecher verdient ein nettes Sümmchen damit, den Antisemitismus zu befeuern.«

»Schuster ist ein weiterer Versager als Anführer – er folgt blind der Regierung, die seinem Zentralrat 13 Mio. Euro im Jahr bezahlt. Die AfD ist nicht antisemitisch – sie hat Antisemiten ausgeschlossen. Es gibt auch in der CDU/CSU, Grüne, SPD und Linke Antisemiten, aber die werden nie hinausgeworfen wie bei der AfD. Schuster muss nur etwas sagen, um relevant zu bleiben.«

»Unter der 'Führung‘ des Dr. Schuster und dieser Bundesregierung nimmt der Antisemitismus jedes Jahr in Deutschland zu. Unter dieser Bundesregierung stimmt Deutschland bei der UNO fast immer gegen Israel. Unter dieser Bundesregierung nannte der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel Israel einen Apartheidsstaat. Vor kurzem besuchte Bundespräsident Steinmeier Israel in Begleitung eines Exil-Israelischen Professors in seiner offiziellen Delegation, der nach dem Untergang Israels ruft – und traf sich nicht mit Netanjahu. Schusters Zentralrat bekommt 13 Mio. Euro im Jahr von dieser Bundesregierung. Das sagt alles!«

Bei seiner Rede zur AfD im Bundestag am 24.6.2021 wies der deutsch-israelische Schriftsteller Chaim Noll darauf hin, dass es in keinem anderen Land der Welt einen sogenannten »Zentralrat der Juden« gebe: »Der Zentralrat ist eine beispiellose Einrichtung, die es in anderen Ländern nicht gibt, und die auch im Judentum unbekannt ist. Das ist eine von der Bundesregierung finanzierte, staatliche Institution, zur Verwaltung der Juden des Landes. Das gibt es sonst nirgendwo. Das ist die eigentliche Tragik der Juden in Deutschland, dass Sie hier diesem Regime unterworfen sind. In anderen Ländern sind die jüdischen Gemeinden autonom.«   FW

 

"...das politische Gemächt hochgeschnürt."

Pressestimmen 

Wie man einen Walzer mit großen Schritten tanzt

Es gibt in der Geschichtswissenschaft – dieser Begriff ist ein Oxymoron, ich weiß – bekanntlich Fragen, die von Tabus umstellt sind. Die Existenz historischer Tabus hat immer und ausschließlich mit politischen Machtansprüchen in der jeweiligen Gegenwart zu tun. Solche Denkbeschränkungen haben also keinerlei Anspruch auf Dignität; sie zu attackieren ist die Pflicht jedes Geistesmenschen. In diesem Sinne ist ein revisionistischer Historiker ein weißer Schimmel – das Gegenteil wäre der Staats- oder Kirchenhistoriker. Da die meisten Professoren Staatsbeamte sind bzw. vom Staat finanziert werden, vertreten auch die meisten Geschichtsprofessoren die in ihrem Fach politisch erwünschten Positionen. Wenn es dort Tabus gibt, werden sie mehrheitlich nicht daran rühren, denn das brächte nur Ärger. Allerdings schützt nicht notwendig jedes Tabu eine Legende oder eine Mythe; es kann auch eine Wahrheit schützen, so wie gewisse Wahrheiten „rassistisch” sein können und Diktatoren im Recht. Jedenfalls dürfte es auf Erden nur wenige Länder geben, in denen tabulos über sämtliche historischen Fragen diskutiert werden kann, irgendein staatstragender Mythos war und ist immer gefährdet.

Alle Tabus im besten Deutschland, das es je gab, hängen mit dem Dritten Reich zusammen. Dessen Überführung aus der Historiografie in die Dämonologie ist hierzulande halbwegs abgeschlossen. Das heißt, die Nationalsozialisten dürfen niemals, mit keiner ihrer Handlungen und auch nicht im abseitigsten Detail, im Recht gewesen sein, denn das würde ihre Verbrechen relativieren, wie das etablierte Eselswort heißt. Vor diesem Hintergrund muss man auch die Diskussion über die sogenannte Präventivkriegsthese betrachten, also die Frage, ob Hitler im Juni 1941 Stalin mit seinem Angriff nur zuvorkam.

Zuletzt hat sich Wladimir Putin zu diesem Thema geäußert, und zwar ungefähr so, wie sich ein KPdSU-Generalsekretär dazu hätte äußern können: Die Sowjetunion trage, erstens, keine Mitschuld am Ausbruch des Weltkrieges, den sie, zweitens, praktisch im Alleingang gewonnen habe. Putin hat den Sieg der Roten Armee über die Wehrmacht zur entscheidenden identitätsstiftenden Tat für das neue Russland erkoren, worin er sich nicht sonderlich von seinen kommunistischen Amtsvorgängern unterscheidet. Den Kommunismus selber hat er allerdings verabschiedet. Wie der Historiker Jörg Baberowski einmal sagte, hat der Kreml-Chef ein Land übernommen, das in Täter und Opfer des Kommunismus geteilt war, und die Chance zur Herstellung der inneren Einheit darin erblickt, alle gemeinsam zu Siegern über Nazideutschland zu erklären. Kollektiv Sieger zu sein ist ein Angebot, das sich schwer ablehnen lässt. Ein spiegelverkehrter Prozess lief bekanntlich im wiedervereinigten Deutschland ab, dessen Gründungsmythos nach dem Willen u.a. des Hl. Joschka und seines Ordens vom schuldhaften Deutschsein Auschwitz heißt und dessen gesamte Mentalität vom Zusammenbruch 1945 geprägt ist (die 68er hätten ihre Väter vergöttert, wenn sie den Krieg gewonnen hätten).

Bevor ich noch weiter abschweife, zur Sache. Vor vier Tagen fand in Schnellroda eine Podiumsdiskussion zwischen dem AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah und dem Historiker Stefan Scheil statt, in der das Thema kontrovers – tatsächlich kontrovers – diskutiert wurde. Hier treffen zwei Diskutanten aufeinander, von denen der eine sich für meine Begriffe zu sehr die russische Position zu eigen macht, während der andere in Bezug auf Hitler und die Seinen die Grenze zwischen Verstehen und Verständnis – ich könnte auch sagen: Exkulpation – verwischt. Aber es ist ein interessanter, freier Dialog, und allein deswegen hörenswert.

Die Veranstaltung stand unter dem plakativen Motto: „1941 – Präventivkrieg oder Überfall”. Ein Überfall war das Unternehmen „Barbarossa” keineswegs; wenn zwei hochgerüstete Riesenarmeen gegeneinander aufmarschiert sind, kann diejenige, die mit den Kampfhandlungen beginnt, die andere Seite schwerlich überfallen. Überfallen kann man auf Staatsebene nur einen unvorbereiteten Gegner. Der „Überfall” war ein Angriff. Aber ein Präventivkrieg?

Die Sache mit dem Präventivkrieg hat zunächst eine triviale Seite. Nahezu jeder Angriff eines Staates auf einen anderen wurde im Nachhinein als Präventivschlag verkauft, also als Versuch, dem Gegner zuvorzukommen. (Sogar das Imperium Romanum ist eigentlich nur entstanden, weil die Römer ihre Grenzen sichern wollten.) Nach diesem Muster hätte Stalin, wenn er 1941 angegriffen hätte, einen Präventivkrieg geführt. So hatte es ihm Marschall Schukow in seinem Memorandum vom 15. Mai 1941 ja auch vorgeschlagen: Wir müssen Hitler zuvorkommen. Wörtlich: „Wenn man in Betracht zieht, dass Deutschland sein Heer mit eingerichteten Rückwärtigen Diensten mobil gemacht hält, so kann es uns beim Aufmarsch zuvorkommen und einen Überraschungsschlag führen. Um dies zu verhindern und die deutsche Armee zu zerschlagen, erachte ich es für notwendig, dem deutschen Kommando unter keinen Umständen die Initiative zu überlassen, dem Gegner beim Aufmarsch zuvorzukommen und das deutsche Herr dann anzugreifen, wenn es sich im Aufmarschstadium befindet, noch keine Front aufbauen und das Gefecht der verbundenen Waffen noch nicht organisieren kann.”

Wenn man weit genug vom Panoramagemälde des Zweiten Weltkriegs zurücktritt, wenn man gewissermaßen vom Mars auf die Erde blickt und zugleich einen größeren Zeitraum als nur den Sommer 1941 ins Auge fasst, dann führte Hitler gegen Stalin einen Präventivkrieg, weil er eben derjenige war, der als erster angriff. Die beiden großen Ideologiestaaten des 20. Jahrhunderts mussten irgendwann aufeinderstoßen, und einer hatte den Anfang zu machen. Egal, wer von beiden diesen Anfang machte, er kam dem anderen zuvor. Wir drehen uns im Kreise einer wechselseitigen Tautologie. Hat der Begriff Präventivkrieg dann noch einen Sinn?

Um die Frage einzuschränken, muss sie lauten: Führte Hitler auch subjektiv einen Präventivkrieg? War er sich dieser Tatsache bewusst? Oder führte er sozusagen einen unbewussten Präventivkrieg?

Der Feldzug gegen die Sowjetunion werde ein „Sandkastenspiel”, frohlockte der deutsche Führer vor dem Angriff; die Rote Armee sei ein „Witz”. Alfred Jodl ließ seinem Stab ausrichten, „nur das für den Sommer nötige Gepäck” mitzunehmen, bis Herbst sei man „bestimmt wieder zurück”. „Der Bolschewismus wird wie ein Kartenhaus zusammenbrechen”, notierte Joseph Goebbels in sein Tagebuch. Die Russen würden „überrannt wie bisher kein Volk”. In der Nacht vor Beginn des „Sandkastenspiels” schien Hitler indes eine Ahnung zu beschleichen. Ihm sei zumute, sagte er, als würde er „die Tür zu einem dunklen, nie gesehenen Raum” aufstoßen, „ohne zu wissen, was sich dahinter befindet”. Spricht so jemand, der präventiv zu handeln meint? Der Unwille der Nazi-Führung, zwischen einem Krieg gegen den Bolschewismus und einem Krieg gegen die „slawischen Untermenschen” zu unterscheiden – also einen antikommunistischen Befreiungskrieg auszulösen und so das Sowjetreich zum Einsturz zu bringen –, spricht ebenfalls gegen die Präventivkriegsthese.

Mit der Hybris auf seiten der Nationalsozialisten korrespondierte eine verblüffende Unkenntnis der Kräfte des Gegners. Die Wehrmacht war sowohl überrascht von der enormen Zahl als auch von der Qualität der sowjetischen Waffen. Schwere Panzer wie den T 34 oder den Kliment Woroschilow (KW) besaßen die Angreifer nicht. Heinz Guderian schreibt in seinen Erinnerungen, dass Hitler noch im Frühjahr 1941 einer russischen Offizierskommission gestattet habe, die deutschen Panzerschulen und Panzerfabriken zu besichtigen, und die Russen angesichts des Panzers IV nicht glauben wollten, „daß dieser unseren schwersten Typ darstellte. Sie erklärten immer wieder, wir verheimlichten ihnen unsere neuesten Konstruktionen, deren Vorführung ihnen Hitler zugesagt habe.” Hitler selber hat beteuert, dass ihm der Entschluss, die UdSSR anzugreifen, weit schwerer gefallen wäre, wenn er gewusst hätte, auf welchen Gegner er sich einließ.

Auf den rationalen Kern zusammengeschmolzen und von ideologischem Tamtam befreit, bleibt von der sogenannten Präventivkriegsthese die Frage übrig: Plante Stalin einen Krieg, und wenn ja, mit welchen Zielen? Stalin war ein Fuchs, verschlagen, schlau und argwöhnisch. Hitler war ein Hasardeur, er spielte immer va banque, und er war besessen von der Idee, dass er zu seinen Lebzeiten alle seine Ziele erreichen müsse. In diesem singulär egozentrischen Weltbild spielte präventives Handeln so wenig eine Rolle wie das Denken in traditionellen staatlichen Einflusssphären. Der Fuchs hat den Hasardeur bekanntlich besiegt. Ob er im Sommer 1941 bereits angriffsbereit war, steht dahin. Wie weit er vorstoßen wollte, ebenfalls. Dass er angreifen wollte, wenn sein deutscher Zwillingsbruder in einem Krieg im Westen gebunden sein würde, steht außer Zweifel. Stalin war das russische Volk so egal wie Hitler das deutsche. Aber den Selbstmord betrachtete der rote Massenmörder nicht als Option. Va banque hätte er nie gespielt.

Über all das sollte man frei diskutieren können. Leider scheint sich Wladimir Putin entschieden zu haben, dem deutschen Tabu-Gatter ein russisches Gegenstück beizugesellen.     MK

FAZ und Kretschmann

 Sie sind die Kinder Maos,

sie wollen nur das Chaos.



Wohin wird das noch führen?

Man kann von Glück sagen, wenn man in einer Epoche gelebt hat, in der sich die Dummheit keinen Weg gebahnt hat. Solche Epochen des Glücks sind wie ein klimatisches Optimum: selten.

Der Wunsch, totale Kontrolle über die Bürger einzurichten, greift immer mehr um sich. Wie immer seit 1945 sind es Linke, die sich dabei besonders hervortun und überall Gesslerhüte aufstellen. Wie immer argumentieren sie moralisch bzw. pseudomoralisch, denn diese Moralapostel haben keine Skrupel und haben nie ernsthaft über ethische Fragen nachgedacht.


Buschkowsky: Politik hat kriminelle Clans jahrelang gewähren lassen

Der ehemalige Bürgermeister des Berliner Bezirks Neukölln, Heinz Buschkowsky, hat Politik und Behörden eine Mitschuld am kriminellen Treiben organisierter Großfamilien in der Hauptstadt gegeben. Diese hätten solche Strukturen groß werden lassen, sagte er der Bild-Zeitung. „Das ist doch immer schöngeredet worden.“

Anlaß für seine Kritik sind mehrere Verdachtsfälle von Corona-Abrechnungsbetrug in Berlin. Die Polizei ist am Mittwoch gegen 50 mutmaßliche Betrüger vorgegangen, die Corona-Testzentren betreiben und bei den Schnelltests wohl falsche Zahlen gemeldet haben, um mehr Geld zu kassieren.

„Sie sind da erfolgreich, wo der Staat nicht in der Lage ist, etwas organisiert auf die Beine zu stellen. Das Ergebnis sehen wir gerade wieder bei den betrügerischen Tests“, führte Buschkowksy aus. „Das riecht alles sehr nach organisierter Kriminalität, und die ist in Berlin in Händen von im Familienkreis organisierten Großfamilien. Und wenn es da den schnellen Euro zu kassieren und abzuzocken gilt, dann sind sie sofort bei der Stelle.“

Die Behörden wüßten über das Treiben solcher Familien Bescheid und kennen deren Namen. Die Clan-Netzwerke seien aber nicht mehr kontrollierbar. Die Sicherheitskräfte würden ihnen nur noch erfolglos hinterherrennen.  JF

Die drei Verdächtigen Migranten im Fall der Vergewaltigung einer Jugendlichen in Leer sind mit der ersten Flüchtlingswelle nach Deutschland gekommen. Die beiden Syrer im Alter von 18 und 20 Jahren sowie der 21jährige Iraker leben laut Informationen der Bild-Zeitung wohl seit 2015 in der Bundesrepublik.

Zudem habe die Zeitung erfahren, daß das Opfer erst 16 Jahre alt sei. Die drei Männer sollen sie vergangene Woche in eine Wohnung in der Leeraner Südstadt gelockt und sich an ihr vergangen haben.

Zunächst entschied der zuständige Haftrichter, daß die Verdächtigen nicht in Untersuchungshaft mußten, weil keine Fluchtgefahr bestehe. Nach einer erfolgreichen Beschwerde der Staatsanwaltschaft Aurich befinden sich die Männer nun aber doch hinter Gittern.

Die Migranten wohnten zum Zeitpunkt der Tat nicht in einer Flüchtlingsunterkunft, sondern in einer privaten Wohnsiedlung in der ostfriesischen Stadt. Dort lebten sie mit ihren Familien zusammen.

Kritik übte der ehemalige FDP-Fraktionschef im Landtag Nordrhein-Westfalen, Gerhard Papke. er sieht in der Tat die „brutale Realität gescheiterter Integrationspolitik“. Die mutmaßlichen Täter „waren sozial nicht isoliert. Alle wohnten bei ihren Familien. Offenbar hat ihnen dort niemand erklärt, daß Frauen kein Freiwild sind. Da hilft dann auch kein freundlicher Integrationskurs“, schrieb Papke auf Twitter.

 

Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht in Münster hat entschieden, daß über Italien eingereiste Asylbewerber nicht ohne Weiteres in das EU-Land abgeschoben werden können. Es gab damit den Klagen zweier Afrikanern statt, die gegen die Ablehnung ihrer Anträge protestiert hatten.

Die Richter begründeten ihre Entscheidung damit, daß den Männern „für den Fall ihrer Rücküberstellung nach Italien die ernsthafte Gefahr einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung“ drohe. Denn unabhängig von ihrem Willen würden sie dort keine Unterkunft oder Arbeit finden können. So stehe ihnen in Italien kein Recht auf eine Unterbringung mehr zur.

Zuvor hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ihre Bitten um Asyl mit der Begründung abgelehnt, die italienischen Behörden seien für den Somalier und den Malier zuständig. Nach geltendem EU-Recht und dem Dublin-Verfahren bearbeitet das Land die Asylverfahren, in dem die Migranten in die Europäische Union einreisen.

Im Januar hatte das Oberverwaltungsgericht bereits entschieden, daß Asylbewerber derzeit nicht nach Griechenland abgeschoben werden dürfen. Die Richter argumentierten damals auch mit der Gefahr einer „unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung“ vor Ort.    JF

Die Leipziger Polizei hat eine Belohnung von 90.000 Euro für Informationen aus der Bevölkerung zur Ergreifung linksextremer Gewalttäter ausgesetzt. In der Silvesternacht 2019/2020 hatten im Stadtteil Connewitz zwei bislang Unbekannte zwei Polizisten angegriffen und unter anderem gegen den Kopf getreten.

Nach Angaben der Polizei mußte einer der Beamten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht und operiert werden. Die Leipziger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes in zwei Fällen. Für den Geldbetrag kommt das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum des Landeskriminalamts Sachsen auf.

In der Silvesternacht vor eineinhalb Jahren hatte es gewalttätige Ausschreitungen gegen Polizeibeamte in dem Stadtteil gegeben, in dem Linksextreme immer wieder randalieren. Der Bezirk gilt als Szene-Hochburg. Neben dem schwer verletzten 38jährigen wurden drei weitere Polizisten leicht verletzt. Die Polizei berichtete von einer Gruppe von 1.000 Feiernden, aus der heraus ein „brennender Einkaufswagen in eine Einheit“ geschoben worden sei. Außerdem seien die Einsatzkräfte „massiv mit Pyrotechnik“ beschossen worden.

Während der sächsische Innenminister Roland Wöller (CDU) von „gezielten Angriffen auf Menschen“ sprach, die es gerichtlich zu verfolgen gelte, klagte die Landtagsabgeordnete der Linkspartei Julia Nagel über „ekelhafte Polizeigewalt“. Im September vergangenen Jahres hatte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) angekündigt, den Linksextremen in Connewitz „das Handwerk zu legen“.     JF

 

 

Donnerstag, 29. Juli 2021

Die denkbar beste aller Nachrichten

Noch ist Deutschland ein Rechtsstaat. Und noch ist die Einhaltung von Gesetzen auch durchsetzbar.

Ansel Adams öffnete den Amerikanern die Augen für die Naturschönheiten ihres Landes

 

Ansel Adams

Missbrauchsopfer Macron

 

Die Blaskapelle von Lenola

 

Normalerweise müßten Polizeiautos durch die Straßen fahren und mit Lautsprecher die Bevölkerung warnen: „Packt das Nötigste und verlaßt diesen Platz!“

Anne B. reiste am Dienstag vergangene Woche mehr als 500 Kilometer von Sachsen-Anhalt in das von der Flutkatastrophe besonders betroffene Ahrtal, um zu helfen. Im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT spricht die 28jährige, die im öffentlichen Dienst arbeitet und ihren vollen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, über die Koordination der Helfer, über Einzelschicksale, Politikversagen und „obskure“ Helfer.

Sie haben sich dazu entschlossen, Menschen zu helfen, die von der Flutkatastrophe betroffen sind. Wie kam es dazu?

Anne B.: Ich sah die Bilder im Fernsehen und dachte sofort: Da muß ich helfen. Dazu kam die Tatsache, daß ich auch Zeit hatte – immerhin vier Tage Urlaub.

Wie kann man sich das organisatorisch vorstellen, wenn man helfen will? Wie kommt man zu den Hilfesuchenden?

Anne: Das lief alles über soziale Medien. Dort gab es verschiedene Aufrufe, aber auch Gruppen, in denen sich Helfer organisierten und Kontakte hergestellt werden. Dort habe ich mich gemeldet und mir wurden einige Nummern vermittelt. Ein Kontakt meinte dann, es gäbe eine Familie, die dringend Hilfe benötige. Das war im Kreis Ahrweiler, genauer gesagt Bad Neuenahr.

Haben Sie irgendeinen Bezug zu der Gegend?

Anne: Überhaupt nicht. Ich war nie dort und bis vergangene Woche kannte ich auch niemanden in dieser Gegend. Ich komme aus Sachsen-Anhalt.

Also einfach ins Auto und los?

Anne: Vorher habe ich noch den Kofferraum mit nützlichen Gegenständen, also von denen ich dachte, sie würden gebraucht, vollgemacht. Von Mullbinden bis Hundefutter. Und dann fuhr ich los. Zwanzig Minuten vor Ankunft wunderte ich mich allerdings. Wo soll da die Katastrophe sein? Die Sonne schien, die Landschaft war idyllisch. Alles schien normal zu sein. Doch als ich dann in dem Tal um eine Kurve fuhr, sah ich es. Es war unbeschreiblich und viel schlimmer als die Bilder im Fernsehen. Rechts und links nur Zerstörung! Weggerissene Straßen, zerstörte Häuser, kaputte, mit Schlamm bedeckte Autos, die hochkant hinter Zäunen lagen. Auf der linken Seite, es war wohl vorher ein Sportplatz, wurde kurzerhand eine Mülldeponie errichtet mit meterhohen Bergen an Schrott und Schutt. Es war wirklich schlimm.

Anne B. während ihres Hilfseinsatzes
Anne B. während ihres Hilfseinsatzes Foto: privat


Hört sich schrecklich an. Und dann kamen Sie zu der Familie, mit der Sie vorher Kontakt aufgenommen hatten?

Anne: Genau. Nachdem ich mich zunächst verfahren hatte, fand ich schließlich gegen 15 Uhr meinen Kontakt. Es war die Tochter eines älteren Ehepaares. Die haben sich wahnsinnig gefreut, daß ich tatsächlich da war. Und dann ging es an die Arbeit. Gemeinsam mit der Tochter entschlammten wir die Küche.

Wie funktionierte das?

Anne: Dadurch, daß die Sonne ja längst wieder schien, trocknete der Schlamm. Das heißt, wir mußten die Küche paradoxerweise wieder schwemmen, um den Dreck schließlich mit Handfeger und Eimer zu entsorgen. Das war der erste Tag.

Wo haben Sie denn übernachtet?

Anne: Dafür bekam ich vor Ort die Adresse einer Notunterkunft, die auch Helfer aufnahm. Eine Schule wurde entsprechend umfunktioniert. Das wurde alles vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) geleitet. Dort gab es eine Feldküche und medizinische Versorgung. Die Turnhalle der Schule war ein großes Warenlager, wo sich Betroffene notwendige Dinge nehme konnten. Ich bekam dann meinen Schlafplatz zugeteilt.

Und am nächsten Tag ging es weiter. Wie gestaltete sich eigentlich die Koordination der Helfer?

Verschlammte Straßen und Gärten in Bad Neuenahr und Heimersheim im Kreis Ahrweiler
Verschlammte Straßen und Gärten in Bad Neuenahr und Heimersheim im Kreis Ahrweiler Foto: privat

Anne: Schwierig. Zwar gab es eine Art Vorgesetzten vom ASB, aber dieser konnte unmöglich die ganzen freiwilligen Helfer koordinieren. Das haben wir uns dann zum Auftrag gemacht. Als wir gehört hatten, es solle ein Bus mit 55 Personen kommen, ist ein weiterer freiwilliger Helfer durch die Straßen gegangen und hat Listen gemacht, wer Hilfe benötigt. Als die Helfer vor Ort waren, konnten wir sie schnell verteilen.

Sehr pragmatisch.

Anne: Absolut. Doch bei allem Helfen und Anpacken bleiben die Einzelschicksale im Gedächtnis.

Zum Beispiel? 

Anne: Ein älteres Ehepaar, 75 und 79 Jahre alt, hatten bis einschließlich Mittwoch nur einen einzigen Helfer. Und der war 82 Jahre alt. Der Keller stand bis zu diesem Tag noch unter Wasser. Die beiden waren körperlich nicht in der Lage, das zu stemmen.

Nur, damit keine Mißverständnisse entstehen: Vom Wochenende bis zum Mittwoch wurde dem Ehepaar faktisch nicht geholfen? 

Anne: Genau.

Welches persönliche Schicksal war besonders eindrücklich?

Anne: Viele. Die Geschichte eines alten Mannes, den ich in der Notunterkunft kennengelernt hatte. Er wurde evakuiert. Zudem hatte er in den Fluten seine Frau verloren. Noch bevor er sein Haus verlassen hatte, konnte er letzte Wertgegenstände in Sicherheit bringen. Ich fuhr ihn zu seinem Haus, das geplündert wurde. Er hatte Solarpanels auf dem Dach, die die Verbrecher abmontieren wollten. Als das nicht klappte, haben sie die Platten zerstört.

Unglaublich. 

Anne: Was ich nicht haben kann, bekommst du auch nicht. So denken wohl manche.

Medien und Experten kritisieren nun, daß viel zu spät evakuiert wurde. Inwieweit können die Anwohner, mit denen Sie gesprochen haben, das bestätigen?

Anne: Hierzu eine Geschichte, die mir besonders unter die Haut ging: Eine ältere Dame bemerkte, daß die Flut in ihr Haus eindringt und wollte sich ins obere Stockwerk in Sicherheit bringen. Da die Stufen gefliest waren, rutschte sie aus. Am Treppengeländer konnte sie sich gerade noch hochziehen. Bis auf Schnittwunden, Prellungen und einen gebrochenen Zeh ist ihr, wie durch ein Wunder, nichts passiert. Sie konnte sich retten. Ihre Verletzungen wurden übrigens erst eine Woche später behandelt.

Wie kann es sein, daß sie, aber auch andere, nicht evakuiert wurden?

Anne: Nicht jeder hat ein Smartphone. Und auch die Nachrichten aus der Warn-App waren nicht eindeutig und machten den Ernst der Lage nicht klar. Normalerweise müßten Polizeiautos durch die Straßen fahren und mit Lautsprecher die Bevölkerung warnen: „Packt das Nötigste und verlaßt diesen Platz!“

Vielen Anwohnern war das Ausmaß also gar nicht bewußt, obwohl die Fakten vorlagen?

Anne: Richtig. Einige wußten schon, daß da „etwas“ kommt und die Keller könnten überflutet werden. Aber diese Dimension hatte keiner geahnt. Der ältere Mann, von dem ich gesprochen hatte, sagte auch, er wußte von gar nichts.

Die ARD-„Tagesschau“ und andere Medien berichteten von obskuren Helfern, die die Einsatzkräfte und Helfer beim Aufräumen störten. Sind Ihnen solche Personen aufgefallen?

Anne: Nein. Es steht ja auch niemandem auf der Stirn geschrieben, welche Überzeugung er hat. Jeder Helfer, den ich in den Tagen kennengelernt habe, war ehrlich besorgt und ehrlich bemüht, die Situation für die Opfer erträglicher zu machen. Die politische Einstellung interessierte niemanden. Ich selbst habe von den „obskuren Helfern“, Querdenkern oder was auch immer, nur über soziale Medien erfahren. Vor Ort habe ich nichts mitbekommen. Man muß aber dazu sagen, daß das Ahrtal ziemlich groß ist und ich lediglich in ein paar Ortschaften war.

Wie lautet Ihr Fazit nach diesem Hilfseinsatz?

Anne: Einerseits hat man ein gutes Gefühl, den Menschen geholfen zu haben. Die Leute sind sehr dankbar und wenn es auch nur ein kurzes Gespräch oder ein Apfel war. Es war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich, auch wenn ich wünschte, die Flut wäre nie passiert. Was bleibt, sind die Schicksale der Menschen. Der Schmerz überträgt sich auf dich. Du kannst ihn förmlich fühlen. Mir ist es am Freitag schwer gefallen, nach Hause zu fahren. Ich wäre gerne länger geblieben.

Mittwoch, 28. Juli 2021

Großartig

Manchmal kommt eins zum andern, und man hat den Eindruck: Es ist folgerichtig, das Typische schält sich heraus und wird sichtbar.

Wer am vergangenen Wochenende, an einem der beiden Tage der offenen Tür, nach Schnellroda kam, um Institut, Verlag und Zeitschrift zu besuchen, wußte und erwartete drei, vier Dinge:

1. Wir würden über Probleme und Themen sprechen, an denen wir seit Gründung unseres Instituts arbeiten: Einwanderungskritik, Geschichtspolitik, Verhältnis zwischen Staat und ich, neue Bücher, inspirierende Autoren. So war es dann auch, und wir werden neben dem unten präsentierten, ersten Gespräch in den kommenden Tagen drei weitere auf unserem Kanal Schnellroda veröffentlichen. Sie sollten ihn abonnieren - hier ist das möglich.

2. Organisation, Aufbau, Essen und Trinken würden auf eine unkomplizierte und einfache, keinesfalls auf eine an modernen Event- oder Food-Konzepten ausgerichteten Art und Weise angerichtet sein. Daß der Gasthof und wir dabei aufeinander abgestimmt arbeiteten, ist eine mittlerweile eingespielte Tradition und ein großer Glücksfall. Der Wirt und andere Helfer aus dem Dorf wurden dafür von einem steinreichen Griesgram aus der Nachbarschaft in Feudal-Manier angegangen, sollten antanzen und sich rechtfertigen. Reichsbauernführergehabe, DDR-Ton: Manche Typen spielen eben unter jeder Fahne dieselbe Rolle...

3. Man würde auf Gleichgesinnte treffen, Gespräche fortsetzen, neue Leute kennenlernen, einander aus einem elenden Jahr berichten und Verhaltensformen unterm Maßnahmen-Staat erörtern. Wir sahen Leser, ins Gespräch vertieft, die einander erst seit einer Stunde kannten, und die wußten, daß dies nicht der Ort für den Smalltalk wäre, sondern der für eine stimmigere Wirklichkeitsbeschreibung, für eine Art der  geistigen Nahrung, die nahrhafter und bekömmlicher ist als diejenige der täglichen medialen Armenspeisung.

4. Vermutlich würde man bezahlte Kämpfer gegen rechts betrachten können, Leute, die in Städten mit denunziatorischem Elan und brutaler Gewalt ihr Straßenmachtmonopol durchsetzen und diese Methoden nun auch aufs Land tragen wollen. Antifa-Folklore, die peinliche Putztruppe des Staates, gehätschelt, entschuldigt, gepäppelt, von der Prominenz zur Staatsraison erklärt, einfallsreich wie ein Einwohnermeldeamt. Die Erwartung hat sich nicht erfüllt: Man konnte keinen von ihnen betrachten, diesmal. Sie kamen, als alles vorbei war, das auffälligste war die gesperrte Straße, eine der vielen überflüssigen Ordnungsmaßnahmen dieses Jahres.

Nun haben wir alles aufgeräumt, und ich wiederhole, was ich am Samstagabend, nachdem Lehnert und ich über den Schriftsteller Hans Bergel gesprochen hatten, bereits äußerte: Verlag und Institut haben großartige Leser und Förderer, und wir wissen, daß sich andere, zumal staatlich gegen uns positionierte, Projekte sehr viel dafür geben würden, nach einer nur ein einziges mal ausgesprochenen Einladung so viele gebildete, lesehungrige, diskussionsfreudige Teilnehmer begrüßen zu können.

Danke also an alle Gäste und für die guten Gespräche. Und hier nun die erste Videoaufzeichnung: Der Historiker Dr. Stefan Scheil und der Europa-Abgeordnete der AfD, Dr. Maximilian Krah, diskutierten über die Frage der geschichtspolitischen Positionierung bei gleichzeitiger Annäherung an Rußland. Die Moderation übernahm Dr. Erik Lehnert.   GK

 


Hubert Aiwanger for President! (in Bavaria)

Man höre! Ein überheblicher Moderator und ein wundervoll gelassener, kluger, gescheiter  und ehrlicher Aiwanger, der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt.

Hier eine kürzlich vom MIT durchgeführte Studie.

Müsste nicht auch das eine Selbstverständlichkeit sein?

Mit dem Abzug der USA nimmt der Westen Flüchtlinge aus Afghanistan auf. Wäre es nicht sinnvoll, sich dabei auf Frauen zu konzentrieren, die gegen die Scharia gekämpft haben, statt mutmaßliche Paschas aufzunehmen?

Die amerikanischen Truppen verlassen Afghanistan – und wie ich schon früher geschrieben habe, werden die Taliban in dem Moment, in dem der letzte westliche Militärstiefel afghanischen Boden verlässt, jedes einzelne Frauenhaus abfackeln, jedes Schulhaus für Mädchen niederbrennen und jede Fernsehsprecherin, Politikerin, Polizistin, Lehrerin und Ärztin ohne Gesichtsverschleierung, die ihnen über den Weg läuft, erschießen. Frauen und Mädchen werden wieder aus der Öffentlichkeit verbannt, unter der Burka versteckt oder in geschlossenen Räumen gehalten werden. Ihre Schicksale werden schrecklich sein.

Die Taliban erlauben Mädchen und Frauen nicht, die Schule zu besuchen – oder arbeiten zu gehen. Diejenigen, die keine Ehemänner und Väter haben, werden gezwungen, zu betteln oder extrem stigmatisierte Prostituierte zu werden. Diejenigen, die männliche Verwandte haben, werden Misshandlungen, Vergewaltigungen, Inzest und Ehrenmorden ausgesetzt sein, die als normal gelten.

Am 1. September 2021 werden die Taliban damit beginnen, Frauen, allen voran Feministinnen, für ihre angeblichen Verbrechen öffentlich zu steinigen. Die Hände von Dieben werden nach den Regeln der Scharia abgehackt werden. Frauen werden wieder in Tschadaris, Burkas, herumstolpern – Isolationskammern für unterwegs, die die Wahrnehmung stark einschränken.

Wir müssen diese Frauen retten – aber bis jetzt haben wir keine feministische Luftwaffe und keine feministische Regierung, die die Macht hätte, Frauen aus der Gefahr auf souveränen Boden zu bringen. Dies habe ich im Prinzip schon 1971 zum ersten Mal gefordert.

Was treibt mich so an?

Ich wurde einmal in Kabul in einer ziemlich noblen Parda gefangen gehalten (Phyllis Chesler hatte als junge Frau einen Afghanen geheiratet, der sie gegen ihren Willen in seiner Heimat festhielt, siehe hier, Anm.d.Red.). Dieses gefährliche, aber bedeutsame Abenteuer wurde so etwas wie meine Initiation als Autorin. Von Zeit zu Zeit vermisse ich die herrliche, aufsteigende Schönheit der Berge, die biblisch barfuß und ohne Gesichtsverschleierung lebenden Nomadenfrauen, den Charme und den Humor einzelner Afghanen. Ich vermisse nicht, dass mir mein amerikanischer Pass abgenommen wurde oder dass ich meine Freiheit verloren hatte.

Als wir in Kabul landeten, wurden wir von mindestens dreißig Familienmitgliedern meines Mannes begrüßt. Die Flughafenbeamten konfiszierten problemlos meinen amerikanischen Reisepass. „Das ist nur eine Formalität, kein Grund zur Sorge“, versicherte mir mein Mann Abdul-Karim. „Du bekommst ihn später zurück.“ Ich habe diesen Pass nie wieder gesehen.

Ich war nun die Bürgerin eines fremden Landes und das Eigentum einer großen polygamen Familie. Ich erfuhr, dass mein Schwiegervater drei Frauen und einundzwanzig Kinder hatte. Und von mir wurde erwartet, dass ich mit meiner Schwiegermutter zusammenlebe. Alle afghanischen Schwiegertöchter tun dies. Außerdem wurde von mir erwartet, dass ich zum Islam konvertiere.

Ich stand quasi unter Hausarrest und lebte im 10. Jahrhundert. Ich hatte keine Bewegungsfreiheit, nichts, womit ich mich hätte beschäftigen können. Ich sollte das akzeptieren. Ich hatte die geschlechtsspezifische Apartheid schon erlebt, lange bevor die Taliban sie in die Schlagzeilen brachten.

Als ich aus Afghanistan zurückkehrte, küsste ich auf dem Idlewild Airport in New York City den Boden. Ich wog 90 Pfund und hatte Hepatitis. Obwohl ich bald in der amerikanischen Bürgerrechts-, Antivietnamkriegs- und Frauenbewegung aktiv werden würde, machte mich das, was ich in Kabul gelernt hatte, immun gegen die Dritte-Welt-Romantik, die so viele amerikanische Radikale infizierte. Vielleicht wurde mein „westlicher“ Feminismus in diesem schönsten und verräterischsten aller Länder geschmiedet.

Die Erfahrungen aus erster Hand mit dem Leben in Kabul haben mich als Feministin geprägt, die Art Feministin, die ich geworden und geblieben bin – eine, die weder „politisch korrekt“ noch multikulturell relativistisch ist. Ich habe gelernt, wie unglaublich unterwürfig unterdrückte Völker sein können und wie tödlich die Unterdrückten einander gegenüber sein können. Meine arme Schwiegermutter war sehr grausam zu ihren weiblichen Bediensteten. Sie schlug ihre ältere Hausangestellte und demütigte unser junges, schwangeres Hausmädchen verbal. Das war eine Beobachtung, die mir im Gedächtnis geblieben ist.

Spulen wir vor ins Jetzt. Die amerikanischen und westlichen Truppen ziehen schlussendlich aus Afghanistan ab. Wir konnten weder ein Land aufbauen noch die Mentalität der Taliban dauerhaft ändern. Ich habe einen Artikel veröffentlicht, in dem ich eine ziemlich naheliegende Lösung für die verzweifelte Gefahr vorschlage, in der sich gebildete afghanische Frauen, insbesondere Feministinnen, jetzt befinden.

Wir müssen sie zuerst retten. Retten wir sie, auch wenn sie nie für die amerikanischen Truppen gearbeitet haben, sondern sich für die Freiheit der Frauen eingesetzt haben. Amerika und der Westen haben vor allem geschworen, die Männer zu retten, die für unsere Truppen gedolmetscht haben, und auch deren Familien. Damit importieren wir jedoch möglicherweise die islamische Geschlechterapartheid in unsere Mitte.

Wollen wir das wirklich tun?

Obwohl ich sicher bin, dass es Ausnahmen gibt, mögen die hauptsächlich männlichen Dolmetscher, die den amerikanischen Truppen geholfen haben, in Bezug auf ihre Sprachkenntnisse einigermaßen gebildet sein, aber haben sie – und werden sie – wirklich die Praxis der erzwungenen weiblichen Gesichtsverschleierung, der Kinderheirat, der Cousin-Ehe, der Polygamie, der Parda (Absonderung der Frauen), der Kinderarbeit, der Gewalt gegen Frauen, der Geschlechtertrennung und der Ehrenmorde aufgeben? Wenn sie diese Verhaltensweisen schon zu Hause an den Tag legen, werden sie es dann nicht erst recht tun, wenn sie von einer ungläubigen Kultur umgeben sind? Wie lange sind wir verpflichtet, zu versuchen, solche Stammesverhaltensweisen zu ändern? Ist es überhaupt möglich, dies zu tun?

Ich habe einmal zusammen mit einem kanadischen Anwalt für einen gebildeten afghanischen Mann gearbeitet, der sich in Kanada auf primitivste Weise verhielt – er versteckte seine afghanische Frau, machte sich an kanadische Frauen heran, stellte unmögliche Forderungen – und wandte sich dann gegen die Kanadier, die ihm geholfen hatten. Ich bezweifle, dass er ein Einzelfall war.

Ich stehe derzeit in Kontakt mit einer Aktivistin im Vereinigten Königreich, die die Regierung bei der Umsiedlung der ankommenden afghanischen Flüchtlinge unterstützt. Sie erzählte mir, dass die Männer nur Häuser wollen, keine Wohnungen, und dazu auch neue Möbel. Außerdem wollen sie ihre Kinder nicht zur Schule schicken, weil sie sie brauchen, um für die Familie zu arbeiten. Sie wollen nicht, dass sich ihre Töchter mit Ungläubigen einlassen.

Warum sollte man sich nicht auf die Frauen konzentrieren, die in den Frauenhäusern für misshandelte Frauen in Kabul und Herat arbeiten, auf die Ärztinnen, die Lehrerinnen für Mädchen, die Fernsehjournalistinnen, die Polizistinnen (die jeden Tag ihren Tod riskieren), die Parlamentarierinnen ohne Gesichtsverschleierung – kurz gesagt, auf die Afghanen, die sich bereits gegen die islamistische Frauenfeindlichkeit aufgelehnt haben und die am ehesten bereit sind, den westlichen Weg einzuschlagen?

Ich bin mit dieser einfachen Idee noch einen Schritt weiter gegangen. Ich schrieb an meine Vertreter im Kongress und im Senat (Kirsten Gillibrand, Carolyn Maloney und Chuck Schumer) sowie an andere Politiker und Anwälte des Staates New York (Generalstaatsanwältin Letitia James, Mitglied des Stadtrats von New York City Ben Kallos, Bezirksstaatsanwältin von Queens Melinda Katz, Senatorin Liz Kreuger des Staates New York, Versammlungsmitglied Rebecca Seawright des Staates New York, Guardian Angel und Bürgermeisterkandidat Curtis Silwa und Mitglied des Stadtrats von New York City Dan Quart) in der Hoffnung, dass ich sie für dieses äußerst lohnenswerte Projekt interessieren könnte.

Ich wandte mich auch an muslimische und ehemalige muslimische Feministinnen und Menschenrechtsaktivisten wie Ali Alyami, Ayaan Hirsi Ali, Asra Nomani und Raheel Raza sowie an Aktivisten wie Mandy Sanghera.

Ich habe alle Mitglieder des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des US-Senats kontaktiert (dem 20 US-Senatoren angehören; eine Liste der Mitglieder finden Sie hier), aber da niemand aus dem Bundesstaat New York im Ausschuss sitzt, wird mein Plädoyer für die afghanischen Frauen nicht gehört werden. Zu den Mitgliedern dieses Ausschusses gehören Senator Bob Menendez (New Jersey), James E. Risch (Idaho), Ben Cardin (Maryland), Marco Rubio (Florida), Ted Cruz (Texas), Jeanne Shaheen (New Hampshire) und Ron Johnson (Wisconsin), sowie dreizehn weitere. (…)

Ich habe verstanden: Wir sind nicht moralisch dafür verantwortlich, etwas zu tun, was nicht getan werden kann, nämlich die Taliban dazu zu erziehen, alles menschliche Leben zu achten. Es wird immer klarer: Wir können dort – oder im benachbarten Pakistan oder Iran – nicht erfolgreich eine westliche Auffassung von Menschenrechten durchsetzen, auch wenn wir als rassistische Imperialisten und Kolonialisten verurteilt werden, oft von westlichen „Progressiven“.

Aber wir haben viele der Frauen in Afghanistan beeinflusst. Sie haben ihr Leben dem Dienst an Mädchen und Frauen gewidmet. Ich kann nicht umhin, an sie zu denken. Können wir als Feministinnen wenigstens versuchen, einige unserer Kolleginnen zu retten?

 

Dieser Artikel erschien zuerst auf der feministischen Website 4w.pub.

Andernlands eine Selbstverständlichkeit

Daß viele Deutsche ein positives Verhältnis zu den schwarz-rot-goldenen Nationalfarben haben, läßt sich regelmäßig bei Veranstaltungen wie der Fußball-EM oder -WM sehen. Da reicht dann schon ein Blick in die Supermarktregale. Von Gummibärchen über Armbänder, Mützen, Tischdeko bis zur Grillsoße: Alles ist in Schwarzrotgold erhältlich. Und warum sollte die Industrie ihre herkömmlichen Produkte für kurze Zeit in den Nationalfarben produzieren, wenn sie nicht von einem gesteigerten Absatz ausginge? Der Markt lügt bekanntlich nicht.

Doch wie sieht es abseits vom Fußball und offiziellen Gedenk- und Feiertagen mit der Sichtbarkeit von Schwarzrotgold aus? Laut der Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ gibt es da noch Luft nach oben. Sie rief Ende vergangenen Jahres deshalb dazu auf, die „Symbole der Demokratie leuchten“ zu lassen und empfahl: „Schülerinnen und Schüler der Abschlußklassen* 9/10 sowie 12/13 sollen Exemplare des Grundgesetzes sowie die Nationalflagge erhalten.“

Doch die Bundesregierung lehnte den Vorschlag Anfang Juli ab – zumindest was die Nationalflagge betrifft. Von dem Vorhaben werde „abgeraten“. Vielmerh sollen die Abschlußschüler eine „hochwertige Ausgabe des Grundgesetzes in den Farben der Nationalflagge“ ausgehändigt bekommen. Eine schwarz-rot-goldene Fahne aber gibt es nicht.

Der stellevertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag, Leif-Erik Holm, wollte von der Bundesregierung daraufhin wissen, warum sie den Vorschlag der Kommission ablehnte und was sie statt dessen unternehme, um die Sichtbarkeit der Nationalfarben in Deutschland zu erhöhen.

In seiner Antwort, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt, schweigt sich das Bundesinnenministerium (BMI) allerdings darüber aus. Welche Gründe genau dagegengesprochen hätten, Schülern eine Nationalfahne zu schenken? Keine Antwort.

Statt dessen heißt es: „Die Auseinandersetzung mit der Nationalflagge ist im Rahmen der historisch-politischen Bildung bereits wesentlicher Bestandteil des Unterrichts. Wichtig ist aus Sicht der Bundesregierung vor allem, daß Schülerinnen und Schülern hier die Historie und Bedeutung der Nationalflagge vermittelt wird.“

Durch das Aushändigen eines schwarz-rot-goldenen Grundgesetzes werde den Schülern der „positive Zusammenhang zwischen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Deutschlands und den Farben Schwarz-Rot-Gold gezielt vermittelt und so ihre Identifikation mit dem Gemeinwesen gestärkt“, ist man sich im Haus von Innenminister Horst Seehofer (CSU) sicher.

Als weitere Maßnahme zur Stärkung der Nationalfarben verweist das BMI zudem auf das „Corporate Design“ und die „Corporate Identify“ der Bundesregierung. Bedeutet konkret: „Im Rahmen des ‘Corporate Design’ werden die Nationalfarben durch den schwarz-rot- goldenen Fahnenstock in allen Bildwortmarken transportiert, die auf allen offiziellen Schriftstücken der Bundesregierung angebracht sind.“

Holm kann über eine solche Antwort nur müde lächeln: „Daß Schwarz-Rot-Gold auf den Schriftstücken der Bundesregierung auftaucht, ist keine Leistung, auf die man stolz sein müßte, sondern schlicht eine Selbstverständlichkeit“, sagte er der JF. Offenbar gehörten die Nationalfarben für die Bundesregierung nur noch in den Geschichtsunterricht.

„Ich dagegen finde die Idee hervorragend, unsere Nationalfarben noch mehr in den Alltag zu heben. Es ist doch toll, wenn junge Leute mit Freude Schwarz-Rot-Gold schwenken. Unsere Farben symbolisieren schließlich das Beste, was Deutschland hervorgebracht hat und auf das wir natürlich stolz sein können.“

Der Bundesregierung wirft Holm deswegen „Verdruckstheit“ bei dem Thema vor. Für ihn zeige der Vorgang, daß Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre Minister offenbar keinen positiven Bezug mehr zur eigenen Nation hätten. Statt dessen flagge man lieber die Regenbogenfahne. „Aber was will man schon von einer Bundesregierung erwarten, deren Kanzlerin anderen die Deutschlandflagge mit Abscheu abnimmt und beiseitelegt, um bloß nicht damit gefilmt zu werden“, ergänzte Holm.

Der AfD-Abgeordnete spielte damit auf eine Szene vom Abend der Bundestagswahl 2013 an. Merkel stand damals mit der CDU-Führung in Berlin auf der Bühne und feierte den Wahlsieg ihrer Partei. Als der damalige CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe mit einer kleinen Deutschlandfahne wedelte, nahm Merkel diese ihm sichtlich verstimmt ab und gab sie kopfschüttelnd von der Bühne.    JF

*Wieso eigentlich erst die Abschlussklassen? Und wieso nicht jedes Jahr Ende Mai, wenn in jeder Schule ans Hambacher Fest erinnert werden müsste? Und wieso gibt es in Deutschland keinen Nationalfeiertag für die Demokratie? Das Hambacher Fest wäre doch viel geeigneter dafür als der Sturm der Bastille, bei der nicht etwa Hunderte von politischen Gefangenen befreit wurden, denn es gab damals nur 7 Insassen, vier Fälscher, zwei Irre und ein Graf (der Marquis De Sade war kurz zuvor - nachdem er um Hilfe gerufen hatte -  in eine Nervenheilanstalt umgezogen).


Allegorie

 Vergeilung

Franziskus Arm in Arm...

...mit der Abrissbirne aus der Uckermark 

Dieser von Ernesto Cardenal nicht nur inspirierte Papst, ist seiner Aufgabe nicht gewachsen.

Peinlich

 

Am 27. April 1964 unterhielt sich Lyndon B. Johnson mit Gästen auf dem Rasen vor dem Weißen Haus. Mit dabei waren seine beiden Beagles, genannt Her und Him. Ein Foto zeigt, wie der Präsident Him an den Ohren ziehend auf die Hinterbeine stellte. Bei näherer Betrachtung hätte man sehen können, dass er den Hund zugleich mit der linken Hand am Halsband stützte. Him blickt vergnügt, ihm schien das Spiel mit seinem Herrchen zu gefallen. Und doch wurde dieses Foto zu einem kommunikativen Super-GAU des erst seit fünf Monaten amtierenden Präsidenten. Plötzlich stand er als Tierquäler da.
Meiner Erinnerung nach war es das erste Mal, dass ein Spitzenpolitiker wegen eines Fotos in ernste Schwierigkeiten geriet. Johnson, der den Krieg in Vietnam eskaliert und im Krieg gegen die Armut versagt hatte, versuchte mehrmals, sich zu rechtfertigen. Wenige Monate vor seinem Tod nahm er sogar eine Platte auf ("Dogs Have Always Been My Friends“), um seine Hundeliebe zu dokumentieren. Man hört ihn darauf mit seiner Hündin Yuki im Duett heulen.
 
Manipulation setzt auf das blinde Vertrauen in den Augenschein und in die Glaubwürdigkeit von Bildunterschriften. Es gibt ein Foto mit Marlene Dietrich in Männerkleidung zwischen zwei Begleitern. Angeblich sieht man darauf ihre Festnahme in Paris, weil sie gegen das Hosen-Verbot verstieß. Tatsächlich zeigt es sie nach ihrer Ankunft in Cherbourg mit ihrem Mann, dem Produzenten Rudolf Sieber, und einem gemeinsamen Freund. Obwohl das längst geklärt ist, hält sich hartnäckig die Legende ihrer Verfolgung wegen der Missachtung eines patriarchalischen Bekleidungsdiktats. Auf Twitter beschwor Saskia Sell gerade erst wieder den „Geist von Marlene Dietrich, die 1933 in Paris verhaftet wurde, weil sie Hosen trug“. Sell bildet an der FU in Berlin Journalisten aus.
Marlene Dietrich und Lyndon B. Johnson lebten in einer Welt, in der die Gefahr von den Pressefotografen ausging. Heute, in Zeiten der digitalen Bilderwucherung, ist „Message Control“ durch Bildbeschränkung eine Illusion. Das Smartphone hat den Paparazzo in eine Massenerscheinung verwandelt, gegen die es praktisch kein gewaltfreies Mittel gibt. 
 
Armin Laschet, das jüngste prominente Opfer dieser Heimsuchung, steht als empathieloses, dauergrinsendes Monster am Pranger. Er sei, schrieb „Die Zeit“, ein Kanzlerkandidat „dessen operative, kommunikative und gestische Fahrigkeit einem Angst machen muss“ (16.7.). Und das, weil er auf einer Pressekonferenz in einer vom Hochwasser verwüsteten Gemeinde plötzlich lachen musste, während der Bundespräsident Betroffenheit äußerte. Eine kurz danach bei derselben Gelegenheit gemachte Aufnahme mit einem grinsenden Steinmeier interessierte die hypermoralischen Haltungsjournalisten weniger, denn der kandidiert schließlich nicht für die falsche Partei.
Ein weiteres „Skandalfoto“ zeigt den jungen CDU-Abgeordneten Philipp Amthor auf einem Festival zwischen zwei Männern, die die „Antifaschistische Linke Bochum“ für Neonazis hält. Ob das Foto manipuliert wurde, wird noch untersucht. Amthor ist kein Trottel, er hätte sich mit Rechtsextremen sicher nicht abbilden lassen. Aber es gehört zum Job eines Politikers, sich im Wahlkampf mit Leuten fotografieren zu lassen, die er nicht kennt.
Sicher authentisch sind die Aufnahmen, die Tanja Fajon, die Vorsitzende der slowenischen Sozialdemokraten, am 5.5. 2020 twitterte. Sie ist dort bei der Kranzniederlegung vor dem Denkmal des Kommunisten Boris Kidrič zu sehen, der sich nach 1945 schwerer Verbrechen schuldig gemacht hatte, besonders im Zuge der Vertreibung der Deutschen. EU-Kommissar Timmermans war so empört, dass man es in Laibach gewagt hatte, ihm diese Fotos seiner Genossin zu zeigen, dass er einen Foto-Termin mit dem konservativen slowenischen Ministerpräsidenten Janša boykottierte.  Karl-Peter Schwarz in der "Presse" heute

Es gab in 1000 Jahren deutscher Geschichte noch kein einziges Staatsoberhaupt in diesem Land, das so erbärmlich dumm war wie Steinmeier (Ich rufe alle Geschichtsprofessoren dieser Welt dazu auf, mir zu beweisen, dass ich mich da irre). Jedes Mal, wenn Steinmeier eine Rede hält, müsste ihn die Zuhörerschaft eigentlich niederbrüllen und mit dem Wurf fauler Tomaten und Eier vom Platz jagen. Es soll ja Kaiser und Bischöfe gegeben haben, die durch Akklamation ins Amt gehoben wurden. Wenigstens einmal sollte es doch möglich sein, einen Bundespräsidenten ohne Medienkampagne zum Amtsverzicht zu bewegen. Penlich - ja geradezu "schäbig" im von Seehofer gemeinten Sinne - ist also jeder, der Steinmeier zuhört, statt ihn irgendwohin zu schicken, wo nicht mal der Pfeffer Lust hat Wurzeln zu schlagen.
Der furor popoli müsste längst nicht nur Steinmeier dazu bewegen, dieses Land für immer zu verlassen, sondern vor allem Seehofer, Haldenwang, Maas etc. und natürlich die Abrissbirne aus der Uckermark müsste längst so schief angesehen werden, dass sie nirgendwo in Deutschland noch Lust hat, einen Liter Milch zu kaufen.

Frohnatur Laschet kann einem leid tun. Er ist - im Gegensatz zu Mario Draghi und Roberto Mancini - von der Vorsehung für die Rolle des Verlierers und Hans Wurst ausersehen. Er verliert nämlich nicht nur, wenn er die nächsten Wahlen gewinnt (im Gegenteil, man möchte dem armen Kerl genau das wünschen), er verliert erst recht, wenn er sie gewinnt. Denn dann hat er was am Hals, das schlimmer ist als die Krätze. Das Beste, was er jetzt tun könnte, wäre hinzuschmeißen und Merkel zu bitten, es nochmal zu machen.

 

Dienstag, 27. Juli 2021

Bismarck meinte, die Deutschen seien noch nicht reif genug für die Demokratie

Leider sind sie es immer noch nicht. Jedenfalls das Gros der deutschen Politiker hat immer noch nicht begriffen, worum es bei demokratischen Abstimmungen geht: darum das jeder seine Stimme abgibt, damit sie dann gezählt werden. Nicht darum, sich aufeinander abzustimmen und dabei konservative Positionen über Bord zu werfen, um einen wortbrüchigen Kommunisten im Amt zu lassen (Merke: "Wer eine Zielscheibe an seiner Haustür anbringt, darf sich nicht wundern, wenn irgendwann jemand darauf schießt!" Lichtenberg, sinngemäß).

Merkel, hoffentlich lebst du lange!!



(Unterdessen in Entenhausen...)


Vor 13 Jahren viele Fragen

Margarethe Deppisch ist 104 Jahre alt und damit eine Zeitzeugin, die wertvoller für die Jugend nicht sein kann, wenn es darum geht, einen Eindruck von der Zeit des Dritten Reichs und der Judenverfolgung zu gewinnen. Denn ein Buch ist immer nur ein Buch. Das persönliche Gespräch macht andere Zeiten greifbarer, als es Bücher vermögen.

Erinnerungen an jene Zeit wurden bei der älteren Dame dieser Tage wach: Sie bekam Besuch von Schülern des Würzburger Deutschhaus-Gymnasiums und einer Jugendgruppe aus dem israelischen Landkreis Mateh-Jehuda, zu dem der Landkreis Würzburg seit zwölf Jahren eine Partnerschaft pflegt. Beim Jugendaustausch verbrachten die deutschen und israelischen Jugendlichen unter anderem zwei Tage in Aub, wo sie verschiedene Projekte zu bearbeiten hatten. Eine von ihnen besuchte Margarethe Deppisch und hatte viele Fragen im Gepäck. Anfangs zurückhaltend plauderte die Seniorin schließlich bereitwillig aus ihrer Kindheit und Jugend. Vor allem an die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erinnert sie sich gut. Seinerzeit lebten 28 jüdische Familien in Aub.

Namen wie Oppenheimer, Heidelberger und Löwentritt finden sich auf den Grabsteinen im jüdischen Friedhof. Margarethe Deppisch kannte sie alle. Sie hat mit ihnen gelebt, gefeiert und gelacht. „Jeden Abend trafen wir uns am Brunnen am Marktplatz und haben miteinander geplaudert. Wenn mal einer fehlte, haben wir ihn vermisst“, erzählt sie. Stets sei man füreinander da gewesen, habe sich geholfen. Christen und Juden hätten wie selbstverständlich nebeneinander gelebt, berichtet die Seniorin.

Beim jüdischen Laubhüttenfest hat ihre Familie gemeinsam mit der jüdischen Familie Löwentritt Laub gesammelt*, um eine Hütte damit zu schmücken. Dort wurde getanzt, gesungen und Mohnkuchen verspeist. Die Speisen seien so eine Sache gewesen, lächelt sie in sich hinein. Während des Ersten Weltkrieges sei immer wieder ein junger Soldat jüdischer Herkunft zu ihnen gekommen – heimlich – denn es gab Schweinebraten und Klöße. Kein koscheres Essen für Juden.

Selbstverständlich habe man auch bei den jüdischen Kaufleuten eingekauft. Bis es immer schwieriger wurde. Aber auch zu dem Zeitpunkt habe man sich nächtens heimlich getroffen und Waren ausgetauscht. Margaretes Vater, Eugen Hochgeschwender, Bürgermeister in Aub, hat dabei oft Kopf und Kragen riskiert. Als er dabei ertappt wurde, dass er vom Eisenhändler Oppenheimer einen Herd erstanden hatte, wurde er abgewählt. Das hielt ihn nicht davon ab, in der Reichspogromnacht - November 1938 – sämtliche Schriftrollen und Bücher der Juden, die zuvor von Wehrmachtssoldaten** aus den Häusern geplündert und auf die Straße geworfen waren, wieder einzusammeln. Er versteckte sie, um sie dann ihren Besitzern zurückzugeben. „Ein starker Zusammenhalt hat uns damals verbunden“, so Margarethe Deppisch, als sie sich an die Menschenketten*** erinnert, die versucht hätten, das gewaltsame Eindringen und die Plünderungen der jüdischen Häuser zu verhindern.

Klaus Rostek, Jugendbeauftragter des Landkreises Würzburg und sein israelischer Amtskollege Moshe David, beschäftigten die anderen Gruppen mit der Übersetzung jüdischer Grabinschriften, drehten einen Dokumentarfilm über Aub oder ordneten nach Katasterplan die Häuser den jeweiligen jüdischen Familien zu. Zu sehen sind die Ergebnisse in einer Ausstellung, die im Landratsamt Würzburg und in Mateh Jehuda zu sehen sein wird.

*Ich habe einmal vor Fronleichnam zusammen mit einem katholischen Freund Laub für die Schmückung der Etzelstraße im Auber Wald gesammelt.

** Einen Tag später erst, am 10. 11. 1938. Dass es Wehrmachtssoldaten waren, ist kaum möglich. Es waren vermutlich SA-Männer aus Ochsenfurt.

*** Unwahrscheinlich. Das ist entweder eine Formulierung der Journalistin, die ihr vom Wunschdenken diktiert wurde, oder Erinnerungsverfälschung.

 


Vergangenheitsbewirtschaftung und Gegenwartsverwirrung

Montag, 26. Juli 2021

Totalglobalhauptamt

 

Nein, das ist nicht die Synagoge von Cleveland

 

„Befreiende Toleranz würde mithin Intoleranz gegenüber Bewegungen von rechts bedeuten und Duldung von Bewegungen von links. Was die Reichweite dieser Toleranz und Intoleranz angeht, so müßte sie sich ebenso auf die Ebene des Handelns erstrecken wie auf die der Diskussion und Propaganda, auf Worte wie auf Taten.”
Herbert Marcuse, „Repressive Toleranz” (1965)

Ich hätte nie für möglich gehalten, dass sich dieser Irrsinn in der Bundesrepublik durchsetzen könnte. Aber das, was man in Italien noch als quirlige Epochenfolklore empfinden kann, wird in Deutschland generalstabsmäßig mit unverbesserlicher Verbohrtheit so umgesetzt, dass möglichst viele Brücken zum Altvertrauten abgebrochen werden.




Georgine Kellermann