Stationen

Samstag, 29. April 2023

Grammatik


 

Freitag, 28. April 2023

Ein heller Schein am Firmament

Manchmal ist die größte Harmonie der notwendige Einklang mit der Dysharmonie.

4 Jahre

Nach vier Jahren Untersuchung steht nun fest: der Verfassungsschutz ist gesichert linksextrem.

Und nach eineinhalb Jahren Scholzscher Regierung steht fest, dass die Linksextremen den USA hündischer in den Arsch kriechen, als es CDU-Regierungen (zu welchen man Merkels nicht zählen kann) jemals taten.

Bernd Baumann antwortet sehr klug und geschickt auf die niederträchtigen Unterstellungen eines schamlosen Blockwarts namens Christoph Heinemann, der für den Deutschlandfunk als Großinquisitor arbeitet und meisterhaft die Kunst der sublimierten Häme und der Suggestivfragen beherrscht. Er vergällte schon Frauke Petry das Leben.



FAZ-ship und FAZ-ness als intermittierende, monogame Nichtjosephsehe

 

Sozusagen eine Verlobung, nur snobistischer, eingebildeter und vorgeblich haltloser.

 

Die Generation unserer Großväter würde vor Neid bestimmt platzen. Die mussten noch das Komplettpaket mit Hochzeit und rundum-Verantwortung buchen, wenn sie Sex haben wollten.
Unsere Großmütter hätten allerdings gesagt: „Mädel, du hast einen Knall, dich für absolut nichts wegzuschenken und dir dabei noch einzubilden, das wäre emanzipiert und intelligent".

Ich hab's geahnt, dass der Strukturalismus einst so enden würde, als ich 1984 aus dem Mund einer Cafeteriachefin, die ihre Einrichtung so bezeichnete, zum ersten Mal das Wort "postmodern" hörte. Es gibt wirklich eindeutige Vorzeichen, die einem Mann mit Verstand keinerlei Interpretationsspielraum lassen, selbst wenn er aus Prinzip dem Pluralismus huldigt und daher Interpretationsfragen grundsätzlich unbeantwortet lässt.

Die hat einfach versucht, eine Verlobung zu basteln, durch die sich Konstanz entwickeln kann, indem sie sich einerseits rar macht und dadurch lockt, andererseits mit Bindungslosigkeit ködert, aber letztlich angeln und binden möchte. Nur wird heute alles umettikettiert. Alter Wein in neuen Schläuchen. Ein Jahr Konstanz zum Kennenlernen hat sie erwirkt. Aber Liebe wurde kein Zustand und blieb kein Prozess.


Berlin

 

 

 

 

 

 

In Mathias Döpfner und Friedrich Merz sah ich vor 20 Jahren Hoffnungsträger.  Aber ich irrte mich in beiden. Beide sind in fatalem Maße unfähig, auf Fehlentwicklungen durch nüchterne Lageerkennung und strategische Umpositionierungen zu reagieren und wurden zu schematischen Hampelmännern, zu Knechten ihrer obsoleten Seilschaften und ihrer einstigen Festlegungen, zu Marionetten ihres eigenen Unbewussten und ihrer weltfremden, volksfernen Attitüden.

S foische Knopferl

 

Donnerstag, 27. April 2023

Kastanienminiermotte

 




Mittwoch, 26. April 2023

Zum wahnsinnig werden

 

 

Einige magersüchtige Frauen hier bei uns in Wokistan haben ja so eine Wampe, dass sie ihren Penis nur im Spiegel sehen können. Und wie soll man auch den geräucherten Tofublock im Magen behalten, wenn man von der latentrassistisch-kartoffligen (Noch)Mehrheitsgesellschaft ständig nach der Bedeutung seines Vornamens gefragt oder Pronomenwünsche ignoriert werden.  Früher in der FDJ hieß das Motto ja wenigstens noch: „jeden Tag eine gute Tat“ Heute heißt es: „stündlich neue Pseudoprobleme entdecken“


Man glaubt es nicht


Die Spitze des Eisbergs

Häuptling Lauter Bach ist diese Spitze!! Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass Montgomery und viele andere kein bisschen besser sind als er. Die wahren Koryphäen wurden Opfer einer Massenhysterie und Panik, bzw. einer Panhysterie, und sie wurden diffamiert. Und Plan-Demien sind jetzt in Bearbeitung, weil es so schön klappte.

Dienstag, 25. April 2023

Nur Barbaren verspotten die Schönheit oder setzen sie als "Geschmackssache" herab

Raffaele La Ragione 

 

Nur bis zum 27. Mai ist hier eine atemberaubend schöne Aufnahme des Harfenquartetts zu hören, die einem Schauer über den Rücken jagt.

Es ist dermaßen offensichtlich, dass es niemand glauben kann

Und wenn es endlich geglaubt wird, entfaltet noch das Stockholm-Syndrom seine lähmende Wirkung.


Selenskijs Hybris und die Dummheit von Scholz, Habeck, Baerbock und sogar Lindner und Merz

 

Typisch

Die deutsche Ausgabe von Wikipedia versäumt bei Personen mit jüdischer Herkunft fast immer, diese Herkunft zu erwähnen, aber ich hätte gewettet, dass dieses Versäumnis bei Wladimir Rudolfowitsch Solowjow nicht zu beobachten sein würde. Dass ich sehr gute Antennen für das kollektive Unbewusste habe (und zwar nicht nur für das deutsche kollektive Unbewusste, sondern auch für dasjenige mehrerer anderer Völker), hat sich auch diesmal gezeigt.

Montag, 24. April 2023

Intellekt mich

 

Andreas Thiel

Waffenkunde

Gottes glatter Knopf

 

 

 

 

Ich wusste gar nicht, dass die Bezeichnung "Roter Platz" nicht auf Sowjetpropaganda zurückgeht! Audiatur et altera pars! Den Haag wird zur Farce.

 

 

Bosshards Militärexpertise

Stefan Lufts Perspektive 

Duplizität der Fälle

Blacky Fuchsberger ist in diesem Film nicht von Baerbock zu unterscheiden

Patrick Hahn

 

 

 

 

 

 

 

Zu immer währendem Gedächtnis

 

 


 

 

Sonntag, 23. April 2023

Chief of German Navy wird entlassen, weil die Lücken-, Lügen- und Lumpenpresse es so will - Was ist los mit diesem Land?

Schiffe und Meer, elegante weisse Uniform auf Auslandsreisen, hofiert als «Chief of German Navy», das war die Welt von Kay-Achim Schönbach. Dann redete er über Putin, Russland und die Ukraine, und plötzlich wurde es einsam um ihn.

Am Ende saß er allein an der Ostsee, den ranghöchsten Offizier der Bundeswehr am Telefon, und sagte in die Dunkelheit eines Januarabends: «Sie können der Verteidigungsministerin mitteilen, dass ich vom Amt des Marineinspekteurs zurücktrete.»

 

So beginnt ein Hunderttausende von Kilometern langer Artikel (der sich mehrmals um 360° dreht) der NZZ, die noch vor wenigen Jahren eine seriösere Zeitung als viele andere war und inzwischen auf Baerbockniveau gesunken ist.

 

 Und so endet der nicht enden wollende Schwafelartikel:

Zwei Tage später sitzt Schönbach in Berlin der Verteidigungsministerin gegenüber. Er ist zwar schon zurückgetreten, will ihr seine Äußerungen in Delhi aber trotzdem noch erklären. «Sie hat mich nach ein paar Sätzen unterbrochen und erklärt, sie wisse, dass meine Aussagen von den Medien aus dem Zusammenhang gerissen worden seien», sagt er.

Lambrecht hat gegenüber der NZZ diese Äußerung nicht dementiert. Dabei hätte sie gar nichts zu Schönbach sagen müssen. Ein General oder Admiral in Deutschland kann jederzeit ohne Angabe von Gründen durch den Minister entlassen werden. Wollte sie also etwas Versöhnliches zum Abschied sagen, weil sie vielleicht ein schlechtes Gewissen hatte? War Schönbach, so wie er das Geschehen interpretiert, ein Bauernopfer der zögerlichen Ukraine-Politik, die Deutschland im Ausland immer weiter isolierte? Die Fragen müssen offenbleiben.

Eine Frage bekam Kay-Achim Schönbach dann aber zumindest doch noch beantwortet. «Und warum gehe ich dann jetzt nach Hause?», habe er Lambrecht gefragt. Sie habe erwidert, sie habe ihn nicht entlassen wollen. Aber die Presse habe gewollt, dass sie das tue.   

Duplizität der Fälle

 

Hirschhausen, du Pfeife!

Was für eine Enttäuschung. Vor langer Zeit habe ich deine Sendungen geschätzt, weil sie im Dienst des gesunden Menschenverstands standen.

Reinhold Messner redet schon von Bürgerkrieg. Und er hat recht damit! Er war mir nie sehr sympathisch bzw. nur insofern, als ich froh war, dank seiner nicht mehr Luis Trenker sehen zu müssen. Und jetzt bin ich froh, dass er zur Sprache bringt, was ich seit Jahren kommen sehe.

Gloria von Thurn und Taxis ist unersetzlich. Sie trifft den Nagel auf den Kopf, wenn sie sagt, dass die Bürger (vor allem in Deutschland) zunehmend den Wunsch nach Kontrolle äußern werden. Seit 2015 bin ich der Ansicht, dass Merkel das von ihr angerichtete Chaos vergessen macht, indem sie noch größeres Chaos anrichtet, wodurch der Wunsch nach Ordnung natürlich wachsen muss. Am Ende werden wir eine fürchterliche Repression erleben, und es wird heißen: Ihr habt es ja selber gewollt, Ihr habt schließlich nach Ordnung gerufen. Und Faeser ist bereits eine Innenministerin, die zu allem fähig (und zu nichts nütze) ist.

Rosché Köppel ist Gottes glatter Knopf

Los justos

Un hombre que cultiva un jardin, como querìa Voltaire.
El que agradece que en la tierra haya musica.
El que descubre con placer una etimologia.
Dos empleados que en un café del Sur juegan un silencioso ajedrez.
El ceramista que premedita un color y una forma.
Un tipografo que compone bien esta pagina, que tal vez no le agrada.
Una mujer y un hombre que leen los tercetos finales de cierto canto.
El que acaricia a un animal dormido.
El que justifica o quiere justificar un mal que le han hecho.
El que agradece que en la tierra haya Stevenson.
El que prefiera que los otros tengan razon.

Esas personas, que se ignoran, estàn salvando el mundo.

Jorge Luis Borges


 

Der kleine Tod: epistemologische Meisterschaft

Von der Betroffenheit zu Verantwortungsbewusstsein, zu moralischem Imperativ, Machtgier, Verbitterung und letztlich Selbsthass - Meschnig versäumt leider den wichtigsten Punkt zu beleuchten: Die "seltsamen Heiligen", die, die die moralische Eitelkeit bewirtschaften und moralische Anmaßung zum Geschäftsmodell gemacht haben (Leute wie Günter Burkhardt) haben eine Gemeinsamkeit mit den wahren Heiligen: Beide müssen die eigene Herkunft und Zugehörigkeitsgruppe (sei es "nur" die Nation oder gar die eigene Familie) kritischer Untersuchung und gegebenenfalls auch harter Kritik unterziehen. Die seltsamen Heiligen tun es, um sich selbst in ein vorteilhaftes Licht zu rücken und zu beweihräuchern. Aber den wahren Heiligen ist es eine bittere Pflicht und sie tun es im Namen der Wahrhaftigkeit. Denn sie sehen in der Heiligkeit die Pflicht des Christenmenschen: „Heilig sollt ihr sein, denn heilig bin Ich, der Ewige, euer Gott.“ 3. Buch Moses (Leviticus) 19,2

Nichts ist schwieriger, als die Gruppe kritisch zu überprüfen, zu der man selber gehört. Evangelische Christen haben keinerlei Selbstironie, halten sich für das Gelbe vom Ei, blicken auf den Katholizismus herab, sind unfähig, dessen Vorzüge zu sehen, machen sich gerne über ihn lustig, sind - ganz im Gegenteil zu den Katholiken - unfähig, über sich selbst zu lachen.

"Humorlosigkeit ist Mangel an Herzensgüte" Curt Goetz

Entwurzelung und Willkür: wer nicht vor Gott kniet, kniet vor dem Unheil. Freiheit ist nur im Gleichgewicht mit Bindung möglich 

Mit Lassahn hinterm Mond

Sankt Georg

 

Samstag, 22. April 2023

 


Merkels Handlanger

Drosten: Am Ende wird Schweden dieselben Maßnahmen haben und viel mehr Todesfälle! 

Realität: Am Ende gab es in Schweden niemals Lockdowns oder Maskenzwang, aber viel weniger Todesfälle! Drostens Behauptung stammte aus 2020 und bezog sich auf das nun erreichte Ende. In der Schlussabrechnung waren seine Empfehlungen, für die es nie Evidenz gegeben hatte, nicht nur überflüssig, sondern sogar schädlich. 

Schweden handelte nach den Empfehlungen der Lehrbücher und den WHO-Richtlinien Stand 2019. Die meisten anderen Länder steigerten sich in einen Maßnahmenwahn und beschädigten nicht nur die Gesundheit ihrer Bürger, sondern auch den Rechtsstaat. Auch im Vergleich zu seinen Nachbarn Finnland und Norwegen hat Schweden besser abgeschnitten. Und es hat einen höheren Urbanisierungsgrad als Deutschland.

 


 


 

Die hehren Ziele

 

Abgesehen vom übergeschnappten Anspruch des Marxismus, "wissenschaftlich" zu sein, hat mich am Marxismus nie überzeugen können, dass er Interessen als Motor der Geschichte ansieht. Ich befürchte, dass gegenüber den Interessen, ja sogar gegenüber dem Eigeninteresse, Glaubensfragen immer wieder überwiegen. Es dauert lange, bis sich diese Glaubensfragen zusammenballen und um sie gekämpft wird, weshalb erst spät erkennbar wird, dass ihr Atem nicht nur länger, sondern auch stärker ist als das Kleinklein der Interessen, die den Epochenstil vordergründig überlagernd mitbestimmen. Diese sehr starken Glaubensfragen sind keine mittelalterliche Erscheinung. Gerade die als mittelalterlich etikettierten Hexenprozesse waren ein neuzeitliches Phänomen, als das Mittelalter längst vorbei, Amerika entdeckt und Luthers Thesen verinnerlicht waren, das ohne die bornierte Kälte abstrakter Rechtsauffassungen, die die Universität Bologna hervorgebracht hatte, gar nicht möglich gewesen wäre. 

Ich glaube nicht, dass Glaubensfragen eingehegt werden können. Wir können uns glücklich schätzen, wenn es uns gelingt, sie in geordnete Bahnen zu lenken, bevor sich das Gewitter entlädt. Dann schwillt eine Flut heran, wie ein Strom nach der Schneeschmelze oder der Regenzeit. Die hehren Ziele werden beide gegnerische Seiten für sich beanspruchen. Aus Interesse, ja, aber vor allem weil unterschiedliche Vorstellungen davon herrschen, worin unser aller Interesse, das Gemeinwohl, besteht. Diese Vorstellungen sind eine Glaubensfrage, obwohl beide Seiten sich gegenseitig "wissenschaftliche Studien" um die Ohren hauen werden. Die hehren Ziele sind gefährlich.

 

 


 

Ich möchte, was das Interesse angeht, aber noch eine kleine bzw. halbe Ehrenrettung für Karl Marx anfügen:

Man sage nicht, dass Frauen benachteiligt wären. Sie haben neuerdings die Möglichkeit, ihren hirntoten Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen, um als Tote vom meist Bietenden geschwängert und nach neun Monaten entbunden zu werden.
“Whole body gestational donation” lautet die Zauberformel.
Was sagen Sie dazu? Sind die Kinder nicht zu beneiden?
Beeindruckenderweise hat der junge Marx diese Zukunft vorausgesehen. Der Philosoph François-Xavier Bellamy zitiert ihn aus dem Gedächtnis und auf Französisch folgendermaßen:
„Endlich wird eine Zeit kommen, da alles, was bisher gegeben und nie verkauft, geteilt und nie ausgetauscht wurde, da alles ‒ Liebe, Freundschaft, Körper, Natur – zur Sache des Handels wird.“
Dann fügt Bellamy in einem Gespräch mit Michel Onfray (05.04.2023) hinzu:
„In diesem Augenblick leben wir gerade; weil alles der Willkür des Einzelnen unterworfen ist ‒ sein Geschlecht, seine Zeugungs- und Gebärfähigkeit, seine Organe ‒, ist alles dem Markt unterworfen. Alles ist der Technik und dem Markt unterworfen.“

Tatsächlich machte Karl Marx („Das Elend der Philosophie“, 1847) jedoch keine Prophezeiung. Er schreibt nicht in der Zukunftsform, sondern in der Vergangenheitsform:
„Kam endlich eine Zeit, wo alles, was die Menschen bisher als unveräußerlich betrachtet hatten, Gegenstand des Austausches, des Schachers, veräußert wurde. Es ist dies die Zeit, wo selbst Dinge, die bis dahin mitgeteilt wurden, aber nie ausgetauscht, gegeben, aber nie verkauft, erworben, aber nie gekauft: Tugend, Liebe, Überzeugung, Wissen, Gewissen etc ., wo mit einem Wort alles Sache des Handels wurde. Es ist die Zeit der allgemeinen Korruption, der universellen Käuflichkeit oder, um die ökonomische Ausdrucksweise zu gebrauchen, die Zeit, in der jeder Gegenstand, ob physisch oder moralisch, als Handelswert auf den Markt gebracht wird, um auf seinen richtigsten Wert abgeschätzt zu werden.“

 

Ja, was wird es wohl sollen?

Und was wird es bewirken, wo doch das Ergebnis so gerne ein ganz anderes ist als die Absicht?

 

 

Wenn Sahra Wagenknecht eine Partei gründet, wird dadurch die AfD erst einmal geschwächt. Ich vermute, dass der nationalsozial motivierte Teil der AfD bis zu einem gewissen Teil (20%, nicht der AfD, sondern dieses nationalsozialen Teils) zu Wagenknecht überlaufen wird. Es wird also etwas zu Entflechtung kommen. Höcke wird dadurch geschwächt. Und da Höcke sehr viel motivierender wirkt, als viele sich eingestehen wollen (ohne Höckes Erfurter Erklärung wäre die AfD nie über 8 oder 9% hinausgekommen und längst in der Bedeutungslosigkeit verschwunden), wird die AfD insgesamt blasser dastehen. Sahra Wagenknechts Partei wird Alice Weidel nützen, sie selbst wird zum Zünglein an der Waage zwischen den grünlinken Altparteien (in deren Schoß auch die CDU sitzt) und Vorstößen von Weidels AfD. 

In diesem Gespräch hat sich Sahra Wagenknecht leider dumm gestellt, als Ramelow zitiert wurde. Wo er recht hat, hat selbst Ramelow recht. "Der Putin" bedient sich nämlich tatsächlich "wirrer Mythen" und greift auf den "großen vaterländischen Krieg" zurück. Da handelt es sich sehr wohl um ein romantisierendes Element, und das weiß Sahra Wagenknecht auch ganz genau, aber sie lenkt ab, sie geht nicht darauf ein. Wahrscheinlich ist ihr das Terrain zu rutschig. Denn zu dieser Romantisierung (die gewiss auch auf ihre und Höckes Anhänger zu einem gewissen Grad abfärbt) gehört auch, dass Putin Geschichtsrevisionismus verboten hat, bzw. jene Art von Revisionismus, die unserer Vergangenheitsbewältigung nacheifert. Und zwar aus gutem Grund, denn er hat erkannt, wie sehr das selbstquälerische Bewältigungszeremoniell uns entkräftet und verstört hat (und wie wenig in Österreich); deshalb verordnet er Verdrängung und schwülstige Beweihräucherung des russischen Sieges unter Stalin. Das kann man als Deutscher nicht hinnehmen. Frau Wagenknecht weicht diesem Thema aber mit einem geschickten glissando aus. Sei es, weil sie nicht noch ein Fass aufmachen will, sei es weil sie keine Lust hat, sich einzugestehen und uns darauf hinzuweisen, dass Putin klug ist, wenn er vermeidet, was - wie wir am deutschen Beispiel sehen können - die menschlichen Kräfte überfordert und auszehrt und letztlich nicht zu Läuterung führt, sondern nur zu dem Ergebnis, dass wir Deutschen nach Jahrzehnten der Selbstkasteiung all diejenigen kasteien wollen, die unserem Beispiel nicht folgen wollen; weshalb Deutschland zu einer Produktionstätte von Gestalten wie Carola Rackete und Hoimar von Ditfuths  Tochter wurde. Insofern bin ich froh, dass Sahra Wagenknecht sich dumm gestellt hat, obwohl ich diese Predigt mit den Worten, sie habe sich l e i d e r dumm gestellt, begann.

Hoimar von Ditfurths Tochter

Die Frage war offengeblieben: Wie konnte es geschehen, dass eine wohlerzogene, gebildete, begabte junge Frau, der die Herzen zuflogen und der es an nichts mangelte, dem Land, in dem sie lebte und Erfolg hatte, den Krieg erklärte? Wie konnte es geschehen, dass Ulrike Marie Meinhof die RAF gründete und mit ihr unterging? Es gab Vermutungen, Thesen, Legenden. Aber kein Gesamtbild. Vielleicht wird es das nie geben. Doch die Biografie Jutta Ditfurths, Ulrike Meinhof, entwirft die Kontur für so ein Bild, oder besser: Sie liefert die nötige Fülle von Mosaiksteinen, sodass eine deutliche (und nicht mehr nur deutende) Kontur sichtbar wird.

Zunächst mal wirkt das 480-Seiten-Werk wie eine ungeheure Fleißarbeit. Als wäre Ditfurth dabei gewesen und hätte, treuliche Chronistin, Tag für Tag mitgeschrieben, was alles passiert ist im Leben der Meinhof, legt sie nun ihre Ernte aus und vor. Sie war ja nicht dabei, sie hat also geforscht, rekonstruiert, die halbe Welt befragt, alles studiert, was nachzulesen ist, analysiert, gefiltert und beurteilt und sodann die Biografie zusammengesetzt. Dieser Dokumentations-Furor gibt dem Buch einen Anschein von Objektivität; wo so viele Details zusammengetragen und angeordnet worden sind, denkt man, wird schon die schiere Masse des Materials dafür sorgen, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte hindurchschimmert. Man hat lesend das Gefühl, dass nichts ausgelassen, mithin dass nichts verschwiegen wird. Und glaubt sich so im Besitz einer historisch korrekten Mitschrift dieser außergewöhnlichen Lebensgeschichte.

Aber natürlich kann keine Rede sein von Objektivität beziehungsweise der Annäherung an sie (denn mehr ist nicht möglich). Das dicke Buch hätte auch wohl ohne die temperamentvolle Parteinahme der Autorin für ihren Gegenstand, Ulrike Meinhof und ihr Denken und Handeln, kaum geschrieben werden können. Es gibt ja im neueren Biografismus, besonders wenn Frauen über Frauen schreiben, die Neigung, stark zu werten und umzuwerten, die bösen Männer an den Pranger zu stellen und die guten Frauen zu heroisieren. So macht Ditfurth es nicht. Sie sympathisiert gar nicht mal unbedingt mit Personen, sondern mit Ideen und Haltungen, die man als (gesellschafts)kritische Konsequenz bezeichnen könnte und die in den fünfziger und sechziger Jahren, lange vor Entstehung der RAF, in der Anti-Atom-, Anti-Wiederbewaffnungs- und Anti-Notstandsgesetze-Bewegung zur Welt kamen und als deren kompromisslose Verfechterin Meinhof von ihrer Biografin porträtiert wird. Nie lässt Ditfurth davon ab, Meinhofs Verhalten in diesen Kontext der kritischen Konsequenz zu stellen, und sie wird ihr so auf erstaunliche Weise gerecht, lässt plausibel erscheinen, was zuvor immer nur als Bruch, als Wahn, als "Abdriften" oder "Reinschlittern" begriffen werden konnte.   Barbara Sichtermann (die wahrlich berufen ist, eine Rezension über dies Buch zu schreiben, denn ihr Mann Peter Brückner befasste sich schon Ende der 70er Jahre eingehend mit den sozialpsychologischen Aspekten, die die RAF hervorgebracht hatten und speziell mit der Befindlichkeit in der Bundesrepublik, die den Werdegang Ulrike Meinhofs umgab)

Menschen wie Anders Behring Breivik und Ulrike Meinhof sind wie Indikatorpflanzen des Zeitgeists. 


Zwischen Bettina Röhl und Jutta Ditfurth flirrt er: such stuff as dreams are made on.


Angela Merkel, sei an dieser Stelle bemerkt, hat einige entscheidende Gemeinsamkeiten mit Gudrun Ensslin. Es handelt sich bei beiden nicht nur um Pfarrerstöchter, sie haben auch beide eine sehr ähnliche Vorstellung davon, was sich für das deutsche Volk geziemt. Sozusagen zwei gewichte Argumente für das Zölibat. 

Jutta (von) Ditfurths Buch über Ulrike Meinhof bleibt lückenhaft. Es fängt schon damit an, dass die akkurat beschriebene Befreiung Andreas Baaders plötzlich unplausibel und unglaubwürdig wird, wo, nach einem Gerangel und Schusswechsel Baader und seine Entführer aus dem Fenster in den Garten flüchten und wir über die nicht hinter ihnen her schießenden Wachtmeister nichts weiter erfahren, als dass niemand bei dem Schusswechsel und Gerangel verletzt wurde. Wurden die Wachtmeister entwaffnet? Gefesselt? Legte man ihnen Handschellen an? Hatten sie ihre Munition ohne einen einzigen Treffer verschossen??

Man erfährt definitiv mehr, als man erfuhr, wenn man Spiegel, stern, Konkret oder FAZ zu dieser Sache konsultierte. Aber auch beim Lesen von Juttas Beschreibung bleibt das unbefriedigende Gefühl, verarscht worden zu sein, weil ein wichtiger Baustein fehlt und nicht einmal ein erklärender Satz fällt, der dieses Versäumnis rechtfertigen könnte. Es sind die üblichen blinden Flecken in der Wahrnehmung, an die man in der BRD seit ihrem Bestehen gewöhnt wird und die ich seit langem satt habe.

Aber dieses Buch ist dennoch eine lohnende Lektüre!! Selten wird so anschaulich, wie Leute wie Merkel und Harald Lesch (und generell die "Prominenten" dieser BRD) ticken. Besonders Harald Lesch kann - sozusagen mentalitätsgeschichtlich - quasi als Bindeglied zwischen Hoimar und Jutta Ditfurth angesehen werden. Und gerade die blinden Flecken sind eloquent, insofern sie dank der Akribie, mit der Jutta recherchiert hat, viel seltener sind als bei unseren Medien üblich: Man erkennt sie leichter und spürt deutlicher, wie wesentlich sie sind.

Donnerstag, 20. April 2023

Harald Leschs "Wissenschafts"aktivismus ist des Schlechten zuviel

Dass Lesch ein Sektierer ist, wurde mir erst dann unmissverständlich und unübersehbar klar, als er einem wichtigtuerischen Großmaul wie Drotschmann eine Bühne bot. Er scheint selber aus diesem Fehler gelernt zu haben, denn in dieser Zeit, in der Friede Springer forderte, dass ihre Zeitungen Sprachrohre der Merkelpropaganda zu sein haben, ist es auch trendy, lieber Frauen vor die Karren der entscheidenden Zeitfragen zu spannen. Und die smarte, kumpelhafte Mai Thi ist rhetorisch sehr geschickt, verfügt über solides Wissen als Chemikerin und ist gleichzeitig philosophisch unterbelichtet genug, um nicht zwischen Wissenschaftlichkeit und Wissenschaftsgläubigkeit unterscheiden zu können. Einen idealeren Handlanger konnte Lesch nicht finden.

Die handeln alle in gutem Glauben und in guter Ansicht, auch Lesch selbst. Es sind Überzeugungstäter. Aber nicht jeder, der aus Überzeugung handelt, ist eben auch ein Sektierer.

Maischberger entlarvt Precht als Expertengläubigen

 

Arezzo

Nur eine Stadt unter ungezählten ähnlichen der Toskana...

 

 

Nur ein Beispiel dafür, wie armselig Rothenburg vergleichsweise ist. Und vor allem, was für eine Peinlichkeit das Stadtmanagement Rothenburgs und die Mentalität der Rothenburger vergleichsweise sind.


Selbst die schönsten Dinge an Deutschland werden noch zum unvermeidlichen Anlass, sich für sein Land zu schämen, weil man die Peinlichkeiten nicht ausblenden kann, wenn man sich seinen Sinn für Proportionen erhalten hat und in die Lage versetzt sieht, Vergleiche anzustellen.

Das glaube ich nicht

 

Es kann sich sehr wohl um ein tragisches Geschick handeln. Denn so allmächtig, wie es Erhards Behauptung voraussetzt, ist der Mensch beim besten Willen nicht.

Hervorragend

 Überblick am 20. April

Timo Rieg: spezielle Spiegelkritik, generelle Medienkritik und Suchbewegungen gegen Machtkonzentration in und Machtmissbrauch seitens der Medien


 Dieser bornierte, wichtigtuerische Menschenschlag ist ähnlich gefährlich wie die Islamisten

Die immer noch zu obrigkeitsgläubige Mentalität der Deutschen führt zu Fehlschlüssen: Man hat nichts gegen Überwachung, weil "man sich ja schließlich nichts vorzuwerfen hat". Einmal abgesehen von der vorauseilenden Überanpassung, mit der der deutsche Michel auf jede Schurigelung reagiert, sobald ihn seine Seitenlinie darauf aufmerksam macht, kommen diese "konservativen" Trantüten nie auf den Gedanken, dass man ihnen, obwohl "sie sich nichts zu Schulden kommen lassen" dennoch mit fadenscheinigen Begründungen und in böser Absicht etwas vorwerfen könnte, wodurch sie ins soziale Abseits geraten werden;, selbst jetzt nicht, wo ihnen klar geworden sein müsste, dass wir uns in einem linksradikalen Regime befinden, in dem Konservative nichts zu lachen und nichts mehr zu melden haben. 

Und dass in einem üblen Klima feigesten Mitläufertums, dass auch die Justiz erfasst hat und selbst eine einst wirklich konservative Partei wie die CSU mit sich gerissen hat.

Abgesehen davon müsste von vornherein klar sein, dass derjenige, der Überwachung des Bürgers herbeisehnt, implizit für eine Beweislastumkehr plädiert, in der nicht der Staat grundsätzlich verdächtig ist (was gesundem Menschenverstand entspräche und Voraussetzung einer freiheitlichen Grundordnung ist), sondern der Bürger.


"Die Mehrheit als Sekte" lautete ein keineswegs abwegiger Essay von Peter Brückner im "Kursbuch"; im Jahr 1978, wenn ich mich recht erinnere. Mehr als damals muss heute die Mehrheit unter diesem Aspekt untersucht werden. Es geht längst nicht nur um Massenpsychologie, sondern um einen außer Rand und Band geratenen Glaubenstrieb.

Mittwoch, 19. April 2023

Vor 50 Jahren

sah man gerne einmal im Monat den "Tatort" (besonders, wenn Drehbuch und Regie von Wolfgang Menge waren).

Mir fiel damals schon auf, dass die Drehbücher geschrieben wurden, um das deutsche Fernsehpublikum zu erziehen! Dasselbe galt auch für die Krimis ("Der Kommissar", "Der Alte", "Derrick") des einstigen SS-Propagandisten Herbert Reinecker. Ich wies einmal meine Deutschlehrerin darauf hin, dass die Rolle, die im 18. und 19. Jahrhundert die Lehrdichtung Lessings, Schillers, Goethes... bis Wilhelm Buschs hatte, heute die Krimis übernommen hätten, die den Deutschen beibrächten 1. dass auch Gesetzesbrecher ein Anrecht auf Verteidigung durch einen Rechtsanwalt haben, weil die Unschuldsvermutung eine der Säulen des Rechtstaats ist und 2. dass Kriminalität auch gesellschaftliche Ursachen haben kann. Dafür lachte mich das strohdumme Weib aus. Die wollte einfach nicht einsehen, dass Fernsehdrehbücher eine Sparte der Literatur sind. Mich beschäftigte damals immer nur die Frage, inwieweit die volkserzieherische Funktion, die das Fernsehen sich eindeutig anmaßte, berechtigt war oder nicht (erstens in ethischer Hinsichtund zweitens auf Grund welcher Gesetzesgrundlage). Dass der Beruf des Rechtsanwalts eine ehrenwerte Tätigkeit beinhaltet, galt damals keineswegs als selbstverständlich, und ich begrüßte daher durchaus, dass diese Tatsache den Zuschauern mit jedem Krimi Reineckers und der Tatortautoren unter die Nase gerieben wurde. Andererseits ging mir zu weit, was Wolfgang Menge sich ausdachte, als er sich die SPD-Propaganda von Ein Herz und eine Seele ausdachte. In meinen Augen hatte "Ekel Alfred" eben manchmal durchaus recht. Aber seine Ansichten wurden systematisch lächerlich gemacht, auch wenn er völlig recht hatte.

Jedenfalls konnte die Serie "Tatort" die vor 50 Jahren nur einmal pro Monat gesendet wurde und mit der Zeit immer häufiger wurde, lange Jahre lang als gelungene (und seltene) Kombination aus Breitenwirkung und einem Minimum an Qualität gelten.

Aber diese Zeit ist seit Jahren vorbei. Nur Thiele und Börne sind manchmal noch ein bisschen amüsant. Den Rest kann man nur noch aus soziologischer Neugier ansehen, weil diese deutsche Kultserie, deren Folgen immer schauderhafter werden, die selbstreferentielle Befindlichkeit und das schräge Weltbild unserer Medienschaffenden, dieser abstoßenden, selbstgefälligen "Promi"-Kaste, sehr gut abbildet. Deutschland als Tatort. Nomen est omen und im Land des spasmodischen Katharsisspektakels ein Treppenwitz der irren Phantasien eines Menschenschlags, der von seinen Vergangenheitsbewältigungsanstrengungen überwältigt wurde und dabei immer verlogener wurde. Für "Polizeiruf 110" gilt dasselbe. Und ich möchte darauf hinweisen, dass die Deutschen besessen sind von Krimis. Die schiere Anzahl der Krimiserien hat in Deutschland etwas Pathologisches und pathologisch ist die Fixierung auf Mord, pathologisch auch die ewiggleiche, stupide Handlungsstruktur, die im Verlauf der Jahrzehnteals einzige Variante den Trend erfuhr, en passent die kulturelle Zerrüttung der deutschen Lebenswelt zu dokumentieren. Kommissare mit Magengeschwür im Gesicht oder zumindestmit Grimm. Und wir ziehen uns zusätzlich noch die grässlichen Skandinavienkrimis rein, die die einzigen sind, die inhaltlich noch abstoßender und kranker sind als unsere.

Als nach der Wiedervereinigung endlich wieder ein Interesse für deutsche Landstriche, erst im Osten, dann auch im Westen erwachte, entstanden die Heimatkrimis. Dieselben Leute, die über Heimatfilme die Nase rümpften, dachten sich diese albernen Heimatkrimis aus, durch die man jetzt aus dem Sessel deutsche Landschaften betrachten kann. Aber damit nicht genug, wurden Istanbul-, Venedig-, Kroatien-, Bozen- und was sonst noch für Krimis erfunden, einer weltfremder als der andere, und alle gaukeln dem Publikum vor, die Mentalität anderer Länder sei identisch mit der deutschen und nur ein paar zweitrangige Unterschiede seien eben auf andere "sozioökonomische" Voraussetzungen zurückzuführen. So weltfremd, dies zu glauben, sind einzig und allein die Deutschen. Deutschland macht sich lächerlich mit seiner Pseudoweltoffenheit und diesen erbärmlichen Krimis, in denen meist deutsche Schauspieler einerseits versuchen einen lächerlich exotischen Lokalkolorit zu verkörpern und andererseits wie Deutsche in Mallorca so tun, als lebten sie im One World Vierten Reich, wo all die, die im Alltag lieber ein halber Amerikaner als ein ganzer Deutscher sind, sich wenigstens als TV-Zuschauer "ganz deutsch" fühlen können, wie bei Paella oder Schweinshaxe zu Vino tinto auf der Finca. Es ist eine pathologische Fernsehkultur. Seit Berlusconi auf merkwürdige Weise der EU zuliebe seines Amtes enthoben wurde und erst Mario Monti, dann Matteo Renzi von Medusa Merkels giftigem Busen gesäugt wurden, tauchten die irrsinnigen deutschen TV-Produktionen auch in Italien auf. Dadurch werden wir uns auf Dauer lächerlich und verhasst machen. Die Verlogenheit des deutschen ÖRR ist unerträglich geworden. Offenbar profitieren die Privatsender von dieser komatösen Situation, denn die sind kein bisschen besser (mit einer einzigen Ausnahme: ServusTV, aber da handelt es sichum Austria Felix).


Der Gipfel verlogener Frechheit gegenüber dem deutschen Fernsehpublikum entfaltete sich als Zweiteiler während des Osterfestes.

Michael Werner hat dazu alles gesagt, was gesagt werden muss:

Zu Ostern machte uns die ARD in ihrer unendlichen Güte und Weisheit von unseren Zwangsgebühren ein „Geschenk“ der besonderen Güteklasse: Einen Tatort-Zweiteiler. Dieses Machwerk hat in den sozialen Medien einen enormen Shitstorm ausgelöst, daher wollen wir es mal einer näheren Betrachtung unterziehen.

Ich bin ein Fan von Fernsehkrimis und gucke auch regelmäßig den Tatort, seit vielen Jahren aber zunehmend als Studienobjekt zu einem meiner Lieblingsthemen: Propaganda. Und der Tatort war streng genommen immer schon von linker Ideologie durchtränkte Propaganda. Das erkennt man gleichermaßen einfach wie zuverlässig daran, wer Opfer, und vor allem, wer Täter ist.

Nach einer Erhebung der „Süddeutschen Zeitung“ mit Stand vom 27. März 2018 über die Täter in allen bis dato ausgestrahlten Tatort-Folgen stellte die Gruppierung „Unternehmer und Manager“ mit 109 den Spitzenreiter. Und die morden natürlich alle nur aus Habgier. Selbst in den Folgen, wo der Unternehmer oder Manager nicht höchstselbst der Mörder war, dann war er zumindest Auftraggeber oder Anlass dahingehend, dass er jemand anderen dazu getrieben hat, irgendwen dahinzumeucheln, indem er zum Beispiel durch seine Herzlosigkeit den eigenen Sohn oder die Ehefrau zur Tat getrieben hat. Es gab auch Folgen, in denen ein Unternehmer das Mordopfer war, doch wurde dabei stets suggeriert, dass er es irgendwie auch verdient hatte. Ich habe jedenfalls noch keinen einzigen Tatort gesehen, in dem ein Unternehmer als Sympathieträger dargestellt wurde.

Schaut man sich mal in deutschen Gefängnissen um, so trifft man dort eher selten auf Unternehmer. Und wenn doch, dann sitzen sie nicht wegen Mordes ein, sondern wegen Steuerhinterziehung. Die Klientel hingegen, die in Gefängnissen am häufigsten zu finden ist, in Berlin sogar bis zu 90 Prozent, erlebt man im Tatort niemals als Täter. Aus Gründen.

Nun erwartet niemand, dass ein Fernsehkrimi ein originalgetreues Abbild der Realität vermittelt. So spannend ist die tägliche Polizeiarbeit nun auch wieder nicht. Man braucht spektakuläre, ungewöhnliche und verworrene Geschichten. Eine reale Bluttat hat diese selten zu bieten. Auch bei „Derrick“ und „Columbo“ stammten die Täter durchweg aus gehobenen Kreisen, jedoch eben nicht aus so offensichtlich antikapitalistischen Motiven wie im Tatort, sondern vielmehr, um statt stumpfer Haudrauf-Morde intelligent verwobene, komplexe Fälle zu konstruieren, die dem Ermittler einiges abverlangten und den Zuschauer entsprechend fesselten.

Der großartige Vince Ebert sagte einmal, dass er beim Tatort den Eindruck habe, die Drehbuchschreiber wollten nachträglich noch ihre früheren Sozialkundelehrer beeindrucken. Neuerdings wirkt es jedoch zunehmend so, als wollten sie der Regierung bis zum Anschlag ins Rektum kriechen, indem sie ihr Narrativ verbreiten, um auch weiterhin ihr warmes Plätzchen an der Staatstitte zu sichern.

Für alle, die so schlau waren, sich die Ostertage nicht mit diesem Machwerk verhunzen zu lassen, ein kleines Best-Of der drei zwangsgebührenfinanzierten Märchenstunden:

Nach dem Serientod der ersten jüdischstämmigen TV-Kommissarin Nina Rubin, gespielt von Meret Becker, soll der Oster-Zweiteiler eine neue Ermittlerin im Berliner Tatort einführen: Susanne Bonard, eine ehemalige LKA-Größe, die inzwischen an der Polizeiakademie lehrt, gespielt von Corinna Harfouch, die so mit zarten 68 Lenzen in einen Job einsteigt, in dem man in diesem Alter bereits seit sieben Jahren pensioniert ist. Sie ist natürlich stramm links und war gerade dabei, einen Kollegen an der Polizeiakademie anzuschwärzen, weil dieser bei einer Verhör-Simulation zugelassen hatte, dass ein Polizeischüler auf einen Migranten einschlug und diesen rassistisch beleidigte. Verheiratet ist Frau Bonard mit einem Richter, der rein zufällig islamischen Migrationshintergrund hat. In einer Rückblende erleben wir, wie beide durch den Hörsaal gingen und sich dabei von einer „rechten“ Polizeischülerin einen „rassistischen“ Witz anhören mussten, der sich dummerweise weitgehend mit der aktuellen Kriminalitätsstatistik deckt. Im Film arbeitet der ehrenwerte Herr Richter gerade an einem gar schäbigen Fall.

Dieser wird optisch kurz dargestellt: Drei Neonazis wie aus dem Bilderbuch, die wirkten, als hätte man sie mit einer Zeitmaschine aus den 90ern herbeigebeamt, flanierten auf dem Gerichtsflur bedrohlich an einem jungen Zigeuner vorbei, der mutterseelenallein in einem Rollstuhl saß, in den die am ganzen Körper mit Runen tätowierten Springerstiefel-Stiernacken-Glatzen ihn offensichtlich geprügelt hatten. Also etwas, das so in der Realität noch nie passiert ist. Denn wäre es passiert, dann säße das bedauernswerte Opfer sicher nicht ganz alleine da, sondern sein gesamter Clan hätte das Gericht belagert und die Sache mit den drei Rittern des Hakenkreuzes wahrscheinlich längst schon auf dem kleinen Dienstweg geklärt. In den Rollstuhl geprügelte Opfer von Gewaltkriminalität sind in aller Regel Biodeutsche, ihre Peiniger hingegen eher selten. Später hört man den feinen Herrn Richter dann mit dem Staatsanwalt darüber feixen, dass man es den dreien in der Verhandlung so richtig geben würde. Im wahren Leben also die denkbar schönste Vorlage für einen Befangenheitsantrag.

In dem Stil geht es drei Stunden lang weiter: „Rechte Netzwerke“ bei der Polizei, wobei man „rechts“ schon daran erkennt, dass in internen Chats das Gendern verhöhnt wird. Diese „rechten Netzwerke“ werden großzügig mit modernsten Kriegswaffen und Scharfschützengewehren beliefert. Finanziert wird das alles von einem „rechten“, stinkreichen Berliner Bauunternehmer, der (die Rollator-Reichsbürger lassen grüßen) für den „Tag X“ einen Staatsstreich vorbereitet. Ja, Bauunternehmer – so ein Zufall! Da fällt es doch gleich viel leichter, nach Enteignung zu plärren!

So ziemlich jeder Polizist, der in diesem Schundstreifen auftritt, ist in irgendeiner Form in die „rechte Verschwörung“ verwickelt oder zumindest ein deutlich erkennbarer Klemmnazi.

Der „Gute“ ist ein Flüchtling, der zwar erst kurz in Deutschland ist, aber hart und fleißig arbeitet und unsere schöne Sprache schon gut genug beherrscht, um in feinstem Amtsdeutsch verhört zu werden, alles zu verstehen und leicht gebrochen zu antworten. Dabei liefert er als Mordzeuge den entscheidenden Tipp.

Dann haben wir noch „Racial Profiling“, einen designierten Verfassungsrichter als Opfer eines „rechten“ Anschlags, Ausbeutung von Flüchtlingen am Bau und einen Kommissariats-Assistenten mit islamischem Migrationshintergrund im Rollstuhl. Bei letzterem muss man den RBB ausnahmsweise mal loben wegen einer seltenen Kosteneinsparung, da man für „Migrant“ und „Behinderter“ auch locker zwei Rollen besetzen hätte können.

Nur an einer Stelle war man versehentlich ehrlich: Die Protagonistin, die sich sonst stets als perfekter Gutmensch präsentierte, bekam spät am Abend einen Anruf von einer ehemaligen Polizeischülerin, die sie um Hilfe anflehte, weil sie etwas aufgedeckt hatte und in akuter Gefahr sei. Die feine Frau Bonard wollte aber lieber ihre Ruhe haben und würgte das Gespräch ab, statt zu helfen. Am nächsten Tag war die Anruferin tot – ermordet von einem „Rechten“. An dieser Stelle hat man – sicher ungewollt – den typischen Gutmenschen perfekt charakterisiert: Allen ständig vorschreiben, wie sie sich zu verhalten haben, und vermeintlich gute Taten auf Kosten anderer vollbringen – sobald sie jedoch selbst etwas tun oder gar opfern sollen, und seien es nur ein paar Minuten ihres kostbaren Feierabends, ist schlagartig Schluss mit Gutsein.

Der gesamte Plot ist eine Aneinanderreihung billigster linker Klischees und „Talking Points“, da wurde quasi das volle Programm akribisch abgearbeitet. Zum perfekten Glück fehlten nur noch eine Transe und eine Schwuchtel.

Alles in allem betrachtet, hatte man bei diesem Zweiteiler den Eindruck, als wolle man die Richtigkeit grundlegender Theorien der Quantenphysik belegen. Zumindest wirkte er durchgehend so, als würde er durch ein Wurmloch direkt aus einem Paralleluniversum gesendet. Aber die meinten das bitterernst, und es ist zu befürchten, dass so mancher Beteiligter sich noch nicht einmal vollumfänglich darüber im Klaren war, an einer totalen Umkehrung der Realität mitgewirkt zu haben, die vermuten lässt, dass das Drehbuch von Nancy Faeser persönlich stammt.

Wie abgehoben diese Gebührenschmarotzer in ihrem öffentlich-rechtlichen Elfenbeinturm tatsächlich sind, erkannte man am besten am Titel der Doppelfolge, und diesen Hammer-Gag habe ich mir bewusst bis zum Schluss aufgespart: „Nichts als die Wahrheit“.   Michael Werner


Feministische Außenpolitik


 

Weiße Folter

 

Herr, bewahre uns und Remark vor Finsternis und Wichtigtuern



Sie haben Angst vor Neuwahlen

 

Kann man sich noch auf unser Rechtssystem verlassen? 


Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass die Deutschen wirklich demokratiefähig sind. Ich habe immer wieder den Eindruck, je mehr Demokratie in Deutschland gewagt wird, desto schlimmer wird es. Die Schweizer können Demokratie! Sogar die Italiener kriegen sie irgendwie hin. Aber in Deutschland funktionierte bisher nur die Oekonomie. Und genau damit wollen die pseudodemokratischen Spinner gerade Schluss machen. Golo Mann hatte schon 1990 ein mulmiges Gefühl. "Sie werden wieder Unsinn machen", schrieb er in sein Tagebuch.

10 Minuten Standing Ovation für Merkel! Diese weltfremde Trance in einer Zeit der demographischen Notlage, davon werden wir uns wohl nie mehr erholen. Von Hitler konnten wir uns erholen, von Merkel möglicherweise nicht. Zerstörte Städte haben wir wieder aufgebaut, aber die Breschen, die Merkel durch ihre Immigrationspolitik in das deutsche Volk selbst gerissen hat bzw. die durch die Folgen von Merkels Entscheidungen in den kommenden Jahren gerissen werden, diese Breschen werden wir nicht mehr füllen können.


"Bleib Gesund!" ist das neue "Heil Hitler"

Hier haben wir die luzideste, ehrlichste und somit mutigste Analyse des Gesundheitswesens, die in den letzten 50 Jahren in Europa öffentlich gemacht wurde.

Ohne Männer wie Paul Brandenburg und Gunter Frank wird Deutschland an Feigheit zugrunde gehen.


Dienstag, 18. April 2023

First Göre

Liebe Sawsan, die JUNGE FREIHEIT bat mich, Ihr Buch „Laut“ zu rezensieren, und ich hatte nach der Lektüre das Gefühl, ich müsse mich direkt an Sie wenden und nicht so ein kaltes, feindseliges Ding wie eine Rezension zwischen uns schieben, so „boom“, wie sie gelegentlich in dem Ding schreiben. Sie streuen auch gerne sogenannte Jugendsprache ein, Sie schreiben von „call“ oder „communities“, als ob H&M eine neue Kollektion an woke Teenager verhökern wolle, was in ihrem Fall, mittlerweile Mutter eines Kindes, albern wirkt.

Nein, ich möchte „in einen Dialog mit Ihnen treten“, auch weil ich glaube, daß Sie sich mit den falschen Leuten, ja mit falschen Freunden umgeben, ich nenne nur diesen von Ihnen öfter zitierten Sascha Lobo, diese Irokesenbürste, die ja ebenfalls aus der Werbung kommt, die allen das erzählt, was sie hören wollen, auch und besonders Ihnen.

Zunächst ist mir die Feststellung wichtig: Ich hasse Sie nicht. Denn ich lese, auf dem Rücken ihres Buches „Laut“, daß für Sie „kaum ein Tag ohne Hetze und Haß“ vergeht.

Ich verabscheue Haß. Hetze erst recht. Ehrlich. Auch für mich übrigens vergeht kaum ein Tag ohne Haß und Hetze, weshalb ich mich Ihnen erst mal verbunden fühle.

Das Kuriose ist nur, daß die Leute, die mir Mails schreiben oder twittern, daß sie mir den Tod wünschen, oder daß ich am besten abgetrieben worden wäre, oder daß ich mal ordentlich von einem Kerl durchgefi…t gehöre, sämtlich von Leuten stammen, die politisch eher zu Ihrem Umfeld gehören, also den Jusos oder der Antifa. Weil sie den mir unterstellten Haß so sehr hassen. Das kann bis zum Mord gehen.

Die Hamburger Indymusikgruppe „Egotronic“, Inspiration für die wegen Mordverdachts gesuchte Clara Judith Wittkugel der neuen grünen RAF, ließ in einem ihrer Musikvideos sogar eine Killerin („Lady Death“) auf mich los, die mich auf einer (nachgestellten) Geburtstagsparty ins Visier nahm, um meine Frau und mich dann abzuballern.

Allerdings ist mir einiges unverständlich geblieben bei der Lektüre ihres Buches, vielleicht können Sie mir helfen. Gleich vorne schreiben Sie: „Daß die Haßrede in sozialen Medien kein Spartenthema mehr ist, wurde mit dem Mord an Walter Lübcke klar. Spätestens seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk, den reichsten Mann der Welt, Ende Oktober 2022 kommt man nicht mehr daran vorbei“.

Liebe Sawsan, ich für meinen Teil komme nicht an dieser inkohärent dahingeschmierten und schlampig formulierten Katastrophe vorbei, und ich weiß nicht, ob jemand und wer diesen – Pardon – selbstgerechten woken Görenkäse gegengelesen hat, aber der Mord an Walter Lübcke konnte ja schon rein zeitlich nichts mit der Twitterübernahme durch Musk zu tun haben. Die kam erst sehr viel später.

Und ob ausgerechnet das zuvor sehr eingehegte Twitter den rechtsradikalen Killer zu seinem Verbrechen animierte, ist sehr zweifelhaft – der Kasseler Regierungspräsident hatte durch seine Äußerung, nämlich, daß Kritiker der merkelschen Immigrationspolitik doch besser das Land verlassen sollten, auch ohne Twitter nicht wenige verstört.

Aber immerhin holen Sie sich in einem „Call“ mit Sascha Lobo einen Beschützermann an die Seite. Der nannte „den Mord an Lübcke ‚einen katastrophalen Beleg‘ dafür, daß Haß aus dem Netz sehr leicht ins reale Leben reinschwappt“, auch wenn er Sie dahingehend korrigiert, daß der Mörder Lübckes Äußerung live erlebt hat und nicht übers Netz. Es schwappt einfach rein.

Liebe Sawsan, mir kommt der Verdacht, daß Ihnen mit diesem Buch jemand einen ganz üblen Streich gespielt hat. Und vielleicht war dieser jemand Ihre Eitelkeit als First Göre, denn Sie sind sehr um Ranschmeißen bemüht. Ja, alle wissen, daß Sie das elfte von zwölf Kinder eines Libanesen sind, dessen Asylstatus dreimal abgelehnt wurde.

Von ihm sagten Sie mal, daß er nach 40 Jahren in Deutschland immer noch kein Deutsch könne, aber besser integriert sei „als so mancher AfD-Wähler“, was selbstverständlich alle hören wollen, und dann schildern Sie – mit einem erhobenen Mittelfinger gegen das rechte „Pack“ – ihren kometenhaften Aufstieg ins linke Establishment. Eben Laut.

Gleich im ersten Kapitel schreiben Sie von der leidlich bekannte Ersthetze, deren Opfer Sie wurden, als Sie die öffentliche Bühne betraten. Das war, als Ihnen in der deutsch-indischen Gesellschaft durch den Gastgeber entgegengerufen, nein -geschleudert wurde: „Ich hatte keine so junge Frau erwartet. Und dann sind Sie auch noch so schön“.

„Wie bitte?“ schreiben Sie. „Bedeutet meine wie auch immer geartete Schönheit, daß ich nicht als seriöse Vertreterin meines Bundeslands erkannt werde? Haben Politikerinnen automatisch unattraktiv zu sein?“ Da, liebe Sawsan, treffen Sie bei mir den Punkt. Wie kann man so primitiv vom Äußeren auf das Innere schließen.

Auch ich habe es gründlich satt, ständig als „gutaussehender Adonis“ oder „schön“ oder „mordsattraktiv“ apostrophiert zu werden, oder eben auch, ja eigentlich viel öfter, als „alter weißer Mann“, aber wie auch immer: ich bin voll bei Ihnen, es ist nicht schön auf sein Äußeres reduziert zu werden, beziehungsweise auf meine wie auch immer geartete Schönheit.

Sodann mit Kapitel zwei der nächste Anlass zu Haß und Hetze: „Rolexgate“. Sie nennen das im Untertitel beim Namen: „Klassismus: gegen sozialen Aufstieg“. Klassismus ist ein Begriff aus dem Bereich der Identitätspolitik, aus der Wunderwelt des Wokismus, der ein Fußbad im guten alten Marxismus nahm. Er bedeutet „Diskriminierung und Unterdrückung von Menschen aufgrund ihres vermuteten oder wirklichen sozialen Status.“ Also in Ihrem Fall, liebe Sawsan, so eine Art Verächtlichmachung der Reichen. Oder zumindest der sozialen Aufsteiger.

Das ist absolutes Neuland für mich, gerade als einstiger Sozialist und Maoist, der ich gewohnt war, die herrschende Klasse und die Geldsäcke auf das Übelste zu beschimpfen. Das war nicht richtig, das sehe ich jetzt ein. Die da oben haben auch ihre Probleme. In Ihrem Fall eine Rolex.

Denn da war dieser Twitter-User, der das Foto gepostet hat, und zwar kurz nachdem der damals noch regierende Bürgermeister Michael Müller Sie mit dem ausgesprochenen Gaga-Job einer „Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Bevollmächtigten des Landes Berlin beim Bund“ für was auch immer belohnt hatte.

Doch dem Twitter-User „ging es gar nicht um meinen Gesichtsausdruck oder etwa meine damalige Position“, sondern er stellte eine Anzeige von Rolex daneben, der Sie entnahmen, daß ihr Chronometer eine „Datejust 36“ war und 7.300 Euro kostet. Subtext: Das geht bei einer Arbeitervertreterin gar nicht!

Der Shitstorm war unmenschlich. „Ich ging ins Bad und stellte die Dusche an. Während das Wasser auf meine Haut prasselte, hallten die Worte in meinem Kopf wieder: Otto Normalverbraucher? Nie was richtig gearbeitet? Protz?“

Auch ich stelle mich nach Beleidigungen (als „Nazi“) erst einmal nackt unter die Dusche, um meine Haut mit Salbei und Lavendel und güldenem Balsam zu pflegen – und ich schreibe das jetzt nicht, um die schmutzige Fantasie meiner JF-Leser und unvermeidlichen Fans zu erregen, sondern um mich zu fragen: Was würde der Otto Normalverbraucher jetzt tun? Würde er die Rolex ablegen?

„Als Kind war ich froh“, fahren Sie fort, „wenn ich überhaupt etwas besaß. Meine jüngere Schwester erzählte mir neulich, daß ich nur zu gern eine abgelegte Levi’s 501 von meinem Bruder anzog.“

Schauen Sie, liebe Sawsan, in meiner Jugend hätte ich mit der Jeans-Kaliberbezeichnung 501 gar nichts anfangen können. Ich war der vierte von fünf Brüdern und trug auf, was von oben runterkam. Die schönen, aber uniformen Pullover hatte meine Mutter nachts auf ihrer Strickmaschine erschuftet. Großvater war Schneider aus Schlesien, und oft hieß es dort, wie mir erzählt wurde, „Kinder betet, Vater schneidet zu“. Ein falscher Schnitt ins teure Tuch wäre das Verhängnis gewesen. Es wurde viel gebetet bei uns.

Ich weiß also genau, was Sie durchzumachen hatten. Sie haben sich offenbar durch Wolken aus Haß und Hetze hindurch – die mir allerdings auch nach der Hälfte der Lektüre-Strecke in all den parfümierten Eigenreklamewolken – einen gut dotierten Posten in der linksgrünen Bürokratie ergattert, wobei Ihnen sicher der doppelte Opferstatus als Immigrantenkind und als Frau von „wie auch immer gearteter Schönheit“ zum Vorteil geriet.

Aber liebe Sawsan, müssen Sie sich denn dafür gleich über 240 Seiten hinweg selber applaudieren und sich auf die Schulter küssen? Jawoll, dann doch wiederum: ja, denn jenes Kapitel 6 „Unter Generalverdacht“ mußte geschrieben werden, um die Augen zu öffnen für die Verblendungen und Verdrängungen einer selbstsüchtigen muslimischen Betriebsnudel, und zwar in Nahaufnahme. Denn da schreiben Sie über den Islam.

Zunächst ist verwirrend, daß hier nur von Musliminnen die Rede ist. Sicher, sie sind durch Doppelpunkt gendergerecht markiert, nämlich als „Muslim:innen“, aber wenn 44,1 Prozent der Deutschen jenen „Muslim:innen“ jede Zuwanderung verbieten wollen, dann meinen sie solche, die Feuerlöscher auf Rettungsautos schmeißen und zu Silvester den Bürgerkrieg aus ihrer Heimat nachstellen, also die Muckibudenbärte vor dem Doppelpunkt, und nicht die bedauernswerten stillen, weiblichen Wesen einer frauenverachtenden Religion, die hinter dem Doppelpunkt als „Muslim:innen“ auftauchen.

Alles in einen Topf also, das macht sich optisch besser und in dem schmurgelt die deutsche Hetze. Sie beklagen, daß ein muslimischer Friedhof in der Silvesternacht in Iserlohn 2022 geschändet wurde. „Vielen Medien sind solche Verbrechen nur eine kleine Randnotiz wert. Mich bringt das zur Verzweiflung“. Nach diesem Vorfall twitterten Sie: „Wieso wird es hingenommen, daß Muslime immer wieder Zielscheibe von Haß, Hetze und Gewalt sind?“

Die „Muslim:in“, also den Genderdoppelpunkt, haben Sie sich hier geschenkt, das hätte dann doch zu albern ausgesehen, besonders angesichts der Tatsache, daß der Koran eheliche Gewalt gegen die Frau, also die eventuell widerspenstige Muslimin, ausdrücklich empfiehlt. Aber, liebe Sawsan, daß Muslime immer wieder Zielscheibe von Haß, Hetze und Gewalt seien, statt vielmehr als Urheber dieser Verwüstungen identifiziert zu werden, kann wohl nur einer von der eigenen Bedeutung als „Staatssekretärin für bürgerschaftliches Engagement“ völlig benebelten SPD-Birne entgehen.

Irgendwo in dieses Dauergeschwafel hinein verirrt sich der Satz „Natürlich gibt es auch Kritikpunkte.“ Sie, Sawsan, setzen sich dafür ein, daß die „muslimischen Communities“ sich „mit eigenen Fehlentwicklungen im Umgang mit Themen wie weibliche Selbstbestimmung oder Antisemitismus auseinandersetzen“. Also Sozialarbeit gegen Judenhasser. Aber ganz prima wäre doch erst mal Entwaffnung. Also die schweren Wummen, aber auch die Messer ablegen. Und dann kann man doch immer noch reden über die türkisgespritzten Ferraris.

Der jüngste verheerende Bericht über Gewaltkriminalität in Deutschland, von einer reichlich wurschtigen Innenministerin Faeser vorgetragen, verzeichnet einen Anstieg von 26,8 Prozent der Raubdelikte. Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen stiegen um 20,1 Prozent, schwere Körperverletzungen um 18,2 Prozent. In Zahlen: 12 000 Vergewaltigungen, 8160 Messerangriffe. Laut Statistik überproportional verübt von Immigranten aus islamischen Ländern, von sogenannten Asylsuchenden. Wie sagten Sie? „Natürlich gibt es auch Kritikpunkte.“

Kommen wir zu einem weiteren Ihrer vielen feministischen Kategorienfehler, nämlich der angeblichen Behauptung über „unqualifizierte Frauen“, also Parteifreundinnen wie Katarina Barley oder Malu Dreyer, denen trotz ihrer abgeschlossenen Studienjahre „regelmäßig die Befähigung abgesprochen wird, politisch tätig sein zu können“. Nun gut, über Dr. Franziska Giffey schweigen Sie.

Doch dann schmuggeln Sie Annelena Baerbock in die Liste. Aber gerade sie, unsere dyslexische 360-Grad-Außenministerin, genießt doch ganz besonders den Welpenschutz durch unsere Mainstream-Presse, weil sie so frisch und unbekümmert „feministische Außenpolitik“ betreibt. Jetzt im Ernst: Niemand in der staatstragenden Presse oder von den öffentlich-rechtlichen „Sykophant:innen“ spricht ihr noch die Befähigung ab, „politisch tätig zu sein“, weil sie eine Frau ist.

Und längst wirft ihr keiner mehr vor, daß sie den knapp einjährigen Lehrgang an der LSE im „Völkerrecht“ zu einem akademischen Grad aufgepimpt hat, von erfundenen Büroleitertätigkeiten und Buchplagiaten zu schweigen. Nein, die Kritik an ihr hat weder mit Baerbocks Eigenschaft als, Pardon, Frau zu tun, noch mit ihrem Mangel an Bildung, wenn sie etwa von „Kobolden“ und dem „Netz als Speicher“ drauflosplappert und von Gegenden „die Hunderttausende Kilometer weit weg sind“, um die sie sich auch kümmern will.

Selbst der scharfzüngige Henryk Broder hat sich auf „Welt-TV“ bei ihr dafür entschuldigt, Baerbock kritisiert zu haben, denn sie habe mit ihrem kriegerischen Engagement für die Ukraine bewiesen, daß sie „ein großes Herz“ habe, weil sie „den Russen die Beine weghauen“ möchte, daß sie „nie wieder aufstehen können“.

Implizit hat er sich für mich entschuldigt, denn ich durfte mir auf seiner Seite ein komplett verblödetes Tagebuch der während ihres „Kanzler:Innenwahlkampfes“ auf sämtlichen Magazintiteln gehypten Trampolinspringerin und Hochstaplerin aus den Fingern saugen.

Erlassen Sie mir den Rest der Lektüre ihrer wehleidigen Werbeschrift in eigener Sache. Da ich gerade Baerbock erwähnte – Ihr, liebe Sawsan, durch und durch görenhaftes Buch „Laut“ trägt den falschen Titel. Es hätte mit „Vorlaut“ den Nagel auf den Kopf getroffen. Nein, ich hasse Sie nicht, liebe Sawsan Chebli. Sie gehen mir nur unendlich auf den Senkel.   Matthias Matussek