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Dienstag, 18. April 2023

Reza Pahlavi

Times of Israel 

Tribune Juive


Ich mochte den Schah (trotz des Personals, das 1967 in Berlin mit Latten auf Demonstranten einschlug). Ich vergesse nie, wie er eines Nachmittags im ZDF sagte (ungefähr 1973), Erdöl sei eigentlich viel zu schade, um es zu verbrennen, es sei Ausgangsstoff für unzählig viele Syntheseprodukte wie Arzneimittel.

Khomeini hasste ich auf den ersten Blick. Leider gehöre ich zu einer génération maudite (es handelt sich um die der Deppen, die gerade in Berlin herrschen), und damals waren außer mir alle Jungs, die ein bisschen Salz im Kürbis hatten, links; dass durch diese Trendsetter der gesamte deutsche Mainstream eines Tages links werden könnte, hätte ich mir noch vor 20 Jahren nicht vorstellen können, obwohl damals der einstige Lektor des Wagenbach Verlags Thomas Schmid gerade Welt-Redakteur war (dank Döpfner). Jedenfalls traute ich meinen Ohren nicht, als alle meine linken Freunde von Khomeini schwärmten. 

Diese Wasserköpfe mit dem bisschen Salz in der Suppe waren von der Idee besoffen, endlich mal ein Volk bei der Revolution zu erleben, statt immer nur über Benno Ohnesorgs Ermordung jammern zu müssen. Es war bitter. Die jüdischen Freunde aus Frankfurt taten sich übrigens besonders hervor bei der Rechtfertigung dieser "glorreichen" Revolution (damals hörte ich von einem älteren Herrn, der, obwohl Jude mit ungarischen Wurzeln, die Nazizeit in Deutschland verbracht hatte, zum ersten Mal von Mossadegh). Und wenn man Einwände machte, wurde man schon damals angeschaut, als sage man zu Böhmermann, er sei bei der Familie Höcke zum Abendessen eingeladen. 

Peter Scholl-Latour begleitete Khomeini von Paris nach Teheran. Das spricht für Scholl-Latours wache Reflexe, aber ich habe es ihm übelgenommen, wie er sich rühmte, Khomeini dabei geholfen zu haben, die neue Verfassung durch den Zoll geschmuggelt zu haben. Naja, wenn ein großer Journalist mal nicht eitel ist, ist das Anlass zu Freude, aber erwarten kann man es eigentlich nicht. In der kommunistischen, immer gerne antiamerikanischen Toskana waren die huldigenden Sympathien für Khomeini erst recht übergeschnappt. Und in den Universitätsstädten wimmelte es von Studenten aus dem Iran, die jahrzehntelang ungehindert mit roter Farbe die Wände ehrwürdiger Gebäude mit Slogans auf persisch und arabisch beschmierten, in denen Vorlesungen gehalten wurden oder die als Mensa dienten. Damals war Italien so ähnlich wie Deutschland heute: linker Willkür ausgeliefert.

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