Stationen

Sonntag, 9. April 2023

Die Sprache des Blutes (und der Epigenetik)

Dass Blut und Boden nicht typisch Nazi ist, sondern eine in allen Ethnien (außer der deutschen, seit dem Urknall des Nichts von 1945) ganz selbstverständlich verwurzelte Befindlichkeit ist (die nur nicht überall mit derselben Unbefangenheit eingestanden wird), musste schon lange mal erörtert werden. Man kann solche Wurzeln bis zu einem gewissen Grad selbst in kleinräumigen Staaten miteinander verquicken, wie die Beispiele Schweiz und Israel zeigen, aber eben nur bis zu einem gewissen Grad.

In der Theorie hat Ulrike Guerot durchaus recht. Sie sagt genau dasselbe, was ich bis 2005 auch sagte. Ich sagte es aber nur deshalb, weil ich dachte, es gebe sehr viel mehr Menschen in Europa, die sich dieser Selbstverständlichkeiten bewusst sind. Und erst 2009 wurde mir klar, dass 1. nicht einmal in Deutschland genug Köpfe vorhanden sind, die wissen, wie es klappen könnte und 2. in Deutschland die völlig übergeschnappte Vorstellung vorherrschend ist, alle Menschen seien, unabhängig von ihrem kulturellen und biologischen Hintergrund vollkommen gleich in ihren Neigungen, Befindlichkeiten und Bestrebungen. Die Dummheit fliegt uns gerade in einem Maße um die Ohren, dass wir in Europa wohl nie mehr das hinkriegen werden, was die Inder hinkriegen, obwohl es dort viel mehr Traditionen und Sprachen gibt als in Europa. Die Luft ist einfach raus und die Verblödung zu weit fortgeschritten. Außerdem ist der Hass auf die Deutschland viel zu groß; der wuchs, weil deutsche Politiker sich viel zu lange alles gefallen ließen: wer immer ja sagt und sich nie in die Offensive gehend Respekt verschafft, erntet Verachtung. Wir sind ein Volk der Waschlappen. Mittlerweile waschen sich damit junge Heißsporne aus aller Herren Länder den Hintern. Es ist nicht verwunderlich, denn schon 1980 hausten im Auber Schloss Polen, die vorgaben, in Polen politisch verfolgt zu werden, aber problemlos in Polen Urlaub machten, wenn es ihnen in Franken langweilig wurde. Und die Deutschen lernten nie etwas, daraus, obwohl bereits in den 80er Jahren die Wand des Wartesaals am Ochsenfurter Bahnhof mit Schmähungen der Deutschen übersät waren: alle drei Zentimeter übelste Beschimpfungen, wie sie 30 Jahre später zu Claudia Roths Markenzeichen wurden. Davon erholen wir uns nicht mehr. Die Menschen haben zwar ein kurzes Gedächtnis und lassen sich viel einreden, wenn eine vitale Kraft das Mikrophon ergreift, aber bestimmte Dinge wirken lange nach, und vitale Kräfte gibt es in Deutschland nicht. Dazu sind wir "metapolitisch" zu verlottert.

Irgendwann zwischen 2011 und 2014 las ich in der Zeitschrift "Capital" einen Artikel von Ulrike Guérot und war entsetzt, wie man immer noch so weltfremd sein konnte, denn sie vertrat darin die Ansicht, es sei ausreichend, so wie Bismarck Deutschland durch eine Einheitswährung von Obersdorf bis Flensburg und der Maas bis an die Memel zu einem homogenen Wirtschaftsraum gemacht habe, auch den europäischen Kontinent zu einer Nation zu machen. Das war pure marxistische Dogmatik - "Das ökonomische Sein bestimmt das Bewusstsein" - ausgerechnet in der Zeitschrift "Capital". Gleichzeitig übersah Guérot (genau wie Vossgerau!!), dass durch ein intelligentes Mix aus privaten und öffentlichen europaweit mit demselben Programm für alle Staaten aufwartenden TV-Sendern tatsächlich eine europäische Nation hätte entstehen können, das hätte allerdings spätestens 2005 beginnen müssen!! Jetzt, wo die Milch verschüttet ist, sehe ich dafür keine Perspektive mehr; vielleicht greifen die Islamisten aber irgendwann auf diese Möglichkeit zurück, um eine Islamische Republik Eurabien zu gründen. 2005 wäre der Zeitpunkt gewesen, um "Hart aber fair" in sämtlichen europäischen Staaten (einschließlich Russlands, der Ukraine und Israel) in sämtlichen europäischen Sprachen zu senden und dabei freimütig wie in Italien zu sein und wirklich hart (ebenfalls wie in Italien) und wirklich fair (was durch den Pluralismus der Anbieter hätte gewährleistet werden müssen, wobei man viel von Berlusconi hätte lernen können). Um dies zu erreichen hätte dies wirklich harte, faire Programm jeden Monat im Rotationsverfahren von einem anderen europäischen Topjournalisten moderiert werden müssen, wobei sämtliche Länder der EU zum Zug hätten kommen müssen. Nur so hätten die Länder Europas einander endlich einmal kennenlernen können, nur so hätte ein Wir-Gefühl, ein Zusammengehörigkeitsgefühl und ein Bewusstsein für gemeinsame Wurzeln und gemeinsame Interessen in der Gegenwart entstehen können! Ja, es wäre zwangsläufig entstanden. Aber die Sprachbarrieren wurden bis heute aufrechterhalten. Nicht einmal die Journalistenkasten der einzelnen Länder sind bisher jemals in einen Dialog getreten, von den Politikern (die in Italien, wo es gesetzlich vorgeschrieben ist, auch der Opposition dieselbe Sendezeit einzuräumen wie der Regierung und illegal wäre, wie Anne Will mit der AfD umspringt) ganz zu schweigen. Und Frau Guérot hat nichts hinzugelernt, absolut nichts, genau wie Vossgerau. Den Schlüssel, die eigentliche Springwurz. die alle Türen öffnen würde, übersieht Guérot bis heute.

Dass heute, im Ghetto der deutschen Medienblase, ein "Tatort"-Zweiteiler, nachdem AKK, von der Leine und der kaltschnäuzige Waschlappen, der aus einer Rippe von Hitlers letztem Erstem Generalstabsoffizier geschnitzt wurde, die Bundeswehr nicht nur bis zur Putschunfähigkeit, sondern wohl auch bis zur Kampfunfähigkeit kastriert hatten, die Rollator-Verschwörung anlässlich der Ostertage zu einer Erlösungsliturgie hochstilisieren darf, bei der durch eine alte, weiße Frau und einen schwulen Kommissar Blondie und weiteren vermeintlichen Nazis in Polizei und Verfassungsschutz das Handwerk gelegt wird, um en passent Schießbudenfiguren wie Faeser, Scholz, Habeck und DKP-Schranzen wie Barbara Borchardt, die die wahre Gefahr für unsere Demokratie sind, heilig zu sprechen, ist das groteske Gegenteil dessen, wo wir hätten hingelangen können und müssen.

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