Schiffe und Meer, elegante weisse Uniform auf Auslandsreisen, hofiert als «Chief of German Navy», das war die Welt von Kay-Achim Schönbach. Dann redete er über Putin, Russland und die Ukraine, und plötzlich wurde es einsam um ihn.
Am Ende saß er allein an der Ostsee, den ranghöchsten Offizier der Bundeswehr am Telefon, und sagte in die Dunkelheit eines Januarabends: «Sie können der Verteidigungsministerin mitteilen, dass ich vom Amt des Marineinspekteurs zurücktrete.»
So beginnt ein Hunderttausende von Kilometern langer Artikel (der sich mehrmals um 360° dreht) der NZZ, die noch vor wenigen Jahren eine seriösere Zeitung als viele andere war und inzwischen auf Baerbockniveau gesunken ist.
Und so endet der nicht enden wollende Schwafelartikel:
Zwei Tage später sitzt Schönbach in Berlin der Verteidigungsministerin gegenüber. Er ist zwar schon zurückgetreten, will ihr seine Äußerungen in Delhi aber trotzdem noch erklären. «Sie hat mich nach ein paar Sätzen unterbrochen und erklärt, sie wisse, dass meine Aussagen von den Medien aus dem Zusammenhang gerissen worden seien», sagt er.
Lambrecht hat gegenüber der NZZ diese Äußerung nicht dementiert. Dabei hätte sie gar nichts zu Schönbach sagen müssen. Ein General oder Admiral in Deutschland kann jederzeit ohne Angabe von Gründen durch den Minister entlassen werden. Wollte sie also etwas Versöhnliches zum Abschied sagen, weil sie vielleicht ein schlechtes Gewissen hatte? War Schönbach, so wie er das Geschehen interpretiert, ein Bauernopfer der zögerlichen Ukraine-Politik, die Deutschland im Ausland immer weiter isolierte? Die Fragen müssen offenbleiben.
Eine Frage bekam Kay-Achim Schönbach dann aber zumindest doch noch
beantwortet. «Und warum gehe ich dann jetzt nach Hause?», habe er
Lambrecht gefragt. Sie habe erwidert, sie habe ihn nicht entlassen
wollen. Aber die Presse habe gewollt, dass sie das tue.
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