Meine Damen und Herren der jüngeren Jahrgänge, liebe nachwachsende Landsleute,
Sie sind die erste Generation seit dem Kriegsende in Deutschland, die mehrheitlich nicht den Lebensstandard ihrer Eltern erreichen wird. Mehr noch: Sie werden ihn deutlich unterschreiten. Ob Sie jemals eine Rente beziehen, steht in den Sternen, wie auch die Währung, in der Sie diese Rente beziehen werden – oder eben nicht. Ob das Land, in dem Sie geboren wurden, dann noch als Staat existiert, ist ebenfalls nicht sicher.
Man wird Ihnen offiziell das Angebot machen, in all dem einen Fortschritt zu sehen. Ihr Verzicht auf Konsum oder Reisen oder ein eigenes Auto, wird man Ihnen sagen, sei gut für das Klima. Dass Sie weniger besitzen als Ihre Eltern, sei sozial gerecht, denn dafür bekämen nun andere mehr. Eine merkwürdige Allianz aus Reichen und Linken bietet Ihnen an, sich wenigstens gut zu fühlen, wenn es Ihnen schlechter geht. Das Weltwirtschaftsforum – also Millionäre, die regelmäßig mit ihren Privatjets nach Davos fliegen – unterbreitet Ihnen sogar den Vorschlag, vollkommen auf Privateigentum zu verzichten, um das Klima zu retten und die Gesellschaft gerechter zu machen.
Ich zitiere aus einem Text des Weltwirtschaftsforums, damit Sie ahnen, was diese äußerst einflussreichen Leute mit Ihnen vorhaben:
„Willkommen im Jahr 2030. Willkommen in meiner Stadt – oder sollte ich sagen ‚in unserer Stadt’. Ich besitze nichts. Ich besitze kein Auto. Ich besitze kein Haus. Ich besitze keine Geräte oder Kleidung. Es mag Ihnen seltsam erscheinen, aber es macht für uns in dieser Stadt vollkommen Sinn. Alles, was Sie als Produkt angesehen haben, ist jetzt zu einer Dienstleistung geworden. Wir haben Zugang zu Transportmitteln, Unterkünften, Essen und allem, was wir in unserem täglichen Leben brauchen. Nacheinander wurden all diese Dinge kostenlos, so dass es für uns keinen Sinn machte, viel zu besitzen.”
Kein Privateigentum, keine Privatsphäre – so klingt Sozialismus. Ob auch die Kinder Gemeinschaftseigentum werden sollen, beantwortet der Text nicht, weil Kinder in dieser Welt wahrscheinlich nicht vorgesehen sind. Sie stoßen ohnehin nur CO2 aus, und Kinder gibt es in anderen Erdteilen schon mehr als genug.
Meine Damen und Herren diesseits der dreißig, Sie sind noch zu jung, um die DDR kennengelernt zu haben, das letzte deutsche Regime, das möglichst viel Privateigentum abgeschafft und in Gemeinschaftseigentum verwandelt hat. Aus den Schulbüchern wissen Sie, dass die Menschen damals in Scharen versucht haben, dieses Land zu verlassen – wobei ich mir nicht sicher bin, ob Ihnen in der Schule auch erklärt wurde, dass diese Menschen vor dem Sozialismus geflohen sind. Sozialismus hat nie funktioniert und wird nie funktionieren. Was allen gehört, gehört am Ende keinem. Niemand wird sich darum kümmern. Sozialismus macht erst alle gleich und dann alle arm. Ihre Generation soll die nächste sein, an der dieses freiheitsfeindliche und menschenverachtende Experiment ausprobiert wird.
Was ist das Wesen des Sozialismus? Keineswegs eine höhere Moral, wie man Ihnen einzureden versucht, sondern ein Aberglaube. Es handelt sich um den Aberglauben, dass die Entwicklung der Menschheit menschlicher Planung zugänglich ist und deshalb keinesfalls dem Zufall – etwa dem chaotischen Markt – überlassen bleiben darf. Dieser Meinung waren übrigens auch die Nationalsozialisten – weil sie Sozialisten waren. Auch die Nazis fühlten sich „woke”, bei ihnen hieß das nur „Deutschland erwache!” Der Unterschied zur Gegenwart besteht darin, dass die heutigen Sozialisten Internationalsozialisten sind.
Der Nichtsozialist weiß, dass gesellschaftliche Entwicklungen wie zum Beispiel die Automobilität den Regeln der Evolution folgen, also: Versuch – Irrtum – Scheitern – Verbessern – neuer Versuch – weiteres Verbessern. So entwickelt sich Komplexität. Evolution ist das genaue Gegenteil von Plan. Planung verhindert Entwicklung.
Dennoch sind die Planer überall auf dem Vormarsch. Natürlich sagt man Ihnen nicht, dass zu Ihren Lebzeiten ein neuer Sozialismus errichtet werden soll, sondern man versichert Ihnen, dass es um eine sozial gerechtere, ökologischere und nachhaltigere Zukunft geht, um Global Governance, einen Green Deal und den Great Reset. Die absonderliche Logik dahinter lautet: Wenn erst die ganze Welt so zentralistisch wie die DDR organisiert ist oder wie Venezula, dann sind wir endlich in der Lage, das Klima, die Meere und nebenbei noch Afrika zu retten.
Dieselben Politiker, die Ihnen erzählen, dass Sie der Welt kein CO2 hinterlassen dürfen, haben nicht das geringste Problem damit, Ihnen Schuldenberge in Billionenhöhe zu hinterlassen. Die schrittweise Übertragung unserer Parlamentsrechte und Regierungsaufgaben auf die Behörden der EU wird dazu führen, dass eine Handvoll namenloser Brüsseler Bürokraten über Ihr Leben bestimmt. Die Abschaffung des Bargelds wird im Zusammenspiel mit einer immer lückenloseren elektronischen Überwachung dazu führen, dass der Staat alles über Sie weiß und Ihre Grundrechte nach Gutdünken beschneidet, wenn Sie sich nicht regierungskonform verhalten.
Der Staat ist nicht Ihr Freund.
Da Sozialismus nicht funktioniert, ist der Kollaps der europäischen Schuldenblase und ein anschließender Zusammenbruch des Euro alles andere als unwahrscheinlich. Ihre Ersparnisse und Ihre Altersvorsorge können Sie dann vergessen. Sollten Sie Eigentum besitzen, wird man es Ihnen über Steuern und womöglich Zwangsanleihen scheibchenweise wegnehmen. Sie sind doch für Europa – oder etwa nicht?
Die drei wichtigsten politischen Aufgaben Ihrer Generation – Sicherung des Geldes und Vermögens, Beendigung der Masseneinwanderung und Behauptung des nationalen Selbstbestimmungsrechts – werden von den etablierten Parteien und den Medien mit Themen wie Klimarettung, Antirassismus, Diversity, Coronakrise und soziale Gerechtigkeit zugedeckt. Im Wahlkampf finden sie praktisch nicht statt.
Über die fortgesetzte Migration wird man Ihnen sagen, sie sei nötig, weil unsere Gesellschaft überaltert ist. Man wird Ihnen aber nie sagen, dass die einknickenden Geburtenzahlen ab Ende der Sechziger Jahre eine direkte Folge des Feminismus waren. Je emanzipierter die Frauen, desto unfruchtbarer das Land. Und weil man zu wenig Kinder produziert hat, sollen nun Migranten unsere Geburtenraten ausgleichen und die Rentenkassen füllen. Da diese Einwanderer mit einem sogenannten Selbsteintrittsrecht ausgestattet sind und nicht etwa nach Kriterien wie Bildung und Qualifikation ausgesucht werden, findet ein großer Teil von ihnen keinen Job. Der Staat muss sie ernähren. Aber was heißt der Staat: Sie werden Sie ernähren müssen.
Man hat für Ihre Generation den wenig schmeichelhaften Namen „Generation Schrottpresse“ geprägt. Sie werden ausgequetscht, indem Sie auf der einen Seite für immer mehr Rentner aufkommen müssen, auf der anderen Seite für immer mehr eingewanderte Kostgänger. Die Einwanderung wird in Folge der Bevölkerungsexplosion in Afrika und dem Orient absehbar kein Ende finden. Aber wehe, Sie beklagen sich über die Folgen. Dann wird man Sie Rassisten und Ausländerfeinde nennen.
Sie sind die erste Generation in der Menschheitsgeschichte, die ohne jede Verbindung zu ihrer Tradition aufwächst. Man hat sie geistig enteignet. Sie sind auf Gleichgültigkeit oder sogar Abneigung gegenüber ihrer eigenen Kultur abgerichtet worden. In der Schule und an den Universitäten haben Sie gelernt, dass Sie als weiße Europäer Nachkommen von Kolonialisten, Sklavenhändlern und als Deutsche obendrein von Nazis sind, die sich schämen und niederknien sollen, am besten buchstäblich. Seit Sie politisch denken können, werden Sie von einer Kanzlerin regiert, deren Widerwillen gegen alles Deutsche allenfalls von ihrer Unfähigkeit, einen passablen deutschen Satz zu formulieren, und von ihrer historischen Unbildung übertroffen wird.
Sofern Sie studiert haben, hat man Sie systematisch zu austauschbaren Nummern gemacht, die überall leben und jede Art von Arbeit verrichten können. Man hat Ihnen beigebracht, dass es keine typisch männlichen und typisch weiblichen Eigenschaften gibt, sondern nur Rollen, die jeder nach Belieben spielen kann. Man hat Ihnen eingeredet, dass sich alle Konflikte friedlich lösen lassen und dass es sich nicht gehört, gegen etwas oder jemanden zu kämpfen – sofern Sie nicht glauben, dass den lächerlichen sogenannten Schulstreiks, bei denen Jugendliche für die Regierungspolitik demonstrieren, etwas Kämpferisches eignet.
Während man Ihnen sämtliche Bindungen abtrainiert hat, treffen Sie im Alltag auf Kinder und Jugendliche aus Einwandererfamilien, denen ihre familiäre, kulturelle und religiöse Bindung alles bedeutet. In vielen Stadtteilen sind die Migranten bereits die Mehrheit. An solchen Orten müssen Sie sich längst an die Sitten der Einwanderer anpassen, um sich keinen Ärger einzuhandeln. Trotzdem erzählt man Ihnen, dass Sie zumindest heimliche Rassisten sind. Oder man empfiehlt Ihnen, Arabisch zu lernen, wie es soeben ein grüner Bundestagsabgeordneter tat.
Sie müssen sich genau überlegen, welche Gedanke Sie öffentlich äußern. Selbst ein heute nur so dahingesagter Satz kann morgen Ihre Karriere zerstören – das Netz und der Twittermob vergessen nichts. Tückischerweise kann morgen schon falsch sein, was heute noch als völlig normal gilt. Also sagen Sie am besten gar nichts. Erst wenn Sie völlig identitäts- und eigenschaftslos sind und falsche Gedanken gar nicht erst denken, sind Sie wirklich in der Buntheit und Diversität angekommen.
Das Verrückte an dieser Situation ist, dass trotzdem fast alle Ihrer Altersgenossen irgendwie „links drauf“ sind, egal ob sie die Grünen wählen oder nicht, und gar nicht bemerken, was die Ursache ihrer Schuldenlast, ihrer Rentenlast, ihres verklemmten Liebeslebens, ihrer Kinderlosigkeit und ihrer sozialen Probleme ist.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht. Nichts von dem, was ich geschildert habe, muss so bleiben oder geschehen. Sie kennen vielleicht den berühmten, verschiedenen Autoren zugeschriebenen Ausspruch: Wer in seiner Jugend nicht links ist, hat kein Herz, wer es im Alter immer noch ist, hat keinen Verstand. Sie haben keine Zeit, erst im Alter vernünftig zu werden.
Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber. Vielleicht denken Sie darüber nach, ob es nicht sinnvoller für Sie ist, die Metzger noch rechtzeitig abzuwählen. MK
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