Das „Narrenfest des Staatsmusikanten Wagner” (so der neidische Linksextremist Karl Marx über die Festspiele des damals viel erfolgreicheren Linksextremisten Richard Wagner).
Man könnte Marx irrtümlich für einen Propheten halten, denn ein Narrenfest ist es tatsächlich geworden. Vor ein paar Jahren wurden hinter der Büste des linksextremistischen Staatsmusikanten Informationstafeln aufgestellt, auf denen jüdische Bayreuth-Sänger, ‑Musiker oder ‑Mitarbeiter samt Konterfei, Lebens- und Karrieredaten abgebildet sind, die nach 1933 entweder ins Exil gehen mussten oder von den Nationalsozialisten in Konzentrationslager verschleppt und zum Teil dort umgebracht wurden.
Es wird hier düster suggeriert, um die Büste Wagners seien jüdische Aufführer seiner Werke versammelt, die von ihrem Arbeitgeber sozusagen im Nachhinein indirekt ermordet wurden. In Wirklichkeit aber gab es schon zu Lebzeiten Wagners viele jüdische Aufführer seiner Werke, woran ersichtlich wird, wie vorbehaltlos Wagner seine Werke jüdischen Künstlern anvertraute, insbesondere Hermann Levi. Jan Meyerowitz berichtet in seinem Buch über den jüdischen Witz außerdem, die Wagnerbegeisterung zu Wagners Zeit sei unter den Juden besonders groß gewesen (Alberto Franchetti war ein später Repräsentant dieser deutschfreundlichen, wagnerliebenden Juden).
Inwieweit die beabsichtigte Schmähung Wagners in den Augen der dort Abgebildeten auf eine unstatthafte nachträgliche Instrumentalisierung hinausläuft, weil der Komponist des „Parsifal” und des „Rings” ein Kunst-Anarchist, Pazifist und Machtpolitikverächter war, dem Jesus und Buddha unendlich höher standen als Friedrich der Große, Napoleon und erst recht ein Herr Hitler, könnte zu gesinnungsethischen Verwirrungen unter etablierten Festivalbesuchern führen und muss deshalb ungestellt bleiben. (frei nach MK)
Es ist ein heilloses Durcheinander, das ignorante, aber hemmungslose Volkserzieher - in den Schulen und den Medien - im Verlauf der vergangenen 50 Jahre in den Köpfen derer angerichtet hat, die heute in Deutschland tonangebend sind. Wie groß das Durcheinander vorher schon war, ist daran ersichtlich, dass mein Vater Carl Orff für einen Juden hielt (und ihn dementsprechend hasste) und andererseits nicht wusste, dass (der von ihm sehr geliebte) Felix Mendelssohn-Bartoldy Jude war.
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