Stationen

Sonntag, 30. Juli 2023

Die Frage aller Fragen lautet:

Weshalb kommen scharfsinnige Analysen wie die von Maaßen in der Herrenchiemseer Republik erst jetzt, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist? 

Maaßen ist sehr optimistisch (und tapfer, denn um so optimistisch zu bleiben, muss man tapfer sein). Andererseits muss man inzwischen auch dann tapfer sein, wenn man pessimistisch ist. Denn, was Ralf Schuler hier (ab 47:47) erzählt, lässt einem die Haare zu Berge stehen und macht hoffnungslos: Gerade die jungen Journalisten halten kuratierten, eingehegten Journalismus für erstrebenswerter als freie Meinungsäußerung in Debatten. Es gibt somit keinen Nachwuchs, der hoffen lässt, sondern einen der noch schlimmer ist, als der heilige Shyce, den wir schon haben.

Auch auf die ins Schwarze treffenden Erörterungen von Schuler, Bolz, Zanetti und Müller-Ullrich warte ich seit 50 Jahren. Ich hätte gerne so lange gewartet, wenn Aussicht bestünde, dass es nicht zu spät dafür ist; mit anderen Worten: wenn die demographische Entwicklung nach dem Pillenknick den deutschstämmigen Nachwuchs nicht so weit

Ein Höhepunkt der Abscheulichkeit wurde in Nürnberg erreicht, wo in einer (selbstverständlich evangelischen) Kirche eine Fotografie ausgestellt (ab 15:30) wurde, auf der zwei Männer sich begatten (Ficken für den Frieden) und andere 13 Männer um sie herumstehend masturbieren.

Sehr gefallen hat mir die Würdigung des großartigen Griechen Ioannis Kapodistrias, die hier zu hören ist.

Und so kompetent wie hier, wurde Paul McCartney zuvor noch nie besprochen!

Der neue Ablasshandel ist insofern besonders beunruhigend, als dieser Trend nicht nur als politische Mode angesehen werden kann, sondern eine kulturelle Verschiebung, quasi eine kulturanthropologische Veränderung mit sich bringt. Da gleichzeitig auch die Ächtung von Abweichlern - so zahlreich sie auch sein mögen - immer hemmungsloser um sich greift, ist diese Entwicklung besonders bedrohlich. Zumal Merkel über Jahre einfach machte, was sie wollte und die Bürger dadurch an Willkür gewöhnte.

Zentralbankgeld! Nein, was Norbert Haering befürchtet, ist keine paranoide Wahnvorstellung oder Verschwörungstheorie. Seine Einschätzung ist gesunder Menschenverstand pur. Die Frage ist generell: Wie kann verhindert werden, dass jede Dienstleistung, die früher pauschal und anonym abgerechnet wurde, in Zukunft Stück für Stück als Einzelleistung bzw. einzelne Informationsware, abgerechnet, gelistet, soziologisch seziert und durchleuchtet und als Bürgerprofil gespeichert wird, abrufbereit und zu jeder Art von erpresserischer Kujonierung und Disziplinierung geeignet. Wobei ich weniger allarmiert wäre in der Schweiz, weil es dort (noch) eine Basisdemokratie gibt; aber selbst dort wäre ich allarmiert.

Ein wenig gute Laune mit zwei guten Häuten.

 

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