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Montag, 3. Juli 2023

Der Atheismus begünstigt Konformismus

 Jeder Atheist, der nach Ansehen strebt, meint das Ansehen bei seinen Mitmenschen. Die Frage, was die Anderen über ihn denken, muss also zur Obsession werden und das Endergebnis ist Konformismus, im besten Fall noch Gruppenkonformismus. Die Religion begünstigt echten, gesunden Individualismus, denn der Religiöse strebt nach Ansehen nur bei Gott.

Man sieht es beispielhaft an dem solide gebildeten Luke Gasser, der sich kein X für ein U vormachen lässt. Allerdings würde ich ihm widersprechen, wo er den Buddhismus als atheistische Religion bezeichnet. Das Göttliche spielt auch im Buddhismus eine Rolle, nur wurde die Suche danach in uns selbst verlegt. Man kann zwar die Traditionen von Christentum und Buddhismus nicht vermischen, aber man kann sich - wenn man es will - Übereinstimmungen wie Rosinen aus beiden Religionen herauspicken. Daisetz Teitaro Suzuki tat es, als er ein Buch über Meister Eckhart schrieb, und die Übereinstimmungen von dessen religiöser Erfahrung mit dem Zen-Buddhismus beschrieb.

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