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Samstag, 22. Juli 2023

Es steht schlecht um die Glaubwürdigkeit

 

Reichelt und Wellbrock machen sich lustig über die Nachricht, in Sizilien seien 48,8° gemessen worden. Das sei nicht die Temperatur der Luft im Schatten, sondern die Bodentemperatur (Wellbrock wörtlich "Bodentemperatur im Schatten"). Mag sein, dass der Servizio Agrometeorolocico Bodentemperaturen misst, denn es ist schließlich der für die Landwirtschaft zuständige Informationsdienst, und da sind Bodentemperaturen aussagekräftiger als Lufttemperaturen. Aber dann stellt sich die Frage: Wie heiß muss die Luft wie lange sein, um die Bodentemperatur im Schatten so sehr zu erhöhen, dass sie um 14 Uhr 48,8°C erreicht?? Ich würde sagen, noch höher! Seriöser Journalismus geht dieser Frage nach, statt zu suggerieren, im Sommer seien die Strände natürlich heiß, wenn die Sonne stundenlang draufscheint...

Fakt ist, die Bodentemperatur im Schatten war in Europa, seit Aufzeichnung systematischer, flächendeckender Messungen noch nie so heiß wie in Floridia dies Jahr gemessen. Ein neuer Rekord: 0,8° mehr als 1977 in Athen. Dass es nie zu Selbstentzündung in Wäldern kommt, wie Reichelt behauptet, stimmt auch nicht. Eine weggeworfene Flasche kann ausreichen, um als Brennglas zu wirken, was bei entsprechender Dürre in Sardinien jedes Jahr zu Bränden führt. Und selbst wenn niemand eine Flasche wegwarf, kam es im Süden schon immer oft genug zu Waldbränden, um die Entstehung von Pyrophyten zu ermöglichen.

Reichelt und Wellbrock sind Schlamper, wenn es ihnen ins Konzept passt. Die Anschuldigung der Lüge fällt auf sie selber zurück. Schade. Nobody is perfect.

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