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Mittwoch, 29. Juli 2020

Hoch lebe Angelika Barbe!!

Vor drei Tagen schreckte uns der Süddeutsche Beobachter mit der Meldung auf, die Münchner Sozialdemokraten seien erbost darüber, dass sich Angehörige der Schwefelpartei unter dem Namen SPD im Augustinerkeller Tische reserviert und dort getagt hätten.
Offenbar handelt es sich um alternative Fakten. Angelika Barbe, DDR-Bürgerrechtlerin, Gründungsmitglied der DDR-SPD, von 1990 bis 1994 Bundestagsabgeordnete und Mitglied des SPD-Parteivorstandes, seit 1996 CDU-Mitglied, hat über den Vorfall eine Erklärung veröffentlicht:

"Mit Bestürzung habe ich zu Kenntnis genommen, dass die SPD München in einer Pressemitteilung vom Donnerstag gegen ein Treffen von mir mit Münchner Bürgern in übelster Weise gehetzt  hat. Fassungslos und entsetzt bin ich sowohl über den Inhalt als auch den Ton der Mitteilung. Die SPD beschimpft darin die AfD  auf unehrenhafte Weise wegen eines Stammtisches, den ich im Augustinerkeller abgehalten hatte, ohne jede Rücksicht auf die wahren Fakten.

Es erstaunt mich, dass niemand von der SPD München sich die Mühe gemacht hatte, bei mir vorher anzufragen. Ein Telefonat hätte gereicht, um zu klären, dass die Tische im Augustinerkeller auf meinen Namen bestellt wurden. Als ehemaliges Bundesvorstandsmitglied und ehemalige Bundestagsabgeordnete der SPD kann ich mich für das jetzige Personal der SPD und dessen Gebaren nur schämen. Ich bin froh, dieser Partei rechtzeitig den Rücken gekehrt zu haben.

Bei dem Treffen im Augustinerkeller kamen Menschen verschiedener politischer Ansichten zu Wort. Es ist nach meinen Erfahrungen des SED-Unrechtsstaates, in dem das Recht keine Rolle spielte, Meinungsfreiheit strafrechtlich verfolgt wurde, meine tiefste Überzeugung, unterschiedliche politische Standpunkte öffentlich zu diskutieren. Dieser anregende politische Austausch in vielen kultivierten Gesprächen bleibt mir in angenehmer Erinnerung.

Es muss um die SPD sehr schlecht bestellt sein, wenn sie es nötig hat, gegen ein friedliches Zusammensein Münchner Bürger mit einer ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten im Biergarten auf eine derart üble Art zu polemisieren. Dieses Vorgehen ruft bei mir Erinnerungen an die unheilvolle Zeit der SED Diktatur in der DDR – vor der Friedlichen Revolution 1989 – hervor. Auch dort wurden Bürger respektlos behandelt, wurden Oppositionelle auf gleiche Art und Weise diffamiert  und eingeschüchtert. Die Münchner SPD geht hier in den unheilvollen Fußstapfen der kommunistischen SED."

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