Stationen

Mittwoch, 29. Juli 2020

Hommage an z.B. Talleyrand

"Seit geraumer Zeit scheint der politische Diskurs ein reines Zwiegespräch von Demokraten geworden zu sein, in dem jede Seite die 'wahre Demokratie' gegen ihre Feinde zu verteidigen glaubt. Unter den großen Philosophen war Dávila der bislang letzte, der sich eindeutig und ohne Vorbehalt zur Ablehnung der Demokratie bekannte, wenngleich er kein 'Feind' derselben war. Die Demokratie politisch zu bekämpfen, gar das 'Volk' von ihrer Unzulänglichkeit überzeugen zu wollen, ist ein Feldzug, auf dem man sich alle demokratischen Krankheiten selber wieder zuzieht. Während sich der 'Rechte' in seinem Kampf gegen Demokratie und Sozialismus in eine bloße Umkehrung seiner Gegner verwandelt, lehnt es der Reaktionär ab, in Parlamenten und auf Wahlkampfveranstaltungen in Erscheinung zu treten. Anstatt sich auf irgendwelche Seiten zu stellen, erwartet er bei jedem Umschwung gelassen das erneute Hervorbrechen aller Laster und Tugenden, die nicht dem gestürzten Regime, sondern der menschlichen Natur innewohnen.Arne Kolb

Talleyrand sagte übrigens: "Außenpolitik ist die Kunst, einem anderen so lange auf den Zehen zu stehen, bis dieser sich entschuldigt."
In diesem Sinne sind alle Italiener hervorragende Außenpolitiker. Wie Fleischhauer gestern richtig bemerkte, wird sich Deutschland bald dafür entschuldigen müssen, Italien 200 Milliarden Euro aufgedrängt zu haben.

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