"Seit geraumer Zeit scheint der politische Diskurs ein reines
Zwiegespräch von Demokraten geworden zu sein, in dem jede Seite die
'wahre Demokratie' gegen ihre Feinde zu verteidigen glaubt. Unter den
großen Philosophen war Dávila der bislang letzte, der sich eindeutig und
ohne Vorbehalt zur Ablehnung der Demokratie bekannte, wenngleich er
kein 'Feind' derselben war. Die Demokratie politisch zu bekämpfen, gar
das 'Volk' von ihrer Unzulänglichkeit überzeugen zu wollen, ist ein
Feldzug, auf dem man sich alle demokratischen Krankheiten selber wieder
zuzieht. Während sich der 'Rechte' in seinem Kampf gegen Demokratie und
Sozialismus in eine bloße Umkehrung seiner Gegner verwandelt, lehnt es
der Reaktionär ab, in Parlamenten und auf Wahlkampfveranstaltungen in
Erscheinung zu treten. Anstatt sich auf irgendwelche Seiten zu stellen,
erwartet er bei jedem Umschwung gelassen das erneute Hervorbrechen aller
Laster und Tugenden, die nicht dem gestürzten Regime, sondern der
menschlichen Natur innewohnen." Arne Kolb
Talleyrand sagte übrigens: "Außenpolitik ist die Kunst, einem anderen so lange auf den Zehen zu stehen, bis dieser sich entschuldigt."
In diesem Sinne sind alle Italiener hervorragende Außenpolitiker. Wie Fleischhauer gestern richtig bemerkte, wird sich Deutschland bald dafür entschuldigen müssen, Italien 200 Milliarden Euro aufgedrängt zu haben.
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