'Frage: Hat es Sie... überrascht, dass es hier in Deutschland rassistische Vorurteile gibt?
Antwort: Naja, ich hatte natürlich von den Ereignissen in Deutschland während der Nazizeit gehört... Aber ich muss sagen... Die Deutschen haben mich wirklich wie eine von ihnen aufgenommen, so dass ich klar sagen muss, dass es eigentlich nichts gibt, worüber ich mich beschweren müsste. Ich habe es immer sehr genossen, in Deutschland zu sein, hier zu singen, ich habe viele deutsche Freunde und Bewunderer.'
Diese in bedauerlicher Weise politisch fehlgeleitete Person, die offenbar blind durch den Rassistenpfuhl Deutschland gelaufen ist, heisst Grace Bumbry; das Interview erschien im 'Online Musik Magazin' vom Juli 2005 ('Grace Bumbry – I still love challenges').
Leider ist das kein Einzelfall. Der nächste treibt es sogar so weit, offen Sexismus zu verharmlosen. Beispiel:
'Frage: Sie sind immer ein Womanizer geblieben. Würden Sie sagen, dass Sie heute ein zeitgemässes Frauenbild vertreten?
Antwort: Das kommt darauf an, was Sie darunter verstehen. Ein Kompliment ist keine Belästigung und schon gar kein Sexismus. Dass das heute so angesehen wird, halte ich für absurd. Und es ist nicht so, dass nur die Männer die Schlimmen sind... Also hören Sie mir auf damit...
Frage: Wie haben Sie die Deutschen damals erlebt?
Antwort: .... Ich habe dieses Land geliebt, und man hat mich so genommen, wie ich war... Ich habe nie Ressentiments erlebt. Ich wurde oft von Journalisten danach gefragt, und die waren enttäuscht, dass man mich nie diskriminiert hat. Wegen meiner Herkunft wurde ich nur einmal angepöbelt: im Auto auf den Pariser Champs-Elysées wegen meines Wiesbadener Kennzeichens.'
Ist das zu fassen? Da lebt der schwarze Schlager-Star Roberto Blanco jahrzehntelang bei uns und kriegt nichts von Rassismus mit. (Das Interview ist im 'Stern' vom 30.12.2017 erschienen).
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